24.01.2008 - 4 Neuanmeldungen zu den Grundschulen für das Schu...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

In Ergänzung zur Vorlage erläutert Herr Rombey nochmals das Anmeldeverfahren und die sich daraus für das Schuljahr 2008/09 ergebenden Konsequenzen für die Schulen der Stadt Aachen. Die beteiligten Schulkonferenzen haben sich bis auf die Schulkonferenz der KGS Bildchen gegen die Einrichtung von Schulverbünden ausgesprochen. Die jetzt vorgelegten Beschlussentwürfe sichern zumindest 4 Schulstandorte für das nächste Schuljahr. Die Bezirksregierung Köln hat bereits signalisiert, dass die geplante Entscheidung von dort toleriert wird.

 

Wenn weitere Schulschließungen vermieden werden sollen und eine Standorterhaltung auf Dauer gewollt ist, muss jedoch spätestens zu Beginn des Schuljahres 2009/10 über eventuelle Schulverbünde nachgedacht werden. Hier ist die Solidarität der Grundschulen untereinander gefordert.

 

Frau Roder erläutert in einem kurzen PowerPoint-Vortrag die Sichtweise der Schulaufsicht und erklärt mögliche Auswirkungen durch den Wegfall der Schulbezirke und den Rückgang von Schülerzahlen. Hierdurch entstehen Verschiebungen und an Standorten in sozialen Brennpunkten teilweise Verwerfungen, woraus sich neue Aufgabenstellungen ergeben. Bei der Lösungssuche sind verschiedene Perspektiven und Möglichkeiten zu beachten. So ist zum Beispiel der Blick auf die gesamte Grundschullandschaft zu richten und auch über den „Tellerrand“ der eigenen Schule hinauszuschauen. Sowohl Stadt als auch Schulaufsicht haben die Verantwortung für alle Grundschulkinder und müssen vorhandene Ressourcen sinnvoll einsetzen. Wenn eine Standorterhaltung auch kleiner einzügiger Grundschulen gewünscht ist, müssen demgegenüber stabile zweizügige Grundschulen stehen. Es kann nicht als tragfähige Dauerlösung gesehen werden, wenn zum Beispiel eine zweizügige Grundschule mit einer Überhangklasse ausgestattet wird, während eine benachbarte einzügige Grundschule mit der Schließung rechnen muss.

 

Die jetzt angestrebte Lösung wird von der Unteren Schulaufsicht unter der Voraussetzung, dass die Zahlen stabil bleiben, für ein Jahr mitgetragen. Bei weiterem Rückgang der Anmeldezahlen müssen neue Überlegungen angestellt werden. Frau Roder geht jedoch jetzt bereits davon aus, dass 2009 mutige Lösungen erforderlich sind, die ein gedankliches und handelndes Loslassen aller Beteiligten erfordern.

 

Herr Mattes dankt für den Vortrag und stellt die Vorschläge zur Diskussion.

 

Für die CDU-Fraktion dankt Herr Boenke für den Vortrag und betont, dass durch die jetzt angestrebte Lösung ein weiteres Jahr Zeit bleibe, einen gesamtstädtischen Konsens zu finden. Nach Schließung der GGS Eintrachtstraße bleiben weitere 4 Schulen, für die Lösungen gefunden werden müssen. Die Stellungnahmen der verschiedenen Schulkonferenzen lassen seiner Meinung nach auf ein Informationsdefizit der Schulkonferenzen im Hinblick auf Schulverbünde schließen. Für alle Beteiligten wird ein Blick über den eigenen Tellerrand hinaus erforderlich werden. Notfalls muss die Politik Lösungen finden und durchsetzen. Der Beschlussentwurf wird seinerseits in allen Punkten unterstützt. Insbesondere der Schulkonferenz der GGS Eintrachtstraße dankt er für ihre realistische Betrachtungsweise und ihr Votum.

 

Für die SPD-Fraktion dankt Herr Becker für die Vorlage und den Vortrag von Herrn Rombey. Ebenso dankt er für die Beratung durch die Schulaufsicht. Nunmehr muss eine Entscheidung durch die Politik erfolgen. Auch seinerseits wird der Beschlussvorschlag der Variante 2b mitgetragen,  die KGS Bildchen zunächst eigenständig weiterzuführen. Er betont jedoch, dass auch für die anderen 4 Schulen zunächst nur eine Übergangslösung gefunden wurde, es sind weitere Gespräche erforderlich bezüglich der Bildung von Schulverbünden, um die Schließung weiterer Schulen zu verhindern.

