Kenntnisnahme - FB 37/0060/WP18

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Beratungsfolge

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Erläuterungen

 

1. Sachstand zum Zustand der Gebäudeinfrastruktur

Für die Liegenschaften der Feuerwehr Aachen besteht zunehmend großer Handlungsbedarf. Eine Vielzahl der Gebäude entspricht nicht mehr den aktuellen Standards, sei es aus Gründen des baulichen Zustands, der feuerwehrtechnischen Anforderungen oder der Arbeits- und Gesundheitsschutzvorgaben. Viele der Bestandsgebäude wurden vor Jahrzehnten errichtet und sind aufgrund der gestiegenen Anforderungen an Fahrzeuge, Technik und Personal für den laufenden Betrieb nicht mehr geeignet.

Eine gutachterliche Bewertung im Rahmen des Brandschutzbedarfsplans 2018 ergab, dass keine Liegenschaft der Feuerwehr Aachen den aktuellen Standards vollständig genügt. Besonders betroffen sind die Wachen und Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr, von denen mehr als zwei Drittel eine grundlegende Sanierung oder einen Neubau benötigt. Die Hauptwache an der Stolberger Straße wurde bereits in zwei Bauabschnitten modernisiert, der dritte Bauabschnitt ist jedoch noch ausstehend und entscheidend für den weiteren Betrieb.

Auch die Ausbildungsstätten, wie die Feuerwehrschule und die Rettungsdienstschule, sowie zentrale Werkstätten und Lagerflächen sind derzeit auf mehrere Standorte verteilt, die teilweise angemietet sind. Besonders die Wache Nord hat seit Jahren nicht mehr ausreichend Platz für die notwendigen Außenübungen. Die Verteilung der zentralen Funktionen auf verschiedene, teils ungeeignete Standorte erschwert den Betrieb und verursacht zusätzliche Kosten.

 

 

 

 

2. Varianten des möglichen Vorgehens

Auf Grundlage der bisherigen Planungen wurden zwei Varianten für den weiteren Umgang mit den baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen entwickelt:

 

  1. Variante 1: Weiterverfolgung der bisherigen Planungen

In dieser Variante werden die einzelnen Sanierungsmaßnahmen und der Ausbau der bestehenden Standorte gemäß den aktuellen Planungen fortgeführt. Einige zentrale Einrichtungen sollen dabei in den bereits vorgesehenen Bauabschnitt 3 der Wache 1 integriert werden. Dies stellt jedoch keine vollumfängliche Lösung dar, da die zur Verfügung stehenden Flächen an den bestehenden Standorten nicht ausreichen, um den gesamten Bedarf der Feuerwehr zu decken. Auch bleiben einige Funktionen weiterhin auf mehrere Standorte verteilt, was zusätzliche Betriebskosten verursacht und die Effizienz verringert.

Vorteile von Variante 1:

  • verhältnismäßig kurzfristige Fortführung der bestehenden Planungen
  • geringere Planungs- und Umsetzungsdauer, da bereits bestehende Projekte genutzt bzw. weitergeführt werden

Nachteile von Variante 1:

  • der zukünftige Platzbedarf der Feuerwehr kann nicht vollständig gedeckt werden
  • die Unterbringung zentraler Funktionen bleibt auf mehrere Standorte verteilt
  • es entstehen langfristig höhere Betriebskosten durch Anmietungen von externen Standorten

 

  1. Variante 2: Schaffung eines neuen zentralen Standortes

Die bevorzugte Variante der Verwaltung ist die Variante 2, da sie langfristig nachhaltiger ist und die zukünftigen Bedarfe der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes besser abdeckt. Diese Variante sieht vor, alle zentralen Einrichtungen der Feuerwehr an einem neuen Standort zusammenzufassen. Dadurch könnten die aktuell genutzten, angemieteten Flächen aufgegeben und die Effizienz des Betriebs gesteigert werden. Ein solcher Zentralstandort würde alle Funktionen bündeln, die nicht an eine Wache gebunden sind. Dies umfasst unter anderem:

