Kenntnisnahme - FB 45/0657/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstandsbericht Ferienspiele der Stadt Aachen 2024
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Verfasst von:
- FB 45/310
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Kinder- und Jugendausschuss
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Kenntnisnahme
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04.02.2025
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Erläuterungen
1. Allgemeine Informationen
Die Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit, verschiedene Sportvereine und Institutionen sowie die offenen Ganztagsschulen (OGS) haben in 2024 allen Familien während der Oster-, Sommer- und Herbstferien ein vielfältiges Programm angeboten.
Im Jahr 2023 haben noch ca. 9.500 Kinder und Jugendliche an den Ferienspielen teilgenommen. Nach Auswertung der Verwendungsnachweise aus dem Jahr 2024 wurde die Vorjahreszahl um ca. 2000 Kinder und Jugendlichen übertroffen, so dass ca. 11.500 junge Menschen das umfangreiche Angebot angenommen haben. Bedingt durch offene Angebote, wie zum Beispiel den Archimedischen Sandkasten oder verschiedene Ferienangebote in den Schwimmhallen ist die genaue Anzahl, wie in den Vorjahren, nicht zu benennen.
Es bestand einerseits bei den Familien ein erhöhtes Interesse, die Angebote während der Ferien in Anspruch zu nehmen und andererseits haben sich neue Anbieter gefunden, die das Angebot erweitern konnten.
Die Veröffentlichung der Angebote erfolgte in der Hauptsache über das neue Online-Programm, das laufend auf den neuesten Stand gebracht wurde. Der Ferienspielkalender mit den Daten und Beschreibungen der Angebote wurde sehr gut angenommen.
Vielen Familien ist es wichtig, eine Zeitung mit den Angeboten in Händen zu halten und so gemeinsam mit den Kindern die Ferien zu planen. Somit wurde auch in 2024 eine Ferienspielzeitung für die Sommerferien mit einer Auflage von 12.000 Exemplaren zur Verfügung gestellt.
2. Aktuelle Situation
Die Angebote aller Einrichtungen wurden von den Familien dankbar angenommen. Sie waren in der Regel ausgebucht, so dass Wartelisten geführt werden mussten. Bei Betreuungsnot konnten die Kinder immer untergebracht werden, da einige Angebote ohne Anmeldung gelaufen sind und dorthin die Kinder und Jugendlichen vermittelt werden konnten.
Neben den etablierten Akteuren, auf die in der Anlage der Vorlage näher eingegangen wird, konnte das Angebot in 2024 erneut erweitert werden.
- In den Osterferien wurde im Spielhaus Kennedypark in Kooperation mit dem erzieherischen Kinder- und Jugendmedienschutz des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule ein Abenteuerspiel zum Thema Datenschutz angeboten. Unter dem Motto „Kryptokids“ konnten die Kinder und Jugendlichen herausfinden, was passiert, wenn persönlichen Daten in die falschen Hände geraten. Eine spannende „Jagd“ auf Hacker und Hackerinnen konnte beginnen.
- In der ersten Sommerferienwoche fand ein Science Camp statt, das Schüler*innen die Möglichkeit bot, in die faszinierende Welt der Robotik, des Filmdrehs oder der Programmierung einzutauchen. Das Science Camp, das vom Wissenschaftsbüro der Stadt Aachen gemeinsam mit dem erzieherischen Kinder- und Jugendmedienschutz des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule initiiert wurde, stand unter dem Motto: „Auf Entdeckungsreise in die Zukunft!“. Hier konnten die Schüler*innen spielerisch und kreativ in die faszinierende Welt der Wissenschaft und Technik eintauchen. Ein Highlight war der Filmdreh-Workshop, in dem die Teilnehmer*innen eigene Kurzfilme zu ihrer Vision der Stadt von morgen produzierten und präsentierten. Der Coding und Making-Workshop vermittelte Wissen über Insekten und Klima, während die Kinder den BlueBot programmierten, um Insekten zu suchen. Die jungen Tüftler*innen brachten den Schüler*innen bei, eigene Abenteuergeschichten mit Scratch Jr. zu programmieren und gemeinsam kreierten sie sprechende Poster. Mit dem RoboScope-Team der RWTH Aachen bauten und programmierten die Jugendlichen eigene Roboter, was sowohl technische, als auch soziale Fähigkeiten förderte. Spannende Exkursionen zum Human Brain Project des Forschungszentrums Jülich und zum Visual Computing Institute der RWTH Aachen rundeten das Programm ab. Die Ergebnisse der Workshops präsentierten die Teilnehmer*innen in einer Abschlussveranstaltung.
