17.09.2024 - 6 Sachstandsbericht Gemeinwohlökonomie
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Betriebsausschuss Gebäudemanagement
- Datum:
- Di., 17.09.2024
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 26 - Gebäudemanagement
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr Schavan, Dipl.-Ingenieur Architektur, Diplom Kaufmann, Technischer Betriebsleiter des Gebäudemanagements, führt zusammen mit Frau Annika Louis, Bachelor of Arts, Stadtamtfrau, ergänzend mittels Präsentation zu eingebrachten Vorlage aus.
Die Präsentation ist als Anlage beigefügt.
Anhand der Präsentation wird von den Vortragenden ausführlich der Prozess der Gemeinwohlökonomie – Bilanzierung mit allen wesentlichen Schritten unter Einbeziehung der Mitarbeitenden des Gebäudemanagements durch workshops, intensivem Austausch, Analysen, Erarbeiten von Kennzahlen und Potentialen bis zur abschließenden Auditierung dargelegt.
Herr Schavan betont, dass insbesondere die im Rahmen der Bilanzierung erkannten und benannten Potentiale von hohem Wert sind für die weitere Entwicklung des Gebäudemanagements.
Herr Schavan hebt hervor, dass mit der Bilanzierung und Auditierung der erste Schritt erfolgt sei, es nun aber gelte, die Gemeinwohlökonomie weiter fortzuführen.
Hierzu zeigt er das weitere Vorgehen auf:
Zunächst ist die Evaluierung der benannten Potentiale zur Umsetzung erforderlicher Maßnahmen vorzunehmen, die Umsetzung ist zu dokumentieren und in einem Monitoring aufzuzeigen: was hat die jeweiige Maßnahme bewirkt.
Er weist darauf hin, dass in 2 Jahren eine Folgezertifizierung vorzunehmen ist, mit dem Ziel, eine nachhaltige werteorientierte Weiterentwicklung zu sichern.
Herr Schavan fasst zusammen, dass mit der Zertifizierung Gemeinwohlökonomie eine Sensibilisierung und eine Haltungsänderung sowie Veränderungsbereitschaft bewirkt werden soll und Ziel die Stärkung der Zukunftsfähigkeit ist.
Der Ausschussvorsitzende Ratsherr Schaadt dankt für den Vortrag und fragt nach Wortmeldungen.
Es schließt sich eine Diskussion unter hoher Beteiligung der Aussschussangehörenden an.
Herr Teuku dankt für die Aufbereitung des spannenden Themas und betont, dass es nun gelte dieses auch weiter in die anderen Verwaltungsbereiche zu tragen. Er bringt ein, dass dies auch eine Diskussion mit dem Dezernat Finanzen mit möglicher veränderter Betrachtung der Verringerung des Eigenkapitals des Gebäudemanagements bewirke und eine dann vollständige Erstattung des Verzehrs des Eigenkapitals erfolge.
Ratsfrau Brinner dankt ebenfalls für die Arbeit und das Vorgehen bei der Pilotierung zur Gemeinwohlökonomie (GWÖ)-Bilanzierung als wichtigen innovativen Schritt. Sie betont, dass der Ausschuss dies stets unterstützend begleitet hat und es wichtig ist, nun als Multiplikator diese Ansätze weiter zu tragen, weitere Bereiche für die GWÖ zu interessieren und zu gewinnen.
Frau Schlierkamp dankt ebenfalls und erkundigt sich, ob durch die Umsetzung der im Rahmen der Bilanzierung benannten Potentiale ein höherer Score erzielt werden kann.
Sie fragt weiter, ob bei der Beteiligung der Mitarbeitenden auch die Berufsgruppe der Eigenreinigungskräfte Einfluss genommen hat.
Ebenso sei von Interesse, welche ersten Ansätze der Umsetzung in der Praxis erfolgen.
Ratsfrau Begolli dankt ebenfalls für den Vortag und sieht durch die Gemeinwohlökonomie-Bilanzierung eine Verknüpfung von Bauen mit sozialer Verantwortung. Sie sagt, dass dieser Prozess sichtbar mache, was bestimmte Entscheidung auf verschiedenen Ebenen - sozial, umweltpolitisch, etc.- auslösen können und erachtet als wichtig, Gemeinwohlökonomie in die anderen Bereiche der Stadt zu tragen.
Herr Lauven dankt ebenfalls und erinnert daran, dass das Gebäudemanagement bereits vor der Bilanzierung zu Gemeinwohlökonomie stets sehr stark werteorientiert agiert hat.
Er fragt nach, ob beziffert werden kann, wieviel Mehrarbeit / Arbeitskraft / Arbeitszeit zur Bilanzierung Gemeinwohlökonomie aufgebracht werden musste und bittet um Auskunft, ob sich alle Mitarbeitenden mitgenommen fühlen.
Herr Lauven bittet gleichfalls um Einordnung des im Rahmen der Zertifizierung erreichten Wertes.
