17.08.2023 - 3 Sportpark Soers - Sachstand Gesamtprojekt, Grob...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Herr Hucke begrüßt Herrn Dr. Kremer als federführend für das Projekt zuständigen Dezernenten. Herr Dr. Kremer führt kurz in die Thematik ein und betont, dass mit dem jetzt vorgelegten Grobkonzept die Basis für die anstehende Konkretisierung der verschiedenen Bedarfe vorliege. Dabei werde man auch weiterhin alle Akteursgruppen einbeziehen.

 

Herr Brands als Vertreter des beauftragten Planungsbüros stellt den Konzeptentwurf vor, im Anschluss daran gibt Frau Strehle einen Ausblick auf die nächsten Schritte des Planungsprozesses. Die den Vorträgen zugrunde liegende Präsentation steht im Ratsinformationssystem als Anlage zur Niederschrift zur Verfügung.

 

Für die SPD-Fraktion betont Herr Plum, dass man sich über die Fortschritte in diesem bedeutenden Projekt freue und den weiteren Prozess unterstütze. Nach der Presseberichterstattung der letzten Wochen halte man es aber für umso wichtiger, das offensichtliche Kommunikationsproblem mit dem ALRV auszuräumen und die Fäden zwischen den entscheidenden Akteuren wieder zusammenzubringen. Der Wert und die Bedeutung des ALRV für die Entwicklung des Sportpark, aber auch für Aachen insgesamt, sei unstrittig, zudem beziehe sich ein Teil der Fördermittelbewilligung ausdrücklich auf die Vorhaben des ALRV. Der Verein müsse daher in diesem Prozess als gleichberechtigter Partner behandelt werden. Gemeinsam mit der Fraktion der Grünen beantrage man zur Klarstellung eine Beschlussergänzung, wonach die Bedarfe des ALRV gemäß Förderantrag in den Planungen zu berücksichtigen und die Koordination zwischen den Beteiligten weiterhin durch einen intensiven Austausch abzusichern sei. Inhaltlich sei festzuhalten, dass mit der vorgelegten Grobskizze noch keine Festlegungen getroffen seien, auch nicht für das städtische Grundstück. Die Schotterfläche hinter dem Parkhaus bitte man in die Überlegungen miteinzubeziehen. Was die Ansiedlung von kommerziellen Nutzungen angehe, so könne man sich ausschließlich Sportpark affine Nutzungen vorstellen, hier bitte man allerdings genau zu prüfen, ob die Förderbedingungen dem nicht entgegenstünden.

 

Für die CDU-Fraktion dankt Herr Baal der Verwaltung und dem Büro für die bisherige Arbeit. Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung sowie der beantragten Ergänzung könne man vorstellen, allerdings wolle man die Aufmerksamkeit auf einige wichtige Punkte lenken. Mit dem Beschluss zum „Osterpaket“ habe man die nächsten Schritte für den Prozess definiert, mit den bereits vorliegenden Förderzusagen sei allerdings darüber hinaus eine klare Handlungsverpflichtung verbunden. Der Fokus werde damit auf die Multifunktionshalle und den sog. „CHIO-Campus“ gerichtet, was zwar in der Vorlage erwähnt, in den Darstellungen jedoch nicht ablesbar sei. Dies müsse umgehend ergänzt werden; zum einen, da hierdurch eine wichtige Verbindung zum Breitensport geschaffen werde, zum anderen aber auch, um die Förderbausteine nicht zu beschädigen. Bezogen auf den Gesamtprozess plädiere man dringend dafür, keine unrealistischen Bilder zu erzeugen, sondern sich auf die umsetzbaren Bausteine zu konzentrieren. Überrascht sei man über den Vorschlag, 1700 zusätzliche Stellplätze zu schaffen, dies halte man nicht für ein Mobilitätskonzept des 21. Jahrhunderts. Die Reserveflächen für den Tivoli hätten niemals in Anspruch genommen werden müssen, selbst während des CHIOs sei ein Verkehrsproblem heute nicht erkennbar. Vor diesem Hintergrund könne man sich höchstens eine Ergänzung des bestehenden Parkhauses vorstellen. Einzelhandelsflächen stehe man im Sportpark kritisch gegenüber. Diese Nutzung sei bereits in der Vergangenheit häufiger angefragt und immer abschlägig beschieden worden. Denkbar sei möglicherweise ein Hotel, dies müsse man prüfen. Dem Beschlussvorschlag sowie der beantragten Ergänzung werde man zustimmen, es sei nun wichtig, zeitnah die Flächen zu ordnen und die Förderzusagen abbildbar zu machen.

