07.05.2025 - 6 Ratsantrag "Pop-Up-Maßnahmen um das Haus der Ne...

Beschluss:
geändert beschlossen
Reduzieren

Beratung

Ratsherr Pilgram (Grüne) möchte sich ausdrücklich für diese Vorlage bei allen Beteiligten bedanken. Sehr erfreulich sei, dass nunmehr der 19-jährige Leerstand beendet und eine Zwischennutzung ermöglicht werde. Man habe bereits im zukünftigen Haus der Neugier eine erfolgreich laufende Zwischennutzung, für seine Begriffe könnte sich im Alten Kurhaus ebenfalls etwas ähnliches entwickeln. Durch seine langjährige Tätigkeit im Rat wisse er, dass die Stadt Aachen sehr lange keine Kultur der Zwischennutzungen gelebt habe, seit einiger Zeit sei diese jedoch wieder präsent. Die Offenheit, auch städtische Immobilien für Zwischennutzungen bereitzustellen, sei sehr wichtig. In anderen Städten, wie beispielsweise Maastricht, Lüttich, diverse Städte im Ruhrgebiet u.a. gebe es dazu eine eigene Kultur. Dort werden solche Immobilien sogenannten Raumpionieren zur Verfügung gestellt. Dies seien Menschen, die mit ihrem eigenen Engagement Immobilien, die gar nicht so wertig seien, weil sie nicht besonders umfangreich ausgestattet seien, nutzen und dadurch eine Wertigkeit einbringen.

Weiterhin hält er fest, dass man durch die Zwischennutzung ganz konkret Raumprobleme für das Theater K damit löse, dies sei eine tolle Sache. Außerdem habe er mit großer Freude wahrgenommen, dass die Fassade vom Haus saniert werden solle. Es passieren viele tolle Dinge und es sei ein ganz wichtiger Schritt, einen Anfang zu machen, denn das Umfeld profitiere während den Bauphasen von solchen Zwischennutzungen.

 

Ratsherr Baal (CDU) hält fest, dass man dem Beschluss grundsätzlich zustimmen könne. Es sei auch sinnvoll, dass bei einer großen Baumaßnahme, die der Stadt zuzuordnen sei, umliegende Flächen letztendlich auch genutzt werden, da es städtische Flächen seien. Zu beachten sei jedoch, dass noch ein Baustellenbüro benötigt werde, das besser in der Immobilie untergebracht werden sollte, als dass man auf dem Platz anfange, Container aufzustellen. Er bittet sehr nachhaltig darum, dass man nicht dem Reiz erliege, auf eine Sache noch andere Sachen draufzupacken. Mit dem Haus der Neugier habe man einen ziemlich „dicken Brocken“ vor sich, die Vereinbarung sei gewesen, dass man dieses Haus schlank, zügig und stromlinienförmig realisiere. Es sei vollkommen richtig, dass man eine Kommunikation zwischen den Flächen im Alten Kurhaus habe und in dem, was im Haus der Neugier dann realisiert sei. Aber der Blick sollte zunächst auf das Haus der Neugier gerichtet sein, wenn die flächenmäßige Konzeption stehe, dann sei der richtige Zeitpunkt, über die Aktivität nachzudenken, die ins Alte Kurhaus reingehöre. So habe man eine gute Reihenfolge, die die ganze Sache auch gut und interessant mache.

 

Oberbürgermeisterin Keupen bedankt sich und erklärt, dass es genauso auch angedacht sei, dass es schlank passiere. Im Beschluss werde klar gesagt, dass es ein begrenzter Zeitraum sei, der für eine weitere Nutzung im kommerziellen Bereich anvisiert werde.

 

Ratsherr Servos (SPD) erläutert, dass es hier um zwei verschiedene Dinge gehe. Zum einen gehe es um die Möglichkeit der Zwischennutzung der Brachfläche, die man mit kleinem Geld instand setzen wolle, zum anderen schwebe ein Gesamtkonzept vor, was das Alte Kurhaus, zusammengedacht mit dem ehemaligen Lust for Life, angehe. Er betont, dass es wichtig sei, dass auch das Gastronomiekonzept aufeinander abgestimmt werde. Zudem sei man der Überzeugung, dass an dieser Stelle in der mittel- bis langfristigen Sicht auch ein privater Anbieter oder ein kommerzieller Betreiber reingebracht werden müsse, um das Quartier zu beleben. Daher sei es wichtig, dass während der Bauphase die Räume zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden, um eine Belebung zu ermöglichen.

Zum Beschlussentwurf äußert er, dass dieser etwas zu unbestimmt sei. Er schlägt daher folgende Änderung bei der Formulierung vor:“ …dass die genannte Fläche für die Zeit der Baumaßnahmen im Umfeld des alten Kurhauses bis zunächst einschließlich 2027 für nicht kommerzielle Zwecke…“. So erziele man eine klare Grenze, eine klare Verbindlichkeit für die Nutzer*innen und habe einen neuen Entscheidungspunkt bzgl. der kommerziellen Bewerbungen auf die Flächen.

 

Ratsherr Deumens (Die Linke) teilt mit, dass die Fraktion Die Linke dem Beschlussvorschlag mit der gerade vorgetragenen Änderung gerne zustimmen werde. Er erläutert, dass bei dem ganzen Prozess um das Alte Kurhaus

die räumliche Nähe zum Haus der Neugier wichtig sei und genau das müsse zusammengedacht werden.

Daher müssen die Instandsetzungsmaßnahmen möglichst schnell stattfinden, um während der Hauptbauphase bestimmte Angebote, wie zum Beispiel durch das Theater K, stattfinden können. Wichtig sei auch, dass die EK 9 GmbH dort einen Platz finden und in gewisser Hinsicht von dort aus das Haus der Neugier bereits vorstellen könne. In der Vorlage sei von einem Modell die Rede, das halte er für eine interessante Idee.

Ratsherr Mohr (AfD) teilt mit, dass, trotz der Tatsache, dass er das Haus der Neugier in der Form, wie es jetzt von der Stadt umgesetzt werde, kritisch gesehen und abgelehnt habe, es jetzt so beschlossen sei und dementsprechend da auch weitergehen müsse. Die vorgeschlagene Zwischennutzung erhalte daher seine Zustimmung.

 

Oberbürgermeisterin Keupen bedankt sich und fragt, ob alle dem geänderten Beschlussvorschlag von Ratsherrn Servos (SPD) zustimmen. Die Ratsmitglieder bestätigen ihre Zustimmung.

Reduzieren

Beschluss:

 

Der Hauptausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis und beauftragt das Gebäudemanagement, die für eine Interimsnutzung des EG des Alten Kurhauses notwendigen Instandsetzungsarbeiten umzusetzen. Er stimmt zu, dass die genannte Fläche für die Zeit der Baumaßnahmen im Umfeld des Alten Kurhauses solange für nicht-kommerzielle Zwecke, bzw. auch durch EK9 GmbH, bis zunächst 2027 genutzt werden darf.

 

Reduzieren

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig

Reduzieren

Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: http://ratsinfo.aachen.de/public/to020?TOLFDNR=1012303&selfaction=print