  • die Kfz-Werkstatt für die Instandhaltung der Feuerwehrfahrzeuge
  • zentrale Lagerflächen zur Aufbewahrung und Verwaltung von Einsatzmaterialien und Ausrüstung für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz
  • die Verwaltungseinrichtungen für administrative Abteilungen
  • der zentrale Ausbildungsstandort für Feuerwehr und Rettungsdienst, der sowohl die Feuerwehrschule als auch die Rettungsdienstschule umfasst inklusive Außenflächen für praktische Übungen
  • die Logistikeinheit des Katastrophenschutzes, die derzeit an verschiedenen Standorten untergebracht ist
  • die Informations- und Kommunikationseinheit, die bislang nicht über eigene Räumlichkeiten verfügt
  • Einrichtungen zur Führung von Großschadenslagen, wie z.B. der Krisenstab der Stadt Aachen, der in einem neuen zentralen Standort ebenfalls untergebracht werden könnte, um bei Großschadenslagen oder Katastrophenereignissen eine effektive Führungsstruktur zu gewährleisten

 

Aufgrund der teilweise erheblichen Bedarfe, die insbesondere durch Mängel im Arbeits- und Gesundheitsschutz ausgelöst werden, muss eine zeitnahe Umsetzung der notwendigsten Maßnahmen erfolgen. Für die Wahl der Variante wird daher ein Zeitraum bis zur Haushaltsplanung 2026 angesetzt, in dem in einer Flächensuche eine geeignete Fläche für einen Zentralstandort gesucht werden soll. Ist diese erfolgreich, wird die Variante 2 weiterverfolgt. Ist die Flächensuche in diesem Zeitraum nicht erfolgreich, muss mit der Variante 1 unverzüglich fortgefahren werden.

Hiervon unabhängig sind die Maßnahmen, die durch die Priorisierung ungeachtet der Variantenwahl auf Priorität 1 gesetzt sind.

 

3. Priorisierung der notwendigen Maßnahmen

Die Priorisierung der baulichen Maßnahmen erfolgt anhand einer systematischen Bewertung, die den Zustand der Gebäude, den Bedarf der Feuerwehr und laufende Projekte aus fachlicher Sicht des FB 37 berücksichtigt. Die Maßnahmen werden in drei Prioritätsstufen unterteilt:

 

  • Priorität 1: Maßnahmen, die aufgrund des schlechten Zustands der Gebäude und der hohen Dringlichkeit für den Feuerwehrbetrieb unverzüglich umgesetzt werden müssen
  • Priorität 2: Maßnahmen, die mittelfristig (in den nächsten 2–6 Jahren) umgesetzt werden sollten, um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit langfristig zu gewährleisten
  • Priorität 3: Langfristige Maßnahmen, die in mehr als 6 Jahren geplant werden können und keinen unmittelbaren Handlungsdruck haben

 

Priorität 1 Maßnahmen: Unabhängig von der Wahl der Variante werden aktuell jene baulichen Maßnahmen, die in beiden Varianten der Prioritätsstufe 1 zugeordnet sind, umgehend weiterverfolgt. Diese Maßnahmen betreffen insbesondere Gebäude, deren Zustand sich negativ auf die Sicherheits- und Gesundheitsrelevanz  der Einsatzkräfte auswirken könnte oder bei denen ein erheblicher zusätzlicher Platzbedarf besteht.

 

Im Folgenden werden die Prioritätenlisten für beide Varianten dargestellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Prioritätenliste - Variante 1: Weiterverfolgung der bestehenden Planung

 

In dieser Variante wird davon ausgegangen, dass die bestehenden Planungen weiterverfolgt werden und Teile der zentralen Einrichtungen auf der Wache 1 untergebracht werden. Eigentum = E; Miete = M

 

Gebäude

Gebäudezustand

Bedarf der Feuerwehr

Aktuell laufende Projekte

Prioritätsstufe

Wache 1 (E)

Gut bis mittel

Sehr hoch

Vorplanung dritter Bauabschnitt

1

Wache 2 (E)

Sehr schlecht

Sehr hoch

Interner Umbau aufgrund zusätzlicher Raumbedarfe

1

Wache 3 (E)

