24.06.2020 - 4 Ausweisung und Umgestaltung von Fahrradstraßen ...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns begrüßt Frau Pauls vom Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen.

 

Frau Pauls nimmt Bezug auf die Vorlage und erklärt anhand einer Power-Point-Präsentation die geplante Umgestaltung und Ausweisung von Fahrradstraßen entlang der Rad-Vorrang-Route. Bereits im Jahre 2015 habe der Luftreinhalteplan für die Stadt Aachen Maßnahmen vorgesehen. Im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung sei ein Konzept für ein Rad-Vorrang-Netz vorgelegt und im September 2019 im Mobilitätsausschuss beschlossen worden.

Mit Annahme der Forderungen des Radentscheids am 06.11.2019 seien weitere Qualitäts- und Quantitätsziele bezüglich der radverkehrlichen Infrastruktur formuliert worden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen sei Teil dieser Vorlage. Am 11.03.2020 habe eine Bürgerbeteiligung zur Rad-Vorrang-Route Brand stattgefunden, weitere Bürgerbeteiligungen seien vorgesehen. Um eine einheitliche Erkennbarkeit der Bevorrechtigung des Radverkehrs zu erreichen, habe die Verwaltung Standards für die Gestaltung von Fahrradstraßen in Aachen erarbeitet. Zur Umsetzung des Radentscheids sei das Gestaltungskonzept für Fahrradstraßen um die flächenhafte Roteinfärbung der Fahrgasse ergänzt worden.

Im Verlauf der Rad-Vorrang-Route im Stadtbezirk Brand seien im Abschnitt zwischen Brander Wall und Brander Markt entlang zwei Fahrradstraßen vorgesehen. Neben der Straße Wolferskaul solle auch die Marktstraße Fahrradstraße werden. Die Routenführung sei bereits im März 2018 von der Bezirksvertretung Brand beschlossen worden. Die Straßen seien gering mit Kfz-Verkehr belastet, würden aber von den Bussen der Linien 50, 55 und 173 befahren. Zur Priorisierung des Radverkehrs zwischen der Rombachstraße und dem Brander Markt solle daher das verkehrsrechtliche Instrument der Fahrradstraße (mit Kfz-Freigabe) eingesetzt werden.

In der Straße Wolferskaul müsse die Parksituation geändert werden, da aktuell beidseitig am Fahrbahnrand geparkt werde und nur eine Fahrgasse von ca. 3,00 m verbleibe. Dies entspreche nicht der geforderten Mindestbreite von 3,50 m von Erschließungsstraßen im Einrichtungsverkehr. Um die Standards der Fahrradstraße zu erfüllen, solle zukünftig nur auf einer Fahrbahnseite geparkt werden. Hierdurch würden ca. 16 der 28 Parkplätze entfallen. Die Fahrradstraße in der Straße Wolferskaul solle zunächst nicht an dem Knoten zur Rombachstraße beginnen, da dieser im Rahmen der weiteren Rad-Vorrang-Route baulich angepasst werden solle.

Frau Pauls führt aus, dass auch die Marktstraße von Wolferskaul bis Röhrigstraße zur Fahrradstraße umgebaut werden solle. Auf Höhe des Marktplatzes sei die Verkehrssituation aber für die unterschiedlichen Nutzergruppen insbesondere an Markttagen zu unübersichtlich, um die Fahrradstraße bis dahin auszudehnen. Daher solle die Fahrradstraße vom Brander Markt kommend hinter dem Fußgängerüberweg an der Einmündung Röhrigstraße beginnen. Unter Anwendung der Aachener Standards könne die Umgestaltung im Bestand mit Fahrgassenbreiten von 4,50 bis 5,20 m erfolgen. Frau Pauls schlägt deshalb vor, den Beschluss gemäß dem Vorschlag der Verwaltung zu fassen.