- Der SV Sportfreunde Hörn stellte für die Sommerferien erstmalig sein Ferienprogramm „Mädchenfußball“ vor. In der ersten Sommerferienwoche wurde ein Fußballcamp exklusiv für Mädchen - egal, ob Ballkünstlerin oder Anfängerin angeboten. Vermittelt wurde Fußball in allen Facetten, vor allem mit Spaß und gruppenspezifischem Training, begleitet von verschiedenen Aktionen am Platz.
Gespielt wurde BubbleSoccer und Turnierformen, ergänzt von einer Olympiade am Platz oder einem Kickertisch (Menschenkicker) sowie einer Dartsscheibe (Fußballdarts) in XXL. Am Ende des Camps erhielten die Teilnehmerinnen das DFB-Abzeichen.
- Nach mittlerweile 10 Jahren fand im Herbst das letzte Fußballcamp des VFB 08 am Hasselholzer Weg statt. Der Trainer wurde in den Ruhestand verabschiedet. Leider gibt es keinen Nachfolger, der dieses erfolgreiche Camp weiterführen kann.
- Ebenfalls sportlich aktiv konnten die Kinder in der Ottostraße werden. Der Sportanbieter NinJa Fit öffnete für eine Woche in den Sommerferien die Sporthalle. Interessierte Kinder und Jugendliche konnten sich im NinJa Sport unter fachkundiger Anleitung an den unterschiedlichen Geräten ausprobieren. Durch die Förderung aus Ferienspielmitteln war es möglich, eine sozialverträgliche Teilnehmergebühr festzulegen. Trotz einer geringen Anmeldezahl möchte der Anbieter in 2025 einen weiteren Versuch starten und die Kooperationen mit den umliegenden Jugendeinrichtungen intensivieren.
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Die Pfarre Franziska von Aachen hat in diesem Jahr erstmalig das Projekt „Kinderstadt Aachen“ in den Herbstferien durchgeführt. Unter dem Motto „Gründet Eure eigene Stadt!“ konnten 86 Kinder und 29 Jugendliche eine Woche lang eine eigene Stadt gründen und lernen, was hierzu alles notwendig ist und wie eine Stadt funktioniert. In einer Kinderstadt gibt es alles, was es in einer richtigen Stadt gibt. Eine Bäckerei und eine Bank, ein Finanzamt und die Müllabfuhr und vieles mehr.
Ein Stadtrat mit Bürgermeister*in gehört dazu, Unterhaltung und Freizeit, Arbeit und Vergnügen. Bei der Ausübung des Traumberufs verdienten die Teilnehmenden Karlstaler, über die frei verfügt werden konnte. Man konnte sich in den Stadtrat wählen lassen und die Regeln der Kinderstadt mitbestimmen.
Hier hatten Kinder das Sagen! Erwachsene hatten nur Zutritt, wenn sie eine Touristenführung buchten.
Für 2025 ist eine Neuauflage geplant.
- Zur Verschönerung der Innenstadt steuerte der Museumsdienst des Ludwigforums bei. Hier stand in Kooperation mit dem Fachbereich Umwelt die Verschönerung des mobilen Spielcontainers in der Großkölnstraße auf dem Programm. Dieser wurde unter Anleitung einer Künstlerin in eine Unterwasserlandschaft verwandelt.
- Eine zusätzliche Ganztagsbetreuung wurde durch InVia in Burtscheid für drei Ferienwochen im Sommer eingerichtet. Obschon das Projekt erst kurz vor den Sommerferien geplant wurde, waren alle Plätze zeitnah ausgebucht.
Einige Anbieter traten an den Fachbereich heran, um über das Ferienspielportal für ihre Angebote zu werben und damit die Familien zu erreichen.
