12.11.2013 - 4.2 Eingabe zur Unterschutzstellung des Hochbunkers...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.2
- Gremium:
- Bürgerforum
- Datum:
- Di., 12.11.2013
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Die Antragsteller Herr Tücks stellt sich und die Initiative vor und erläutert zunächst den Antrag. Herr Kottmann geht mit Hilfe eine Powerpointpräsentation auf die geschichtliche Begründung dazu ein und Herr Prof. Schulten hebt bei der letzten Folie den Wert des Bunkers als Bauwerk hervor. Herr Rumors schließt die Ausführungen indem er den letzten Funkspruch aus dem Bunker am Tag der Kapitulation vorträgt.
Frau Niemann-Cremer bedankt sich für die Ausführungen. Sie weist darauf hin, dass die Obere Denkmalschutzbehörde den Bunker als nicht erhaltenswert eingestuft hat. Zu der erneuten Prüfung durch die Untere Denkmalschutzbehörde begrüßt sie Frau Krücken.
Frau Krücken bedankt sich bei der Vorsitzenden und den Vortragenden. Sie erkennt die emotionale Situation der Betroffenen und erläutert zunächst Grundsätzliches zur Denkmalliste und dem Selbstverständnis ihrer Behörde. Sie verweist auf die Prüfung vor acht Jahren und das Vorgehen bei der erneuten Entscheidungsfindung. Sie stellt fest, dass die dortigen Ereignisse am Tag der Kapitulation durchaus gewürdigt werden sollten, bleibt aber dabei, dass man auch bei der jetzt erfolgten Bewertung keinen Denkmalwert für das Bauwerk erkennen konnte.
Es folgen Wortbeiträge von den Antragsstellern und weiteren Bürgerinnen und Bürgern. Herr Sp. stellt seine Frage vom Beginn der Sitzung und plädiert an den Rat der Stadt um erneute Prüfung des Sachverhaltes. Er unterstellt der Stadt einen Interessenkonflikt, da sie über die Sparkasse indirekt ein Partner des Projektes sei.
Herr Schnitzler weist auf die Wohnungsknappheit in Aachen hin und fragt nach, ob die Bürgerinitiative bezüglich einer anderen Art der Würdigung kompromissbereit wäre. Herr Baal erklärt, dass die Frage zum Denkmalschutz, ebenso wie baurechtliche Fragen, keine Entscheidung des Rates der Stadt sei. Trotzdem verstehe er das Anliegen der Bürger, dass Politik auch auf solche Bereiche Einfluss nehmen solle. Er versteht die Emotionalität des Themas, erklärt aber, dass seiner Einschätzung nach der Erhalt des Bunkers dem Schrecken der Kriegszeit in der emotionalen Abwägung nicht gerecht wird.
Es folgen verschiedene Einschätzungen aus der Bürgerschaft, wobei unter anderem die Frage auftaucht, warum fünf andere Bunker in Aachen unter Denkmalschutz stehen. Frau Krücken beantwortet dies mit dem Hinweis auf bauliche Besonderheiten und in den Bunkern erhaltenen Ausstattungselementen.
Nach dem Austausch alle Argumente zwischen den Vertreterinnen und Vertretern aus der Bürgerschaft verlagert Frau Niemann-Cremer die Diskussion in die Runde der Politiker. Herr Dr. Otten würdigt die emotionale Situation der Betroffenen, hält aber die Prüfung und die daraus resultierenden Entscheidungen aus 2005 und 2013 für nachvollziehbar. Das Ereignis sei erinnernswert, nicht aber das Gebäude. Dazu beizutragen habe der Investor zugestimmt. Er spricht sich im Namen der CDU-Fraktion dafür aus, der Verwaltungsvorlage zu folgen.
Es folgen ähnliche Wortbeiträge von Herrn Deumens, Herrn März und Herrn Ferrari. Herr Schnitzler schlägt vor, den Beschluss im letzten Abschnitt dahingehend zu ergänzen, dass die Bürgerinitiative, wenn die Akteure das denn möchten, bei der Schaffung eines Erinnerungsortes einbezogen werden sollen. Dem schließen sich alle an.
Beschluss:
Beschlussvorschlag:
Das Bürgerforum nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Eine Prüfung der vorhandenen Bewertung und Situation des Bunkers Rütscherstraße / Försterstraße hat bereits seitens der Verwaltung stattgefunden.
Diese ergab keinen Anlass zu einem neuen Verfahren zur Unterschutzstellung des Bunkers gem. DSchG.
Das Bürgerforum beauftragt die Verwaltung bezüglich des öffentlichen Interesses an der ortsgeschichtlichen Bedeutung des Ortes, mit dem Investor, und bei Interesse auch unter Einbezug der Bürgerinitiative, die Dokumentation des Bunkers sowie die Schaffung eines Erinnerungsortes zu vereinbaren.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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608,2 kB
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