Kenntnisnahme - E 18/0276/WP18

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Beratungsfolge

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Erläuterungen

  1. Einleitung

 

Nach § 16 der Betriebssatzung des Aachener Stadtbetriebes hat die Betriebsleitung die Oberbürgermeisterin, die Stadtkämmerin sowie den Betriebsausschuss vierteljährlich über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu unterrichten. Nach § 7 Abs. 3 der Betriebssatzung sind zudem der Stadtkämmerin alle sonstigen finanzwirtschaftlichen Auskünfte zu erteilen.

 

Die Gegenüberstellung der Plan- und Ist-Werte der kumulierten Erträge, Aufwendungen und Investitionen des vierten Quartals 2024 sowie ein Forecast für das Jahr 2024 erfolgt in einer tabellarischen Aufstellung.

Zur näheren Erläuterung der Ist-Werte und Plan-Abweichungen wird in diesem Bericht auf die wesentlichen Positionen eingegangen.

 

 

 

  1. Erträge 4. Quartal 2024

 

  • Umsatzerlöse (ohne Betriebskostenzuschuss)

Gemessen an der Planvorgabe wurde bis zum Ende des vierten Quartals 2024 der erwartete Umsatzerlös geringfügig um 87 T€ unterschritten.

Einen großen Anteil an den Umsatzerlösen haben die Erlöse aus dem Verkauf von Altpapier. Diese betragen zum Ende des vierten Quartals 1.438 T€ und haben somit einen Anteil von 31 % an den gesamten Umsatzerlösen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der durchschnittliche Preis pro Tonne Altpapier um 43 € gestiegen, worin sich auch hauptsächlich die Steigerung der gesamten Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr begründet.

Eine ebenso maßgebliche Position stellen die Erlöse der Dualen Systeme Deutschland dar. Hier konnten am Ende des vierten Quartals 2024 1.278 T€ verzeichnet werden, was ungefähr dem Vorjahreswert entspricht.

 

Weitere relevante Posten der Umsatzerlöse sind die Erlöse aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau mit 562 T€, die Erlöse aus der Straßenunterhaltung (317 T€) sowie die Erlöse für Straßenreinigung und Winterdienst (383 T€). In fast allen Positionen sind die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken.

Aus heutiger Sicht wird der Planwert des Geschäftsjahres 2024 um ca. 143 T€ überschritten. Der Großteil der Erlöse wurde bereits verbucht, es werden jedoch unter anderem noch Erlöse aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau sowie der Straßenunterhaltung erwartet, die in dem Forecast-Wert kalkuliert wurden.

 

 

  • Sonstige betriebliche Erträge

Der Planwert der sonstigen betrieblichen Erträge wurde zum Ende des vierten Quartals um 1.390 T€ unterschritten, was einer Ausschöpfung von lediglich 42 % entspricht. Die erhebliche negative Abweichung zum Planwert resultiert aus noch nicht verbuchten Fördermitteln für Maßnahmen innerhalb des Bereichs Friedhofswesen sowie für Investitionen verschiedener Geschäftsbereiche. Es ist davon auszugehen, dass noch Fördermittel gezahlt werden, jedoch nicht in geplanter Höhe. Die Fördergelder für Maßnahmen auf den Friedhöfen werden erst nach erbrachtem Nachweis von entsprechenden Aufwendungen gezahlt. Durch die teilweise geschobenen bzw. nicht erfolgreich verlaufenen Ausschreibungen im Vergabeverfahren, kommt es hier zu zeitlichen Verschiebungen der Inanspruchnahme von Fremdleistungen auf den Friedhöfen und damit auch zur Auszahlung der Fördergelder. Aus heutiger Sicht wird der Planwert des Jahres um 950 T€ unterschritten.

