29.11.2007 - 4 Tivolineubau, Verkehrsgutachten

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Der Vorsitzende, Herr Höfken, verweist auf das den Fraktionen spät zugegangene Gutachten der Firma BSV. Frau Nacken stellt Herrn Springsfeld von der Fa. BSV vor, der daraufhin das Verkehrsgutachten anhand einer Präsentation erläutert.

 

Sodann führt Herr Springsfeld aus, dass die Bauleitplanung durch das Gutachten begleitet worden sei. Basis für die Überlegungen sei die heutige Situation gewesen, da sich das alte Stadion nur 300 m vom geplanten Neubaustandort entfernt befinde. Um Rechtssicherheit zu gewährleisten, müssten insgesamt 6.733 Parkplätze für das Stadion vorgehalten und entsprechende Flächen dafür gefunden werden. An Hand einer Tabelle stellt Herr Springsfeld die aktuellen Veränderungen in Bezug auf die möglichen Parkplatzflächen dar. Diese stünden nicht nur im Zusammenhang mit dem Tivoli, sondern mit gesamten Bebauungsplanverfahren, da auch an Nichtsspieltagen durch das Neubauprojekt ein Verkehrsaufkommen von bis zu 800 Kfz/Spitzenstunde erzeugt werde. Die Anbindung der neuen Wohnbebauung müsse über Merowingerstraße erfolgen, um eine weitere Belastung der Emmastraße zu vermeiden. Darüber hinaus werde eine zusätzliche Signalanlage an der heutigen Parkplatzausfahrt des Stadions in der Krefelder Straße erforderlich. Für die Verkehrssituation an Spieltagen sei als Ausgangspunkt ein Modalsplit des heutigen Stadions gewählt worden. Insgesamt müssten in Fahrtrichtung Würselen 16, in Fahrtrichtung Bushof 32 und für Gästefans 18 Gelenkbusse im Umfeld des Stadions aufgestellt werden, um den angestrebten ÖPNV-Anteil zu erreichen. Dies mache einen Umbau der Krefelder Straße erforderlich. Die Untersuchungen gingen immer von der Höchstbelastung aus, so dass der Verkehrsfluss bei einer Nutzung anderer nicht in das Konzept eingebundener Parkplätze wahrscheinlich besser funktioniere. Die Mikrosimulation habe ergeben, dass in der Albert-Servais-Allee zwei Linksabbieger in die Krefelder Straße bei gleichzeitiger Schließung der signalisierten Fußgängerfurt erforderlich seien. In diesem Zusammenhang werde auch eine zweite Fußgängerbrücke über die Krefelder Straße benötigt.

 

Ergänzend zu den baulichen Änderungen würden weitere Maßnahmen im Rahmen des Verkehrsmanagements zur Akzeptanzverbesserung und zur Nachjustierung notwendig. Im Ergebnis belege das Gutachten, dass die verkehrlichen Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Neubauprojekt abwickelbar seien, bei weiteren Neubauvorhaben im Umfeld oder im Bereich der Parkplatzflächen ein innerer Zusammenhang berücksichtigt und ein flexibles Ereignismanagement gewährleistet werden müsse.

 

Die Frage des Herrn Jahn von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, warum keine Direktbusse in Richtung Nordosten nach Spielschluss fahren würden, beantwortet Herr Paetz mit dem Hinweis auf die bisherigen Erfahrungen bei der Zuschauerbeförderung. Demnach seien in der Vergangenheit bis zu 4.000 Besucher innerhalb einer halben Stunde nach Spielschluss befördert worden. Es sei einfacher, schneller und wirtschaftlicher, die Verteilung für die einzelnen Fahrtrichtungen zentral am Bushof abzuwickeln, zumal die Sonderbusse dann wieder unmittelbar zum Stadion zurückgeführt werden könnten.

 

Als Vertreterin der CDU-Fraktion begrüßt Frau Breuer, dass die Frage der notwendigen Parkplätze zwischenzeitlich geklärt und der Wegfall des ehemaligen Stadtreinigungsgeländes kompensiert worden sei. Die Anzahl der mit dem Fahrrad anreisenden Besucher sei noch steigerungsfähig. Die Frage von Frau Breuer, ob die in der Vorlage genannten zusätzlichen Maßnahmen zu Lasten der Alemannia gingen, kommentiert Herr Höfken mit dem Hinweis auf die Einnahmen, die durch den Verkauf des alten Tivoli-Grundstückes erwartet würden.

 

Für die Verwaltung weist Frau Nacken darauf hin, dass dem Rat die entsprechenden Zahlen vorgelegt worden seien. Demnach werde die Stadt die Kosten für die Gestaltung des Vorplatzes, die neue Fußgängerbrücke und die Umgestaltung der Krefelder Straße übernehmen, da es sich um städtische Infrastruktureinrichtungen handele. Darüber hinaus müsse der Marketingwert des Sportparkes Soers insgesamt berücksichtigt werden. Eine konkrete Auflistung der mit dem Projekt verbundenen Ausgaben und Einnahmen sei im Haushaltsplan-Entwurf enthalten. Darüber hinausgehende Kostensteigerungen könnten über den erwarteten Einnahmeüberschuss abgedeckt werden.

