29.08.2024 - 4 Weiterentwicklung des FB 45; Vorstellungen zur ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Datum:
- Do., 29.08.2024
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 11 - Fachbereich Personal und Organisation
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr Brötz berichtet, dass die Umstrukturierung des FB 45 schon ein längerer Prozess sei und mit der heutigen Vorlage die finalen Organigramme der beiden neuen Fachbereiche FB 45 (Jugend und Schule) und FB 54 (KiTa und Tagespflege) vorlägen. Herr Kaldenbach werde der Fachbereichsleiter des FB 54, für den FB 45 werde eine neue Fachbereichsleitung durch ein Auswahlverfahren im September bestimmt. Die meisten organisatorischen Veränderungen werde es im FB 54 geben, da es eine klare Unterscheidung zwischen der Rolle der Stadt Aachen als Trägerin der öffentlichen Jugendhilfe und der Rolle als Trägerin von eigenen KiTas geben solle. Im FB 45 sei die Struktur größtenteils beibehalten worden. Neu sei die Gründung eines eigenen Teams zur Schuldigitalisierung in der Abteilung Schulbetrieb, da dieses Thema sehr komplex und dynamisch sei. Insgesamt sei er froh, dass der Prozess der Umstrukturierung sehr gut durch den FB 11 (Personal und Organisation) begleitet worden sei.
Herr Kaldenbach ergänzt, dass eine Neuerung in dem ganzen Umstrukturierungsprozess die Gründung von sogenannten Ressorts sei. Dies sei eine ganz neue Form der Organisationseinheit und verfolge in erster Linie zwei grundlegende Ziele. Die aktuell sehr gut funktionierenden Strukturen der Bereiche „Finanzen“ und „Planung“ sollen beibehalten werden und für die beiden neuen Fachbereiche gleichermaßen von Nutzen sein. Die beiden Bereiche sollen in der jetzigen Konstellation in Bezug auf Vertretungsregelungen und inhaltlicher Zusammenarbeit weiter Bestand haben. Darüber hinaus gebe es eine wirtschaftliche Komponente, denn es solle keine Parallelstruktur für diese Querschnittsaufgaben geschaffen werden. Die Ressorts seien eine spannende Lösung und müssten in der Umsetzung gut gestaltet werden. In den Organigrammen seien sie aufgrund der schwierigen Darstellungsmöglichkeit nicht explizit aufgeführt.
Herr Auler erläutert, dass die Aufteilung des aktuell bestehenden FB 45 in diesem Fall sehr positiv verlaufen sei und ein sehr gutes Konzept dahinterstehe. Die Gründung von Ressorts halte er für sinnvoll und die Umsetzung könne auch ohne große Personalmehrbedarfe erfolgen. Er habe noch zwei Fragen. Zum einen, ob die Kompetenzen im Bereich der Schuldigitalisierung aus dem jetzigen FB 15 wieder an den FB 45 übergeben würden, und zum anderen, ob die Leitung des FB 45 dann auch die Jugendamtsleitung übernehmen werde.
Frau Heider lobt den Prozess der Neustrukturierung ebenfalls. Jedoch habe sie die Funktion der Ressorts noch nicht abschließend verstanden und bittet daher um weitere Erläuterungen diesbezüglich.
Herr Schneider erklärt, er habe gegenüber strukturellen Veränderungen eine gewisse Skepsis entwickelt, da aus seiner Sicht das beschäftigte Personal von enormer Bedeutung sei und nicht die formalen Vorgaben einer strukturellen Zuordnung. Es benötige daher viel mehr eine gemeinsame moralische Vorstellung, damit Prozesse gut funktionieren.
Frau Griepentrog erkundigt sich nach den Schnittstellen zur Schulaufsicht bei der StädteRegion und warum es bei der Schulsozialarbeit in der neuen Struktur drei Teams geben werde.
Herr Brötz erläutert, dass es im Bereich der Digitalisierung aufgrund von gewachsenen Strukturen die Arbeitsteilung mit dem damaligen FB 11/400 und dem heutigen FB 15 gebe, mit dem die Abteilung Schule des FB 45 in Schuldigitalisierungsfragen kooperiere. Ob diese Struktur auf Dauer so bleibe, sei ein ergebnisoffener Prozess. Im weiteren Verlauf könnten die Stärken und Schwächen des bisherigen Organisation des Themas Schuldigitalisierung beobachtet und analysiert werden. Auch Erfahrungen aus anderen Kommunen würden hierbei bewertet werden. Das Thema habe eine außergewöhnliche Dynamik und sei für die Schulen sehr prägend, sodass hier eine konstante Weiterentwicklung nötig sei.
Herr Brötz bestätigt, dass die Leitung des FB 45 formal auch gleichzeitig die Leitung des Jugendamtes sei.
Die Schnittstellen zur Schulaufsicht bei der StädteRegion Aachen seien vielschichtig. Zum einen sei die Zusammenarbeit im Bereich der Schulplanung sehr eng, beispielsweise bei der Aufstellung der Schulentwicklungspläne, bei den jährlichen Anmelde- und Aufnahmezahlen an den Schulen, oder bei der OGS-Planung. Zum anderen gebe es Herausforderungen in baulichen Bereichen, an welchen sowohl die Schulaufsicht, als auch die Abteilung Schulbetrieb gleichermaßen beteiligt seien. In allen Fällen sei die Kommunikation und Zusammenarbeit jedoch sehr eng und vertrauensvoll.
