15.08.2023 - 4 Sonne- und Hitzeschutz für Kinder - Antrag zur ...

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Beratung

Herr Dr. Kelterbaum (Fachbereich Klima und Umwelt – FB 36) stellt die Studie zur Vorbereitung des Aachener Hitzeaktionsplans sowie das vorläufige Maßnahmenportfolio mit besonderem Blick auf den Hitzeschutz für Kinder und Jugendliche anhand einer Powerpoint-Präsentation (s. Anlage zur Niederschrift im Ratsinformationssystem) vor.

 

Frau Scheidt dankt Herrn Dr. Kelterbaum für die ausführliche Vorstellung. Die Thematik sei sehr wichtig und es sei erfreulich, dass bereits viel umgesetzt worden sei. Die Wichtigkeit des Hitzeschutzes für Kinder und Jugendliche sei ihrer Wahrnehmung nach zwar bereits in den Einrichtungen angekommen, allerdings würden sich junge Menschen auch an öffentlichen Orten wie Spielplätze aufhalten wollen. Es sei daher gegebenenfalls sinnvoll, das Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen als wesentlichen Akteur des Hitzeplans in den Ausschuss einzuladen, um die geplanten Maßnahmen detaillierter vorgestellt zu bekommen. 

 

Frau Schmitt-Promny dankt Herrn Dr. Kelterbaum ebenfalls. Insbesondere Kinder und ältere Menschen seien durch die Hitze betroffen. In den Kindertageseinrichtungen würden bereits Maßnahmen ergriffen, wie beispielsweise die Installation von Sonnensegeln über den Spielflächen oder dass die Gruppen das Außengelände zu bestimmten Tageszeiten nicht nutzen würden. Es sei jedoch notwendig, auch bei weiteren Zielgruppen – wie beispielsweise den Eltern – nochmals stärker ins Bewusstsein zu rufen, welche Gefahren direktes Sonnenlicht berge und wie Kinder geschützt werden könnten. Hier könne auch benannt werden, dass Kinder sich nicht mit nackter Haut draußen aufhalten sollten. Bei der Planung neuer oder der Ertüchtigung vorhandener Spielplätze müsse geprüft werden, ob ein schattenspendender Baumbestand entwickelt werden könne. Sofern dies nicht möglich sei, könnten bei der Erneuerung alter Spielplatzschilder Grundelemente des Hitzeschutzes mit aufgenommen werden. Ebenfalls bittet sie darum, die Gruppe von Kinderärztinnen und -ärzte als wichtige Kommunikatoren mit aufzunehmen.

 

Herr Tillmanns schließt sich den Vorrednerinnen an, jedoch halte er die Ausführungen von Frau Schmitt-Promny zu den Spielplätzen zwar für wichtig aber noch für zu unkonkret. Der Spielplatz in der Eschenallee in Brand sei zwar umgeben von einem Baumbestand, verfüge aber über keinerlei Schatten. Die Bezirksvertretung Aachen-Brand habe somit einen Antrag auf die Installation eines Sonnensegels gestellt, dies sei jedoch von der Verwaltung aufgrund des Risikos des Vandalismus abgelehnt worden. Die Pflanzung schattenspendender Bäume habe die Verwaltung ebenfalls als kritisch bewertet, da es zu aufwendig sei, die Spielfläche von Blättern befreit zu halten. Bis heute warte die Bezirksvertretung auf eine Lösung. Diese wünsche er sich von FB 36. Er möchte nicht immer hören, was nicht gehe, sondern welche Maßnahmen tatsächlich umsetzbar seien. Im KiTa-Bereich sei bereits viel umgesetzt worden, im öffentlichen Raum jedoch nicht.

