26.11.2014 - 2 Avantis - Rückblick und Perspektive

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Herr Schultheis begrüßt Herrn Erik Joosten von der Arion Group, die demnächst ihren Sitz nach Avantis verlagern wird. Dieser sieht mit dem grenzüberschreitenden Gewerbegebiet Avantis eines seiner Hauptziele, Grenzen zu beseitigen, erfüllt. Als Symbol hierfür plant man, ein Stück der ehemaligen Berliner Mauer auf dem zukünftigen Betriebsgelände aufzustellen.

Herr Joosten berichtet, dass Arion bereits vor einigen Jahren Avantis als Standort angestrebt habe; damals sei das Unternehmen jedoch – unter Berücksichtigung der alten Ansiedlungsvoraussetzungen – zu klein und ‘zu wenig science‘ gewesen. Inzwischen ist das Unternehmen deutlich gewachsen und Deutschland Arions größter Markt. Die Grenzlage bezeichnet Herr Joosten u.a. wegen der unterschiedlichen Steuergesetze als Vorteil. Sicherlich gebe es auch noch Nachteile, er gehe jedoch davon aus, dass sich diese erledigen werden.

Sodann präsentiert Herr Joosten das Arion-Produkt ‘SWASH – Waschen ohne Wasser‘, das eine nachhaltige Erleichterung bei der Pflege bettlägeriger Menschen bringt. Er führt aus, dass man in den Niederlanden eine halbe Million, in Belgien eine Million, in Deutschland aber drei Millionen Betroffene ausmache.

Abschließend betont Herr Joosten, dass die Kontakte zur Gemeinde Heerlen und der Stadt Aachen bzgl der Ansiedlung ‘super‘ gewesen seien.

Herr Adenauer dankt für den Vortrag und möchte wissen, wie Herr Joosten die Zukunft Avantis‘ einschätzt. Dieser erklärt, dass man auf Ansiedlungen aus der Gesundheitswirtschaft im Umfeld hoffe; selbstverständlich stehe man bereits mit DocMorris und Honold im Kontakt. Herr Fadavian fragt nach einer möglichen Zusammenarbeit mit der RWTH und der Hochschule Heerlen. Herr Josten verweist auf bereits intensive Kontakte zur Hochschule Maastricht, aber auch die RWTH wolle man einbeziehen. Auf Nachfrage aus der Heerlener Commissie, ob man trotz der zwölfjährigen Wartezeit immer an Avantis gedacht habe, bestätigt Herr Joosten, dass man Avantis wegen seiner Vorteile immer im Blick gehabt habe. Herr Winkler möchte wissen, ob sich Arion Beziehungen zum RWTH Campus vorstellen könne, worauf Herr Joosten erwidert, dass er das Campus-Projekt hierzu noch zu wenig kenne.

Herr Schultheis erklärt, dass man Herrn Joosten zu einer Campus-Präsentationeinladen werde und dankt abschließend für die Ausführungen.

Anschließend bietet Herr Mohren, Geschäftsführer der Avantis GOB, anhand einer PowerPoint-Präsentation eine Aufarbeitung der Vergangenheit aber auch einen Ausblick für das Gewerbegebiet Avantis. Er kündigt an, dass eine ÖPNV-Anbindung bis 2016 eine Aufwertung darstellen wird. Herr Schultheis dankt für den Vortrag.

Herr Systermanns (CES) möchte wissen, ob die Darlehen der niederländischen und deutschen Gesellschafter zinslos seien und wo die Risiken der Gesellschafter lägen. Zudem verweist er darauf, dass DocMorris zunächst lediglich Mitarbeiter von einem anderen Standort nach Avantis verlege. Herr Mohren erläutert zum Einen, dass die Darlehen verzinslich – ab jeweiligem Grundstücksverkauf – seien, zum Anderen DocMorris entgegen den Voraussetzungen am alten Standort auf Avantis nun auch wachsen könne und so in der Region bleibe.

Herr Adenauer dankt ebenfalls für die Ausführungen und fragt, ob und inwieweit neben der Zukunftsvision Logistik auch noch andere kleinteilige Perspektiven bestehen. Herr Mohren bekräftigt, dass man auch andere kleinere Unternehmen ansiedeln wolle. Herr Markus Mohr merkt an, dass es zzt. nur Großansiedlungen mit wenigen Arbeitsplätzen gebe; er möchte wissen, ob es Planungen gebe, wie viele Beschäftigte auf Avantis einmal arbeiten werden. GOB-Geschäftsführer Herr Mohr verweist darauf, dass es hierzu keine Planungsszenarien gebe. Prof. Dr. Sicking führt aus, dass jeder die alten Visionen für Avantis kenne. Man habe lange gebraucht, um – angelehnt an den von Herrn Joosten genannten Grundsatz ‘Irritation schaft Innovation‘ – irritiert zu sein, stehe aber nun besser da. Sicherlich sei man noch nicht über den Berg, dennoch aber zuversichtlich. Die früher einmal genannten 10.000 Arbeitsplätze werde man sicher nichterreichen, aber durch die Umwidmung in ein ‘normales‘ Gewerbegebiet habe man z.B. DocMorris und Continental neue Perspektiven für den Standort gegeben. Es bestehe ein vorsichtiger Optimismus, in sechs bis acht Jahren alle Flächen vermarktet zu haben. Herr de Beer ergänzt, dass es wichtig gewesen sei, die Akquise auf die kommunalen Wirtschaftsförderungen zu übertragen. Auch er zeigt sich optimistisch bezüglich einer positiven Entwicklung, da das Standortmerkmal ‘Bewusst auf der Grenze‘ immer auffälliger werde. Herr Boelsen möchte wissen, ob es Bestrebungen gebe, eine Marketing Kooperation mit der Campus GmbH einzugehen. Prof. Dr. Sicking ist der Meinung, dass sich dies sicherlich ergänzen würde, entsprechende Versuche seien aber bisher noch nicht erfolgreich. Gleichwohl seien beide Institutionen bereit, aufeinander zuzugehen. Herr Schultheis ergänzt, dass es vor dem Hintergrund der Prototypen-Entwicklung auf dem Campus Sinn macht, Gewerbeflächen für eine Produktion vorzuhalten. Unter Hinweis auf die DPDHL-Versuchsstrecke für den Streetscooter geht er davon aus, dass sich etwas bewegt. Herr Systermanns (CES) möchte wissen, wie die gesetzlichen Regelungen für die Arbeit im Grenzgebiet aussehen. Herr Mohr verweist darauf, dass die Unternehmen den Firmensitz wählen können, zudem helfe auch das Grenzgängerabkommen. Herr Schultheis ergänzt, dass die Rechtssysteme in der EU noch einen großen Anpassungsbedarf hätten.

Abschließend dankt Herr Schultheis den Kollegen aus Heerlen für diese erste gemeinsame Sitzung. Auch Herr Damen (CES) dankt und betont die Wichtigkeit, mit den Aachener Kollegen zu sprechen; so stärke man gemeinsam die Euregio.

Herr Adenauer schlägt vor, den Beschlussvorschlag um eine Aufforderung an die Verwaltung zur Vorlage eines regelmäßigen Berichtes zu ergänzen. Da es hierzu keine Gegenstimme gibt, ergeht folgender geänderter

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Beschluss:

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Ausführungen zu Avantis zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, einmal jährlich einen Bericht über die aktuellen Entwicklungen vorzulegen.

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Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: http://ratsinfo.aachen.de/public/to020?TOLFDNR=66512&selfaction=print