21.02.2024 - 4 Vorstellung der Initiativgruppe Pogromnachtgede...

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Beratung

Frau Felsch und Frau Roentgen stellen anhand einer Präsentation die Initiative

Pogromnachtgedenken Aachen vor. Das Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken sei 1988 ins Leben gerufen worden zum 50. Jahrestag der Pogromnacht mit dem Ziel einer öffentlichen, niedrigschwellig zugänglichen Veranstaltung zur Erinnerung an das konkrete Geschehen in Aachen

in der Pogromnacht 1938. Jährlich werde mit einer Mahnwache auf dem Synagogenplatz daran erinnert, was den jüdischen Menschen in Aachen und in ganz Deutschland passiert sei und welche Konsequenzen für die Gegenwart hieraus gezogen werden können. Darüber hinaus werde auch auf ein aktuelles Thema Bezug genommen, in diesem Jahr auf das Thema Flucht und Fluchthilfe. Die Veranstaltung finde explizit im öffentlichen Raum der Stadtgesellschaft an der Synagoge statt, in Ergänzung zu der jährlichen Veranstaltung im Rathaus. 

 

Bei dem Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken handele es sich um einen informellen Zusammenschluss vieler Organisationen, Initiativen, zivilgesellschaftlicher Akteure und Einzelpersonen. Jeder, der interessiert sei und das Thema unterstützen möchte, könne sich anschließen.

 

Jedes Jahr gebe es ein umfangreiches und vielfältiges Rahmenprogramm mit Konzerten, Theater, Vorträgen, Lesungen, Diskussionen, Führungen etc., das von den verschiedenen

Unterstützergruppierungen gestaltet werde. Seit sechs Jahren koordiniere man rund um den

9. November die Reinigung der Aachener Stolpersteine, an der Schulklassen und Jugendliche teilnehmen. Hierbei werde über das Schicksal einzelner jüdischer Menschen informiert.

 

Dann gehen Frau Felsch und Frau Roentgen auf die Finanzierung der Gedenkveranstaltung ein. Sie bedanken sich für die finanzielle Unterstützung durch die Bezirksvertretung Aachen-Mitte in der Vergangenheit und betonen, dass ein längerfristiger Zuschuss für die Finanzierung der Veranstaltung sehr hilfreich und wichtig wäre. Sie fragen an, ob es möglich sei, eine Förderung durch die Bezirksvertretung über einen längeren Zeitraum zu erhalten.

 

Herr Bezirksbürgermeister Ferrari dankt für den Vortrag. Bezogen auf die Frage einer

längerfristigen Finanzierung durch die Bezirksvertretung Aachen-Mitte teilt er mit, er gehe davon aus, dass die Bezirksvertretung das gerne machen würde, dies aber auch abhängig davon sei, in welcher Höhe Mittel zur Verfügung stünden.

 

Herr Dr. Otten bekräftigt, es sei eine wichtige und wertvolle Aufgabe, eine Erinnerungskultur zu schaffen. Er spricht sich für eine finanzielle Förderung durch die Bezirksvertretung Aachen-Mitte im Rahmen ihrer Möglichkeiten aus. Des Weiteren gibt er zu überlegen, ggf. einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Dann hätte man die Möglichkeit, auch Spenden zu generieren. 

 

Frau Luczak bedankt sich für das Engagement, das jährlich erfolge. Sie begrüßt, dass Schüler*innen und Jugendliche eingebunden sind, sowohl bei der Aktion der Stolpersteine als auch bei der Gestaltung der Veranstaltung. Es sei sehr wichtig, junge Menschen an dieses Thema heranzuführen und ihnen vor Augen zu führen, dass Menschen verfolgt wurden, einfach weil sie einem bestimmten Glauben zugeordnet wurden.

 

Herr Deloie dankt für die Arbeit der Initiative. An das Geschehene zu erinnern und über das

Schicksal einzelner jüdischer Menschen zu informieren, halte er für sehr wichtig. Er regt an, evtl. über eine Vereinsgründung nachzudenken, u. a. im Hinblick auf den Fortbestand der Veranstaltung. Einer weiteren Förderung aus bezirklichen Mitteln stimmt er zu.

 

Zu der Frage Vereinsgründung teilt Frau Felsch mit, man nehme dies als Anregung auf und werde es in der Initiativgruppe besprechen.

 

Frau Penalosa betont die Bedeutung der Gedenkveranstaltung, insbesondere vor dem Hintergrund, das so etwas sich nicht wiederholen dürfe.

 

Herr Moselage dankt dem Bündnis für die engagierte Arbeit. Zu dem Aspekt Vereinsgründung weist er darauf hin, als Verein könne man ggf. auch Geldbußen etc., die an die Gerichte und

Staatsanwaltschaft gezahlt werden müssen, erhalten. Bei dem Vortrag, so führt er weiter aus, habe er den Kontakt zur jüdischen Gemeinde vermisst.

 

Frau Roentgen informiert, bezogen auf die Gedenkveranstaltung gebe es eine eindeutige Rollenverteilung. Nichtjüdische Menschen sollten die Veranstaltung für jüdische Menschen machen, im Gedenken daran, dass so etwas jüdischen Menschen nie wieder passieren dürfe. Man stehe mit  der jüdischen Gemeinde in Kontakt. 

 

Herr Klopstein dankt der Initiativgruppe und begrüßt die Veranstaltung auf dem

Synagogenplatz.

 

Zusammenfassend stellt Herr Ferrari fest, dass es Konsens gebe, die Veranstaltung weiter zu unterstützen.

 

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