12.12.2006 - 4 Der Lousberg - Park, ältester Bürgerpark Europa...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

 

Im Anschluss an die sehr informative und aufschlussreiche Führung über den Lousberg erläutert der Landschaftsarchitekt und Dipl.–Ing. Armin Henne anhand einer PowerPoint-Präsentation nochmals das Ziel- und Handlungskonzept, welches die behutsame gartendenkmalpflegerische Sanierung und Reaktivierung des Bürgerparks Lousberg verfolge. Insgesamt, so Herr Henne, seien 15 Einzelprojekte und Maßnahmen, wie beispielsweise die Neuentdeckung des Parks – Waldwiesen und Parkbilder neu erleben, die Öffnung der Parkzugänge und Hervorhebung dieser, die geordnete Parkierung des Autoverkehrs, das Verweilen und Entspannen an neu angelegten Plätzen und Wegen, die Gestaltung naturnaher Spielräume, die Wiederherstellung der Alleen, das Schaffen von Blickverbindungen von Stadt und Landschaft oder etwa die Anlage von Bergwiesen, erarbeitet worden.

 

Diese Einzelmaßnahmen begründet Herr Henne inhaltlich und präsentiert dazu aktuelle Fotos der verschiedenen Bereiche auf dem Lousberg, damit auch alle diejenigen, die nicht an der Führung teilnehmen konnten, eine Vorstellung von den geplanten Maßnahmen bekommen. Darüber hinaus geht Herr Henne auf die angedachten Planungszeiträume(kurz-, mittel-, langfristig) der Maßnahmen  sowie auf Vorschläge, mit welcher Priorität sie umgesetzt werden könnten, ein.

 

Die Vorsitzende, Ratsfrau Kuck, dankt Herrn Henne im Anschluss an seinen Vortrag für die sehr gute Führung über den Lousberg, bei der sich seitens aller Beteiligten doch im Wesentlichen eine positive Stimmung zu den geplanten Projekten und Maßnahmen gezeigt habe. Natürlich gebe es auch Konfliktpunkte, wie beispielsweise bei der angedachten Lösung des Parkproblems am Drehturm oder der Klärung der Frage der Beleuchtung des Lousbergs. Diese Konfliktpunkte, so die Vorsitzende, müssten auf jeden Fall weiter diskutiert werden und vielleicht könne die Verwaltung zur weiteren Erarbeitung und Diskussion eine Synopse dazu erstellen. Anregungen und Vorschläge der Lousberggesellschaft sollten einbezogen werden.

 

Herr Mayers bedauert aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Führung auf dem Lousberg teilgenommen zu haben und erklärt, dass er vor einiger Zeit noch den Eindruck gehabt habe, die Verwaltung stehe nicht hundertprozentig hinter dem Projekt der Sanierung und Reaktivierung des Bürgerparks Lousberg. Sein Eindruck sei jedoch revidiert worden und er müsse anerkennen, dass bereits viele gute Dinge in kurzer Zeit in Angriff genommen und umgesetzt worden seien. Dafür spricht er nochmals seinen Dank an die Verwaltung aus.

Das von Herrn Henne vorgestellte Ziel- und Handlungskonzept sei eine sehr gute Sache und er begrüße die Weiterverfolgung des Konzeptes. Natürlich sei die weitere Umsetzung auch von finanziellen Mitteln abhängig; er sei jedoch davon überzeugt, dass das Konzept entsprechend der vorgeschlagenen Prioritäten und Zeitintervallen in vielen kleinen Schritten realisiert werden könne. Er befürworte eine Beauftragung der Verwaltung, an dem Konzept weiter zu arbeiten und die bereits von Ratsfrau Kuck angesprochenen Konfliktpunkte (Parkplatzproblem am Drehturm sowie die Frage der Beleuchtung des Lousbergs) im Rahmen der noch anstehenden Detailplanung weiter zu diskutieren.