Auch stellt er die Frage, ob es Ziel ist, den Weg weitergehen zu wollen, obwohl die Mitarbeitenden schon stark belastet sind.
Ratsherr Schaadt nimmt Bezug auf Herrn Lauven und zeigt auf, dass durch im Vortrag dargestellte Beteiligung der Mitarbeitenden an workshops ein hohes Maß an Beteiligung und Einbringen zeigen.
Er notiert die Frage, welche Kosten stehen hier in Bezug zur GWÖ-Bilanz.
Ratsherr Lübben legt dar, dass er den Prozess der Gemeinwohl-Bilanzierung als wesentlichen Input für die Organisationsentwicklung erachte und dieser Effekt auch für die Mitarbeitenden nicht zu unterschätzen ist. Er teilt mit, dass er diesen Effekt für dieses Instrument der Bilanzierung nicht erwartet habe. Er betont, dass dies auch einen positive Effekt auf die Gewinnung von Mitarbeiter*innen hat.
Ratsherr Jacoby greift den Beitrag von Herr Lauven nochmals auf und betont ebenfalls, dass Gemeinwohlökonomie-Werte bereits im Wirken und den Umsetzungen durch das Gebäudemanagement beachtet und zu Grunde gelegt wurden.
Er fokussiert nochmals die Frage, nach der Bezifferung des tatsächlichen Aufwandes bei bereits vorliegender hoher Auslastung der Mitarbeitenden.
Der Ausschussvorsitzende Ratsherr Schaadt fasst die in der Diskussion gestellten Fragen im Wesentlichen wie folgt zusammen
- Nächste Schritte
Wie geht es nach der Pilotierung weiter; wie werden die Erfahrungen weiter in die Stadt getragen
- Eigenkapital-Verzehr
- Betrachtung Fremdvergaben
- Darstellung des Aufwands
Herr Schavan nimmt zu den o.g. Fragen wie folgt Stellung/
Zu 1:
Herr Schavan führt aus, dass die Gemeinwohlökonomie-Bilanzierung auf einen Ratsbeschluss in 09/2022 gründet, mit dem die Pilotierung zur GWÖ-Bilanzierung im Gebäudemanagement beschlossen wurden.
Im Rahmen dieser Pilotierung seien zunächst die Ergebnisse zu evaluieren; die Evaluierung beziehe sich nicht auf den Prozessablauf sondern sei gerichtet auf die Verbesserungspotentiale und dem weiteren Vorgehen bezüglich der Umsetzung.
Er zeigt auf, dass angestrebt wird in 2025 die erste Evaluierung auch schwieriger Themen zu dokumentieren und hierzu im Betriebsausschuss Gebäudemanagement und Rat zu berichten.
Frau Louis ergänzt, dass bei der Bilanzierung zur Gemeinwohlökonomie nicht nur als ein Teilmodul / Berührungsgruppe die Mitarbeitenden in den Fokus genommen wurden, sondern gleichermaßen in eigenen Modulen Lieferanten, Kund*innen betrachtet und analysiert wurden.
Sie zeigt auf, dass auf Leitungsebene zunächst ein erstes Arbeitstreffen stattgefunden habe und die Beteilungen stets im Rahmen der gegebenen personellen Möglichkeiten erfolgten.
Zu 2.
Herr Hauschild teilt mit, dass zur Thematik Eigenkapitalquote ein Austausch mit dem Dezernat Finanzen (Dez. II), Frau Grehling angestrebt wird, um mögliche Umsetzungen zu erörtern sowie zu diskutieren, was bewirkt werden kann sowie welche Effekte herbeigeführt werden sollen.
Herr Hauschild zeigt auf, dass zu diesem Thema auch ein Austausch mit der Wirtschaftsprüfung erfolgen soll.
Zu 3.
Frau Louis führt aus, dass es insgesamt 5 Berührungsgruppen gab; die Thematik wurde entsprechend in den jeweiligen Modulen, zum Beispiel „Lieferanten“ berücksichtigt.
Zu 4.
Herr Schavan führt aus, dass in der Regel Unternehmen GWÖ-bilanziert werden und im Kommunalbereich dies bislang eine Ausnahme darstellt.
Er zeigt auf, dass bei einer betriebswirtschaftlichen Betrachtung die Frage nach dem Aufwand gestellt werde.
Er wirft die Frage auf, wie Verbesserungspotentiale zu beziffern und gegebenfalls mit eingesparten Aufwand gegen zu rechnen sind.
Gleichfalls weist er auf die Außenwirkung des Instruments für die Personalgewinnung hin, die schwer zu beziffern ist; die GWÖ-Bilanzierung erziele auch hier eine neue Qualität.
Herr Lauven betont, dass seine Frage nicht auf den Kosten/Nutzen - Faktor gerichtet ist und der Input erkennbar ist und nicht in Frage gestellt wird; er sich dennoch die Frage stellt, welcher Aufwand mit der GWÖ-Bilanzierung verbunden ist.
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.
Anlagen zur Vorlage
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