Kenntnisnahme - E 18/0264/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht über das 3. Quartal 2024 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 18 - Aachener Stadtbetrieb
- Verfasst von:
- DEZ VII, E 18/ZD.600
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Geplant
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Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
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Kenntnisnahme
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26.11.2024
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Erläuterungen
- Einleitung
Nach § 16 der Betriebssatzung des Aachener Stadtbetriebes hat die Betriebsleitung die Oberbürgermeisterin, die Stadtkämmerin sowie den Betriebsausschuss vierteljährlich über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu unterrichten. Nach § 7 Abs. 3 der Betriebssatzung sind zudem der Stadtkämmerin alle sonstigen finanzwirtschaftlichen Auskünfte zu erteilen.
Die Gegenüberstellung der Plan- und Ist-Werte der kumulierten Erträge, Aufwendungen und Investitionen des dritten Quartals 2024 sowie ein Forecast für das Jahr 2024 erfolgt in einer tabellarischen Aufstellung.
Zur näheren Erläuterung der Ist-Werte und Plan-Abweichungen wird in diesem Bericht auf die wesentlichen Positionen eingegangen.
- Erträge 3. Quartal 2024
- Umsatzerlöse (ohne Betriebskostenzuschuss)
Gemessen an der Planvorgabe wurde bis zum Ende des dritten Quartals 2024 der erwartete Umsatzerlös um 192 T€ unterschritten. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres ist eine marginale Verbesserung der Umsatzerlöse von 38 T€ zu verzeichnen.
Mit 36 % machen die Erlöse aus dem Verkauf von Altpapier einen großen Anteil der Umsatzerlöse aus. Diese betragen zum Ende des dritten Quartals 1.059 T€. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der durchschnittliche Preis pro Tonne Altpapier um ca. 41 € gestiegen bei gleichzeitig nahezu konstanter Sammelmenge des Altpapiers.
Einen ebenfalls entscheidenden Anteil machen die Mitbenutzungsentgelte der Dualen Systeme Deutschland aus. Diese betrugen zum Ende des dritten Quartals 2024 731 T€ und liegen 116 T€ unter dem Vorjahresniveau.
Weitere relevante Posten der Umsatzerlöse sind die Erlöse aus Garten- und Landschaftsbau (291 T€), die Erlöse für Straßenreinigung und Winterdienst (237 T€) sowie die Erlöse der Straßenunterhaltung mit 171 T€.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fielen die Erlöse in diesen Positionen geringer aus, da u.a. Erlöse im 3. Quartal noch nicht verbucht wurden und zum Teil auftragsbedingt geringer ausfielen als geplant.
Unterjährig sind die Erlöse kritisch zu beobachten, da insbesondere die Entwicklung auf dem Papiermarkt einen entscheidenden Einfluss auf die Einhaltung der Planvorgabe hat. Aus heutiger Sicht wird der Planwert des Geschäftsjahres 2024 unterschritten werden. Es wird mit einer Mindereinnahme von 452 T€ zum Ende des Jahres gerechnet.
- Sonstige betriebliche Erträge
Im dritten Quartal des Jahres wurde der Planwert der sonstigen betrieblichen Erträge nicht erreicht. Der Planwert konnte lediglich zu 61 % ausgeschöpft werden. Die negative Abweichung zum Planwert resultiert aus noch nicht verbuchten Fördermitteln für Maßnahmen innerhalb des Bereichs Friedhofswesen sowie für Investitionen verschiedener Geschäftsbereiche. Hier ist davon auszugehen, dass die Zahlung der Fördermittel in den folgenden Monaten erfolgt und sich die negative Abweichung wieder relativiert. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des Wirtschaftsplans um 881 T€ unterschritten wird.
