04.07.2017 - 3 "Fan-Projekt" - Vorstellung des Projekts

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Beratung

Herr Feis und Herr Komanns stellen das AWO Fanprojekt Aachen sowie die Tätigkeiten der Einrichtung in einer Powerpoint-Präsentation vor.

Das Fanprojekt, gegründet am 01.11.2008 und unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Aachen-Stadt e. V., versteht sich als Einrichtung der freien Jugendhilfe und richtet seine Angebote auf junge Fußballfans zwischen 14 und 27 Jahren aus. Dabei wendet sich das Projekt zwar besonders an die Fanszene von Alemannia Aachen, tritt aber dennoch unabhängig vom Verein und den Sicherheitsbehörden auf.

Der Name des Fanprojektes als solcher ist nicht geschützt, das bedeutet, es gibt deutschlandweit noch weitere Fanprojekte mit ähnlichen oder abweichenden Angebotsstrukturen und Trägerkonstellationen.

Die Mitarbeiter des Fanprojektes begleiten die jungen Fans bei sämtlichen Heim- und Auswärtsspielen von Alemannia Aachen und fungieren sowohl als Ansprechpartner vor Ort als auch – sofern notwendig – als Vermittler zwischen Fanszene und Ordnungskräften bzw. der Vereinsführung.

Hervorzuheben sind hier die begleiteten U18-Fahrten, bei denen durch das Projekt ein Bulli zur Verfügung gestellt wird, mit dem bis zu 7-8 Kinder – selbstverständlich alkohol- und nikotinfrei – sowie 2-3 pädagogische Fachkräfte zu den Auswärtsspielen fahren können. Die Mitfahrt kann durch ein kleines Entgelt von den Kindern und Jugendlichen finanziert werden und nicht selten erhält das Fanprojekt kostengünstigere Eintrittspreisangebote durch die jeweiligen gastgebenden Vereine.

Aber auch an spielfreien Tagen bietet das Fanprojekt unterschiedliche Freizeitangebote und Fahrten für Kinder und Jugendliche an. Bei differenzierten privaten Problematiken vermitteln die Mitarbeiter an die Fachkräfte des Jugendamtes.

 

Herr Deloie dankt den beiden Referenten für ihre Ausführungen. Insbesondere die U18-Fahrten zu Auswärtsspielen sieht er als ein sinnvolles und gutes Angebot.

Er erkundigt sich danach, wie die Mitarbeiter des Fanprojektes die jungen Fans zu einer Mitfahrt motivieren können, obwohl die Zugfahrten gemeinsam mit den Ultragruppierungen von den Jugendlichen eher favorisiert werden.

 

Herr Paul bedauert, dass die präventiven Angebote des Fanprojektes nicht bereits vor 15-20 Jahren existierten. Er ergänzt die Nachfrage, wie ausgelastet die U18-Fahrten in der Regel sind und zudem, ob das von Alemannia Aachen erstellte Leitbild positive Auswirkungen auf die tägliche Arbeit des Fanprojektes habe.

In diesem Zusammenhang wirft er die Frage auf, ob ältere Jugendliche nach ein paar Jahren Mentorenrollen für Jüngere einnehmen würden.

 

Herr Komanns erläutert, dass die U18-Fahrten zwar aktuell ausgelastet sind, allerdings nicht in dem Umfang, dass entsprechend größere Busse angeschafft würden. Derzeit ist der Bulli mit ungefähr 8 Plätzen ausreichend.

Er betont, dass sich das Fanprojekt in keiner Konkurrenz zu den Ultragruppierungen sieht; gelegentlich erfolgen Anfragen der Gruppierungen ob noch Plätze im Bulli vorhanden sind für eigene jüngere Mitglieder. Das Angebot verbreitet sich insbesondere durch Mundpropaganda und den sozialen Medien und wird unterstützt von Alemannia Aachen selbst.

Hinsichtlich der Motivation der Kinder und Jugendlichen zur Mitfahrt im Bulli ist vor allem zu benennen, dass die Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Auswärtsspielen in der 4. Liga oftmals weder kosten- noch zeitgünstig sind und Eintrittskarten gegen geringen oder keinen Aufpreis erworben werden können.

 

Herr Feis ergänzt, dass in den vier Jahren nach seinem eigenen Beginn im Fanprojekt zwar noch keine dauerhaften Ehrenamtler aktiv sind; dennoch sind die Mitarbeiter feste Ansprechpartner für junge Fans und Fangruppierungen und die Zusammenarbeit mit diesen läuft gut.

Den Prozess zur Entwicklung des Leitbildes des Vereins empfand er als positiv; dieses wurde in einer großen Veranstaltung mit Vertretern auch aus der Stadtverwaltung und der StädteRegion vorgestellt und unterstützt die Arbeit des Fanprojektes.

Dennoch ist momentan aufgrund des Geschäftsführerwechsels eine schwierige Phase erkennbar und es bleibt abzuwarten, wie sich die Vereinsführung künftig aufstellen wird. Das Projekt selbst ist in der Fanszene bekannt und wird gut angesehen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Özbay betont Herr Komanns, dass die Einrichtung offen für jeden sei unabhängig der persönlichen und politischen Gesinnung. Die Mitarbeiter suchen einen wertschätzenden, ehrlichen und vorurteilsfreien Kontakt mit allen Fans und erhalten hierfür eine entsprechende positive Resonanz.

 

Herr Deloie befürchtet, dass im Falle eines Aufstiegs der Alemannia in eine höhere Bundesliga eine Einschränkung in der Finanzierung mancher Angebote des Fanprojektes erfolgen könnte, sollte die DFL nicht im selben Umfang Zuschüsse gewähren wie der DFB aktuell.

Dies wird von Herrn Komanns jedoch verneint.

 

Herr Krott dankt Herrn Feis und Herrn Komanns für die Vorstellung des Fanprojektes und betont die Bedeutsamkeit der geleisteten präventiven Arbeit. Er wünscht dem Fanprojekt für die Zukunft viel Erfolg.

 

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