 

 

  • Fazit

Bei Betrachtung der Ist-Werte zum Ende des vierten Quartals wurden die Planvorgaben der Erträge nicht erreicht. Dies ist vor allem darin begründet, dass Fördermittel, wie zuvor näher erläutert, nicht wie geplant abgerufen werden konnten. Die Ausschöpfung des Planwerts beträgt lediglich 79 %.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass noch weitere Erträge in 2024 verbucht werden können, allerdings wird der Planwert dennoch deutlich um 807 T€ unterschritten. Durch das interne Berichtswesen wird die Entwicklung der Erträge permanent verfolgt.

 

 

 

  1. Aufwendungen 4. Quartal 2024

 

  • Materialaufwand

Der Planwert zum Ende des vierten Quartals für die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde um 95 T€ unterschritten. In dieser Position schlagen vornehmlich die Kosten für Kraftstoffe mit rund 1.486 T€ zu Buche, so dass die Entwicklung der Marktpreise hier wesentlichen Einfluss nimmt. Da sich der Preis für Diesel im vergangenen Jahr nur geringfügig geändert hat, weisen die Gesamtkosten für Kraftstoffe nur eine geringe Steigerung von 92 T€ auf. Weitere größere Positionen sind die Aufwendungen für Werkstattmaterialien (599 T€) und Bau- und Schüttstoffe (414 T€). In fast allen Positionen der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe kann im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung der Aufwendungen verzeichnet werden.

 

Die Aufwendungen der bezogenen Fremdleistungen (16.587 T€) beruhen hauptsächlich auf den Gebühren für die thermische Abfallverwertung, welche sich zum Ende des vierten Quartals auf ca. 9.379 T€ belaufen.

Diese entsprechen mit einer Abweichung von 2 % nahezu dem Vorjahreswert. Die Kosten für die Abfallentsorgung und Verwertung sind zwar im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, jedoch ist die Grundgebühr

des ZEW deutlich gesunken, was die Mehrkosten der Entsorgung und Verwertung ausgleicht.

Im Wirtschaftsplan wurde an dieser Stelle mit deutlich mehr Aufwand gerechnet, da im Besonderen die Kosten für die Verwertung von Biomüll hinsichtlich der Biomüllqualität höher kalkuliert wurden. Außerdem wurde nicht

mit einer Reduzierung der an den ZEW zu entrichtenden Abfallgrundgebühr gerechnet. Dies führt alleine in diesen Positionen zu einer Abweichung von ca. -1.600 T€.

 

Weitere relevante Positionen sind Reparaturaufträge an KFZ-Fachwerkstätten (1.890 T€) und vergebene Fremdleistungen für die Straßenunterhaltung (2.238 T€). Bei den Fremdleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau (1.428 T€) handelt es sich hauptsächlich um Baumpflegearbeiten und Pflegearbeiten auf Bolz- und Spielplätzen.

Bei der Planung der Fremdleistungen wurde im Bereich Straßenunterhaltung und Brückenbau mit deutlich höheren Ausgaben kalkuliert. Das bedeutet nach heutigem Stand eine Planwertunterschreitung von 1.674 T€.

Eine zusätzliche Abweichung zur Kalkulation ergab sich im Bereich Friedhöfe und Krematorium. Hier wurden aufgrund von Förderprogrammen entsprechende Fremdleistungen erwartet, welche wegen verschobenen und teilweise nicht zustande gekommenen Ausschreibungen nicht im geplanten Zeitraum in Anspruch genommen wurden und daher eine Planwertabweichung von fast 500 T€ bedingen.

Nach noch ausstehender Verbuchung von weiteren Fremdleistungen wird der Planwert für die gesamten bezogenen Fremdleistungen um 2.680 T€ unterschritten werden.

