06.11.2024 - 6 Stadtteilperspektive Zukunft Forst

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Ratsherr Becker (SPD) hält fest, dass die Vorlage bereits in den Ausschüssen inhaltlich besprochen wurde und er daher nur ein paar persönliche Worte zu dieser äußern möchte. Wie vielen bekannt sei, liege ihm der Stadtteil Aachen-Forst sehr am Herzen, da er dort geboren und aufgewachsen sei. Aachen-Forst habe leider in den letzten Jahrzehnten einen hohen Verlust an Lebensqualität erleiden müssen. Es sei kein singuläres Ereignis, sondern ein schleichender Prozess gewesen. Vor 30 Jahren sei der Trierer Platz noch ein Platz mit gesunder Geschäftslandschaft und ein Platz der Begegnung gewesen, die Inhaber der Geschäfte haben als natürliche Identifikationsfiguren existiert, was sich mit der Zeit leider änderte. Selbst die Eckkneipe, in der sich die Vereine getroffen und vernetzt haben, sei nich mehr da, nach und nach habe eine gewisse Auflösung „sozialer Bande“ stattgefunden. Dies spüre man sehr deutlich, wenn man mit den Menschen in Forst spreche. Er möchte das Quartier trotz allem nicht schlecht reden, es gebe auch positive Dinge zu berichten, beispieleweise veranstaltet eine Frauenruppe zwei mal im Jahr einen Basar, um Geld für ein Kinderhospiz zu sammeln. Dann gebe es den D-Hof, der einen Leuchtturm am Driescher Hof als Fest der Institution darstelle und einige Menschen, die sich über ihre eigentliche ehrenamtliche Tätigkeit hinaus sehr engagieren und versuchen, das Quartier wieder zu dem zu machen, was es früher gewesen sei. Dies bestärke ihn in seiner Annahme, dass in diesem Viertel Potentiale stecken, die aufgedeckt, bekräftigt und gefördert werden müssen. Wenn man sich die in den letzten Wochen die vom Quartiersmanagement organisierten Feste anschaue, erkenne man das Bedürfnis der Bürger*innen nach Begegnung sehr deutlich. Er bedankt sich bei Sabine Müller und Herrn Bodo Lamp für diese tolle Arbeit, die hier geleistet wurde.

Er sei sehr froh, dass das ISEK-Projekt nach Forst gekommen sei und den Blick der Verwaltung und der Politik auf dieses Viertel gerichtet habe. Es sei ein Prozess mit vielen Bürgerbefragungen und -beteiligungen in Gang gesetzt und viele Eingaben seien gemacht worden. Viele Ideen, Wünsche und Sehnsüchte seien in dieser Vorlage gesammelt worden und sollten respektvoll behandelt werden.

 

Weiterhin sei es sehr gut, dass der Antrag zur Städtebauförderung 2026 auf den Weg gebracht werde, in der ISEK Lenkungsgruppe werde jedoch immer wieder thematisiert, wie wichtig es sei, die Zwischenzeit mit Leben, Aktion und Handlung zu füllen. Man habe es geschafft, einer Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern, die sehr vernachlässigt wurde, Hoffnung und Perspektive in Aussicht zu stellen, dies darf nicht wieder verloren gehen, sonst verliere man ein Viertel, sowohl auf gesellschaftlicher als auch aus politischer Hinsicht. Er bittet daher nicht nur um einstimmige Beschlussfassung, sondern auch jeden einzelnen Fachpolitiker darum, das Viertel weiter zu bekräftigen und nicht auf der Strecke zu lassen.

 

Ratsherr Deumens (DIE Linke) hält fest, dass er als Mitglied der Leknungsgruppe in jeder Sitzung erlebt habe, wie engagiert die Verwaltung und die Akteur*innen vor Ort und miteinander gearbeitet haben. Ein besonderer Dank gehe auch an das Quartiersmanagement, Herr Lamp sei oft in der Lenkungsgruppe gewesen und habe dargelegt, was geplant sei und was dann auch durchgegführt wurde. Die Fraktion DIE Linke stimme der heutigen Vorlage vollumfänglich zu, es sei sehr wichtig, den Beschluss heute einstimmig zu fassen. Weiterhin seien auch die ergänzenden Unterlagen, die für die heutige Sitzung verschickt worden seien, sehr wichtig. Hier gehe es nocheinmal darum, was die Lenkungsgruppe an Wünschen und Vorstellungen aus der letzten Sitzung formuliert habe, beispielsweise die Stärkung der gewerblichen Perspektive, das Thema Kultur im Stadtteil und, besonders wichtig, das Thema Inklusion. Diese Punkte sollten auch im weiteren Prozess verfolgt werden.