 

Für die Grüne-Fraktion schließt sich Frau Schmitt-Promny dem Dank ihrer Vorredner an Verwaltung und Schulaufsicht an. Sie begrüßt, dass zunächst für ein weiteres Jahr eine Lösung gefunden wurde, zeigt sich jedoch enttäuscht über die negativen Reaktionen der Schulkonferenzen zu Verbundschulen. Sie appelliert an die Schulen und Schulkonferenzen, die positiven Möglichkeiten der Verbundschulen zu sehen und betont, dass hier ein Arbeitsprozess in Gang gesetzt wurde, der den Blick über den eigenen Tellerrand zwingend erforderlich macht. Gute Schulkonzepte sollen gehalten und erfolgreiche Konzepte weiter getragen und entwickelt werden. Zu Beginn des Schuljahres 2009/2010 ist eine tragfähige Lösung für alle Betroffenen zu finden. Bezüglich der GGS Eintrachtstraße weist sie darauf hin, dass es sich hier um die einzige Gemeinschaftsgrundschule im Innenstadtbereich handelt. Insgesamt betrachtet sie das Schulgesetz hier kritisch, Eltern sollten nicht nur die nächstgelegene Schule, sondern auch ein pädagogisches Konzept wählen können, wie z.B. Waldorf oder Montessori.

 

Frau Opitz signalisiert ebenfalls ihre Zustimmung zu Vorlage und Beschlussentwurf.

 

Herr Biesing geht nochmals auf die Voten der Schulkonferenz ein, wonach zwei Schulkonferenzen soziokulturelle Begründungen für ihre Abstimmungen gegen Schulverbünde anführen, eine dritte Schule fürchtet eine Störung des Schulbetriebes durch den Verbund. Benachteiligungen einzelner Schulen durch Schulverbünde sollten aufgefangen und unterbunden werden.

 

Abschließend lobt Herr Mattes nochmals die gute Vorbereitungsarbeit und appelliert an alle Beteiligten, die nunmehr gewonnene Zeit zu nutzen um tragfähige dauerhafte Lösungen zu suchen.

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Beschluss:

1.         GGS Eintrachtstraße

Der Schulausschuss nimmt die Erläuterungen der Verwaltung einstimmig zustimmend zur Kenntnis und empfiehlt dem Rat der Stadt, die GGS Eintrachtstraße zum 31.07.2008 auslaufend zu schließen. Ab diesem Zeitpunkt wird keine Eingangsklasse mehr gebildet. Der Schulstandort wird endgültig geschlossen mit Ablauf des Schuljahres 2008/09.

 

2.         KGS Bildchen

Der Schulausschuss spricht einstimmig sich für die weitere Fortführung als eigenständige Schule aus, da die Schulkonferenz jahrgangsübergreifenden Unterricht in der Eingangsstufe beschlossen hat und die Schülerzahlen des Jahrganges 1 und 2 dann insgesamt die für diesen Fall geforderte Mindestgröße von 18 übersteigen.

 

3.         KGS Beeckstraße

Der Schulausschuss nimmt die Erläuterungen der Verwaltung einstimmig zustimmend zur Kenntnis und spricht sich für die Fortführung als eigenständige Schule aus.

 

4.         KGS Barbarastraße

Der Schulausschuss nimmt die Erläuterungen der Verwaltung einstimmig zustimmend zur Kenntnis und spricht sich für die Fortführung als eigenständige Schule aus.

 

5.         KGS Kronenberg

Der Schulausschuss nimmt die Erläuterungen der Verwaltung einstimmig zustimmend zur Kenntnis und spricht sich für die Fortführung als eigenständige Schule aus.

 

6.         GGS Vaalserquartier

Der Schulausschuss nimmt die Erläuterungen der Verwaltung einstimmig zustimmend zur Kenntnis und genehmigt  die  Bildung einer dritten Eingangsklasse für das Schuljahr 2008/09.

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Anlagen zur Vorlage

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