Kenntnisnahme - FB 36/0550/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstand zur Einführung eines CO2-Monitoringtools
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Beteiligt:
- FB 15 - Digitale Verwaltung und IT-Steuerung
- Verfasst von:
- FB 36/710
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
|
Kenntnisnahme
|
|
|
28.01.2025
|
Erläuterungen
Erläuterungen
Im Rahmen der EU Mission 100 klimaneutrale und smarte Städte (100 CNSC) hat die Stadt Aachen im März 2024 den Klimastadtvertrag bei der EU Kommission eingereicht. Im Oktober 2024 wurde der Aachener Klimastadtvertrag mit dem EU Mission Label als tragfähiger Plan ausgezeichnet. Ein Teil des Klimastadtvertrags ist der sogenannte „Action Plan“, der die Maßnahmen zur Erreichung des Zieles der Klimaneutralität bis 2030 beschreibt. Das aus dem IKSK 2.0 resultierende, am 24.06.2024 durch den Rat beschlossene Handlungsprogramm bildet den Beitrag der Stadtverwaltung Aachen zum Klimastadtvertrag. Als agiles Instrument sieht der Klimastadtvertrag vor, den „Action Plan“ regelmäßig zu aktualisieren, neue Maßnahmen zu ergänzen und nicht laufende oder nicht wirksame Maßnahmen zu verbessern oder zu stoppen. Die Maßnahmen der Stadtverwaltung sollen ebenfalls einer regelmäßigen Überprüfung und Aktualisierung unterliegen, um bis 2030 eine höchstmögliche Wirksamkeit entfalten zu können.
Eine zentrale Rolle spielt dabei ein Klimaschutzmonitoring und -management im FB 36, welches fachbereichsübergreifend das gesamte Portfolio der Klimaschutzprojekte und deren Fortschritte dokumentiert und sichtbar macht. Hierzu soll eine Softwarelösung angeschafft werden, die den Fortschritt und die Wirkung der Maßnahmen überwacht. Zusätzlich sollen die Maßnahmen und klimarelevanten Daten für die Bürger*innen verständlich aufbereitet und öffentlich auf einer Online-Plattform dargestellt werden, um mehr Transparenz und Verständnis zu schaffen. Das Zusammenspiel des Multiprozessmanagements und des Monitorings soll ermöglichen, Probleme bei der Umsetzung von Projekten zu erkennen und schnell und zielgerichtet gegenzusteuern. Das neue Monitoring löst das bisherige Monitoring über den „European Energy Award“, welches am 31.12.2024 ausgelaufen ist, ab.
Im Folgenden werden der aktuelle Sachstand die seit Ratsbeschluss durchgeführten Tätigkeiten und die Ziele für 2025 dargelegt.
Sachstand
Um ein digitales Tool für das Klimaschutzmanagement zu beschaffen wurde nach dem Ratsbeschluss bis Dezember 2024 eine Anforderungsanalyse gemeinsam mit der regio iT durchgeführt. In Tabelle 1 sind die dazu nötigen Projektschritte aufgeführt.
Tabelle 1: Projektschritte im Jahr 2024
24.06.2024 |
Ratsbeschluss zum Handlungsprogramm der priorisierten Klimaschutzmaßnahmen (1) |
05.08.2024 |
Kickoff Meeting zum Projekt: Anforderungsanalyse Klimaschutzmanagementtool Stadt Aachen (2) |
13.08. – 29.08.2024 |
Abstimmung der funktionalen und nicht-funktionalen Anforderung an das Klimaschutzmanagementtool (3) |
29.08. – 04.12.2024 |
Erstellung einer Bewertungsmatrix mit allen Anforderungen (4) |
04.12.2024 |
Produktempfehlung (5) |
- Ratsbeschluss zum Handlungsprogramm der priorisierten Klimaschutzmaßnahmen
Mit dem Ratsbeschluss wurde die Verwaltung beauftragt, ein Monitoring- und Managementtool für Klimaschutzmaßnahmen zu beschaffen. Es wurden Gespräche mit der regio iT aufgenommen, um eine sog. Anforderungsanalyse durchzuführen, deren Ziel eine Produktempfehlung ist. . Dazu hatte die regio iT aus eigenem Interesse bereits im Frühjahr 2024 eine umfassende Marktanalyse durchgeführt.
- Kickoff Meeting zum Projekt: Anforderungsanalyse Klimaschutzmanagementtool Stadt Aachen
Am 05.08.2024 hat der Kickoff Workshop zum Projekt stattgefunden. Hierzu wurden alle federführenden Fachbereiche, denen Maßnahmen im Handlungsprogramm zugeordnet wurden, sowie die Geschäftsstelle Klimaneutrales Aachen 2030 des altbau plus e.V. (im folgenden Nutzer*innen genannt) eingeladen und von der regio IT über das Vorhaben und das weitere Vorgehen informiert.
