02.07.2025 - 7 Nahverkehrsplan der Stadt Aachen 2025 3. Fortsc...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Bezirksbürgermeister Meyers begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Schrömbges, Abteilungsleiter Konzeptionelle Planung und Mobilität beim Fachbereich Mobilität und Verkehr der Stadt Aachen sowie Herrn Müller von der ASEAG.

 

Herr Schrömbges führt in die Thematik ein und erläutert, dass der Nahverkehrsplan derzeit erstellt wird und aktuell in Entwurfsfassung vorliegt. Er bittet um Entschuldigung für die Kurzfristigkeit des Vorlageninhalts. Herr Schrömbges hält eine Präsentation, in der insbesondere die Module 1, 3 und 4 erläutert werden. Die Präsentation  ist in Allris als Anlage beigefügt. Er erklärt, dass am 09.12.2027 der bestehende Vertrag mit der ASEAG ausläuft und daher eine EU-weite Ausschreibung erforderlich wird. Der Nahverkehrsplan dient daher auch der Festlegung des Anforderungsrahmens.

Im Rahmen der anstehenden Beteiligung vom 03.07.2025 bis 31.07.2025 können Rückmeldungen zum Nahverkehrsplan an nahverkehrsplan@mail.aachen.de eingereicht werden. Beteiligt werden die umliegenden Aufgabenträger, z.B. Verbände, Städte und Nachbarländer. Auch können aus der Politik Anregungen einfließen. Die finale Empfehlung erfolgt am 04.09.2025 bzw. 17.09.2025. Neben der Planungen zur ÖPNV-Versorgung durch Busse geht Herr Schrömbges auch auf den geplanten Bau des Bahnhaltepunktes in Richterich ein. Nach einer aktuellen Rückmeldung der Deutschen Bahn werde diese die bisherige Zeitplanung zum Neubau des Bahnhaltepunktes ab 2027 nicht einhalten können, da die Sperrpause nur eingleisig vorgenommen werde. Es wird daher derzeit davon ausgegangen, dass der Bau des Bahnhaltepunktes frühestens 2029 beginnt. Seitens der Verwaltung wird dieser Zustand als nicht akzeptabel beschrieben und Frau Dezernentin Burgdorff hat hierzu Kontakt mit der Deutschen Bahn aufgenommen.

 

Herr Bezirksvertreter Werner (SPD) bedankt sich für die verständliche Darstellung und äußert seine Enttäuschung über die zeitliche Verschiebung des Baus des Bahnhaltepunktes. Er bittet um Erläuterung der Hintergründe und Klärung, ob dies auch Auswirkungen auf den Neubau der Horbacher Brücke hat. Hierzu führt Herr Schrömbges aus, dass nach seinem Kenntnisstand kurzzeitige beidgleisige Sperren eingeplant sind, die für den Neubau der Horbacher Brücke ausreichen, für den Bau des Bahnhaltepunktes jedoch zu kurz seien.

 

Auf Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Feil (Grüne) erklärt Herr Müller, dass die Linie X47 nicht durch Richterich fährt, sondern die Linienführung außerhalb des Ortskerns Richterichs verläuft.

 

Weiterhin schildert Herr Bezirksvertreter Feil (Grüne) seinen Eindruck, dass in Richterich keine barrierefreien Bushaltestellen existieren, obwohl dies ein äußerst wichtiges Thema für Richterich ist. Hierzu teilt Herr Schrömbges mit, dass zur Herstellung der Barrierefreiheit an Bushaltestellen ein Priorisierungsprogramm besteht, welches das Aufkommen an Fahrgästen und den Bedarf berücksichtigt. Grundsätzlich festgelegtes Ziel ist es, alle Haltestellen barrierefrei auszubauen. Ein zeitlicher Horizont kann für den vollständigen Ausbau derzeit noch nicht abgesehen werden. Durch die Beauftragung externer Unternehmen mit diesen Bauvorhaben wird die Beschleunigung des barrierefreien Ausbaus erwartet.

