06.09.2016 - 6 Entgelte und Öffnungszeiten in den Museen, der ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Betriebsausschuss Kultur
- Datum:
- Di., 06.09.2016
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- Kulturservice
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Die Vorsitzende, Bürgermeisterin Dr. Schmeer, spricht im Namen aller Fraktionen den Dank für die Vorlage der Verwaltung aus. Sie verweist darauf, dass als Basis die Besucherzahlen des Jahres 2015 dienen.
Sie führt aus, dass es viele Meinungen zu diesem Thema gibt. Auf der einen Seite ist ein eventuelles Defizit möglichst klein zu halten, auf der anderen Seite sollte Ziel sein, mehr Besucher zu erreichen. Darüber hinaus sei die Unterscheidung der zentralen Museen und den Häusern mit peripherer Lage wichtig.
Herr von Hayn erklärt, dass er mit der Qualität der Vorlage nicht zufrieden sei.
So fehlen z.B. Prognosen über die Entwicklung der Besucherzahlen bei Einführung der jeweiligen Varianten. Er bewertet die Variante 4 als nicht gut.
Herr von Hayn erklärt, dass ein Vergleich mit anderen Häusern, die bereits Entgelte erhöht haben, erforderlich sei. Darüber hinaus fehle z.B. auch eine Angabe über die genauen Räumlichkeiten für Sonderausstellungen.
Ratsfrau Beslagic bewertet die Rechnungsvarianten der Verwaltung als gute Diskussionsvorlage. Sie hebt das deutliche Plus des Centre Charlemagne hervor und bezeichnet die Häuser Suermondt-Ludwig-Museum und Ludwig Forum als „Sorgenkinder“, die daher folglich eine besondere Strategie benötigen. Sie verweist auf den ausgeteilten Beschlussvorschlag der Grünen Fraktion. Dieser sieht einen freien Eintritt für das Ludwig Forum und das Suermondt-Ludwig-Museum vor. Ausgenommen hiervon sind Wechselausstellungen. Darüber hinaus soll ein freier Tag je Woche gewährt werden.
Alle anderen Häuser sollten entgeltpflichtig sein. Jedoch soll auch hier ein freier Tag je Woche gewährt werden.
Die Kasse soll auf jeden Fall – auch bei freiem Eintritt - besetzt bleiben. Ratsfrau Reuss schlägt vor, in der heutigen Sitzung keinen Beschluss zu fassen. So sei u.a. mit Verweis auf die „ergänzenden Möglichkeiten“ der Vorlage noch vieles zu bedenken und zu besprechen.
Sie schlägt vor, dass die Verwaltung noch konkretere Zahlen - z.B. nach einem halben
Jahr – vorlegt um mögliche Auswirkungen aufzuzeigen. Sie erklärt, dass der Vorschlag der Fraktion GRÜNE für das Ludwig Forum nicht durchführbar sei.
Frau Crumbach-Trommler dankt zunächst der Aachener Zeitung für die graphische Darstellung, die ihr sehr hilfreich gewesen sei.
Sie führt folgende Punkte auf:
a) Die kulturelle Bildung als Auftrag wird nie kostendenkend sein. Auf Grund der positiven wirtschaftlichen Ergebnisse des Centre Charlemagne wäre es töricht, dieses Haus mit freiem Eintritt anzubieten.
b) Hinsichtlich der Trennung des Ludwig Forums von den anderen Häusern erklärt sie, dass die Bürgerinnen und Bürger hauptsachlich die Wechselausstellungen besuchen werden. Es wäre hier von Vorteil gewesen, in der Vorlage der Verwaltung z.B. die Besucherströme graphisch darzustellen. Auch sie spricht sich dafür aus, heute keinen Beschluss zu fassen.
c) Hinsichtlich der Personalsituation bittet sie die Verwaltung bzgl. des Krankenstandes und den daraus resultierenden Kosten um eine detailliertere Darstellung.
d) Die endgültige Entscheidung über die Entgelte sollte gut überlegt werden. Für das Ludwig Forum und das Suermondt-Ludwig-Museum sind aus ihrer Sicht massive Werbekampagnen erforderlich.
Die Vorsitzende, Bürgermeisterin Dr. Schmeer, schlägt vor, heute keinen Beschluss zu fassen.
Ratsfrau Epstein erklärt, dass die Variante 1 in keinem Fall möglich sei, da Personal immer vor Ort erforderlich sei.
Die Vorsitzende, Bürgermeisterin Dr. Schmeer, weist darauf hin, dass in anderen Städten Sponsoren den freien Eintritt in Museen ermöglichen.
Die Beigeordnete, Frau Schwier, weist darauf hin, dass die Vorlage als Anregung für eine Diskussion dienen sollte. Sie erklärt, dass der Fokus auf 3 Punkten liegen müsse:
a) Wirtschaftlichkeit
b) Attraktivität (freie Tage)
c) Zusatzmöglichkeiten, z.B. Motto-Tage etc.
