06.07.2011 - 9 Sachstand Karlsjahr 2014

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Der Oberbürgermeister beschreibt das der Ratsvorlage vorangegangene Beratungsverfahren der letzten Monate in diversen Gremien, welches inzwischen beendet sei, so dass man nun in der Lage sei, aktiv in die Umsetzung des Konzeptes einzusteigen.

 

Ratsfrau Reuß spricht der Verwaltung stellvertretend für die SPD-Fraktion Anerkennung und Dank für die substanzielle und inhaltliche exzellente Arbeit aus. Der Stadt Aachen stehe es als Kaiserstadt gut zu Gesicht, mit dem Großereignis im Jahre 2014 einen Platz in den vorderen Riegen im Rahmen von Veranstaltungen einzunehmen. In diesem Zusammenhang erinnert sie an die vielen Veranstaltungen zu historischen Gegebenheiten in Aachen, die es fortzuschreiben gelte.

Abschließend appelliert sie an den Oberbürgermeister, die Veranstaltungen mit verstärkter Kraft zu unterstützen, um deren Erfolg zu garantieren.

 

Bürgermeisterin Dr. Schmeer schließt sich dem Dank an die Verwaltung für das Konzept zum Karlsjahr 2014 an. Wenn auch der Kulturbetrieb in dieser Angelegenheit federführend sei, sei die gesamtstädtische Unterstützung, insbesondere die des Oberbürgermeisters, von großer Bedeutung. Daher stelle sie stellvertretend für die Fraktion der CDU den Antrag, den Beschlussentwurf dahingehend zu ändern, dass nicht der Kulturbetrieb allein, sondern die Gesamtverwaltung für die Konzeptumsetzung verantwortlich sei. Rückblickend auf andere Ausstellungen zeige die Stadt Aachen nun mit dem in absehbarer Zeit fertig gestellten Centre Charlemagne und seinem Wechselausstellungsraum eine wissenschaftlich hoch anspruchsvolle Pretiosen-Ausstellung und mit dem Krönungssaal eine eher die breite Bevölkerung ansprechende Ausstellung zu den Pfalzen als Ort der Macht. Zeitlich falle diese mit der Heiligtumsfahrt zusammen, so dass eine Kooperation mit dem Domkapitel und der Domschatzkammer sinnvoll sei. Insgesamt sei eine gewaltige Leistung zu vollbringen, allerdings sei das Unternehmen sehr erfolgversprechend.

 

Der Oberbürgermeister weist darauf hin, dass der Beschlussentwurf zwar laut Vorschlag geändert werden könne, wegen der Organisationsform des Kulturbetriebs als Eigenbetrieb jedoch geklärt sein müsse, wo das Budget für die Ausstellung anzusiedeln sei.

 

Ratsherr Müller, Vorsitzender der Fraktion Die Linke, bezeichnet es als große Chance für die Stadt, das zwölfhundertste Todesjahr von Karl dem Großen entsprechend zu feiern. Nichtsdestotrotz seien die relativ hohen Kosten für die Ausstellung nicht aus den Augen zu verlieren und daher so gut wie möglich aus Sponsorengeldern zu finanzieren. Auf die Diskussion hinsichtlich des Bildungs- und Teilhabepakets verweisend führt er aus, dass die mittelfristige Finanzplanung bis 2014 der Stadt Aachen keine finanziellen Spielräume zugestehe. Als Konsequenz hieraus sollte oberstes Gebot sein, dass nicht zu finanzierende Elemente der Ausstellung als nicht umsetzbar einzustufen seien.

 

Ratsherr Pilgram, Fraktion Die Grünen, schließt sich dem Lob hinsichtlich der hervorragenden Konzepterarbeitung an. Diesen guten Vorbereitungen schließe sich nun die Öffentlichkeitsarbeit an, die ebenfalls die Erarbeitung der finanziellen Tragbarkeit beinhalte. Sofern hier der entsprechende Optimismus bei der Überwindung sich ergebender Hürden und eine gewisse Seriosität die Basis bilden, sei der Erfolg für das Projekt Karlsjahr 2014 gewiss. In diesem Zusammenhang wolle er auf die zahlreichen bereits durchgeführten Projekte verweisen, die die Stadt Aachen mit Bravour nach vorne gebracht habe.

