26.03.2025 - 5 Verlagerung der Sportflächen von SV Eilendorf u...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Frau Bezirksbürgermeisterin Eschweiler eröffnet den Tagesordnungspunkt „Verlagerung der Sportflächen von SV Eilendorf und Arminia Eilendorf auf Deltourserb; Ratsantrag „Die Grünen und SPD“

 

Frau Bergs, Die Grünen, führt zum Antrag aus und beschreibt die Problemstellung. Es habe Schwierigkeiten mit den Flächen und den Anwohnenden aufgrund des Lärms gegeben. Daher sei gemeinsam mit den Vereinen überlegt worden, wie die Probleme gelöst werden könnten. Eine Lösung sei die mögliche Umsiedlung der beiden Vereine. Der Auftrag sei positiv beschieden worden. Die Flächen wären geeignet. Zwischenzeitlich habe sich die Haltung der Vereine aber geändert. Sie wollen wegen der besseren Erreichbarkeit innerorts bleiben, wo es aber keine Fläche gebe, um beide Vereine zusammenzuführen. Es käme dafür nur Detourserb in Frage. Von Seiten der Anwohnenden wäre ganz klar signalisiert worden, dass sie ihren Grund und Boden nicht veräußern wollen. Frau Bergs weist darauf hin, dass der Antrag lediglich als Angebot für Eilendorf gedacht war ohne Zwang.

 

Herr Schäfer, SPD, ergänzt, dass die Flächen Deltourserb schon im alten Flächennutzungsplan als Mischflächen ausgewiesen waren. In Aachen herrsche ein erheblicher Druck, Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen. Seiner Ansicht nach seien mit dem Antrag zwei Vorteile verbunden. Es käme nahe der Autobahn nicht zu einer Wohnbebauung und innerstädtisch könnte die Wohnbebauung ausgeweitet werden. Die bereits bestehende Wohnbebauung würde vom Lärm und Verkehr solcher Sportplätze entlastet.

 

Herr Bode, CDU, äußert sein Erstaunen über die Antragstellung im Rat und nicht in der Fraktion, da die CDU wenige Wochen zuvor einen Antrag auf eine Rahmenplanung eingebracht habe. Dieser Antrag solle Eilendorf in der Gesamtheit betrachten. Den Vereinen sei mit einer zeitlichen Perspektive von 10 Jahren nicht geholfen, sie benötigen die Hilfe jetzt. Seiner Meinung nach gehören die Sportvereine in die Mitte des Ortes, damit Kinder und Jugendliche kurze Wege haben. Hinsichtlich der Lärmbelästigung müssten andere Lösungswege gefunden werden. In der Vorlage wäre aktiver Lärmschutz bereits thematisiert. Zudem käme es in absehbarer Zeit zu Versteigerungen von Grundstücken, die nicht weit entfernt von den Sportarealen seien. Seitens der Stadt müsse geprüft werden, ob diese Grundstücke ersteigert werden könnten, um Ausweichmöglichkeiten zu schaffen. Herr Bode weist nochmal auf die Wichtigkeit einer Rahmenplanung hin, damit die Gesamtheit Betrachtung findet. Es müsse überlegt werden, welche anderen Möglichkeiten es gebe, anderweitig Sportstätten zu schaffen.

 

Frau Bohrer, FDP, erkundigt sich bei Frau Bergs, was mit dem Antrag bewirkt werden soll. Nach den von Frau Bergs gemachten Ausführungen würde sie den Antrag nicht verstehen. 

 

Frau Bergs, Die Grünen, macht deutlich, dass der Antrag lediglich auf die Prüfung der Eignung der Flächen abziele und nicht auf einen Verkauf von Grundstücken.

 

Herr Hofmann, AfD, entgegnet, dass die Sportplätze innerorts bereits seit 1977 existieren. Die Anwohnenden hätten dies beim Zuzug bedenken müssen. Außerdem würde der Fußweg nach Deltourserb 38 Minuten dauern, was Jugendlichen und Kindern gerade in den Abendstunden nicht zugemutet werden könne. Den Antrag würde er daher nicht befürworten.