 

Für die Fraktion der Grünen sieht Herr Nießen in den vorgestellten ersten Konzepten eine gute Grundlage für die nächsten Schritte auf dem Weg, einen Sportpark für alle zu schaffen. Ausdrücklich einbeziehen wolle man den Breitensport und auch den unorganisierten Sport. In diesem Sinne wolle man in der Multifunktionshalle neben der zweifellos wichtigen Volleyball-Nutzung insbesondere durch die Ladies in Black auch andere Sportarten wie Basketball oder Handball ermöglichen. Auch die bereits angesprochene Schotterfläche könne für Sportaktivitäten nutzbar gemacht werden. Kommerzielle Nutzungen im Plangebiet sehe man wie Vorredner kritisch, grundsätzlich wolle man die Nutzungen auf Sport oder sportaffine Aktivitäten begrenzen.

 

Frau Hörmann ergänzt, dass ihre Fraktion insbesondere Wert auf die öffentliche Zugänglichkeit des Areals lege. Man hoffe, dass dies umsetzbar sei und bitte darum, Fragen der Verkehrssicherheitspflicht frühzeitig anzugehen und zu regeln. Die Fördermittelzusage für die Multifunktionshalle müsse man als Geschenk betrachten, da ein Invest in dieser Höhe ausschließlich aus städtischen Mitteln kaum zu stemmen sei. Umso wichtiger sei es, die Eigenanteile und die Folgekosten mit zu bedenken und im Haushalt entsprechend abzusichern. Möglicherweise gebe es ja andere Fördertöpfe, die man in Anspruch nehmen könne. Um eine hohe städtebauliche Qualität zu sichern, könne man sich einen Architekturwettbewerb, gerne auch als Doppelwettbewerb vorstellen. Die Position des ALRV sei in die Planungen eingeflossen, sie sei sicher, dass dies auch zukünftig der Fall sein werde. Insgesamt müsse man berücksichtigen, dass es sich bei den vorgestellten Varianten noch um Vorstudien handele. Dafür sei die Darstellung aus ihrer Sicht bereits zu detailliert, so dass der Eindruck einer viel größeren Planungstiefe entstehe. Alle drei Planungsimpulse hätten ihre Stärken und Schwächen, insbesondere bleibe aber in allen drei Varianten noch unklar, wohin sich die Multifunktionshalle orientiere, dies müsse ebenso wie die Ausrichtung der Reitsporthalle noch geklärt werden. Bei der Ausarbeitung der Stufe 2 des Masterplans gelte es nun, die vielen Aspekte und Belange zusammenzuführen, um zu einem guten städtebaulichen Gesamtkonzept zu kommen.

 

Für die Fraktion Die Linke bedankt sich auch Herr Beus für die Vorlage und den Vortrag. Mit den vorliegenden drei Entwürfen habe man die Grundlage, um frei darüber nachzudenken, welche Qualitäten der Sportpark haben könne und welches die beste Lösung für das Gelände sei. Der Ansiedlung von kommerziellen Nutzungen stehe man dabei kritisch gegenüber. Was die Kritik des ALRV angehe, so habe man nicht den Eindruck, dass dessen Interessen nicht ausreichend einfließen würden, daher werde man der Beschlussergänzung nicht zustimmen. Es sei leider zu befürchten, dass nicht organisierte Gruppen und der Breitensport bei der Entwicklung den Kürzeren ziehen würden. Selbstverständlich hätten die Belange des ALRV ihre Berechtigung, man könne jedoch auch eine kritische Haltung gegenüber dem Spitzensport einnehmen. Seine Fraktion werde sich daher bei der Beschlussfassung enthalten.

