26.10.2006 - 7 Jugendarbeitslosigkeit - Bericht der ARGE in de...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Herr Schoenen, stellvertretender Leiter der ARGE Aachen, berichtet über die Daten zur Jugendarbeitslosigkeit aus Sicht der ARGE. Von den insgesamt arbeitslosen SGB II- bzw. SGB III-Empfängern sind 8,5 % unter 25 Jahre alt. Im Kreis Aachen 11,6%. Von den arbeitslosen Jugendlichen im SGB II-Bezug haben mehr als 2/3 keine abgeschlossene Berufsausbildung. Dem gegenüber steht jedoch der Facharbeitermangel, d.h. freie Stellen können nicht besetzt werden, weil entsprechende Qualifikationen fehlen. Einfache Arbeitsstellen für z.B. ungelernte Arbeiter brechen weg, weil Produktionen ins Ausland verlagert werden. 1/3 der arbeitslosen Jugendlichen verfügen nicht über einen Hauptschulabschluss, ebenso fehlen „Grundtugenden“ wie z.B. Pflichtbewusstsein, Pünktlichkeit und Durchhaltevermögen. Die ARGE verfügt über ein eigenes Team zur Betreuung von unter 25-jährigen, das eng mit der Jugendberufshilfe zusammenarbeitet. Insgesamt ist zu vermerken, dass die Schere zwischen den Anforderungen des Arbeitsmarktes und der Qualifikationen der Jugendlichen weit auseinander geht.

 

Die entsprechenden Daten sind dem Protokoll in der Anlage beigefügt.

 

Für die Gruppe der so genannten „Altfälle“ spricht Herr Künzer das Problem der Sperrfrist an, des weiteren regt er an, Landesprogramme zu nutzen und außerbetriebliche Ausbildungsplätze anzubieten. Das diejenigen, die heute keine Ausbildung haben, später Probleme auf dem Arbeitsmarkt bekommen, ist klar ersichtlich. Im Hinblick auf die zur Zeit geführte bundesweite Diskussion bezüglich so genannter „Unterschichten“ ist es wichtig, das Problem der Bedarfsgemeinschaften arbeitsloser Eltern und Kinder nochmals im Ausschuss gesondert zu betrachten. Die Politik steht zur Zeit am Anfang einer Entwicklung, die verfestigt werden muss. Der Aspekt der Jugendhilfe ist dringend in der Trägerversammlung der ARGE zu verankern.

 

Für die CDU-Fraktion äußert Frau Wilms Bedauern über die leider noch immer nicht genügende Anzahl an Ausbildungsplätzen und schließt sich den Ausführungen von Herrn Künzer an. Über die hohe Zahl der unter 25-jährigen SGB II- und SGB III-Bezieher ist sie entsetzt, möchte jedoch nicht nur Schuldzuweisungen an Schulen weitergeben, sondern stellt auch die Frage nach einer fehlerhaften Erziehung im Elternhaus.

 

In diesem Zusammenhang weist Frau Hostettler darauf hin, dass ab der nächsten Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses ein Vertreter der ARGE als beratendes Mitglied teilnimmt.

 

Für Frau Schmitt-Promny ist es wichtig die Perspektivlosigkeit von Jugendlichen zu bekämpfen, regionale Weiterbildungszentren zu schaffen und Maßnahmen insgesamt für Jugendliche perspektivischer zu machen. Dies sollte in enger Kooperation mit Schule erfolgen. Des weiteren weist sie aber auch auf Probleme kleiner und mittlerer Betriebe hin, die sich eine Ausbildung finanziell oft nicht leisten können.

 

Frau Griepentrog befürchtet eine große Dunkelziffer nicht erfasster arbeitsloser Jugendlicher, gibt jedoch zu bedenken, dass die Zahlen bereits jetzt erschreckend genug seien. Der Übergang Schule-Beruf stellt eine Problematik für alle Jugendlichen dar. Es ist nicht möglich, alle Jugendlichen in Arbeit zu bringen, jedoch ist abzusehen, dass der Druck auf dem Beschäftigungsmarkt zukünftig noch größer sein wird. So teilt die IHK mit, ca. 30% der Studenten würden in Lehrstellen abwandern, weil sie die Studiengebühr nicht zahlen könnten. Frau Griepentrog schlägt vor, zu einer der nächsten Sitzungen Beschäftigungsträger einzuladen und um Bericht zu den Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu bitten.

 

Frau Hostettler verweist in diesem Zusammenhang auf das Protokoll der gemeinsamen Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses und des Schulausschusses am 26.04.2005: „Vorstellung der DJI-Untersuchung über Aachener Entlassschüler“.

 

Herr Dröge betont nochmals, dass das Ausbildungsbarometer als Indikator gesehen werden kann und dass erst dann eine gute Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt vorhanden ist, wenn jeder Lehrstellenbewerber unter 2 Lehrstellen aussuchen kann.

 

Als Ergänzung hierzu begrüßt Herr Schoenen die Schaffung neuer Ausbildungsplätze, gibt jedoch zu Bedenken, dass viele der von der ARGE betreuten Jugendlichen nicht ausbildungsfähig und –willig sind.

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Beschluss:

Der Schulausschuss und der Kinder- und Jugendausschuss nehmen die Ausführungen des Vertreters der ARGE einstimmig zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung:                        Ablehnung:                        Enthaltung:

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Anlagen

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