 

Herr Auler von der CDU-BF bedankt sich bei Frau Pauls für ihren Vortrag. Vor zwei Jahren sei der Grundsatzbeschluss gefasst worden, eine sichere Fahrradroute von Brand in die Innenstadt zu schaffen. Er sei deshalb erfreut, dass der 1. Teil dieser Route nun baulich umgesetzt und ausgeschildert werden könne. Sein Dank gelte nicht nur der Verwaltung, sondern auch der „Projektwerkstatt fahrradfreundliches Brand“, deren gute Vorarbeit von der Fachverwaltung teilweise übernommen werden konnte. Die Routenführung sei bei vielen Gelegenheiten diskutiert worden. So sei man auch beim Tag der Brander Vereine und Institutionen mit vielen Bürgern ins Gespräch gekommen. Zu Beginn der Diskussion sei ein Anfang der Fahrradstraße in der Marktstraße gewünscht worden. Vor zwei Jahren sei dann einstimmig beschlossen worden, an der Ecke Ringstraße/Wolferskaul zu beginnen. Die Verwaltung unterbreite jetzt den Vorschlag, an der Engstelle Ecke Röhrigstraße den Anfang zu machen. Bei weiteren Gesprächen mit der Projektwerkstatt wurde angeregt, die Fahrradstraße bis zur Eschenallee auszudehnen und so das Zentrum von Brand einschließlich Marktplatz, Bezirksamt, St. Donatus und die neue Velo-City-Station neben der Marktschule mit einzubinden. Gewünscht sei eine Radverkehrsanlage, die auch von Kindern sicher befahren werden könne. Der Einmündungsbereich Eschenallee solle mit einbezogen werden und mit einem Piktogramm für den gemeinsamen Geh-/Radweg (Z. 240 StVO) ausgestattet werden. Für die CDU-BF stimme er der Vorlage mit der genannten Erweiterung zu.

 

Herr Hußmann von der GRÜNEN-BF äußert sich besorgt über die Entwicklung des Verkehrs im Stadtbezirk und bezeichnet die Radvorrangroute mit den Fahrradstraßen als Teil der Verkehrswende in Brand. Da seine Fraktion etwas ändern wolle, plädiere er für den Ausbau der Fahrradstraße bis zur Eschenallee.

 

Herr Hellmann von der SPD-BF verweist auf die Einwohnerfragestunde, die gezeigt habe, dass die Verkehrssituation in Brand prekär sei. Die Entwicklung werde von seiner Fraktion schon seit langem beobachtet. Es seien verschiedene Anträge zu verkehrlichen Themen gestellt worden. So sei ein Antrag auf Installation einer Ampelanlage an der oberen Ringstraße gestellt worden, um die Querung der Fußgänger und das Einbiegen in die Trierer Straße zu erleichtern. Die Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der SPD-BF aus dem Jahre 2019 zum Verkehrskonzept Debyestraße, Nordstraße und Eilendorfer Straße stehe noch aus. Mit den Fahrradstraßen werde ein neuer Weg beschritten. Obwohl in der Straße Wolferskaul die Hälfte der Parkplätze wegfallen würde, werde seine Fraktion der Vorlage zustimmen. Besorgt sei er bei der Führung der Fahrradstraße an der Rombachstraße/Wolferskaul. Der Radfahrer werde durch die farbliche Markierung auf der Fahrbahn sicher bis dahin geführt, dann falle die Markierung weg. Deshalb müsse möglichst schnell im Einmündungsbereich der Anschluss zur Fortsetzung der Route in die Rombachstraße hergestellt werden.

 

Ratsherr Blum von der FDP bemerkt, dass bereits öfters in der Bezirksvertretung über die Rad-Vorrang-Route gesprochen worden sei. Jetzt nehme die Route mit den Fahrradstraßen Gestalt an. Er spricht seinen Dank der Initiative „Projektwerkstatt fahrradfreundliches Brand“ aus, die wertvolle Arbeit geleistet und nicht nur die Belange der Radfahrer, sondern auch die der Fußgänger und Autofahrer berücksichtigt habe. Er stimmt deshalb dem Beschlussvorschlag zu mit dem Zusatz, die Fahrradstraße an der Eschenallee enden zu lassen.

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Beschluss:

 

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: http://ratsinfo.aachen.de/public/to020?TOLFDNR=99541&selfaction=print