- Fazit
Insgesamt wurden die Planvorgaben der Erträge zum dritten Quartal um 598 T€ unterschritten. Gemessen am Vorjahreszeitraum sind die Erträge um 48 T€ gesunken. Vor allem aufgrund der fehlenden Fördermittel liegt die Ausschöpfung des Planwerts am Ende des dritten Quartals bei 86 %.
Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Erträge insgesamt für das Jahr 2024 unterhalb des Planwertes liegen werden. Durch das interne Berichtswesen wird die Entwicklung der Erträge permanent verfolgt. Nach aktuellem Stand ist eine Unterschreitung des Wirtschaftsplanwerts von 1.333 T€ wahrscheinlich.
- Aufwendungen 3. Quartal 2024
- Materialaufwand
Der Planwert zum Ende des dritten Quartals für die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde um 336 T€ unterschritten. Im Vorjahresvergleich sind diese Kosten um lediglich 1 % gestiegen. In dieser Position schlagen vornehmlich die Kosten für Kraftstoffe mit rund 1.099 T€ für das dritte Quartal 2024 zu Buche. Aufgrund des konstanten Preises für Dieselkraftstoff fallen die Kosten an dieser Stelle nahezu äquivalent zum Vorjahr aus. Weitere größere Posten sind die Aufwendungen für Werkstattmaterialien (469 T€), Bau- und Schüttstoffe (254 T€) sowie Pflanzenmaterial und Saatgut (208 T€). In diesen Positionen kann im Vergleich zum Vorjahreszeitraum teilweise eine geringe Steigerung der Aufwendungen verzeichnet werden.
Die Aufwendungen der bezogenen Fremdleistungen (11.036 T€) liegen mit einer Abweichung von -23 % deutlich unterhalb des Planwerts des dritten Quartals. Im dritten Quartal 2023 lagen die Aufwendungen der bezogenen Fremdleistungen mit 11.190 T€ geringfügig höher als in 2024.
Hauptsächlich beruhen die Fremdleistungen auf den Gebühren für die thermische Abfallverwertung, welche sich im dritten Quartal auf ca. 6.661 T€ belaufen. Im Vergleich zum Vorjahr ist hier eine Minderausgabe von 228 T€ festzustellen. Die Ursache hierfür ist, dass die Ausgaben für die Abfallgrundgebühr und die Kosten für die Abfallentsorgung in den ersten drei Quartalen 2024 um 466 T€ zum Vorjahr gesunken sind. Dem gegenüber steht ein Anstieg der Kosten im Bereich Abfallverwertung in Höhe von 238 T€ im Vorjahresvergleich. Dies ist den gestiegenen Kosten für die Verwertung von Biomüll zuzuschreiben, hier liegt der Mischpreis um 18,46 € pro Tonne höher als im Vorjahr.
Da die Kosten für die thermische Abfallverwertung im Allgemeinen und vorrangig die Kosten für die Verwertung von Biomüll in puncto Biomüllqualität und der damit einhergehenden Staffelgebühr des ZEW im Wirtschaftsplan deutlich höher einkalkuliert wurde, beträgt die Differenz zum Planwert in diesem Bereich bereits 1,5 Mio. €.
Weitere relevante Positionen sind Reparaturaufträge an KFZ-Fachwerkstätten (1.396 T€) und vergebene Fremdleistungen für die Straßenunterhaltung (1.289 T€). Bei den Fremdleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau (880 T€) handelt es sich hauptsächlich um Baumpflegearbeiten und Pflegearbeiten auf Bolz- und Spielplätzen.
Neben den Bereichen Garten- und Landschaftsbau und Friedhofswesen fielen vor allem im Bereich Straßenunterhaltung die Fremdleistungen zum 30.09.2024 geringer aus als geplant. Da der Planansatz für bezogene Fremdleistungen im Bereich Straßen-unterhaltung auf Basis der Vorjahre entsprechend höher kalkuliert wurde, liegt der Aufwand momentan etwa 1,3 Mio. € unterhalb des Planwerts. Aufgrund von erhöhten Rechnungsstellungen zum Jahresende wird sich der Aufwand für Fremdleistungen innerhalb der Straßenunterhaltung zwar nivellieren, es ist jedoch anzunehmen, dass der Planwert nicht eingehalten wird, da ein Großprojekt aufgrund von Personalmangel nicht realisiert werden kann.
