Kenntnisnahme - E 18/0278/WP18

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Beratungsfolge

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Erläuterungen

Die letzte Baumbilanz, in der die Fällungen von Bäumen den Pflanzungen im „öffentlichen Raum“ (Straßenbäume, Parkanlagen und Spielplätze) bzw. „erweiterten öffentlichen Raum“ (Straßenbäume, Parkanlagen, Spielplätze, Sportanlagen und Friedhöfe) gegenübergestellt wurden, wurde 2022 in den Ausschüssen beraten. Eine Kurzbilanz zum Folgejahr wurde dem AUK am 16.04.2024 mündlich vorgestellt.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgten die Pflanzungen überwiegend aus verschiedenen (Einzel-) Projekten und Sondermaßnahmen da im operativen Bereich des Aachener Stadtbetriebes keine ausreichenden Ressourcen vorgesehen waren. Die Bilanz zeigte seinerzeit deutlich, dass die Ressourcen keinesfalls ausreichen, um eine ausgeglichene oder sogar positive Baumbilanz zu erreichen. So wurde im Rahmen der „Dekade der Stadtbäume“ unter Leitung des Dezernats 7 ein Konzept zum signifikanten Ausbau des Teilbereichs Baumpflanzung erarbeitet, um perspektivisch eine ausgeglichene Baumbilanz erreichen zu können.

 

Als erster Schritt wurde dazu in 2022 durch den Aachener Stadtbetrieb und in Zusammenarbeit mit FB 36 ein Konzept zur Durchführung der Ersatzbaumpflanzungen entwickelt und Ende 2022 in der Vorlage mit der Vorlage Nr: E 18/0109/WP18 „Übernahme der Ersatzbaumpflanzungen durch den Aachener Stadtbetrieb“ am 22.11.2022 im Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb und am 06.12.2022 im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz Entscheidung positiv entschieden, mit dem Ziel, ab 2024 jährlich 450 Bäume, davon 350 auf Straßen,  in Parkanlagen und auf Spielplätzen, sowie 100 auf sonstigen Flächen pflanzen zu können.

 

Das Jahr 2023 war als Vorlauf zum Aufbau der benötigten Ressourcen erforderlich, die insbesondere hinsichtlich der Personalgewinnung (10 Stellen) und Beschaffung der Maschinen und Geräte besondere Herausforderungen mit sich führten.

 

Seit dem 01.01.2024 ist der Aachener Stadtbetrieb durch die entsprechende Ausstattung in der Lage, jährlich etwa 450 Bäume zu pflanzen.

 

Im Stellenplan für 2025 werden drei weitere Stellen im Bereich der Baumpflanzung eingerichtet, um die Zahl der zu pflanzenden Bäume von 450 auf 600 in der nächsten Pflanzsaison weiter zu erhöhen. Dieser Ausbau soll in 2026 und folgenden Jahren, mit je drei weiteren Stellen und jeweils 150 zusätzlich zu pflanzenden Bäumen, fortgesetzt werden. 

Sodass, in der Saison 26/27 750 Bäume, in der Saison 27/28 900 Bäume und wenn ggf. erforderlich 28/29 1050 Bäume pro Jahr gepflanzt werden können.

 

Darüber hinaus wurden und werden weitere Bäume im Rahmen des Friedhofsentwicklungskonzeptes gepflanzt und durch Fördermittel finanziert. So konnten in der Pflanzsaison 2024 125 Bäume und werden in der Pflanzsaison 2025 weitere 271 Bäume auf den städtischen Friedhöfen gepflanzt. 

 

Der Fachbereich 36 hat im Jahr 2024 insgesamt 145 Bäume gepflanzt; eine Übersicht der Pflanzbereiche ist der Tabelle zu entnehmen.

 

 

 

Baumbilanz 2024

 

Im Baumkataster des Aachener Stadtbetriebes sind zurzeit über alle Nutzungsarten 108.994 Bäume erfasst und die Erstaufnahme befindet sich in den letzten Zügen und wird voraussichtlich bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. Die noch nicht erfassten Bestände liegen im Wesentlichen im Bereich des Lousbergs und einem Reststück der Vennbahntrasse und betragen nach Schätzungen noch etwa 5.500 Bäume.

Darüber hinaus wurden im digitalen Baumkataster 2.125 geeignete Leerstellen erfasst, die im Rahmen der Ersatzbaumpflanzungen mit einfachen Tiefbaumaßnahmen wieder bepflanzt werden können.

 

Objektart

Bäume

Geeignete Leerstellen

Gefällt
1.1.-31.12.24

Pflanzungen 2024/2025
E 18

Pflanzungen 2024/2025
FB 36

Friedhof

21.935

249

287

134

0

Grün- und Parkanlage

26.878

323

344

37

55

Kindergarten

1.370

12

22

11

0

Liegenschaften

7.515

143

38

40

0

Gebäudegrün

1.889

16

125

11

0

Schule

3.585

61

93

28

0

Spielplatz

3.987

73

36

17

30

Sportplatz

4.993

45

749

0

0

Straßenbegleitgrün

36.842

1.203

42

343

60

Gesamtsumme

108.994

2.125

1.736

621

145

 

    Tabelle 1 Baumbestand  

 

Die sich aus Tabelle 1 ergebenden hohen Abgangszahlen geben nicht den eigentlichen Normalzustand wieder. Eine Reihe von Fällungen, insbesondere in wildgewachsenen Säumen und Beständen, sind der nachhaltigen Bestandsentwicklung geschuldet. So wird z.B. bei zwei nebeneinanderstehenden Bäumen der Zukunftsbaum durch Entnahme eines schlecht veranlagten Konkurrenten gefördert. Die durch das Baumkataster mögliche differenzierte Sicht auf die Fällungen ermöglicht eine bessere Einordnung hinsichtlich der Baumdimensionen und des Eingriffsvolumens.