 

Frau Bezirksbürgermeisterin Eschweiler fasst zusammen, dass zunächst Lärmschutzmaßnahmen ein erster Schritt zur Abhilfe seien. Diese müssten mit der Fachverwaltung erörtert werden. Zudem werde es im Mai 2025 in unmittelbarer Nähe zu einer Zwangsversteigerung eines Grundbesitzes kommen. Die Verwaltung solle gebeten werden, die Ersteigerung zu prüfen. In der Vorlage gebe es weder Hinweise zur Finanzierung noch zu den Auswirkungen auf das Klima. Allerdings läge ein Ratsbeschluss aus der alten Ratsperiode vor, dass die Stadt Aachen keine Grundstücke mehr veräußern, sondern nur noch in Erbpacht vergeben dürfe. Dies habe zur Folge, dass die Größe der Plätze nicht den Anforderungen entspreche. Es werde ein neues B-Plan-Verfahren geben müssen mit einem sehr langen Planungszeitraum. Zudem müsse der Flächennutzungsplan geändert werden. Eine schnelle Hilfe sei ein derartiges Verfahren für die Vereine nicht.

 

Herr Dr. Celik, Abteilungsleiter des Bereiches Stadtentwicklung, nimmt kurz zu der Thematik Stellung und übergibt anschließend an seinen Kollegen, Herrn Dambietz, der zum Thema ausführlich vorträgt.

 

Herr Dambietz führt aus, dass eine Verlagerung der Sportflächen sowie die Erschließung grundsätzlich möglich wären. Notwendig sei in jedem Fall eine Änderung des Flächennutzungsplans und der Bebauungspläne. Positiv hervorzuheben sei, dass sich die Wohnnutzung bei den jetzigen Flächen in die Umgebungsnutzung einfügen würde, somit wäre der derzeitige Konflikt beseitigt. Ein großer Knackpunkt sei aber die Eigentumsstruktur auf der Fläche Deltourserb. Es gebe 17 Eigentümer. Die Stadt Aachen könne die Flächen kaufen oder tauschen, allerdings wäre damit ein erheblicher Zeitaufwand verbunden. Es sei aussichtslos, in zentraler Lage eine Fläche in der erforderlichen Größe zu finden.

 

Ein Austausch mit den Vereinen habe ergeben, dass grundsätzlich Interesse an einer Fusionierung und gemeinsamer Nutzung einer Sportanlage bestehe. Allerdings seien aufgrund der hohen Mitgliederzahlen die Ansprüche gestiegen. Zudem würden die Flächen auch von den Schulen genutzt. Der SV Eilendorf sei in Bezug auf den Trainingsbetrieb stärker leistungsorientiert. Dies müsse berücksichtigt werden. 3 Sportplätze müsse es in jedem Fall geben, wenn nicht sogar 4. Die Vereine hätten klar den Wunsch nach einem zentralen Standort geäußert, vor allem im Hinblick auf die Erreichbarkeit für Kinder und Jugendliche.

 

Frau Bezirksbürgermeisterin Elke Eschweiler dankt Herrn Dr. Celik und Herrn Dambietz für die Ausführungen und unterbricht die Sitzung, um in die Diskussion einzusteigen.

 

Nach der Diskussion eröffnet Frau Eschweiler die Sitzung erneut.

 

Herr Bode, CDU, bedankt sich für die Ausführungen aus der Einwohnerschaft Seiner Meinung nach hätten die Vereine viel früher eingebunden werden müssen. Der Antrag hätte zuerst in die Bezirksvertretung gehört. Er regt einen runden Tisch an, um gemeinsam Lösungen zu finden. Zudem schlägt er eine Beschlussfassung vor, inwieweit sich die Stadt Aachen am Versteigerungsverfahren beteiligen könne, damit keine Flächen verloren gingen.

 

Frau Bergs, Die Grünen, weist darauf hin, dass es Gespräche mit den Vertretern der Vereine gegeben habe. Ergebnis der Gespräche war, dass eine Fusionierung sinnvoll sei. Es sei nicht fair, zu sagen, dass dieser Antrag über die Köpfe der Vereine hinweg gestellt wurde. Es ginge nur um die Verlagerung von Sportplätzen und nicht um ein Großsportzentrum. Sie wisse auch nicht, woher die finanziellen Mittel dafür kommen sollen. Es würde eine Erwartung geschürt, die nicht erfüllt werden könne. Frau Bergs verweist auf die Menschen im Oberdorf, die einen Fahrtweg zu den Sportflächen in Kauf nehmen müssten. Die Botschaft sei klar bei ihr angekommen, dass es kein Interesse an der Verlagerung der Flächen gebe.