Hierzu gehörten:
- BIENE e.V. und die Bürgerstiftung Aachen mit dem Angebot „Man kann nicht nicht kommunizieren, ein Workshop in Woffelsbach
- Kulturrucksack NRW mit dem Projekt „Floresta“ Ein Wald mit vielen Geschichten in der Waldorfschule
- Das Kunsthaus NRW in Kornelimünster mit der Werkstatt „Licht und Schatten“
Die Lebenshilfe Aachen FeD GmbH hatte als einziger Anbieter in allen Ferien Angebote im Programm, an denen mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche teilnehmen konnten. Kinder ohne Beeinträchtigung wurden jedoch nicht angenommen, um die ohnehin raren Plätze frei zu halten.
Das Angebot wurde im Sommer sogar auf zwei Wochen erhöht. Die Plätze waren schnell ausgebucht.
Hinzu kam die BDKJ Jugendbildungsstätte, die im Sommer ein Rollis Camp am Rolleferberg durchgeführt hat.
Aufgrund von mehreren, im Fachbereich eingegangen Telefonaten mit betroffenen Familien, wurde deutlich, dass der Bedarf an inklusiven Betreuungsplätzen sehr hoch ist. Es wurde mehrfach geäußert, dass es für die Kinder mit Beeinträchtigung wichtig sei, die Freizeit gemeinsam mit gesunden Kindern zu verbringen und den Familien eine größere Angebotspalette zur Verfügung gestellt würde.
Es wurde Kontakt mit mehreren Einrichtungen aufgenommen, (Vinzenzheim, VKM, Liberales Jugendwerk, Aachener Förderstiftung Reittherapie Grüne Eiche). Leider wurden familienunterstützende Dienste, die in der Vergangenheit inklusive Ferienspiele angeboten haben, aufgrund von Personalmangel eingestellt.
Im Sommer wurde seitens des VKM und des Liberalen Jugendwerks Interesse bekundet, für die Zukunft Lösungen zu finden. Es wurde angeregt, gemeinsam mit dem Fachbereich ins Gespräch zu kommen.
Eine Rückmeldung erfolgte bisher nicht. Dies wird in 2025 weiterverfolgt.
Es ist abschließend hervorzuheben, dass neben diesen exemplarisch beschriebenen neuen Projekten alle Anbieter ein abwechslungsreiches und spannendes Programm zusammengestellt haben. Nur durch das hohe Engagement der einzelnen Mitarbeitenden, Honorarkräften und Ehrenamtler*innen war es möglich, für viele Kinder und Jugendliche einen Ort zu finden, an dem sie die Ferien verbringen und spannende Dinge erleben konnten. Hierauf wird in der Anlage näher eingegangen.
3. Finanzierung
Mit Beschluss vom 14.03.2023 erfolgte eine Anhebung der Fördermittelpauschale bei den Angeboten der Freien Träger der Jugendhilfe auf 5 Euro bzw. 7 Euro für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf und damit eine Erhöhung des Ansatzes auf 300.000 Euro.
Ausweislich der Verwendungsnachweise wurden die Gelder zur Durchführung der vielfältigen Angebote benötigt und bedingt durch die allgemein herrschende Teuerung erstmalig überwiegend ausgeschöpft.
Bei der OGS zeigte sich nach Auswertung der Verwendungsnachweise, dass die Förderbeträge mit 3,50 Euro bzw. 5 Euro auskömmlich gewesen sind und es weiterhin öfters zu Rückforderungen gekommen ist. Nur in einigen Fällen wurden Fehlbedarfe nachgewiesen. Diese konnten mit noch vorhandenen Geldern ausgeglichen werden. Die Notwendigkeit einer allgemeinen Anhebung der Fördergelder in diesem Bereich wird auch weiterhin nicht gesehen.
Hinzu kommen Gelder aus dem Budget zur Kostenübernahme von anfallenden Honorargeldern mit einem Ansatz in Höhe von 42.000 Euro. Hauptsächlich werden hieraus die Honorarkosten zum Archimedischen Sandkasten und der Werkstatt gezahlt. In diesem Jahr beliefen sich diese Kosten auf 17.000 Euro.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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142,9 kB
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