Die Beigeordnete, Frau Schwier, berichtet, dass Herr Dr. Beitin einen Sponsor gefunden habe, der es ermöglicht, für 2 Jahre jeweils einen freien Tag für das Ludwig Forum zu ermöglichen.
Hierbei werde man ganz genau auf die Besucherströme achten, klar sei, dass alle Maßnahmen noch geschärft werden müssen. Hierbei ist zu beachten, dass das Ludwig Forum und das Suermondt-Ludwig-Museum ggf. anders behandelt werden müssen, als die zentral gelegenen Häuser. Die Beigeordnete zeigt sich dankbar für die Fragen der Ausschussmitglieder und verspricht eine entsprechende Nachbearbeitung auf Grund der unterschiedlichen Anforderungen.
Frau Luczak erklärt mit Verweis auf Variante 4, dass man als Zielvorgabe entweder eine Kostendeckung oder aber mehr Besucher haben müsse. Im Sinne des Betriebsausschusses Kultur wäre aus ihrer Sicht das Ziel nach mehr Besuchern vorrangig. Hinsichtlich der bisher freien Vernissagen schlägt sie eine Art von Sponsoring vor, bei der die Besucher am Ende einer Vernissage um eine kleine Spende gebeten werden. Abschließend erklärt sie, dass ein Drittel der Besucher freien Eintritt hatten.
Die Beigeordnete Frau Schwier antwortet, dass hier hauptsächlich Schulklassen freier Eintritt gewährt wurde.
Ergänzend verweist Frau Tirtey auf die Entgeltordnung, wonach diversen Personengruppen freier Eintritt gewährt wird.
Die Vorsitzende, Bürgermeisterin Dr. Schmeer, bezeichnet den Vorschlag von Frau Luzcak hinsichtlich der Vernissagen als nicht gut.
Ratsherr Pilgram führt den Vorschlag von Frau Luzcak aus.
Er zeigt sich erfreut, dass sowohl die Vorsitzende als auch Frau Reuss die Differenzierung zwischen den zentral gelegenen und außerhalb gelegenen Häusern vornehmen.
Er bittet um eine zügige Aufarbeitung seitens der Verwaltung. Des Weiteren seien die Vergleichszahlen in der Vorlage schlecht lesbar. Ratsherr Pilgram erklärt zunächst ein halbes Jahr für die Bearbeitung als zumutbar. Doch sei auch eine schnellere Bearbeitung im Rahmen des Möglichen.
Ratsherr Bruynswyck erklärt, dass der Betriebsausschuss auch auf die Finanzen des Kulturbetriebes zu achten habe. Auch er schlägt vor, heute keinen Beschluss zu fassen. Bzgl. der Kassenkraft erklärt Frau Crumbach-Trommler das in jedem Fall ein Ansprechpartner vor Ort sein muss.
Ihrer Meinung nach gibt es Lösungen, die sowohl wirtschaftlich als auch erfolgreich hinsichtlich der Besucherzahlen seien.
Hinsichtlich der Anmerkung von Ratsfrau Luzcak erklärt sie, dass es z.B. Einladungen gebe bei denen ein Hinweis auf eine mögliche Spende enthalten ist.
Ratsfrau Reuß erklärt, dass auf Grund der unterschiedlichen Ansätze zum heutigen Zeitpunkt keine Entscheidung getroffen werden könne.
Sie erwartet, dass die Verwaltung konkrete Beobachtungen – wie z.B. Auswertungen über die Motto-Tage - vorlegt. Insgesamt wünscht sie sich eine höhere Konkretisierungsebene.
Ratsfrau Reuß fragt an, inwiefern die auf Seite 7 „ergänzenden Möglichkeiten“ bereits jetzt umsetzbar seien. Hinsichtlich der Anmerkung von Frau Epstein erklärt Frau Tirtey, dass eine Aktualisierung der Website zur Übersetzung auf Niederländisch auf Grund der Wechselausstellung finanziell nicht machbar sei. Herr Olaf Müller weist zunächst auf die 2 neuen Leitungen des Ludwig Forums bzw. des Centre Charlemagne hin. Unter Bezugnahme auf die Anmerkung von Ratsfrau Epstein erklärt er, dass die Häuser nicht so leer sind, wie von ihr dargestellt. Er verweist z.B. auf die Sonderveranstaltungen, Vernissagen und Eröffnungen. Die Eröffnungen bezeichnet Olaf Müller als ein Ort der Kommunikation, die auch der Mundpropaganda dienen. Er erklärt, dass die Häuser hinsichtlich ihrer Grundfinanzierung durch den Steuerzahler getragen werden.
Unter Bezugnahme auf die Anmerkung von Herrn von Hayn merkt Herr Olaf Müller an, dass sehr viele unterschiedliche Museen mit unterschiedlichen Strukturen gibt. Die Unterschiedlichkeit der Häuser ist gleichzeitig auch der Grund für unterschiedliche Entgeltstrukturen.
Hinsichtlich der freien Eintritte favorisiert Herr Olaf Müller die 21 Jahre Grenze, um so auch Studenten in Aachen einen freien Eintritt zu ermöglichen.