- Abstimmung der funktionalen und nicht-funktionalen Anforderung an das Klimaschutzmanagementtool
Im Zeitraum vom 13. bis 29.08.2024 wurden die Anforderungsprofil zusammengestellt. Dazu hat die regio iT bereits einen Anforderungspool der Tools aus der Markanalyse zusammengestellt. Seitens der Nutzer*innen wurde überprüft, welche Anforderungen für ein Klimaschutzmanagement benötigt werden und welche ggf. noch fehlen. Dazu fanden zwei gemeinsame halbtägige Workshops statt.
- Erstellung einer Bewertungsmatrix mit allen Anforderungen
Aus den identifizierten Anforderungen wurde eine Bewertungsmatrix erstellt. Dabei hat die regio iT bewertet, inwieweit die infrage kommenden Produkte die Anforderung aus der Anforderungsanalyse erfüllen. Die Nutzer*innen haben bewertet, wie wichtig die jeweilige Anforderung für das Klimaschutzmonitoring ist. Zusätzlich wurden die Preise der Produkte mit in die Bewertungsmatrix aufgenommen.
- Produktempfehlung
Durch das Verschneiden der Bewertungsmatrizen der Nutzer*innen und regio IT konnte eine Produktempfehlung ausgesprochen werden. Hierbei erreichte ein Klimaschutzmanagementool aus fachlicher und preislicher Sicht die meisten Punkte und kann voraussichtlich die Anforderungen der Stadt Aachen am besten erfüllen.
Ausblick
Ziel bis Sommer 2025 ist es, eine entsprechende Software über die regio iT zu beschaffen und anschließend relevante Maßnahmen (vgl. IKSK) sowie klimarelevante Daten für die Bürger*innen öffentlich darzustellen. In Tabelle 2 sind die Meilensteine bis dahin aufgelistet.
Tabelle 2: Ausblick auf die Projektziele 2025
bis April 2025 |
Erstellung des Pflichtenhefts aus der Anforderungsanalyse (1) |
April 2025 |
Beschaffung der Lizenz für das Nutzungsrecht (2) |
ab April 2025 |
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ab Sommer 2025 |
Veröffentlichung erster Maßnahmen (4) |
- Erstellung des Pflichtenhefts aus der Anforderungsanalyse
Zur Beschaffung einer Produktlizenz wird vorab aus dem Ergebnis der Anforderungsanalyse bis April 2025 ein Pflichtenheft gemeinsam mit der regio iT erstellt.
- Beschaffung der Lizenz für das Nutzungsrecht
Mit Fertigstellung des Pflichtenhefts kann eine entsprechende Lizenz beschafft werden.
- Einführung des Tools
Nach der Beschaffung der Lizenz erfolgt anhand des Pflichtenhefts die Einführung des Tools durch den Anbieter. In der dieser die Stadt Aachen bei der Aufstellung des Klimaschutzmonitorings unterstützt und es erfolgen Schulungen für die Mitarbeiter der Verwaltung, die das Tool pflegen. Dabei werden bestehende Daten, wie zum Beispiel die Treibhausgasbilanzen der letzten Jahre und bereits laufende Klimaschutzmaßnahmen in das Tool eingepflegt.
- Veröffentlichung der Klimaschutzmaßnahmen
Nach der Einführungsphase sollen die laufenden Maßnahmen sowie die THG-Bilanz auf der Plattform öffentlich einsehbar sein.
Im Anschluss wird das Monitoring kontinuierlich weitergeführt und verstetigt. Dabei sollen auch Maßnahmen der Commitment-Geber*innen für den Klimastadtvertrag sowie weiterer stadtgesellschaftlicher Akteur*innen einfließen. Aus den Maßnahmen sollen in einem späteren Schritt Szenarien für die Klimaneutralität abgeleitet werden. Außerdem werden die Maßnahmen hinsichtlich Ihrer Wirtschaftlichkeit bewertet. Nicht laufende oder nicht wirtschaftliche Maßnahmen sollen entweder verbessert oder gestoppt und durch neue Maßnahmen ersetzt werden, um eine größtmögliche CO2-Reduktion schon bis 2030 realisieren zu können.
Finanzierung
Für die Beschaffung und Implementierung des Monitoringtools stehen im Haushalt die entsprechenden Mittel zur Verfügung. Die für die Betreuung erforderlichen Personalressourcen stehen im FB 36 ebenfalls zur Verfügung.
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