06.11.2024 - 4 Verlegung des Wochenmarktes Aachen-Mitte (donne...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Sitzung:
-
Sitzung des Rates der Stadt Aachen
- Gremium:
- Rat der Stadt Aachen
- Datum:
- Mi., 06.11.2024
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 23 - Fachbereich Immobilienmanagement
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Bürgermeister Plum (SPD) berichtet in seiner Funktion als Vorsitzender des Wohnungs- und Liegenschaftsausschusses, dass der Ausschuss nach ausgiebiger Diskussion einen einstimmigen Empfehlungsbeschluss an den Rat gefasst habe.
Ratsherr von Thenen (CDU) teilt mit, dass die CDU-Fraktion mit großem Bedauern dem heutigen Beschluss zustimmen werde. Durch verschiedene Anträge, wie z.B. zum Marktliner, habe man in der Vergangenheit versucht, die Ausgangssituation am Marktplatz zu verbessern. Da der wirtschaftliche Druck jedoch zwischenzeitlich zu hoch werde, stimme man der Verlegung des Wochenmarktes zu und wünsche den Marktbeschickern eine erfolgreiche Zukunft am neuen Standort.
Ratsherr Deumens (Die Linke) führt aus, dass auch die Fraktion Die Linke dem Beschlussvorschlag zustimmen werde und man sich kritisch gegenüber den zurückliegenden Entwicklungen äußern möchte. Laut der durch die Verwaltung durchgeführten Befragung der Beschicker*innen beklagen diese u.a. die Erreichbarkeit und die fehlende ÖPNV-Anbindung des Markts. Auch die Fraktion Die Linke habe zu dieser Thematik in den vergangenen Jahren verschiedene Anträge gestellt, die jedoch leider erfolglos geblieben seien. Man habe versäumt, die ÖPNV-Anbindung des Marktplatzes zu verbessern. Als weiteren Aspekt möchte er die durch die Beschicker*innen genannte, fehlende Kaufkraft sowie die Konkurrenz durch Supermärkte ansprechen. Diese Entwicklung müsse auch zukünftig weiter beobachtet werden.
Ratsfrau Wallraff (SPD) erklärt, dass sich auch die SPD-Fraktion dem Beschlussvorschlag anschließen werde. Nach Gesprächen mit Aachener Bürger*innen könne sie feststellen, dass nicht nur die Beschicker*innen des Marktes die Verlegung zum Elisenbrunnen befürworten, sondern dieser Wunsch auch durch die Bevölkerung getragen werde. Sie dankt der Verwaltung für die durchgeführte Befragung.
Ratsfrau Moselage (FDP) drückt ebenfalls ihr Bedauern über die angestrebte Verlegung des Wochenmarktes aus, allerdings erkenne sie auch, dass auf dem Marktplatz kein Umsatz zu generieren sei. Aus ihrer Sicht habe sich auch das Einkaufsverhalten der Bevölkerung insgesamt verändert. Hier müsse man zukünftig neue Konzepte entwickeln. Sie hinterfragt, warum man in der Vergangenheit versäumt habe, eine bessere Verkehrsanbindung für den Markt zu schaffen. Schließlich sei bereits im Jahre 2014 der Antrag zum Marktliner befürwortet worden. Die FDP-Fraktion werde dem Beschluss zustimmen und sich wünschen, dass eine Rückverlagerung auf den Markt eventuell zu einem späteren Zeitpunkt möglich sei.
Ratsherr Blum (FDP) betont, dass man dem historischen Marktplatz seine Bedeutung wegnehme. Dies habe auch Auswirkungen auf die ansässigen Geschäftsleute des Platzes, die bereits über fehlende Kaufkraft klagen. In der Vergangenheit habe man verschiedene Alternative entwickelt, um den Markt lebendiger zu gestalten, wie z.B. der Marktliner oder die Einführung eines Feierabendmarktes. Leider seien diese Bemühungen erfolglos geblieben. Die weitere Entwicklung am Elisenbrunnen sowie eine potentielle Rückverlagerung zum Markt bleibe abzuwarten.
Ratsherr Dr. Breuer (GRÜNE) gibt an, dass auch die GRÜNE-Fraktion dem Beschlussvorschlag zustimmen werde. Man bedauere, dass die Attraktivität des Wochenmarktes insgesamt in den letzten Jahren abgenommen habe, auch aufgrund der großen Konkurrenz durch die Supermärkte. Dies zwinge die Politik zu der Verlegung an den neuen Standort mit guter ÖPNV-Anbindung. Er betont, dass diese örtliche Verlagerung alleine jedoch nicht ausreichen werde, sondern stattdessen neue Überlegungen zu einem attraktiven Marktsortiment aufgestellt werden müssen.
Ratsfrau Breuer (CDU) bedauert die Verlegung des Wochenmarktes, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die vergangenen Planungen zum Cityliner nicht umgesetzt worden seien. Durch die Verlegung des Marktes sowie die fehlenden Ladenlokale und die anstehende Schließung des Parkhauses Rathaus werde der Marktplatz einen großen Teil seiner Attraktivität verlieren. Sie erkenne, dass der Elisenbrunnen als neuer Standort aktuell die einzige richtige Lösung darstelle. Für die Zukunft hoffe sie, dass neue Ideen zur Belebung des Marktes entwickelt werden können.
Ratsfrau Kurschilgen (GRÜNE) berichtet, dass auch sie mit den Kunden ins Gespräch gegangen sei und diese sich eine gute ÖPNV-Anbindung mit mehreren Buslinien wünschen. Alleine die Buslinie 4 sei hier nicht ausreichend.
Ratsherr Palm (AfD) betont, dass mit dem heutigen Beschluss dem Wunsch der Marktbeschicker nachgekommen werde und er die Verlegung des Wochenmarktes als letzte Chance für die Standbetreiber erachte. Darüber hinaus müsse man überlegen, in welcher Form man die Beschicker weiterhin unterstützen könne.
Ratsherr Servos (SPD) steht der Vorlage und dem Beschluss zur Verlegung des Wochenmarktes positiv gegenüber. Auch wenn der Marktplatz nicht mehr die Funktion haben werde, nach der er benannt sei, so befinde sich der Platz in einem strukturellen Wandel und nicht in einem strukturellen Niedergang. Denn der Aachener Marktplatz diene heutzutage weniger zum Einkauf, sondern werde zunehmend als Ort zum Aufenthalt, mit einer umfangreichen Außengastronomie, gesehen. Es sei der richtige Zeitpunkt, diese Veränderung anzunehmen und zu gestalten. Der Wochenmarkt, dessen Existenz auf dem Marktplatz bedroht sei, könne sich durch den gemeinsamen Beschluss an dem neuen Standort mit einer guten Verkehrsanbindung etablieren.
Oberbürgermeisterin Keupen bestätigt, dass man sich den Anforderungen der veränderten Zeit stellen müsse. Die Verwaltung werde im Rahmen des Zukunftsprozesses „Innenstadtmorgen“ weitere Konzepte entwickeln um im nächsten Jahr temporäre Angebote auf dem Markt schaffen zu können.
Anlagen zur Vorlage
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