Ratsherr Pilgram vermisst eine Begründung der Verwaltung, aus welchem Grund sich diese für die Variante 4 ausspricht. Darüber hinaus merkt er an, dass eine Websiteänderung nicht sehr arbeits- und kostenintensive sei.
Ratsfrau Reuss schlägt vor, die ergänzenden Möglichkeiten der Vorlage für eine Erprobungszeit umzusetzen. Jedoch hält sie den Zeitraum bis zur nächsten Sitzung im November zu knapp, um hieraus verwertbare Aussagen tätigen zu können.
Die Beigeordnete, Frau Schwier, macht unmissverständlich klar, dass es nicht möglich sei, eine Auswertung vorzunehmen und gleichzeitig zu Beginn des nächsten Jahres eine entsprechende Broschüre herauszugeben.
Herr von Hayn stellt klar, dass es ihm darum gehe, bei Museen in Erfahrung zu bringen, wie dort eventuelle Preisänderungen umgesetzt und seitens der Besucher angenommen wurden. Darüber hinaus warnt er, neue Kombitickets einzuführen, da er deren Erfolg als sehr fraglich ansieht. Ratsfrau Crumbach-Trommler erklärt hinsichtlich des Ticketing, dass auch hier Erfahrungen aus anderen Städten eingeholt werden sollen. Sie spricht sich dafür aus, den ats und Frau Wulf vom Eurogress mit einzubeziehen. Frau Tirtey erklärt, dass der ats beteiligt wurde.
Ratsfrau Beslagic spricht sich im Gegensatz zu Ratsfrau Epstein dafür aus, die ergänzenden Möglichkeiten jetzt nicht zu beschließen.
Herr Lauven widerspricht hier Ratsfrau Beslagic. Nicht zuletzt auf Grund der verschiedenen Presseberichte sei es wichtig, heute zumindest Teile der ergänzenden Maßnahmen zu beschließen. Ratsherr Adenauer spricht sich dafür aus, heute keinen Beschluss zu fassen.
Die Vorsitzende, Bürgermeisterin Dr. Schmeer, erklärt, dass nicht erkennbar sei, welcher Auftrag nun an die Verwaltung erteilt werde.
Die Beigeordnete, Frau Schwier, fasst in Abstimmung mit dem Betriebsausschuss Kultur die nachfolgenden Arbeitsaufträge an die Verwaltung zusammen:
1. Messung der Besucherströme tag-und zeitscharf (nach Stunden und Wochen). Frau Tirtey merkt an, dass dies technisch nur für das Ludwig Forum, das Centre Charlemagne und das Internationale Zeitungsmuseum möglich sei.
2. Das Ludwig Forum und das Suermondt-Ludwig-Museum sollen anders behandelt werden; hier sollen Optionen vorgestellt werden
3. Die Position Bewachung soll genauer aufgeschlüsselt werden, insbesondere die kranken-, personaltechnischen sowie finanziellen Auswirkungen.
4. Die Möglichkeit eines Kombitickets soll mit dem ats bzw. der Stadt Dresden abgestimmt werden.
5. Die ergänzenden Möglichkeiten sollten weiter berechnet werden (z.B. Motto-Tage) insbesondere im Abgleich mit dem bisher gültigen Familiensonntag.
6. Bis zum 21. Lebensjahr sollte der Eintritt frei bleiben. Herr Olaf Müller bittet unter Bezugnahme auf die Gespräche mit den Asten bzw. als Signal des aktuellen Themas Futurelap und Aachen als Wissenschaftsstadt ab 01.10.2016 freien Eintritt für Personen bis zum 21. Lebensjahr zu gewähren.
Beschluss 121/14/2016:
Der Betriebsausschuss Kultur beschließt einstimmig die Altersgrenze für den freien Eintritt ab dem 01.10.2016 auf 21 Jahre zu erhöhen.
Beschluss 122/14/2016:
Der Betriebsausschuss Kultur beschließt einstimmig:
Die Verwaltung wird beauftragt, die nachfolgenden Punkte bis zur Novembersitzung des Betriebsausschusses Kultur zu bearbeiten:
1. Messung der Besucherströme tag-und zeitscharf (nach Stunden und Wochen). Frau Tirtey merkt an, dass dies technisch nur für das Ludwig Forum, das Centre Charlemagne und das Internationale Zeitungsmuseum möglich sei.
2. Das Ludwig Forum und das Suermondt-Ludwig-Museum sollen anders behandelt werden; hier sollen Optionen vorgestellt werden
3. Die Position Servicekräfte soll genauer aufgeschlüsselt werden, insbesondere die kranken-, personaltechnischen sowie finanziellen Auswirkungen.
4. Die Möglichkeit eines Kombitickets soll mit dem ats bzw. der Stadt Dresden abgestimmt werden.
5. Die ergänzenden Möglichkeiten sollten weiter berechnet werden (z.B. Motto-Tage) insbesondere im Abgleich mit dem bisher gültigen Familiensonntag.
6. Bis zum 21. Lebensjahr sollte der Eintritt frei bleiben.
Anlagen zur Vorlage
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