Schlecht bis mittel

Sehr hoch

keine

2

LZ Richterich (10; E)

Sehr schlecht

Hoch

Neubauprojekt in LPH 4

1

LZ Laurensberg (11; E)

Gut bis mittel

Sehr hoch

Keine, Projekte nicht umsetzbar

2

LZ Nord (12; E)

Gut bis mittel

gering

Keine/gemeinsam mit Wache 3

3 (gemeinsam mit Wache 3: 2)

LZ Mitte (13; E)

Sehr schlecht

hoch

Neuplanung GH in LPH 0

1

LZ Haaren (14; E)

Schlecht

hoch

keine

2

LZ Verlautenheide (15; E)

mittel

mittel

keine

3

LZ Eilendorf (16; E)

mittel

hoch

Ergänzungsbau, Planungsbeschluss im August

1

LZ Brand (17; E)

mittel

hoch

keine

2

LZ Kornelimünster (18; E)

gut

gering

Keins, jedoch gemeinsam mit Wache 2 geplant

3 (mit
Wache 2: 1)

LZ Walheim (19; E)

Sehr schlecht

Sehr hoch

Notmaßnahme wegen Einsturzgefahr, mittelfristig neues GH in LPH

1

LZ Sief (20; E)

gut

gering

Kürzlich umgebaut, jedoch Schimmelschaden

3

CBRN (E)

mittel

hoch

keine

2

Regieeinheit (E)

mittel

hoch

keine

2

IuK (E)

 

Sehr hoch

Keine Unterkunft vorhanden

1

Rettungswache 7 (E)

schlecht

hoch

Nur Unterhaltung

2

KatS Einsatzeinheit Monschauer Str. (E)

schlecht

hoch

Nur Unterhaltung

2

Kfz-Werkstatt Fa. Hammer (M)

gut

hoch

aktuell auskömmlich

3

Containeranlage Fa. Hammer (Sozialbereich und Dusche Kfz-Werkstatt, gemeinsam mit E 18, M)

schlecht

hoch

Aktuell auskömmlich, gemeinsam genutzt mit E 18

2

ALHO-Gebäude Fa. Hammer (Büros, M)

mittel

hoch

Zu klein

2

3. Etage Hauptgebäude Fa. Hammer (RD-Schule, M)

gut

hoch

Zu klein

2

Charlottenburger Straße 40 (RD-Schule und ARS, M)

gut

hoch

Aktuell auskömmlich

3

Lützowstraße (Wohnungen für Leitstelle, M)

schlecht

Sehr hoch

Zu klein

2

Container Hauptwache, M)

schlecht

Sehr hoch

Zu klein

2

Lagerhallen Polizeipräsidium (Katastrophenschutz und KFZ-Lager, E 26)

mittel

Sehr hoch

Endet mit Abriss PP

1

Bürogebäude (noch nicht im Bestand, jedoch zwingend erforderlich, M)

 

Sehr hoch

Noch nicht im Bestand

1

Wachgebäude UKA1

mittel

hoch

zu klein

2

 

1 Die Gestellung eines Wachgebäudes für die Werkfeuerwehr des Universitätsklinikums liegt im Zuständigkeitsbereich des UKA. FB 37 ist jedoch aufgrund der Übernahme der Leistung Werkfeuerwehr hier eingebunden. Ferner ist die Stadt ebenfalls im Rahmen von Genehmigungsverfahren hier beteiligt.

 

 

Es ergeben sich folgende Ergebnisse der Priorisierung:

Priorität 1: 9 Objekte  Priorität 2: 14 Objekte  Priorität 3: 6 Objekte

 

 

Prioritätenliste - Variante 2: Realisierung eines neuen zentralen Standorts

In dieser Variante wird davon ausgegangen, dass alle zentralen Einrichtungen an einem neuen, zentralen Standort zusammengefasst werden.

