27.04.2022 - 3 Einkaufsstadt Aachen – aus Sicht des Märkte und...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Brantin betont seinen bereits länger bestehenden Wunsch, die Einschätzungen des Märkte und Aktionskreis‘ City e.V. (MAC) und des aachen tourist service e.V. (ats) im Ausschuss zu hören. Er betont, dass man nach zwei Jahren Pandemie bereits viel auf den Weg gebracht habe, es gebe aber auch Dinge, die nicht gut gelaufen seien. Er begrüßt Frau Hissel (ats) und Herrn Schüler (MAC) und bedankt sich vorab für Ihre Bereitschaft, ihre Sichtweisen darzulegen. 

Herr Schüler dankt für die Einladung und legt zunächst dar, dass der MAC die Basisarbeit mache, um das Produkt ‘Stadt‘ zu vermarkten. Leider hätten viele Dinge in den letzten Jahren das Einkaufserlebnis kaputt gemacht. Die Corona-Pandemie und nun der Ukraine-Krieg seien massiv beeinträchtigend. Selbst etablierte Einzelhändler hätten inzwischen zu kämpfen. Trotz der vielen Unterstützungen gehe es dem Handel schlecht, die Stimmung sei resignativ. Er plädiert, mehr zum Ausdruck zu bringen, dass Kund*innen in der Stadt willkommen seien; dies wolle man auch gerne in Gesprächen mit den Fraktionen deutlich machen, hierzu sollten die früher einmal etablierten Gespräche zwischen Politik und Handel wiederbelebt werden. Aus seiner Sicht sei es problematisch, wenn Inhaber von leer stehenden Immobilien unsanktioniert blieben, kleine Einzelhändler aber, die zum Aufhübschen des Standortes Tisch und Stuhl vor ihr Geschäft setzten, abgemahnt würden. Man müsse vermeiden, als Verhinderer wahrgenommen zu werden.

Frau Hissel dankt für die Einladung und verweist darauf, dass der ats zwei harte Jahre hinter sich habe; immer noch herrsche große Unsicherheit, dennoch spüre man auch eine aufkommende Unternehmungslust. Der Tourismus aber lebe von Mundpropaganda, positiven Berichten über Aachen und guten Bewertungen. 2019 war ihren Ausführungen zufolge ein tolles Jahr. Aachen könne immer noch mit dem Kulturerbe, der Dreiländereck-Lage und der Nähe zur Eifel punkten; hinzu käme auch der Charakter der überschaubaren Stadt. 870 Mio. Euro Brutto-Umsatz im Jahr seien eine deutliche Marke, diese entspreche einem Äquivalent von 15.000 Arbeitsplätzen.

Alles aber hänge davon ab, welches Erlebnis ein Gast habe. Leider nähmen die Beschwerden über Bettler, Obdachlose und deren direkte Einwirkungen sogar auf Führungen zu; auch Hoteliers beschwerten sich über die Situation in der Stadt. Auch Mobilität sei immer ein Thema, hier nennt Frau Hissel als Beispiele fehlende Bus-Parkplätze und Mängel bei der Fußgängerbeschilderung, bei Fahrradtouristen seien es die fehlenden Fahrradparkplätze. Abschließend stellt sie fest, dass aufgrund der Corona-Pandemie insbesondere der Geschäftsreise-Tourismus stark zurückgegangen sei.

Herr Brantin dankt für die Ausführungen und erklärt, dass dies nicht der letzte Austausch gewesen sein solle; man wolle regelmäßig nachhören, was benötigt werde und was besser laufen könne. Herr Schüler betont, dass die Projekte zur Unterstützung des Handels wie ‘Ladenliebe‘, der Unterstützungs-Fonds und ‘smart shopping Aachen‘ und andere sehr gut gelaufen seien. Verbesserungswürdig aber sei die Kommunikationskultur; ihm fehle die Einbeziehung in diverse Prozesse. Im Hinblick auf das Image der Stadt, das ein vielfältiger Begriff sei, müsse man mehr positive Botschaften nach außen tragen.

Frau Schmitt-Promny dankt für die Schilderungen. Mit Verweis auf die Qualität der Stadt müsse das Positiv-Image kommuniziert werden. Sie wertet es als ausgezeichnet, dass Stadt und StädteRegion touristisch zusammenarbeiteten. Auch die Kultur sollte man nach vorne stellen. Sie räumt ein, dass es aufgrund der zwei Jahre Pandemie noch nie so schwierig war; man müsse analysieren, was hakt. Herr Linden dankt dem Vorsitzenden, die Vertretungen von MAC und ats eingeladen zu haben sowie diesen für die Vermittlung der ungefilterten Eindrücke. Mit Verweis auf TOP 6 betont er, dass der Dialog verbessert werden müsse. Wichtige Themen seien für ihn die Willkommenskultur, die Beiträge zum besseren Image sowie die freundlichere Anpassung der Sondernutzungssatzung. Er konstatiert, dass sich viele betrieb am Limit befinden, viele Gäste aber auch noch unsicher seien. Des Weiteren betont Herr Linden, dass sich zurzeit Corona bezogene Ausgaben noch haushalterisch isolieren ließen. Er schlägt vor, in den Dialog einzusteigen, konkrete Bedarfe darzustellen und diese ggf. in den Haushalt einzubringen. Herr Reinders führt aus, dass eine Menge unbeeinflussbarer Einflüsse von außen vorhanden seien, aber auch einige, an denen man etwas ändern könne. Er sieht einen Auftrag darin, Menschen z.B. durch Kultur anzuziehen; aber auch das Herkommen müsse erleichtert werden. Zudem müsste die Thematik ‘Ordnung / Sicherheit / Sauberkeit‘ neu gewichtet werden. In der Absage des städtischen Reinigungstages (Frühlingsputz) sieht er ein falsches Zeichen nach außen, hier könne Corona als Grund nicht herhalten. Er appelliert, alle Ansätze mit mehr Mut anzugehen.

Frau Lang erklärt in Ergänzung zu Frau Schmitt-Promny, man solle die Probleme angehen. Die Obdachlosenproblematik aber gebe es nach ihrer Auffassung in jeder Stadt; sie könne sich nicht vorstellen, dass es ein großes Problem sei, hierzu Antworten zu finden. Gleichwohl müsse man Lösungen finden.

Herr Schüler verweist darauf, dass er nicht des Lobens wegen gekommen sei, sondern um Anregungen zu geben. Mit Verweis auf die IFH-Studie ‘Vitale Innenstädte‘, an denen der MAC bereits mehrfach teilgenommen hat, betont er, dass man durchaus schon analysiere und auch Entwicklungen feststellen könne. Die Studie werde aber zu selten nachgefragt. Er schlägt vor, das IFH einmal einzuladen.

Frau Hissel ergänzt, dass es die letztgenannten Problematiken durchaus auch in anderen Städten geben könne, gleichwohl sei der ats die Stimme des Tourismus und seiner Mitglieder. Schlechte Bewertungen im Internet hätten nun mal schlechte Folgen – und dies trage man im Namen der Mitglieder weiter.

Herr Brantin dankt abschließend für die Vorträge und verweist darauf, dass man sich im Ausschuss wiedersehen werde.

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Beschluss:

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung nimmt die Ausführungen des MAC und des ats zur Kenntnis. 


 

 

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