19.06.2024 - 4 Schönauer Friede - hier: Wurzelschäden im Stra...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Richterich
- Datum:
- Mi., 19.06.2024
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- E 18 - Aachener Stadtbetrieb
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Herr Bezirksbürgermeister Meyers begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Frau Weiß vom Aachener Stadtbetrieb, Geschäftsbereich Straßenunterhaltung und Brückenbau.
Frau Weiß führt aus, dass die Probleme der Straßenschäden aufgrund der Baumwurzeln ähnlich wie in der Straße „Schönauer Friede“ auch in mehreren anderen Bereichen des Stadtgebiets Aachen auftreten. Die dort gepflanzte Baumart ist zu wuchsfreudig für den Raum, den man ihm bei der Pflanzung gegeben hat. Durch die Bodendichte wird die Wasser- und Nährstoffversorgung der Bäume gestört, sodass die Wurzeln der betroffenen 13 Bäume den Raum nach oben zur Straßenoberfläche nutzen, um dort weiter zu wachsen.
Als bester Lösungsvorschlag wurde folgender herausgearbeitet:
Die Bäume werden jeweils einzeln begutachtet, der Wurzelraum geöffnet und die Wurzeln, die die Schäden verursachen gekappt. Im weiteren Verlauf wird dann betrachtet, ob die Bäume weiter lebensfähig sind. Auf Rückfrage von Herrn Bezirksbürgermeister Meyers führt Frau Weiß an, dass zu erwarten ist, dass die Bäume nicht mehr lebensfähig sind, sobald die Wurzeln aus der Baumgrube genommen werden. Nicht mehr lebensfähige Bäume müssten dann entfernt werden. Es wird derzeit geprüft, an welcher Stelle und in welcher Form dann Ersatzpflanzungen vorgenommen werden können.
Herr Bezirksbürgermeister Meyers gibt sodann den Einwohner*innen die Möglichkeit, Fragen zu diesem Tagesordnungspunkt zu stellen.
Herr H. bezieht sich auf die im März stattgefundene Ortsbegehung. Ein städtischer Mitarbeiter habe ihm gegenüber geäußert, dass wenn Anwohner an den Stellen, an denen die Wurzelschäden aufgetreten sind, stürzen und sich verletzen, sie selbst haften würden. Er möchte wissen, ob diese Aussage zwischenzeitlich rechtlich abgesichert wurde. Weiterhin erbittet er Auskunft über bestehende Abstandsregelungen von Pflanzungen an Grundstücksgrenzen.
Die Beantwortung dieser beiden Fragen erfolgt schriftlich.
Herr H. gibt darüber hinaus an, dass es zu weiteren, also neuen, Schäden an seinem Eigentum gekommen sei. Er möchte wissen, ob es richtig sei, dass bei einer weiteren Schadensmeldung an die Versicherung, bestehende Vorschäden nicht erwähnt werden dürfen. Herr Bezirksbürgermeister Meyers bittet darum, jeden Schaden der Stadt Aachen zu melden. Nach seiner Einschätzung erfolgt von dort die Kommunikation und Weitergabe der Schadensmeldungen an die zuständige Versicherung.
Herr Bezirksvertreter Kehr (CDU) bedankt sich für die Vorlage und erinnert an Schäden durch Baumwurzeln am Radweg Roermonder Straße Höhe Hausnummer 599 stadteinwärts. An vielen Radwegen bestehen gleichgelagerte Probleme. Er bittet darum, die erarbeite Lösung auch dort anzuwenden und zu berücksichtigen.
Herr Bezirksvertreter Feil (Grüne) hinterfragt, ob das Ziel der Arbeiten ist, die Bäume nach Möglichkeit zu erhalten und nicht unmittelbar zu fällen. Hierauf gibt Frau Weiß zu verstehen, dass kein Antrag auf Baumfällung gestellt wurde, sondern sich bewusst für einen Antrag auf Arbeiten im Wurzelraum entschieden wurde. Sie sichert zu, dass versucht wird möglichst viele Bäume zu erhalten. Nach den ihr vorliegenden Rückmeldungen ist jedoch wahrscheinlich, dass bei Kappung von Wurzeln, alle 13 Bäume nicht mehr lebensfähig sind. Es besteht die Hoffnung, dass einige Bäume erhalten bleiben können.
Herr Bezirksvertreter Werner (SPD) gibt die Beschattung, die von den großen Bäumen ausgeht, zu bedenken. Aus seiner Sicht, wirken die Bäume an der dortigen Stelle „fehl am Platz“. Durch die Größe der Bäume und den großen Schattenwurf befürchtet er, dass das Betreiben von Photovoltaikanlagen an diesen Stellen schwierig ist. Er bittet daher darum, dass bei Ersatzpflanzungen auch die Wuchshöhe bedacht wird.
Herr Dr. Kuhrt-Lassay (Grüne) weist auf den aufwendigen Prozess bei einer Freilegung des Wurzelwerks hin. Er hinterfragt, ob der große Aufwand sinnvoll ist, wenn es ohnehin auf Fällungen hinausläuft. Darüber hinaus äußert er den Wunsch nach einer Kompromisslösung, um möglichst viele Bäume zu erhalten. Er schlägt vor, dass in Absprache mit den Anwohnern eine Priorisierung der betroffenen Bäume vorgenommen werden könnte, da aus seiner Sicht der untere Bereich der Straße „Schönauer Friede“ besonders stark betroffen ist.
Frau Weiß erklärt hierauf, dass im Wurzelraum verschiedene Arbeitsvarianten möglich sind. Es wird die effektivste Variante hinsichtlich der Verteilung von Aufwand und Nutzen bevorzugt, indem die Wurzeln freigelegt und gekappt werden. Im oberen Bereich der Straße „Schönauer Friede“ ist insbesondere der Gehweg stark betroffen. Eine bessere Ausgangslage im oberen Bereich der Straße kann sie nicht bestätigen. Herr Bezirksvertreter Dr. Kuhrt-Lassay (Grüne) führt an, dass es sich bei der Straße „Schönauer Friede“ um einen verkehrsberuhigten Bereich handelt, sodass die Fußgänger grundsätzlich auch gleichermaßen die Fahrbahn nutzen können.
Herr Bezirksbürgermeister Meyers fasst zusammen, dass Baumfällungen nur durchgeführt werden sollen, wenn diese unbedingt notwendig sind.
Herr Bezirksvertreter Feil (Grüne) schlägt vor, den Beschlussunter a) wie folgt zu ergänzen: „und der dazugehörigen Information der Anwohner.“
Beschluss:
Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung
a) mit der Entfernung einzelner Bäume, die nicht behebbare Verkehrssicherungsprobleme bzw. unzumutbare Sachschäden auf Privatgrundstücken verursachen (vgl. Punkt 1) und der dazugehörigen Information der Anwohner
b) mit der Schaffung einer Zwischenbegrünung der Baumfelder und
c) mit der parallelen Erarbeitung eines Zukunftskonzepts zur Sanierung bzw. Umgestaltung der Nebenanlagen bzw. der Straße Schönauer Friede