 

 

 

 

 

Objektart

Fällungen ausstehend (insgesamt)

Fällungen ausstehend
StU. <45cm

Fällungen ausstehend
StU. 45-79cm

Fällungen ausstehend
StU. >80cm

Friedhof

287

21

54

212

Grün- und Parkanlage

344

34

107

203

Kindergarten

22

7

9

22

Liegenschaften

38

1

9

18

Gebäudegrün

125

9

39

24

Schule

93

6

19

80

Spielplatz

36

15

7

59

Sportplatz

749

5

238

24

Straßenbegleitgrün

42

102

3

409

Gesamtsumme

1.736

200

485

1.051

 

                         Tabelle 2 Verteilung der Fällungen 2024

 

So waren unter den 1.736 Fällungen in 2024 gemäß Tabelle 2.200 Bäume im Bereich der Jungbaumphase und 485 Bäume unterhalb der für die Baumschutzsatzung überwiegend zur Unterschutzstellung erforderlichen 80 cm Stammumfang.

 

Die Ersterfassungen der Bäume in der Unterhaltung des Aachener Stadtbetriebes im digitalen Baumkataster haben durch die Qualität und Vollständigkeit der Kontrollen zu einem temporären überdurchschnittlichen Anstieg der Fällungen geführt. Durch die dauerhafte Fortführung wird sich diese Häufung an Fällungen voraussichtlich nach der Fällsaison 2025/26 auf ein Normalmaß mit +/- 1.000 Fällungen einpendeln.

 

Nichtsdestotrotz ist die Zahl der Abgänge hoch und muss zum Erhalt einer neutralen oder positiven Baumbilanz weiter kompensiert werden. Die Benchmark der zu kompensierenden Abgänge mit min. 1% des Bestandes hat sich leider bewahrheitet und kann als Grundlage der Bedarfsberechnung herangezogen werden.

 

Das folgende Diagramm zeigt die stetige Steigerung von Baumpflanzungen durch die Verwaltung, um den Abgängen entgegen zu wirken. Durch Projekte wie der „Grünen Lunge“ (Sonderprojekt des FB 36 für die Jahre 2021 – 2024) und dem Friedhofentwicklungskonzept (Sonderprojekt des E 18 für die Jahre 2023 – 2027) konnten zusätzlich Baumpflanzungen über Fördermittel des Bundes durchgeführt werden.

 

 

 

 

Trotz der Bereitstellung von zusätzlichen Mitteln und entsprechenden Aufbau von Ressourcen, bleibt ein nicht unerhebliches Delta zwischen Abgängen und Ersatz- und Neupflanzungen, dass es weiter zu kompensieren gilt.

Die Prognose der Abgänge 25/26 beinhalten noch Fällungen, die im Rahmen der Erstaufnahme des Bestandes und weiteren nachhaltigen Entwicklung geschuldet sind. Ab 26/27 ist dieser Peak überwunden und es ist mit einer Normalisierung im Bereich der Abgänge zu rechnen.

 

 

Positive natürliche Bestandszuwächse in z.B. Säumen durch Sukzession konnten bisher nicht berücksichtigt werden, da die Ausgangsgröße des jeweiligen Bestandes nicht bekannt war. Durch die Fertigstellung des Baumkatasters wird sich dies ändern. Ab den kommenden Kontrollintervallen können Bäume, die in die Erfassungsgröße (Ø +10cm) gewachsen sind als positive Zuwächse mit bilanziert werden.

 

Der Baumbestand in der Unterhaltung des Aachener Stadtbetriebes ist mit min. 115.000 Bäumen deutlich größer als die Anzahl als Ergebnis der Luftbildauswertung von 2009 mit etwa 93.000 Bäumen. Dies ist ein sehr positiver Umstand mit dem jedoch auch eine Verantwortung und Aufwand einhergeht.

 

Zukünftig wird der Betrachtungszeitraum der Baumbilanz geändert und vereinheitlicht. Die Auswertung erfolgt standardisiert zum 30.09. eines jeden Jahres, da dieser Termin unmittelbar vor dem Beginn der jeweiligen Fäll- und Pflanzsaison liegt. Ziel ist, dass der Bestand außerhalb von wesentlichen Veränderungen betrachtet wird, um die unvermeidbaren Schwankungen durch den Saisonverlauf zu minimieren und die Belastbarkeit der Erhebung zu verbessern.

Ausgewertet werden wie bisher die Zu- und Abgänge von Bäumen, Baumpflanzungen, Fällungen über die verschiedenen Nutzungsarten, aber auch weitere Informationen als Auswertung aus dem Baumkataster wie Verteilung der Hauptbaumarten, Vitalität und Altersentwicklung des Bestandes.

 

 

 

 

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