11.09.2019 - 4 Förderprojekt "3 % - Energieeffizienter Sanieru...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns begrüßt Frau Luise Ebenbeck von B. & S.U. mbH und Herrn Michael Stephan von altbau plus.

 

Frau Ebenbeck bedankt sich für die Einladung zur heutigen Sitzung und stellt anhand einer Power-Point-Präsentation das Projekt vor. Das Projekt wird durch das Förderprogramm des Bundesministers für Wirtschaft und Energie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Wohnungswesen, Universität Stuttgart und B. & S.U. mbH gefördert. Als Modellkommunen stehen Aachen, Ludwigsburg, Roetgen und Eschweiler zur Verfügung. Die Ausgangssituation zeige bei dem Gebäudebestand einen sehr hohen Energieverbrauch von 40 %. Der Modernisierungsbedarf bei den Wohngebäuden vor 1978 liege bei 2/3 des Bestands und vor 1987 bei 3/4. Die aktuelle durchschnittliche Sanierungsrate in bestehenden Gebäuden liege bei 1 %, wobei der ideale Wert bei 3 % angesiedelt sei. Es sei bereits ein Praxis-Handbuch für Gemeinden zur erfolgreichen Umsetzung von Sanierungsfahrplänen entwickelt worden.

 

Ergänzend teilt Herr Stephan mit, dass das Forschungsprojekt mit wenig Publikumswirksamkeit gestartet sei. So seien Fragebögen an die Brander Bürgerschaft verteilt worden und man habe Kontakt zu den Akteuren wie Haus- und Grund, Mieterschutzverein und Energieversorgern aufgenommen. Die Beratungen in den Geschäftsstellen hätten im Vergleich zu Walheim mehr Brander Bürger wahrgenommen. Seit der Gründung von altbau plus im Jahre 2004 hätten 474 Beratungen stattgefunden, demgegenüber seit 2015 – 146 Beratungen. Die Auswertung der Beratungen bei den Veranstaltungen sei nur gering, da nur die Teilnehmer gewertet werden konnten, die Datenschutzerklärungen unterschrieben haben. Er geht noch weiter auf die einzelnen Themen und Vor-Ort-Beratungen in Brand ein. Die Kunden haben diese Beratungen mit einer Note 1 = 15

und Note 2 = 11 bewertet. Abschließend stellt er den neuen Mitarbeiter Herrn Paproth vor, der seit dem 01.04.2019 bei altbau plus tätig ist.

 

Frau Ebenbeck führt weiter zum Anschlussvorhaben 3 % Puls aus und stellt die inhaltlichen Schwerpunkte vor:

-          Umsetzung von 4 SFQ

-          Eigentümergruppen

-          Besondere bauliche und versorgungstechnische Ausgangslagen

-          Ökonomische und demographische Rahmenbedingungen

-          Operative und organisatorische Strukturen

Der Sanierungsfahrplan für Brand sehe eine Optimierung der Beratungskette durch Erhöhung des Bekanntheitsgrades und eine stärkere Vernetzung vor. Mobilisierungsmaßnahmen wie z. B. thematische Kampagnen und Aktionen sollen umgesetzt werden. Die Qualifizierung von Multiplikatoren und eine zielgruppenspezifische Ansprache bei Neuerwerbern und Kleinvermieter seien weitere Ziele. Ein Auftaktvortrag im Bezirksamt sei für den 25.09.2019 geplant. Weiterhin solle beim Tag der Vereine am 15.09.2019 informiert werden. Der Energie-Stammtisch lade nach wie vor zum lockeren Austausch ein. Im nächsten Jahr werde bei der Vorortberatung die Solarenergie ein weiteres Thema sein.

 

Ratsfrau Lürken von der CDU-BF bedankt sich bei Frau Ebenbeck und Herrn Stephan für ihre Vorträge und die innovativen Ideen. Sie sei bereits seit 2004 im Rat der Stadt Aachen tätig und zu diesem Zeitpunkt sei altbau plus an den Start gegangen, um wunderbare Arbeit zu leisten. Auch im Umweltausschuss des Rates der Stadt Aachen sei das Thema Klimaschutz kürzlich behandelt worden. Da Klimaziele nur in Zusammenarbeit erreicht werden können, sei man auf die Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Das Thema Klimaschutz sei aber zwischenzeitlich in der Gesellschaft angekommen.

 

Herr Hußmann von der GRÜNEN-BF bedankt für den Vortrag. Eine energetische Sanierung sei ein „Mammutprojekt“. Seine Frage gehe dahin, wie eine Umstellung des Heizungsprinzips von z. B. einer Ölheizung auf regenerative Energie erfolgen könne.

 

Man sei verpflichtet, so Herr Stephan, unabhängig und neutral zu beraten. Nachhaltigkeit spiele eine große Rolle und so sei altbau plus daran gelegen, dass der Co²-Austausch verringert werde. Aus Erfahrung könne er allerdings berichten, dass in der Praxis zu preiswerteren Alternativen gegriffen werde. Da bis zum Jahre 2050 jedes jetzt bestehende Gebäude in die Sanierung komme, sollte von den Eigentümerfamilien langfristig geplant werden.

 

Herr Blum von der FDP erinnert sich gut an die Anfänge von altbau plus, weil er zusammen mit einem Kollegen der CDU das Projekt auf den Weg gebracht habe. Es sei seinerzeit schwierig gewesen, entsprechende Fürsprecher zu finden und man sei auf Widerstände gestoßen. Seinerzeit sei schon klar gewesen, dass das größte Energiesparpotential in der Altbausanierung liege. Nun sei man stolz auf die Erfolgsgeschichte.

 

Herr Hellmann von der SPD-BF bedankt sich für die interessanten Vorträge, denen er entnommen habe, dass altbau plus eine allgemeine Beratung für Hausbesitzer mit Sanierungsbedarf ihrer Immobilie anbiete. Es stelle sich dann die Frage, was an einem Haus vorrangig saniert werden solle. Wie würden die Bürger konkret beraten und werde von altbau plus eine unabhängige Wirtschaftlichkeitsberechnung angeboten? Sei im Einzelfall eine zusätzliche Förderung zu erwarten oder werde Hilfestellung bei einem Kfw-Darlehen angeboten?

 

Es sei tatsächlich so, antwortet Herr Stephan, dass man bei den Beratungen teilweise an Grenzen stoße, weil keine Pläne mehr vorhanden seien oder Fotos fehlten. Ob beispielsweise bereits eine Dämmung vorhanden sei, könne vom Schreibtisch aus nicht geklärt werden. Daher sei eine Besichtigung des Gebäudes in Kooperation mit der Verbraucherzentrale erforderlich. Ob diese Zusammenarbeit weitergeführt werden könne, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Es werden keine Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchgeführt; allerdings seien diese Berechnungen lt. aussagekräftiger Studien nicht allzu kompliziert. Da sich die Förderprogramme täglich änderten, könne man als Verbraucher keinen Überblick mehr behalten. Hier leiste altbau plus Unterstützung. Das Kfw-Darlehen müsse jedoch über die Hausbank beantragt werden.

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt die Ausführungen zustimmend zu Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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