 

Gebäude

Gebäudezustand

Bedarf der Feuerwehr

Aktuell laufende Projekte

Prioritätsstufe

Wache 1 (E)

Gut bis mittel

mittel

Aufgabe bisherige Planung

3

Wache 2 (E)

Sehr schlecht

Sehr hoch

Interner Umbau aufgrund zusätzlicher Raumbedarfe

1

Wache 3 (E)

Schlecht bis mittel

mittel

keine

2

LZ Richterich (10, E)

Sehr schlecht

Hoch

Neubauprojekt in LPH 4

1

LZ Laurensberg (11, E)

Gut bis mittel

Sehr hoch

Keine, Projekte nicht umsetzbar

2

LZ Nord (12, E)

Gut bis mittel

gering

Keine/gemeinsam mit Wache 3

3

LZ Mitte (13, E)

Sehr schlecht

hoch

Neuplanung GH in LPH 0

1

LZ Haaren (14, E)

Schlecht

hoch

keine

2

LZ Verlautenheide (15, E)

mittel

mittel

keine

3

LZ Eilendorf (16, E)

mittel

hoch

Ergänzungsbau, Planungsbeschluss im August

1

LZ Brand (17, E)

mittel

hoch

keine

2

LZ Kornelimünster (18, E)

gut

gering

Keins, jedoch gemeinsam mit Wache 2 geplant

3 (mit
Wache 2: 1)

LZ Walheim (19, E)

Sehr schlecht

Sehr hoch

Notmaßnahme wegen Einsturzgefahr, mittelfristig neues GH in LPH

1

LZ Sief (20, E)

gut

gering

Kürzlich umgebaut, jedoch Schimmelschaden

3

CBRN (E)

mittel

hoch

keine

3

Regieeinheit (E)

mittel

hoch

keine

3, zukünftig zentraler Standort

IuK (E)

 

Sehr hoch

Keine Unterkunft vorhanden

3, zukünftig zentraler Standort

Rettungswache 7 (E)

schlecht

hoch

Nur Unterhaltung

2

KatS Einsatzeinheit Monschauer Str. (E)

schlecht

hoch

Nur Unterhaltung

3, zukünftig zentraler Standort

Kfz-Werkstatt Fa. Hammer (M)

gut

hoch

aktuell auskömmlich

3 kann aufgegeben werden, zukünftig zentraler Standort 

Containeranlage Fa. Hammer (Sozialbereich und Dusche Kfz-Werkstatt, gemeinsam mit E 18, M)

schlecht

hoch

Aktuell auskömmlich, gemeinsam genutzt mit E 18

3 kann aufgegeben werden, zukünftig zentraler Standort

ALHO-Gebäude Fa. Hammer (Büros, M)

mittel

hoch

Zu klein

3 kann aufgegeben werden, zukünftig zentraler Standort

3. Etage Hauptgebäude Fa. Hammer (RD-Schule, M)

gut

hoch

Zu klein

3 kann aufgegeben werden, zukünftig zentraler Standort

Charlottenburger Straße 40 (RD-Schule und ARS, M)

gut

hoch

Aktuell auskömmlich

3 kann aufgegeben werden, zukünftig zentraler Standort

Lützowstraße (Wohnungen für Leitstelle, M)

schlecht

Sehr hoch

Zu klein

3 kann aufgegeben werden, zukünftig zentraler Standort

Container Hauptwache, M)

schlecht

Sehr hoch

Zu klein

3 kann aufgegeben werden, zukünftig zentraler Standort

Lagerhallen Polizeipräsidium (Katastrophenschutz und KFZ-Lager, E 26)

mittel

Sehr hoch

Endet mit Abriss PP

3 kann aufgegeben werden, zukünftig zentraler Standort

Bürogebäude (noch nicht im Bestand, jedoch zwingend erforderlich, M)

 

Sehr hoch

Noch nicht im Bestand

1 (bis zur Realisierung des zukünftigen Standortes benötigt)

Wachgebäude UKA

mittel

hoch

zu klein

2

 

Es ergeben sich folgende Ergebnisse der Priorisierung:

Priorität 1: 6 Objekte  Priorität 2: 6 Objekte  Priorität 3: 17 Objekte

 

 

 

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Anlagen

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