 

Die FDP-Fraktion begrüße ebenfalls, dass nun ein Gesamtkonzept zur Realisierung auf den Weg gebracht werde, so Ratsfrau Moselage stellvertretend.

 

Ratsherr Baal, Vorsitzender der CDU-Fraktion, stimmt seinen Vorrednern in der Begeisterung für die Ausstellung zu. Hinsichtlich der Finanzierung sei anzumerken, dass im Haushalt sowohl für das Jahr 2011 als auch für die Folgejahre entsprechende Mittel zur Verfügung stehen, so dass die finanzielle Belastung nicht plötzlich und unvorhersehbar zu schultern sei.

Das Jahr 2014 sei außerordentlich wichtig für die Stadt Aachen, denn hierüber definiere sie sich unabhängig von der Frage, wann ihre Stadtgeschichte begonnen hat, in hohem Maße über dem einschneidenden Erlebnis, dass Karl der Große hier seine Pfalz gelegt habe, wo er im Jahre 814 dann auch verstorben sei. Die Zelebration dieses Ereignisses sei daher geradezu eine vaterstädtische Aufgabe. Es handele sich hierbei nicht lediglich um die Wiederholung einer bereits da gewesenen Ausstellung, sondern vielmehr durch das Zusammenwirken von Heiligtumsfahrt und Karls-Ausstellung sowie der Pretiosen-Ausstellung um eine Vielzahl von Veranstaltungen in absolut neuem Gewand. So schaffe die Stadt Aachen eine neue Form der Identifikation, unabhängig von den bisher mit Aachen in Verbindung gebrachten Typiken, wie bspw. den Aachener Printen oder dem CHIO.

 

Ratsherr Haase, SPD-Fraktion, verweist auf die beiden für die Stadt Aachen wichtigen Faktoren Wissenschaft und Geschichte, die es beide gleichermaßen zu fördern gelte. Hierzu gehöre ebenfalls, wichtige Ereignisse auf Bundesebene bekannt zu machen, wie bspw. die berühmte 65er Ausstellung. Die Stadt Aachen habe vor allem mit dem neuen Centre Charlemagne gute Vorbereitungen geleistet, nun sei an der Umsetzung zu arbeiten. Hierbei sei ein ambitionierter Zeitplan erforderlich, insbesondere was die Beantragung öffentlicher Fördermittel angehe. Das Ereignis sei nicht nur wegen des Todes Karls des Großen in der Kaiserpfalz von Bedeutung, sondern auch, weil zu dieser Zeit in der Region erstmalig eine Art Hofkultur sowie Bildung entstanden sei, was für die damaligen Verhältnisse als herausragend zu bezeichnen sei. Zur Umsetzung des Projektes seien alle Kräfte zu bündeln, damit im Jahr 2014 zwei attraktive Ausstellungen entstehen, die bundesweit entsprechende Resonanz finden sollten.

 

Nach weiteren Ausführungen von Ratsherrn Müller verweist der Oberbürgermeister anschließend auf die aktuelle Landesausstellung in der Partnerstadt Naumburg „Naumburger Meister“, die ebenfalls zeitgleich an mehreren Orten stattfinde und die Verbindung und Verbreitung von Gotik und Bildhauerei zum Inhalt habe.

Abschließend verliest er den geänderten Beschlussentwurf und gibt diesen zur Abstimmung.

 

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Beschluss:

Der Rat der Stadt beschließt bei 1 Stimmenthaltung einstimmig wie folgt:

Der Rat der Stadt Aachen nimmt das Gesamtkonzept der drei parallel laufenden Ausstellungen der Stadt Aachen und der Domschatzkammer an. Er beauftragt den Kulturbetrieb mit der Realisierung des Konzepts, insbesondere mit der Einwerbung der erforderlichen Fördermittel.

 

 

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Anlagen zur Vorlage