Herr Kaldenbach ergänzt, dass es im Bereich der Schulsozialarbeit einen enormen Zuwachs gegeben habe, sodass noch zusätzliche Teamleitungen benötigt worden seien. Die Teams seien eng aneinander gebunden und die Aufteilung sei noch nicht endgültig festgelegt.
Er führt weiter zu den Ressort aus, dass es im aktuellen FB 45 drei Querschnittsaufgaben gebe, welche sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt hätten: Der Bereich „Planung“, der Bereich „Finanzen“ und der Bereich „IT“. Der Ausschuss sei durch diese Bereiche mehr oder weniger häufig betroffen. In dem Bereich Planung würden alle Planungsprozesse rund um die Schulentwicklungsplanung, die Kitabedarfsplanung und die Jugendhilfeplanung gebündelt, es bestehe eine sehr enge Kooperation und Vernetzung zwischen den einzelnen Sachgebieten, was zu einer hohen Qualität der Aufgabenwahrnehmung führe. Diese Teams nun zu trennen, sei eine große Herausforderung. Die Teams aus den drei Bereichen sollen in ihrer jetzigen Zusammensetzung virtuell beibehalten werden, die Teamleitungen würden zukünftig Teamkoordinator*innen sein. Dies solle weiterhin für engen Austausch und Bündelung der Aufgabenbereiche sorgen, auch wenn die einzelnen Kolleg*innen dienstrechtlich unterschiedlichen Fachbereichen zugeordnet seien. Dies könne bei Interessens- oder Priorisierungskollisionen zu Herausforderungen führen, daher müssten Entscheidungen immer gut kommuniziert werden.
Frau Smajic kritisiert an der neuen Struktur, dass im Hinblick auf Personen mit Migrationshintergrund keine adäquate Anlaufstelle zu finden sei. Damit würden die neuen Fachbereiche nicht ihrer Auffassung einer modernen Verwaltungsstruktur und auch nicht dem Leitbildes der Stadt Aachen gerecht. Ähnlich wie das Team zur Schuldigitalisierung, könnte für diesen Bereich eine Organisationseinheit geschaffen werden, um die Gedanken der Vielfalt und Chancengleichheit in die Prozesse einzubringen. So habe der Integrationsrat auch nach einer Antidiskriminierungsstelle für Schulen gefragt, welche aus Gründen von Personalmangel bislang nicht umgesetzt worden sei. Hier sehe sie noch Überarbeitungsbedarfe.
Herr Brötz sieht hier unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema. Seiner Auffassung nach würden diese Fragestellungen stets in allen Bereichen des Fachbereichs berücksichtigt und auch in den beiden Ausschüssen, dem ASW und dem KJA. Daher bedürfe es für diese Arbeit kein gesondertes Team. Es gebe in allen Bereichen große Unterstützung für Zugewanderte, zuletzt durch das OGS-Sprachförderprogramm, durch den Rassismusfonds, durch die Schulsozialarbeit und vieles weitere mehr. Aus seiner Sicht sei diese Herangehensweise sehr viel erfolgversprechender als dieser Personengruppe organisatorisch herauszunehmen und möglicherweise dadurch zu stigmatisieren.
Auch Herr Kaldenbach unterstützt diese Ansicht. Es sei ein Grundverständnis der Arbeit in diesem Fachbereich und auch in der künftigen Struktur, dass Kinder unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Religion oder sonstiger Unterschiede gleichermaßen unterstützt und gefördert würden. Vielmehr sei es sogar bedenklich, wenn für diese Arbeit eine eigene Organisationseinheit gegründet werden müsse. Natürlich könnten die Prozesse in diesem Bereich noch weiter verbessert und kreativer gestaltet werden, aber dies sei Gegenstand der täglichen Arbeit seiner Mitarbeitenden.
Herr Auler stimmt dem zu. Alle Kinder würden die gleichen Unterstützungsmöglichkeiten erhalten, unabhängig von deren Herkunft.
Frau Smajic überzeugt diese Ansicht nicht. Es gebe Schulen mit einer Migrationsrate von weit über 90% und es würden keine überzeugenden Maßnahmen ergriffen, um dem entgegen zu steuern.
Herr Schneider ergänzt, dass das Anliegen von Frau Smajic hier wohl vielmehr der Wunsch nach Transparenz und klarer Ansprechpersonen sei und es solle nicht um Stigmatisierung gehen.
Frau Griepentrog entgegnet, dass diese Fragen sehr wichtig seien und dass die Verwaltung und die Politik diese Personen und Schulen im Blick habe. Sie schlägt daher vor, dass der FB 45 im Integrationsrat die neue Struktur vorstellen könnte um mit den Akteuren dort ins Gespräch zu kommen. Dies nimmt Frau Smajic dankend an.
Anlagen zur Vorlage
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50,3 kB
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