Kenntnisnahme - E 26/0208/WP18

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Beratungsfolge

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Erläuterungen

 

Ergebnisbericht

Auf Empfehlung des Betriebsausschusses Gebäudemanagement (20.09.22) beschloss der Rat der Stadt Aachen am 28.09.2022 die Neuausrichtung des Städtischen Gebäudemanagements (E 26) hin zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen und als Pilot-Bereich der Stadtverwaltung für die Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz. Damit verbunden war der Beitritt des E 26 in den Verein „Gemeinwohl-Ökonomie e.V“.

Für die Verwaltung bot sich das Städtische Gebäudemanagement zur Pilotierung an, weil es sich ohnehin im Zusammenhang mit der notwendigen Energie-, Ressourcen- und Bau-Wende als Teil der globalen „Problembranche Bau“ neu ausrichten muss hin zum kommunalen Treiber einer nachhaltigen und gelingenden Zukunft.

Der Hintergrund, die Vorteilhaftigkeit und der Sinn- und Werte-stiftende Nutzen der Gemeinwohl-Ökonomie als ein zukunftsweisendes Wirtschaftsmodell, welches die Mechanismen der Marktwirtschaft stärker mit den Grundwerten demokratischer Gesellschaften in Übereinstimmung bringen will, wurden in der Beschluss-Vorlage in 09/22 eingehend dargelegt – einschl. der Empfehlung des Wirtschafts- und Sozialausschusses der EU zur Umsetzung aus 2015.

 

Auch kommunales Handeln wird künftig stärker zur Balance zwischen Mensch, Umwelt und Wirtschaft beitragen müssen.

Sowohl Unternehmen als auch Kommunen, sehen immer stärker in der Erstellung einer sog. „Gemeinwohl-Bilanz“ ein probates, vielleicht das im Moment geeignetste Instrument, die SDGs umzusetzen.

Aktuell umfasst der Verein über 1000 bilanzierte Unternehmen und andere Organisationen, knapp 60 Gemeinden und Städte sowie 200 Hochschulen weltweit, die die Vision der Gemeinwohl-Ökonomie umsetzen und weiterentwickeln – Tendenz stark ansteigend.

 

Aus Sicht der Betriebsleitung ist die Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz wie ein Blick in den „Wertespiegel“ des Betriebes. Die Bilanz bietet einen systematischen 360-Grad-Blick auf die ganze Organisation.

Das Ergebnis wird in einem transparenten Punktesystem als „Testat“ in einer Matrix dargestellt.

Als weltweit erster Nachhaltigkeitsstandard macht sie den Beitrag eines Unternehmens zum Gemeinwohl und zur Nachhaltigkeit vergleichbar und seine Fortschritte messbar.

Dabei werden fünf Kategorien von Interessengruppen berücksichtigt:

  •      Lieferant*innen,
  •       Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen,
  •       Mitarbeitende,
  •           Kund*innen                          sowie das
  •       gesellschaftliche Umfeld.

Mit einer Gemeinwohl-Bilanz können sowohl politische Entscheider, als auch Bürger*innen leicht erkennen, wie sich die Aktivitäten des Betriebes auf die Lebensqualität der Gemeinschaft auswirken.

Der gesamte Prozess wurde von einem externen GWÖ-Berater begleitet und in einem zweiten Schritt durch zertifizierte GWÖ-Auditoren in einem Vorort-Termin validiert.

Die intensive und breit angelegte Mitarbeitenden-Einbindung wurde von den Auditoren als „beispielgebend“ besonders hervorgehoben!

Das Städtische Gebäudemanagement macht sich hier also in vorbildhafter Weise transparent in seinen Beiträgen zur Entwicklung hin zu einer „Gelingenden Zukunft“.

  

Effekte der Bilanzierung

Die Gemeinwohl-Bilanzierung schafft mehrfachen Nutzen in den Dimensionen:

Organisation, Markt und Gesellschaft (siehe Anlage 1)

 
 

Aus Sicht der Betriebsleitung ist die Ausrichtung des Gebäudemanagements sowohl auf das Gemeinwohl, als auch auf die Nachhaltigen Entwicklungsziele eine wirksame Antwort auf den Fach- und Führungskräfte-Mangel.

Die immer stärker nach Außen erkennbare zukunftsorientierte Ausrichtung macht sich bereits in den Bewerbungsgesprächen deutlich.

Die Betriebsbegehung der externen Auditoren der GWÖ erfolgte am 11.07.2024. Hierbei wurden die Inhalte des von E 26 erstellten GWÖ-Berichtes abermals unter breiter Beteiligung der Mitarbeitenden hinterfragt und auf Plausibilität bewertet. Die Auditoren hatten ganztägig Gelegenheit, jede Organisationseinheit (Team/ Abteilung) des E26 aufzusuchen und die MA zu befragen. Zudem fanden gezielt Interviews statt.

Aufgrund dieser Begehung und Befragung erfolgte eine Bewertung durch die Auditoren, die in einzelnen Bereichen sogar zu einer höheren Bewertung als in der Selbsteischätzung des Gebäudemanagements führte.

 

Das Testat über das externe Audit wurde am 12.08.2024 übersandt (s. Anlage 3).

Mit diesem Audit-Zertifikat bestätigt die „International Federation for the Economy for the CommonGood e.V.“ das Ergebnis des ECOnGOOD-Audits (basierend auf der Version: M5.0 Vollbilanz).

Damit ist der Prozess der Erst-Bilanzierung des Gebäudemanagements der Stadt Aachen erfolgreich abgeschlossen.

Im Betriebsausschuss wird mündlich mit Präsentation berichtet.

 

Fazit:

Die fristgerecht abgeschlossene bundesweite Erst-Bilanzierung eines kommunalen Gebäudewirtschafts-Betriebes wirkt nach innen wie nach außen als Innovations-Motor und kann dem Betrieb als „Unternehmens- und Organisationskompass“ zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele dienen.

Sie schafft mehrfachen Nutzen für den Betrieb in den Dimensionen

-   „Organisationsentwicklung/ Transformation“,

-    „Nachhaltigkeits-Innovation“

-   „Werte- und Sinn-orientiertes Arbeiten“ (einschl. MA- und Führungskräfte-Entwicklung).

 

Sie macht die Nachhaltigkeits-Leistungen des E 26 für die Bürger*innen und für die Politik nachvollziehbar und transparent.

Die breit angelegte Partizipation der Mitarbeitenden hat in einem transparenten, offenen Prozess zu rd. 130 Verbesserungsvorschlägen geführt. Das Potenzial dieser Vorschläge kann nun gehoben werden und wird die Arbeit und die Organisation des E26 optimieren.

Nach Umsetzung des Optimierungspotentials ist eine Gesamt-Evaluation der GWÖ-Bilanzierung vorgesehen. Dann wird erneut - vermutlich Ende 2025 - berichtet.

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Anlagen

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