27.04.2016 - 4 Erhalt / Ausbau des Montessori Schulstandorts i...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
- Datum:
- Mi., 27.04.2016
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Der Antrag wird von Herrn Bode, CDU-Fraktion erläutert. Die Lenkungsgruppe hat bei ihrem Treffen am 26.04.2016 signalisiert, dass im Rahmen der Modifizierung der Schullandschaft eine Verlegung des jetzigen Standortes Kaiserstraße in Eilendorf der Montessori-Schule zur Barbarastraße in Rothe Erde befürwortet wird. Hierzu ist die Bezirksvertretung weder befragt noch unterrichtet worden. Sie hat dies erst nach dem Treffen der Lenkungsgruppe zugetragen bekommen.
Mit der Schließung der Hauptschule wurde der Erhalt der Montessori-Schule in Eilendorf zugesichert und der Ausbau inklusive des Kinderhauses in Aussicht gestellt. Zurzeit besuchen 170 Kinder die Montessori-Schule in Eilendorf, davon stammen 111 Kinder aus Eilendorf (über 65 %), 15 % aus Rothe Erde und 20 % aus der StädteRegion Aachen. Für die Schülerinnen und Schüler aus der StädteRegion ist vor allem die gute Verkehrsanbindung für diesen Standort mit Bus und Bahn ausschlaggebend.
Für das neue Schuljahr 2016/2017 liegen der Montessori-Schule über 50 Neuanmeldungen vor, davon 30 Anmeldungen von Eilendorfer Kindern. Die beiden anderen Eilendorfer Grundschulen haben nach den aktuellen Anmeldezahlen noch 10 freie Plätze. Wo sollen also die restlichen Kinder zur Schule gehen?
Die Schule Kaiserstraße ist seit 27 Jahren ein fester Bestandteil in Eilendorf. Die Schule, die Schulleitung und das Kollegium bringen sich neben Eltern, Kindern und Förderer aktiv in der Flüchtlingshilfe, Integration und das örtliche Miteinander mit ein. Die Schule gilt als eine der sozialen Einrichtungen im Bezirk, auf die man nicht verzichten kann. Für den Erhalt des Schulstandortes Eilendorf lohne es sich zu kämpfen und alle Fraktionen im Rat müssten sich dafür einsetzen.
Die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen danken den beiden Fraktionen für das schnelle Eingreifen und die Umsicht sofort mit einem Eilantrag für die Sitzung reagiert zu haben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sei die Schule mittlerweile gut angenommen worden. Im Jahre 2011/2012 seien seitens der Bezirksvertretung Eilendorf Anträge gestellt worden, dass Montessori-Zentrum nach vorne zu bringen. Diese seien im Sande verlaufen. Auch auf die neuen Anträge der SPD-Fraktion im letzten Jahr habe es keine Reaktion seitens der Verwaltung gegeben. Seit über 4 Jahren wartet die Bezirksvertretung Eilendorf darauf, dass auf die Vielzahl der Anträge reagiert wird. Die Politik dürfe es nicht zulassen, dass an der Bausubstanz der Schule bis zum Verfall gespart werde. Das Montessori-Konzept besitze genug Potenzial um dort vom 1. bis zum 10. Schuljahr zu unterrichten. Hier wird versucht ein gut funktionierendes System zu zerstören. Bei der Suche nach dezentralen Lösungen könne man Eilendorf guten Gewissens für ganz Aachen anbieten. Hier gebe es neben einer positiven Einstellung eine gute Verkehrsanbindung an den ÖPNV.
Die SPD-Fraktion vermute, dass die Schulverwaltung auf Zeit spiele. Für die Schule Barbarastraße gebe es nur wenige Neuanmeldungen. Dies könne aber nicht durch die Verlegung eines Schulstandortes von einer gut laufenden Schule behoben werden. Hierdurch würden eher neue Schwierigkeiten forciert. In Eilendorf ist die Montessori-Schule gut angenommen. Die Schule müsse nur bautechnisch ertüchtigt werden. So sind in diesem Jahr auf Betreiben der Bezirksvertretung die völlig maroden Toilettenanlagen erneuert worden und mit dem Geld aus der Bezirksvertretung der Schulhof saniert worden.
Die Bezirksbürgermeisterin befürchtet, dass bereits Entschlüsse getroffen wurden und man von dem Verfahren eingeholt wird. Deshalb müsse man der Verlegung des Schulstandortes strikt entgegen wirken. Das die Eilendorfer bereit seien Rothe Erde zu helfen, habe man bereits mit der Kooperation der Grundschule Brühlstraße mit der Grundschule in Rothe Erde bewiesen. Vielleicht passe die Mataréstraße aber besser zur Barbarastraße wie Eilendorf. Die Kooperation der Grundschulen hat nicht funktioniert. Vielmehr würden viele Neuanmeldungen für Schüler der GS Brühlstraße ausbleiben, da die Eltern befürchten, dass ihre Kinder die Schule in Rothe Erde besuchen müssten. Bei aller Hilfsbereitschaft dürfe man die eigenen Interessen nicht vergessen. Wie gut die Montessori-Schule in Eilendorf funktioniere zeige sich auch daran, dass Kinder der im ehemaligen Hauptschultrakt untergebrachten Flüchtlinge durch die Schulleitung mit in den Unterricht aufgenommen worden sind und seither dort beschult werden. Diese Kinder werden mit in die Gemeinschaft einbezogen und lernen dort Deutsch. Ebenso würde das Montessori-Konzept Möglichkeiten einer weiter führenden Schule in Eilendorf bieten. Dann könnten die Kinder dort wo sie leben auch weiter beschult werden. Ganz wichtig sei es, dass der Schulsitz in Eilendorf bleiben muss, dies sei auch ein Standortvorteil für junge Familien in Eilendorf.
Beschluss:
Die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf beschließt einstimmig:
Der Standort der Montessori-Schule muss im Stadtbezirk Eilendorf erhalten bleiben und kann nicht einer Schulplanung im Stadtteil Rothe Erde untergeordnet werden.
Darüber hinaus wird die Schulverwaltung - FB 45 - gebeten, in Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement - E 26 - die bereits in 2012 angeforderte Aus- und Umbauplanung (Zusammenführung von Kinderhaus und Schule) vorzulegen. In diesem Zusammenhang wird auf die Zusagen verwiesen, die bei der Entscheidung über die Schließung der Hauptschule am Standort Kaiserstraße gemacht wurden.
Anlagen
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