 

Herr Dr. Griese schließt sich den Ausführungen von Herrn Mayers und Ratsfrau Kuck an und bedankt sich ebenfalls für die sehr gute Führung über den Lousberg. Er bewert das Ziel- und Handlungskonzept als sehr ansprechend. In der Tat erziele man mit diesem Konzept in der Umsetzung eine ökologische Verbesserung der Situation des Lousbergs, unter anderem durch die Anlage der Parkwiesen und steigere den Erholungswert, beispielsweise durch das Schaffen neuer Sichtmöglichkeiten. Die Frage der Beleuchtung müsse auch seiner Meinung nach nochmals diskutiert werden. Weitestgehend, so Herr Dr. Griese, hätte das von Herrn Henne vorgestellte Ziel- und Handlungskonzept auch seiner Meinung nach große Übereinstimmung bei allen Beteiligten der Führung gefunden.

 

Herr Wiezorek erklärt zur Frage der Beleuchtung, dass man eine Ausleuchtung des Lousbergs natürlich nur dort in Betracht ziehen könne, wo diese nötig sei und zwar in einfacher Form, die aus Artenschutzsicht nicht bedenklich sei. Gegebenenfalls könne Licht auch als künstlerisches Element eingesetzt werden. Seiner Auffassung nach müsse auf keinen Fall der ganze Lousberg ausgeleuchtet werden. Das Thema Beleuchtung müsse mit der notwendigen Sensibilität angegangen werden und die Klärung der Beleuchtungsfrage dürfe nicht mit Maßnahmen, die beleuchtungstechnisch in der Stadt umgesetzt würden, verglichen werden.

 

Auch Herr Blum bewertet das Ziel- und Handlungskonzept als sehr vorteilhaft und sehr große Aufwertung für den Lousberg. Bezüglich der angesprochenen Konfliktpunkte sowie der von der Lousberggesellschaft bei der Führung angesprochen Punkte, erklärt Herr Blum, dass diese wohl keine unüberwindbaren Differenzen beinhalten würden.

Hinsichtlich der Parkplatzsituation gibt er allerdings zu bedenken, dass die Stadt sehr lange gebraucht habe, eine Bewirtschaftung und volle Auslastung des Drehturms zu erreichen (durch Gastronomie und einen Mieter im Turm). In der Vergangenheit habe man dafür große Anstrengungen unternehmen müssen. Aus diesem Grunde müsse seiner Meinung nach auf jeden Fall berücksichtigt werden, dass der Drehturm verkehrsmäßig zu erreichen sei und auch ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden seien. Die von Herrn Henne vorgeschlagene Idee des geordneten Parkens halte er aber für einen gangbaren Weg. Abschließend betont Herr Blum, dass die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen natürlich Finanzmittel koste und über diese dann im Umweltausschuss noch zu diskutieren sei.

 

Ratsherr Corsten befürwortet den Beschluss des Ziel- und Handlungskonzeptes, betont aber, dass man sich in der Zukunft über Detailfragen und die finanzielle Klärung noch unterhalten müsse. Eine punktuelle Beleuchtung des Lousbergs sei vorstellbar, aber letztlich im Detail noch zu klären. Das Lokal im Drehturm müsse auf jeden Fall weiterhin bewirtschaftet werden und dementsprechend auch zugänglich bzw. mit Parkmöglichkeiten ausgestattet sein. Hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen betont Ratsherr Corsten, dass sich die Maßnahmenplanung und Umsetzung über mehrere Jahre erstrecken und man den Lousberg Schritt für Schritt wachsen lassen solle.

 

Seitens der SPD-Fraktion wird das Ziel- und Handlungskonzept ebenfalls befürwortet. Auch Ratsfrau Wolf bedankt sich bei der Verwaltung und Herrn Henne für die Ausarbeitung und Vorlage.

 

Frau Beigeordnete Nacken führt zur vorstehenden Diskussion noch aus, dass das Konzept eine Grundlage darstelle und die richtige Richtung weise. Die Verwaltung werde weiter an dem Konzept arbeiten und für die einzelnen Maßnahmen die Kosten ermitteln und diese dann dem Umweltausschuss mitteilen.

