12.09.2017 - 3 "Knutschfleck" - Vorstellung des Projekts

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Beratung

Herr Leuner und Herr Junker stellen den Jugendtreff Knutschfleck e. V. und dessen Tätigkeiten im Ausschuss vor. Das Team des Offenen Jugendtreffs bestehe aus einer sozialpädagogischen Fachkraft mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 8 Stunden sowie einem ehrenamtlichen Vorstand mit vier Mitgliedern. Der Jugendtreff sei jeden Donnerstag in der Zeit von 16:30 Uhr bis 21:00 Uhr geöffnet, biete (diskriminierungsfreie) Informations- und Beratungsangebote und verschiedene Aktionen und Fahrten für interessierte Jugendliche an mit den Zielen, einen geschützten Raum für LSBT-Jugendliche anzubieten und Unterstützung in der Selbstfindung zu leisten. In den vergangenen Jahren habe der Altersdurchschnitt in der Regel über 20 Jahren gelegen, wohingegen heute auch verstärkt Schüler ab 14 Jahren den Treff aufsuchen würden. Ebenso seien die Besucherzahlen des „Donnerstagstreffs“ in der Zeitspanne 2014 bis 2017 angestiegen. Zudem sähe sich der Treff auch mit schwierigen Herausforderungen konfrontiert, beispielsweise mit Depressionen der Jugendlichen oder Mobbingvorfällen. Die Mitarbeiter würden in diesen Fällen den Kontakt mit Lehrkräften und Therapeuten suchen, um eine Lösung für den betreffenden Jugendlichen zu finden. Die beiden Referenten heben hervor, dass die Beratungsarbeit – neben der Anwesenheit bei den regulären Öffnungszeiten und an Aktionen - aktuell nur schwer von ihrer einzigen sozialpädagogischen Fachkraft zu bewältigen sei.

 

Herr Krott dankt Herrn Leuner und Herrn Junker für den Vortrag.

 

Frau van der Meulen verweist auf den vom Jugendtreff in 2016 gestellten Antrag auf die Erhöhung des städtischen Zuschusses für die Haushaltsjahre 2017 ff. als Reaktion auf die angespannte personelle Situation des Treffs. Sie erinnert sich daran, dass der Zuschuss für den Treff gestrichen worden sei mit der Folge, dass somit keine weiteren personellen Ressourcen geschaffen worden seien.

 

Herr Krott stimmt ihr insoweit zu, dass der Antrag von Knutschfleck Bestandteil der Haushaltsberatungen in der Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses am 29.11.2016 gewesen sei. Er und auch Herr Tillmanns stellen allerdings richtig, dass der Zuschuss für Knutschfleck nicht gestrichen sondern eine flächendeckende Erhöhung der städtischen Zuschüsse für alle „Offenen Türen“ der freien Träger der offenen Jugendhilfe, die einen entsprechenden Antrag gestellt hätten, um 2 % beschlossen worden sei.

 

Frau Scheidt bringt ihre Freude über den heutigen Vortrag zum Ausdruck und betont die Wichtigkeit, dass den Ausschussmitgliedern bekannt sei, welche bemerkenswerte Beratungsarbeit der Jugendtreff leiste. Sie appelliert daher an den Ausschuss, die weitere – auch finanzielle – Unterstützung des Jugendtreffs zu überlegen, um diese Arbeit auch künftig sicherstellen zu können und eine Wertschätzung für die ehrenamtlichen Mitarbeiter zu zeigen. Dass dem Erhöhungsantrag in den vergangenen Haushaltsberatungen lediglich in Teilen entsprochen worden sei, bedauere sie, aber sie hoffe, dass in den kommenden Beratungen Ende 2017 der Blick erneut auf den Jugendtreff gerichtet und eine Leistungsvereinbarung erstellt werde mit einer dauerhaften Sicherung des Zuschusses. Der Jugendtreff brauche ausreichend Fachpersonal und feste Planstellen.

 

Herr Tillmanns unterstreicht, dass Jugend auch Vielfalt bedeute und ist der Überzeugung, dass die Stadt Aachen den Jugendtreff Knutschfleck mit seiner Arbeit brauche. Insbesondere die geleistete Beratungsarbeit des Treffs bewundere er und bedankt sich hierfür bei den beiden Referenten. Im Hinblick auf die Erhöhung des Zuschusses um 2 % bekräftigt er, dass er diese flächendeckende Erhöhung im Sinne einer Gleichbehandlung aller Offenen Türen in Aachen für gerecht empfinde. Angesichts der zusätzlichen Beratungsarbeit plädiert er jedoch für eine zusätzliche Bereitstellung weiterer Mittel. Ohne den Haushaltsberatungen vorgreifen zu wollen, zeige er sich diesbezüglich optimistisch, betont aber, die Politik müsse die gesamte Haushaltslage in den Blick nehmen.

 

Herr Deloie bedankt sich für den Vortrag und berichtet von einem Gespräch mit Herrn Sommer, einem weiteren Mitglied des Vorstandes des Jugendtreffs. Bereits in diesem Gespräch sei ihm die Wichtigkeit des Projekts und der Angebote deutlich geworden, nicht nur für die Stadt Aachen sondern für die gesamte Region. Die nächsten ähnlichen Angebote seien weit entfernt. Er erkundigt sich daher bei den beiden Referenten nach einer Statistik zu den Herkunftsorten der Besucher. Hier ergäbe sich gegebenenfalls die Option, dass auch die StädteRegion Aachen in die Unterstützung des Jugendtreffs eingebunden werden könne.

 

Herr Junker und Herr Leuner erwidern, dass eine derartige Statistik nicht geführt werde. Sie vermuten jedoch, dass schätzungsweise 70 % der Jugendlichen aus der Stadt Aachen kämen, insbesondere aufgrund des teilweise jungen Alters und der damit einhergehenden, eingeschränkten Mobilität.

 

Herr Krott bekräftigt abschließend, dass die Vorstellung des Jugendtreffs für die Ausschussmitglieder, gerade im Hinblick auf die kommenden Haushaltsberatungen, gut und wichtig gewesen sei. Die Einbindung der StädteRegion Aachen bliebe zunächst außen vor. Er habe den Ausführungen der beiden Referenten entnommen, dass ein finanzieller Zuschuss zur Sicherstellung der laufenden Beratungstätigkeit gewünscht sei und beantragt daher, es durch Umschichtungen im Haushalt des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule zu ermöglichen, 10.000 Euro als einmaligen, sofortigen Zuschuss auszuzahlen.

 

Herr Krott stellt daher den Antrag auf Auszahlung eines einmaligen Zuschusses in Höhe von 10.000 Euro an den Jugendtreff Knutschfleck e. V. für das laufende Haushaltsjahr 2017 zur Abstimmung.

Die Haushaltsberatungen würden hierdurch nicht berührt.

 

Dem Antrag wird einstimmig beschlossen.

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