 

Herr Schäfer, SPD, äußert seinen Dank für die klaren Ausführungen und teilt mit, dass er das Ergebnis an die Ratsfraktion entsprechend weitergeben werde.

 

Frau Bohrer, FDP, regt an, den Verein SC Nirm, der auch Fußball spielt, mit einzubeziehen.

 

Laut Frau Bezirksbürgermeisterin Eschweiler ist dies bereits erfolgt, allerdings wurde signalisiert, dass es dort keine Möglichkeit gebe.

 

Herr Dambietz führt aus, dass nach einer umfangreichen Prüfung nur die Fläche im Gewerbegebiet in Frage käme.

 

Frau Bezirksbürgermeisterin Eschweiler schlägt eine Rahmenplanung „Sport“ vor in Anlehnung an die Lenkungsgruppe zur Entwicklung des Sportparks Soers, die sich mit den Bedarfen aller Sport treibenden Vereine befasse. Dies könne für Eilendorf auch aufgesetzt werden. Es solle gemeinsam überlegt werden, wer welche Stärken hat, was in Zukunft ausgebaut werden soll und was perspektivisch dazu gebraucht werden würde. Dies könne nicht in einem Termin erledigt werden. Hierzu müssten in regelmäßigen Abständen Treffen stattfinden, um gemeinsam zu überlegen, wie die Bedarfe eingeplant werden und ob es Förderbedarfe gebe.

 

Frau Eschweiler regt an, dass das Bezirksamt Eilendorf relativ zeitnah zu einem ersten Gespräch einlädt und die Mitglieder der Bezirksvertretung interfraktionell dazu kommen, damit gemeinsame Überlegungen angestellt werden können.

 

Die Verwaltung werde mit zwei Prüfaufträgen befasst, zum einen, ob die Stadt in die Ersteigerung des Grundstückes auf Flur 15 (die Gemarkung wird noch genau bekannt gegeben) mit einsteigen wird und zweitens, wie eine solche Fläche entwickelt werden kann.

 

Der Ratsantrag werde daher heute nur zur Kenntnis genommen. Die Kenntnisnahme stehe noch für den Sport- und Planungsausschuss an. Frau Eschweiler geht davon aus, dass kein Interesse mehr bestehe, die Verlagerung der Sportflächen weiterzuverfolgen. In den städtischen Ausschüssen müsse das Thema daher nicht erörtert werden. Herr Schäfer, SPD, sieht das genauso.

 

Frau Bergs, Die Grünen, regt an, zumindest den Sportausschuss in Kenntnis zu setzen. Frau Eschweiler stimmt zu unter der Voraussetzung, das Votum mitzugeben, dass in Eilendorf die Bedarfe nicht gesehen werden. Es solle vermieden werden, die Verwaltung weiter mit diesem Thema zu beschäftigen, obwohl es in der heutigen Sitzung seine Erledigung gefunden habe.

 

Abschließend fast Frau Bezirksbürgermeisterin Eschweiler die Ergebnisse zusammen:

- Der Antrag wird zur Kenntnis genommen

 

- Die Verwaltung erhält den Prüfauftrag zur Ersteigerung des Grundstückes, Flur 15

 

- Es wird festgelegt, kurzfristig einen Termin mit den Vereinen zu finden, um in den sportlichen Austausch zu kommen und gemeinsam zu überlegen, wie Eilendorf sportlich weiterentwickelt werden soll

 

- Es erfolgt ein Hinweis aus der Bezirksvertretung, dass es kein positives Votum seitens der beteiligten Vereine und Anwohnenden gab zur Verlagerung der Sportflächen. Dies sollte der Sportausschuss zumindest erfahren, dann könne abgestimmt werden, ob es im Sportausschuss als Ratsmehrheit gesehen werde

 

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf nimmt den Sachverhalt zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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