Auch strebe die Verwaltung die weitere Zusammenarbeit mit dem Sozialwerk Aachener Christen bezüglich der künftigen Umsetzung der Pflegearbeiten an, welche in der Vergangenheit sehr gut funktioniert hätte. Die Anregungen und Vorschläge der Lousberggesellschaft würden in den weiteren Arbeitsprozess einfließen. Darüber hinaus werde das Park- und Verkehrskonzept weiter erarbeitet. Heute in der Sitzung gehe es jedoch nur um den Beschluss des Ziel- und Handlungskonzeptes.

Zur Information erläutert Frau Beigeordnete Nacken diesbezüglich, dass das Ziel- und Handlungskonzept in der vergangenen Woche bereits im Planungsausschuss vorgestellt worden sei und sich der Planungsausschuss insgesamt positiv dafür ausgesprochen habe. Abschließend spricht sie ihren herzlichen Dank an die Verwaltung aus, insbesondere Herrn Wiezorek und sein gesamtes Team, die alle sehr intensiv daran gearbeitet hätten.

 

Herr Formen erklärt, dass auch Sicht der Naturschutzverbände den meisten Punkten zugestimmt werden könne. Bezüglich der vorgeschlagenen Lösung des Parkproblems im Bereich des Drehturms führt er an, dass seitens der Naturschutzverbände bereits vor Jahren eine konzentrierte Parkmöglichkeit vorgeschlagen worden sei. Anmerken wolle er auch, dass die jahrelang funktionslosen Regenwasserabflüsse mittlerweile infolge ihrer Reinigung zu einem Problem für die Amphibien geworden seien. Daher  wünsche er sich zukünftig, dass die Naturschutzverbände in die weiteren Entwicklungen einbezogen würden.

 

Hinsichtlich der Regenwasserabflüsse führt Herr Wiezorek aus, dass bei der Entwicklung des künftigen Konzeptes neue Techniken, die nicht  amphibienschädlich seien, berücksichtigt würden. Außerdem möchte er betonen, dass bei der Planung sowie Realisierung des Ziel- und Handlungskonzeptes ein Zusammenwirken von Denkmalpflege, Naturschutz und Naherholung berücksichtigt werde und die einzelnen Maßnahmen unter Berücksichtigung aller drei Kriterien aufeinander abgestimmt würden, damit sie konfliktfrei umgesetzt werden könnten.

 

 

Im Anschluss an die Diskussion zum Ziel- und Handlungskonzept stellt Herr Klöters den Weißen Weg und die Lousbergterrasse als Maßnahmen im Rahmen des EuRegionale 2008-Projektes Pferdelandpark vor. Er erläutert anhand einer PowerPoint-Präsentation, einigen Fotos und Karten den Weißen Weg, das verbindende und damit wichtigste Element des Landschaftsparks, welches am Lousberg beginne. Herr Klöters erläutert den Verlauf des Weißen Weges und die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten des Weißen Weges z. B. durch Bepflanzung, Spurensuche, Wegemarken, die Lousbergterrasse und den Hängemattenbereich.

 

Im Anschluss an den Vortrag von Herrn Klöters fügt Herr Wiezorek hinzu, dass der Planungsausschuss in seiner letzten Sitzung zu diesem Punkt einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt sei, jedoch mit der Ergänzung, dass für die Lousbergterrasse geeignete Varianten für ältere Bürger geschaffen werden sollten.

Frau Beigeordnete Nacken weist noch darauf hin, dass der Planungsausschuss die Flächen für die Lousbergterrasse noch einmal sehen wolle. Danach werde man relativ zügig mit der Umsetzung beginnen, weil die Stadt dafür bereits Förderbescheide erhalten habe.

 

Der Umweltausschuss fasst folgenden Beschluss:

 

 

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Beschluss:

Der Umweltausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt das Ziel- und Handlungskonzept und beauftragt die Verwaltung, auf der Grundlage des vorgestellten Konzeptes einen Maßnahmenkatalog mit Prioritätenfestsetzung aufzustellen. Er empfiehlt für das EuRegionale 2008-Projekt Pferdelandpark den „Weißen Weg“ auf dem Lousberg und die Lousbergterrasse in der vom Büro 3+ Freiraumplaner entworfenen Weise umzusetzen.

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Abstimmungsergebnis:

einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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