 

Auf Nachfrage von Herrn Jansen bestätigt Herr Springsfeld, dass es im Gutachten eine Unschärfe hinsichtlich der Eigenschaft eines „Fußgängers“ gebe. Eine separate Vorrangschaltung für Busse sei an den betroffenen Knotenpunkten vorgesehen und werde im Detail noch separat dem Ausschuss vorgestellt.

 

Auf eine Frage des Herrn Schulz eingehend bestätigt Herr Springsfeld, dass es in der Friedenstraße Probleme beim Parkplatzabfluss geben könne und demzufolge an einer Stelle die Friedenstraße und an einer weiteren Stelle die Straße Strangenhäuschen zu dieser Zeit gesperrt werden müssten, um unerwünschten Verkehr in den Wohngebieten zu vermeiden.

 

Zu der Frage des Herrn Klopstein zur Erreichbarkeit des Stadions mit dem Fahrrad führt Herr Springsfeld aus, dass diese bisher schlecht sei, aber eine Erhöhung der Fahrradabstellmöglichkeiten auf 600 Stück eine Verbesserung bringen werde. Am Kölner Rhein-Energie-Stadion würden ca. 2.000 Fahrradabstellmöglichkeiten zwischenzeitlich gut angenommen.

 

Herr März zeigt sich erfreut darüber, dass die Simulation von einem Samstag als Spieltag ausgehe, weil dies den Bezug zur 1. Bundesliga herstellen würde. Es sei aber zu befürchten, dass bei einem höheren Anteil an Sitzplätzen viele Besucher erst später kommen und die bislang entspannte Anreisephase damit kürzer und schwieriger werden könne. Aufgrund der erheblichen Fußgängermenge müsse für ausreichend breite Gehwege insbesondere in Richtung Bastei, wo auf dem Gehweg teilweise Fahrzeuge abgestellt würden, gesorgt werden.

 

Herr Springsfeld verweist auf die Beibehaltung der heutigen Stehplatzanzahl im neuen Stadion und betont die Notwendigkeit, durch entsprechende Unterhaltungsangebote die Zuschauer vor und nach dem Spiel im Stadion zu halten.

 

Herr Gerets fordert die Abschottung der kleinen Wohnstraßen im Bereich des Stadions, da es dort ohne Sperrungen zu chaotischen Verkehrssituationen komme.

 

Wie Frau Nacken ausführt, befinde sich die Planung auf der sicheren Seite, da die notwendigen Parkplatzflächen zur Verfügung stehen würden. In der Realität werde die Situation ohnehin von der Planung abweichen, da näher gelegene Parkplatzflächen, die nicht eingerechnet werden dürften, tatsächlich genutzt würden. Die Frage des Herrn Klopstein nach dem derzeitigen Planungsstand im Hinblick auf die EuregioBahn beantwortet Frau Nacken mit der Information, dass diese Planung des AVV nicht der ersten Priorität zugeordnet und demnach auch nicht spruchreif sei. Der erste Spatenstich für das Stadion solle am 01.06.2008 stattfinden, damit die Fertigstellung im Jahr 2010 erfolgen könne.

 

Ergänzend berichtet Frau Ohlmann über die derzeitige Kostenschätzung der Verwaltung. Für die Umgestaltung der Krefelder Straße würden Fördermittel gemäß GVfG beantragt. Zunächst würde die hinter der Südtribüne des Reitstadions liegende Rettungsachse konkret geplant und zur Beschlussfassung vorgelegt, da diese auch als Baustraße dienen solle. Angedacht sei hierfür die Januar-Sitzung des Ausschusses. Die weiteren Projektbestandteile würden nicht im Paket, sondern sukzessiv im ersten Halbjahr 2008 vorgestellt.

 

Aus Sicht von Frau Paul wäre es eine gute Sache, die EuregioBahn in das integrierte Standortkonzept zu binden.

 

Auf Nachfrage von Frau Breuer bekräftigt Herr Springsfeld, dass das dezentrale Parkplatzkonzept funktioniere und es keinen Sinn mache, die absolute Stellplatzanzahl am zentralen Tivoli-Parkhaus wesentlich zu erhöhen.

 

Herr Jansen macht darauf aufmerksam, dass zum 01.01.2008 der Nahverkehrsverbund Rheinland gegründet werde. Da der Maßnahmenkatalog für den Schienenverkehr die EuregioBahn bis zum Jahr 2013 nicht enthalte, sei deren Realisierung langfristig auch noch nicht geklärt. Die Aachener Vertreter würden sich aber weiterhin dafür einsetzen.

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Beschluss:

Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht des Gutachters und der Verwaltung zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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