 

Frau Begolli schließt sich Herrn Tillmanns an. Sie weist ergänzend auf das Aufstellen von Wasserspendern im öffentlichen Raum hin, was bereits seit Jahren von verschiedenen Fraktionen gewünscht werde. Hier sei die Haltung der Verwaltung bislang gewesen, dass dies zu teuer und aufwendig sei. Zwischenzeitlich seien zumindest Wasserspender in den Verwaltungsgebäuden installiert worden, was sie begrüße. Sie wünsche sich insgesamt jedoch eine unkonventionellere Herangehensweise der Beteiligten bei der Suche nach Lösungen. Als Beispiel berichtet sie, dass die Desinfektionsmittelspender aus Corona-Zeiten in den Niederlanden mit Sonnenmilch befüllt und im öffentlichen Raum aufgestellt worden seien. Daher bittet sie darum, dass die Beteiligten auch über die kommunalen sowie die Landesgrenzen hinaus eruieren, welche Lösungen es bereits gebe und ob diese für Aachen eine Option darstellen könnten.

 

Frau Schmitt-Promny bekräftigt, dass Bäume nicht nur Schatten spenden würden, sondern auch einen wesentlichen Beitrag für das Klima insgesamt leisten würden, besonders im dicht bebauten Innenstadtbereich. Wenn die Pflege der Bäume jedoch ein Hindernis darstelle, wäre zu überlegen, ob man die Nutzer*innen der Spielplätze aktiv mit einbinden könne, wie beispielsweise durch die Übernahme von Patenschaften für die Pflege der Bäume bzw. der Spielplätze. Sie gehe davon aus, dass die Eltern ebenfalls ein Interesse daran hätten, dass die Spielplätze auch bei höheren Temperaturen gut nutzbar seien. Je nach Beteiligungsform könne man sicherlich auch die Kinder spielerisch mit einbeziehen.

 

Frau Haring betont, dass sie die vorgestellten Maßnahmen gut und wichtig finde. Gleichzeitig würden aktuell die Temperaturen bereits wieder steigen und sie vermisse kurzfristige Lösungen. Daher habe die FDP-Fraktion auch eine Anfrage zu den Beschattungsmöglichkeiten für den Spielplatz am Alten Tivoli gestellt, da sich Eltern hilfesuchend an die Politik gewandt habe (die Anfrage ist als Anlage zur Niederschrift im Ratsinformationssystem einsehbar).

 

Hinsichtlich der Anfrage weist Frau Scheidt darauf hin, dass diese zur Kenntnis genommen worden sei, aber die Beantwortung dann erfolgen werde, wenn einzelne Spielplätze konkret betrachtet würden.

 

Herr Tillmann bekräftigt, dass allen Beteiligten die Bedeutung des Themas bewusst sei, ebenso, wie herausfordernd und kleinteilig es sei, konkrete Lösungen umzusetzen. Aufgrund der verschiedenen Gegebenheiten je nach Spielplatz gebe es keine allgemein richtige Maßnahme, sondern hier müsse stets individuell geprüft werden, welche Ansätze funktionieren könnten. Er bittet die Verwaltung darum, nach Fertigstellung des Hitzeaktionsplans die konkreten Maßnahmen im Ausschuss vorzustellen. Bei Betrachtung der Hitzekarten könne er eine Korrelation zwischen den am meisten von Hitze betroffenen Gebiete und der Sozialstruktur der dortigen Bevölkerung erkennen. Es seien besonders die Menschen von Hitze betroffen, welche die wenigsten Ressourcen hätten um sich davor zu schützen. Daher sollten auch soziale Aspekte in die Planung von Maßnahmen einbezogen werden.

 

Frau Scheidt unterstützt die Notwendigkeit kurzfristiger Lösungen für Spielplätze, insbesondere in den Räumen mit einer hohen Bevölkerungsdichte. Sie bittet die Verwaltung daher, in der nächsten Sitzung im September in einer Übersicht dazustellen, wie sich die Situation auf den Spielplätzen gestalte und ob es Möglichkeiten gebe, eventuell vorbereitende Maßnahmen für das kommende Jahr zu ergreifen.  

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Anlagen

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