 

Ratsfrau Lürken (CDU) hält fest, dass ihre Vorredner bereits verdeutlicht haben, um was für ein tolles Projekt es sich hier handelt und mit Sicherheit alle Fraktionen dieses gerne unterstützen. Die Vorlage sei durch fast alle Ausschüsse gegangen und viel begleitet worden. Hier müsse man sehr umfangreich einen großen Dank aussprechen. Dass der Rat viel Zeit und Arbeit investiere, gehöre dazu und sei selbstverständlich. Dass die Verwaltung mit soviel Engagement, Ehrgeiz und Dynamik an das Projekt ran gegangen sei, sei nicht immer selbstverständlich, daher möchte man ihr an der Stelle herzlich dafür danken. Ganz besonders möchte man jedoch den Menschen danken, die viel Zeit und Energie für ihr Quartier aufgewendet und eingesetzt haben, um etwas Gutes zu erreichen.

Der Prozess sei im Frühjahr 2023 gestartet, laufe also eineinhalb Jahre und wecke die Erwartungshaltung, dass es besser werde. Man wisse, dass, unabhängig von der Dynamik, die die Verwaltung aufwende, der ganze Prozess dauern werde, der Antrag könne frühstens im September 2026 gestellt werden. Bis dahin werden Veränderungen für die Beteiligten nicht erkennbar sein. Daher äußert sie den dringenden Appell, dass in der Zeit mit kleineren Maßnahmen Verbesserungen auf den Weg gebracht werden und verdeutlicht werde, dass der Prozess nicht in Vergessenheit gerate.

 

Ratsfrau Griepentrog (Grüne) schließt sich den Ausführungen ihrer Vorredner*innen an und hält fest, dass der Stadtteil Forst nun der dritte sei, dem man sich in der Intensität gewidmet habe und diese Intensität mit jedem Mal wachse. Sie freue sich sehr, dass diese Projekte nach Aachen geholt werden konnten, die Verwaltung habe hier großartige Arbeit geleistet und die unterschiedlichsten Gruppen mit einbezogen, wie man auch anhand der Behandlung der Vorlage in den verschiedensten Ausschüssen erkennen könne. Sie sei überzeugt davon, dass genug Ideen zur Überbrückung der Zwischenräume vorhanden seien. Im Namen der Grüne-Fraktion stimme sie dem Beschlussvorschlag vollumfänglich zu.

 

Ratsherr Mohr (AfD) hält fest, dass er selbst ebenfalls in dem Viertel wohne und diesen intensiven Prozess und die Ausarbeitung sehr begrüße. Er spricht der Verwaltung seinen Dank aus.

 

Oberbürgermeisterin Keupen bedankt sich und hält fest, dass sie im Driescher Hof bereits in der Vergangenheit immer wieder aktiv gewesen sei und ihr der Stadtteil sehr am Herzen liege. Sie freut sich sehr, dass, trotz der großen Herausforderungen, die Selbstwirksamkeitskräfte der Menschen aktiviert wurden. Auf dem Fest vergangene Woche habe man dies auch deutlich gesehen. Viele Akteur*innen seien durch den ISEK nochmal bestärkt worden, Verantwortung für ihr Quartier zu übernehmen. Sie sei sehr zuversichtlich, dass die Teams der Verwaltung, der Politik und der Akteur*innen vor Ort bis zur finalen Förderung viel Kraft entwickeln werden, um weiterhin vor Ort aktiv zu sein. Durch die Veränderung der Städtebauförderung sei der Termin der Beantragung nach hinten verschoben worden, dies bedeute jedoch nicht, dass in der Zwischenzeit nichts mehr getan werde. Man werde auf dem Fundament, das man gesetetzt habe, tatkräftig weiterarbeiten, die Akteur*innen vor Ort seien auch sehr engagiert, die Dinge aufzunehmen. Man habe die Kirche erworben, die auch eine wichtige Immobilie sei, um als Stadt dort aktiv zu werden.

 

An diesem Platz werde man die Möglichkeit haben, eine quartiersbezogene Zwischenzeit zu initiieren, die dort mit der Hilfe der Bürgerschaft dazu beitragen werde, diesen Übergang aktiv zu gestalten und die gute Energie zu halten.

Sie bedankt sich bei den Mitarbeitenden der Verwaltung, insbesondere bei Frau Schwarz und Herrn Kemperedick, für den tollen Einsatz in diesem Prozess.

 

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Beschluss:

Der Hauptausschuss beschließt einstimmig die Stadtteilperspektive als Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils Forst. Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage der Stadtteilperspektive ein Handlungs­programm für den gesamten Stadtteil zu erarbeiten. Des Weiteren wird die Verwaltung beauftragt, den Erarbeitungsprozess für ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept für einen Teilbereich des Betrachtungs­raums Forst fortzusetzen und den Grundantrag zur Städtebauförderung für ein Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt“ für den Herbst 2026 vorzubereiten.

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, X Gegenstimmen, X Enthaltungen

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen

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