Auch wenn erfahrungsgemäß in den ersten drei Quartalen die Verbuchung von Fremdleistungen verhältnismäßig geringer ausfällt als im letzten Quartal, da viele Jahresaufträge erst zum Ende des Jahres abgerechnet werden, so ist nicht von einer Einhaltung des Planwerts auszugehen.
Insgesamt wurde der Planwert des dritten Quartals für die bezogenen Fremdleistungen um 3.213 T€ unterschritten.
Am Ende des dritten Quartals unterschreitet der kumulierte Materialaufwand den Planwert um 3.549 T€, was einer Abweichung von -20 % entspricht. Da die Gebühren für die thermische Abfallverwertung und unter anderem die Fremdleistungen für die Straßenunterhaltung geringer ausfallen als erwartet, ist aus heutiger Sicht bis zum Ende des Jahres von einer deutlichen Unterschreitung des Planwerts auszugehen.
- Personalaufwand
Die Personalkosten des dritten Quartals 2024 kumuliert betragen insgesamt 33.905 T€ und liegen somit 120 T€ unter dem Planwert. Im Vergleich zum dritten Quartalswert des Vorjahres ist eine Steigerung des Aufwands von 2.460 T€ gegeben. Diese Steigerung resultiert hauptsächlich aus dem Ergebnis der letzten Tarifverhandlung, wonach die Beschäftigten in den ersten beiden Monaten einen Inflationsausgleich und ab März eine Erhöhung der Tabellenentgelte erhielten. Es ist zu erwarten, dass der Wirtschaftsplanwert bezüglich der Personalkosten annähernd eingehalten wird.
- Abschreibungen
Der Wert des kumulierten dritten Quartals von 4.469 T€ für die handelsrechtlichen Abschreibungen beruht auf einer Hochrechnung, da die Veränderungen des Anlagespiegels abschließend im Jahresabschluss gebucht werden und somit erst zu diesem Zeitpunkt die endgültigen Abschreibungsbeträge feststehen. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des Jahres 2024 überschritten wird.
- Zinsaufwand
Der Aufwand für Zinsen und Tilgung des Darlehens der Stadt Aachen an den Aachener Stadtbetrieb wird halbjährig gezahlt. Der Planwert des dritten Quartals ist somit vollständig ausgeschöpft. Die geringe Abweichung resultiert aus dem gerundeten Planwert.
- Sonstiger betrieblicher Aufwand
Der Planansatz des sonstigen betrieblichen Aufwands wurde zum Ende des dritten Quartals 2024 zu 50 % ausgeschöpft. Dies bedeutet eine Unterschreitung des Planansatzes um 2.509 T€. Die relevanten Positionen des sonstigen betrieblichen Aufwands sind die Miet- und Leasingkosten (744 T€), Versicherungen (432 T€),
EDV-Kosten (276 T€) und Instandhaltung der Gebäude (279 T€).
Bis auf die Versicherungen, deren jährliche Kosten bereits im 3. Quartal verbucht wurden, liegen die Aufwendungen des sonstigen betrieblichen Aufwands zum Ende des dritten Quartals unter dem Planwert. Unter anderem ist dies der fehlenden Verbuchung des Verwaltungskostenbeitrags und der EDV-Produktkosten für die Regio IT geschuldet. Es fielen bislang allerdings auch weniger Kosten für die Instandhaltung der Gebäude an.
Da viele Rechnungen erst zum Ende des Jahres verbucht werden können, ist davon auszugehen, dass die Kosten im vierten Quartal verhältnismäßig höher liegen als bisher. Ungeachtet dessen wird der Planansatz zum Ende des Jahres nicht ausgeschöpft werden.
