Entscheidungsvorlage - E 49/0153/WP18

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

 

Der Betriebsausschuss Kultur und Theater stimmt der Empfehlung der Kommission Kunst im öffentlichen Raum zu und empfiehlt der Bezirksvertretung Mitte die Ablehnung der Aufstellung der Skulptur „Sitzende“.

 

 

Auf Empfehlung des Betriebsausschusses Kultur und Theater beschließt die Bezirksvertretung Mitte die Ablehnung der Aufstellung der Skulptur „Sitzende“.

 

 

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Erläuterungen

 

Im September 2024 wurde der Kulturbetrieb durch den Fachbereich Umwelt informiert, dass der Verein Burtscheider Heimatfreunde e.V. beabsichtigt, im Ferberpark die Skulptur „Sitzende“ aus dem Jahr 1996, geschaffen von Raimund Pestemer aus Leverkusen, aufzustellen.

Die Skulptur befand sich bis zur Spende an die Burtscheider Heimatfreunde e.V. durch Angehörige eines verstorbenen Vereinsmitglieds im privaten Garten auf einer Steintreppe in Leverkusen. Sie wurde dem Verein mit der Bitte überlassen, einen öffentlichen Platz in Burtscheid zu finden, der für die Allgemeinheit zugänglich ist.

 

Die dem Kulturbetrieb übermittelten Rahmenbedingungen für die Aufstellung lauten:

„•Skulptur: Fotos in der E-Mail im Anhang, Größe etwa 1,60 m

•Standort: im Ferberpark, siehe Lageplan und Fotos im Anhang

•Skulptur bleibt im Eigentum des Vereins, Aufstellen und Betreuung übernimmt der Verein; darüber würde eine kurze schriftliche Vereinbarung getroffen (Anmerkung: der Verein betreut auch bereits die Skulptur 'Die Sitzende' (eine andere) im Burtscheider Kurgarten)“

 

In der Sitzung der Kommission Kunst im öffentlichen Raum am 4. November 2024 wurde diese beabsichtigte Aufstellung – es handelt sich nicht um eine Schenkung, denn die Skulptur soll im Eigentum des Vereins bleiben – ausführlich diskutiert.

Über den Künstler konnte im Internet und telefonisch keine weitere Auskunft eingeholt werden. Mehrere Stahlplastiken von ihm aus den 80-er und 90-er Jahren sind im Internet auffindbar. Sie sind in der Stadt Leverkusen präsent („Eisenbahndenkmal“ 1997; „Brückenschlag“ 1988).

Unter ästhetischen Gesichtspunkten wurde diskutiert, dass die Skulptur in Ausführung und Formensprache dem Zeitgeist der 70er- und 80-er Jahre entspricht und entfernt an das vor dem Kanzlerbungalow in Bonn stehende Werk von Henry Moore „Large Two Forms“ erinnert, eine Bronzeskulptur, die sich seit 1979 dort befindet.

Die stilisierte Frauenskulptur wirkt ästhetisch einem älteren Frauenbild oder -klischee verhaftet, indem durch die weichen und runden Formen ein bestimmtes Frauenbild aufgerufen wird.

Da die Skulptur im Garten eines Privathauses auf einer Steintreppe saß, ist eine Kontextualisierung anzunehmen, die auf eine Ausführung speziell für diesen Ort schließen lässt.

Eine bloße Umsetzung in den öffentlichen Raum des Ferberparks, die notwendige Schaffung eines Sockels, die erforderliche Erläuterung zum Objekt und warum es nun in Aachen im öffentlichen Raum – weiterhin im Besitz des Vereins – platziert werden soll, das alles deutet auf das Problem hin, unabgestimmt Kunstwerke ohne inhaltliche, ästhetische, ortsbezogene Diskussion anzunehmen.

Das Kunstwerk „Sitzende“ entfaltete zweifellos am ursprünglichen Ort, im privaten Garten, eine Wirkung, die im Interesse des Eigentümers lag. Nun, im öffentlichen Raum, nicht mehr auf einer Steintreppe verortet, wirkt die Platzierung der Skulptur willkürlich.

Aus den oben genannten Gründen, gleichwohl mit Respekt für der Arbeit des Künstlers, empfiehlt die Kommission Kunst im öffentlichen Raum dem BAKUTH die Ablehnung der Skulptur.

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

 

 

JA

NEIN

 

 

 

X

 

 

Klimarelevanz:

Nein

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Anlagen

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