 

Frau Breuer weist darauf hin, dass Fördergelder bislang nur für Projekte des Spitzensports bereit gestellt würden. Alles andere müsse aus städtischen Mitteln finanziert werden, dabei müsse die Haushaltssituation dringend im Auge behalten werden.

 

Frau Wenzel bittet darum, die Planung möglichst zeitnah im Mobilitätsausschuss vorzustellen. Es sei sinnvoll, die Aspekte rund um Parkhäuser und Parkplätze nicht isoliert zu betrachten, möglicherweise seien auch Nutzungen für P+R oder als Quartiersparkhäuser denkbar.

 

Als Vertreter der AG Behindertenhilfe wirbt Herr Blümer dafür, bei der Markenbildung die Belange der behinderten Menschen zu berücksichtigen und Möblierung, Materialauswahl, Wegeführung u.ä. entsprechend zu gestalten. Hierzu sei eine frühzeitige Beteiligung der Kommission Barrierefreies Bauen sinnvoll.

 

Der Vorsitzende weist abschließend darauf hin, dass der Sportausschuss einen Ergänzungsbeschluss gefasst habe und schlägt vor, diesen auch in den Beschluss des Planungsausschusses aufzunehmen.

 

Der Ausschuss fasst den folgenden

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Beschluss:

Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

Er bestätigt die im Rahmen der Stufe 1 des Masterplanprozesses herausgearbeiteten Ziele und Planungsimpulse und beauftragt die Verwaltung, auf dieser Grundlage den Masterplan in Stufe 2 auszuarbeiten.

Er beauftragt die Verwaltung darüber hinaus, im Zuge der Stufe 2 der Masterplanung

  • die erforderlichen Infrastrukturbedarfe (Kanal, Wasser-, Strom-, Energie- und Wärmeversorgung sowie digitale Infrastruktur) zu ermitteln und in die Masterplanung zu integrieren. Der Planungsausschuss unterstützt dabei den Ansatz, den künftigen Wasserhaushalt im Sportpark Soers gesamthaft zu betrachten und dafür kreislauforientierte, wassersparende und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.
  • unter aktiver Mitwirkung der Sportakteure – in der jetzigen Starterphase insbesondere der vor Ort ansässigen Vereine – ein betriebliches Mobilitätsmanagement zu initiieren und die dort gewonnenen Erkenntnisse und erarbeiteten Maßnahmen in das Mobilitätskonzept der Masterplanung zu integrieren.

 

Der Planungsausschuss nimmt den Beschluss des Sportausschusses zur Kenntnis, wonach die Verwaltung beauftragt wird,

  • das Raumprogramm der Multifunktionssporthalle aufbauend auf den 4 Basis-Szenarien S, S+, M und L weiter auszuarbeiten und dafür die sportfachlichen, mobilitäts- und planungsfachlichen Anforderungen darzustellen.
  • ein konkretes Nutzungsprogramm für die nicht organisierten Sportangebote im öffentlichen Raum des Sportpark Soers in Korrespondenz mit dem parallel laufenden Prozess der Sportentwicklungsplanung auszuarbeiten und dafür die sportfachlichen, mobilitäts- und planungsfachlichen Anforderungen darzustellen.

Er beauftragt die Verwaltung, die hieraus gewonnenen Erkenntnisse kontinuierlich in den Masterplanprozess zu integrieren.

Die Verwaltung wird erneut Ende des IV. Quartals zum Gesamtprojekt Sportpark Soers berichten.

(einstimmig)

 

Darüber hinaus wird die Verwaltung beauftragt,

  1. die Bedarfe des ALRV gemäß Förderantrag in den Planungen zu berücksichtigen.
  2. die Koordination zwischen den Beteiligten weiterhin durch einen intensiven Austausch abzusichern.
  3. die Partizipation der sportfachlichen Akteure über den gesamten Masterplanprozess zu gewährleisten.

(einstimmig bei einer Enthaltung durch die Fraktion Die Linke)

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen

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