- Steueraufwendungen
Die Steueraufwendungen bis zum Ende des dritten Quartals entsprechen beinahe dem Planwert. Aus heutiger Sicht ist mit einer Einhaltung des Jahresplanwerts zu rechnen.
- Fazit
Die kumulierten Gesamtaufwendungen liegen zum Ende des dritten Quartals 2024 bei 55.220 T€. Dies bedeutet insgesamt eine Unterschreitung des Planwerts um 5.629 T€, was einer Ausschöpfung von 91 % entspricht. Lediglich bei den Abschreibungen kann eine Planwertüberschreitung verzeichnet werden. In den anderen Positionen wurden die Planwerte bisher unterschritten. Saisonal bedingte höhere Aufwendungen im 4. Quartal sind in den Planwerten bereits berücksichtigt. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass der Wert des Wirtschaftsplans der Gesamtaufwendungen zum Jahresende um ca. 5.459 T€ unterschritten wird.
- Vermögensplan 3. Quartal 2024
Die Beschaffung von Vermögen unterliegt einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden ausschließlich Anschaffungen getätigt, die zur Aufgabenerfüllung oder als Ersatz für Anlagegüter, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist, notwendig sind. Hierzu muss seitens der fachverantwortlichen Abteilung ein genehmigungsfähiger Investitionsantrag gestellt werden.
Die Position Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen bezeichnet hier tatsächliche Rechnungseingänge zum dritten Quartal 2024 für Anlagegüter.
Im Laufe der ersten Quartale erfolgte eine Bündelung und Priorisierung der Investitionsmaßnahmen, welche anschließend formal auf den Weg gebracht wurden. Je nach Investitionsvolumen oder Spezifikation des Wirtschaftsguts kann der Prozess von Ausschreibung, Submission, Vergabe und Lieferung der Leistung mehrere Wochen und Monate bis über ein Jahr hinaus andauern. Somit ergibt sich eine zeitliche Verschiebung zwischen der Mittelanmeldung und dem tatsächlichen Mittelabruf. Nach Ende des dritten Quartals beträgt die Investitionsquote 16 % (2.388 T€) und liegt deutlich unter der Quote des Vorjahreszeitraums, da sich lieferzeitenbedingt Investitionsgüter noch im Beschaffungsvorgang befinden. Die Tilgung des Darlehens bei der Stadt Aachen verlief planmäßig mit 285 T€.
Demgegenüber stehen die Abschreibungen mit 4.469 T€ sowie die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens mit 114 T€. Somit ergibt sich im Vermögensplan am Ende des dritten Quartals vorläufig ein positiver Saldo von 1.911 T€.
- Resümee und Ergebnis zum Ende des 3. Quartals 2024
Die Erträge des Aachener Stadtbetriebes fallen am Ende des dritten Quartals geringer aus als erwartet, was vornehmlich den fehlenden Fördergeldern zuzuschreiben ist. So ist prognostizierend am Ende des Jahres mit einer Abweichung von 1.333 T€ zu rechnen.
Die Entwicklung der Aufwendungen nach Abschluss des dritten Quartals weicht von den Planerwartungen ab. Vor allem die Aufwendungen für Fremdleistungen liegen unter den kalkulierten Kosten. Trotz Erwartung höherer Aufwendungen im letzten Quartal des Jahres ist aus heutiger Sicht mit einer Minderausgabe von 6 % zu rechnen.
Der gezahlte Betriebskostenzuschuss der Stadt Aachen beläuft sich nach dem dritten Quartal planmäßig auf 61.061 T€. Daraus ergibt sich zum Ende des Quartals ein vorläufig positives Ergebnis von 9.392 T€. Aus heutiger Sicht würde der Stadtbetrieb zum 31.12. ein positives Ergebnis von 2.743 T€ erzielen.
Anlagen
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