 

Herr Bezirksvertreter Stoffel (Grüne) bedankt sich für den Vortrag und begrüßt grundsätzlich das vorliegende Nahverkehrskonzept. Er regt an, in jedem Bezirk wenigstens Haltestellen an den Hauptverkehrsachsen unter Kategorie 1 zu berücksichtigen, um die Barrierefreiheit in allen Bezirken voranzubringen. Er bemängelt die Formulierung, dass eine Steigerung von bis zu 30 % angestrebt werde und wünscht die Festlegung eines Mindestwerts von beispielsweise 10 %. Darüber hinaus hinterfragt er welche Faktoren bei dem Vergleich der Fahrtdauer eines Busses und eines PKW berücksichtigt wurden und regt an, bei PKW auch die Zeit der Parkplatzsuche mit einzurechnen. Die Ausfallquote von über 5 % beschreibt Herr Bezirksvertreter Stoffel (Grüne) als erschreckend. Ferner bezieht er sich auf die AGB der ASEAG, nach denen ein Bus bis zu 3 Minuten früher als im Fahrplan ausgewiesen abfahren dürfe. Aus seiner Sicht müssten zu frühe Abfahrten grundsätzlich ausgeschlossen werden. Zur Linie 44 gibt er zu bedenken, dass diese ab der Haltestelle Driescher Gässchen an Schultagen insbesondere gegen 13:30 Uhr grundsätzlich überfüllt ist und Schüler*innen teilweise nicht mitgenommen werden können. Darüber hinaus moniert er das digitale Verkehrsinformationssystem dahingehend, dass eine Anzeige der Uhrzeit fehlt und teilweise Buslinien angekündigt werden, diese nicht zur angesagten Zeit vorfahren, dann von der Anzeigetafel verschwinden und schlussendlich dennoch kommen, sodass hier große Irritation herrscht.

 

Herr Bezirksbürgermeister Meyers möchte wissen, wie realistisch die Umsetzung der beschriebenen Ziele der Verwaltung für die ASEAG ist. Hierzu teilt Herr Müller mit, dass die Personalsituation bei der ASEAG weiterhin angespannt ist. Für 2028 wird zunächst angestrebt den Bestand zu sichern. Eine konkrete Aussicht für die Folgejahre ab 2030 zu benennen, ist jedoch nicht möglich. Die ASEAG ist sehr bemüht neues Fachpersonal zu gewinnen und auch alternative Wege zur Verbesserung der Personalsituation zu gehen. Beispielsweise nennt er die Möglichkeit eines Nebenjobs als Fahrer*in für Student*innen.

 

Herr Bezirksvertreter Kehr (CDU) bedankt sich für den Vortrag und bittet um Prüfung, ob Querungen der Stadtbezirke umsetzbar sind, ohne dass die Verbindung über die Innenstadt führt, da dies zu erheblichem Zeitverlust führt. Weiterhin regt er an, die Fahrzeiten an berufstätige Menschen anzupassen und beispielsweise morgens zu früheren Uhrzeiten und auch mittags das Liniennetz auszubauen. Darüber hinaus bemängelt er den teilweise sehr schlechten Zustand der Fahrzeuge – insbesondere bei denen, die durch Subunternehmen geführt werden. Herr Bezirksvertreter Kehr (CDU) beschreibt die verschriftlichten Ziele als erstrebenswert, jedoch aufgrund des herrschenden Personalmangels für nicht vollumfänglich umsetzbar. Auch die Fahrpreise seien insbesondere im Vergleich zu Anbietern im benachbarten Ausland zu hoch, wodurch die Attraktivität von Busfahrten leide.

 

Herr Bezirksvertreter Dr. Kuhrt-Lassay (Grüne) bestätigt unter Bezugnahme auf Herrn Bezirksvertreter Stoffel, dass die Zielformulierung dahingehend angepasst werden sollte, dass eine Fahrgaststeigerung von mindestens 30 % erreicht werden soll. Er äußert sein Unverständnis zum zeitlichen Verschieben des Baus des Bahnhaltepunktes.

 

Herr Schrömbges erläutert, dass die genannten Optimierungsvorschläge durch die Verwaltung geprüft werden. Eine Fahrgaststeigerung von min. 30 % sei nicht umsetzbar, jedoch wird die Formulierung in diesem Zusammenhang angepasst. Er hebt vor, dass der Nahverkehrsplan ein strategisches Werk ist, mit der Zielsetzung den ÖPNV voranzubringen.

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich nimmt den Sachverhalt zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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