 

Am Ende des vierten Quartals unterschreitet der kumulierte Materialaufwand den Planwert um 4.159 T€, was einer Ausschöpfung von 84 % entspricht. Da die Abfallgrundgebühr des ZEW und unter anderem die Fremdleistungen für die Straßenunterhaltung sowie für Friedhöfe und Krematorium geringer ausfallen als erwartet, ist aus heutiger Sicht bis zum Ende des Jahres von einer deutlichen Unterschreitung des Planwerts auszugehen. Unter Berücksichtigung nachträglicher Verbuchungen beträgt die hochgerechnete Abweichung sodann -2.745 T€.

 

 

  • Personalaufwand

Die Personalkosten des vierten Quartals 2024 kumuliert betragen insgesamt 49.045 T€ und liegen somit 1.738 T€ unter dem Planwert. Berücksichtigt man die noch nicht verbuchten Positionen, wie beispielsweise die leistungsorientierte Bezahlung, die erst im März des Folgejahres verbucht wird, gleichen sich die Personalkosten dem Wert des Wirtschaftsplans an. Voraussichtlich wird es zu einer geringfügigen Unterschreitung des Planwerts von 343 T€ kommen, was einer Abweichung von weniger als 1 % entspricht.

 

 

  • Abschreibungen

Der kumulierte Quartalswert von 6.049 T€ für die handelsrechtlichen Abschreibungen beruht auf einer Hochrechnung, da die Veränderungen des Anlagespiegels abschließend im Jahresabschluss gebucht werden und somit erst zu diesem Zeitpunkt die endgültigen Abschreibungsbeträge feststehen. Da in 2024 mit hohen außerplanmäßigen Abschreibungen für die wasserstoffbetriebenen Abfallsammelfahrzeuge gerechnet werden muss, ist davon auszugehen, dass der Planwert deutlich überschritten wird.

 

 

  • Zinsaufwand

Der Aufwand für Zinsen und Tilgung des Darlehens der Stadt Aachen an den Aachener Stadtbetrieb wird halbjährig gezahlt. Der kumulierte Quartalswert weicht um -52 T€ vom Planwert ab. Im Wirtschaftsplan wurde

der Zinsaufwand für ein weiteres Darlehen für investive Maßnahmen geplant, was bisher jedoch nicht in Anspruch genommen wurde.

 

 

  • Sonstiger betrieblicher Aufwand

Der Planansatz des sonstigen betrieblichen Aufwands wurde zum Ende des vierten Quartals 2024 um 2.042 T€ unterschritten, was einer Abweichung von 25 % entspricht. Hier werden noch weitere für 2024 buchungsrelevante Aufwendungen erwartet, insbesondere in den Bereichen Instandhaltung der Gebäude und EDV-Kosten.

Diese Positionen sind signifikant für den sonstigen betrieblichen Aufwand. Aktuell liegen Ist-Kosten zum Ende des vierten Quartals 2024 für EDV bei 1.058 T€ und für Miete und Leasing bei 1.056 T€. Die Kosten für Instandhaltung der Gebäude belaufen sich auf 624 T€. In allen Positionen ist eine Unterschreitung des Planwerts zu verzeichnen.

Obwohl im Forecast weitere zu erwartende Zahlungen berücksichtigt worden sind, ist zum Ende des Jahres 2024 mit einer Unterschreitung des Planwertes von 1.404 T€ zu rechnen, was einer Abweichung von 17 % entspricht.

 

 

  • Steueraufwendungen

Der Aufwand für Steuern beträgt in 2024 bisher 124 T€ und liegt noch deutlich unter dem Planwert.

Der maßgebliche Anteil der Steueraufwendungen liegt bei der Kraftfahrzeugsteuer (84 T€), die unterjährig zu verschiedenen Zeitpunkten anfällt. Die Erlöse der Dualen Systeme Deutschland sind maßgeblich für die Höhe der Steuern. Es ist noch mit weiteren Steuerzahlungen zu rechnen, jedoch wird der Planwert zum Ende des Jahres voraussichtlich um 21 T€ unterschritten werden.

 

 

 

 

 

 

  • Fazit

Die kumulierten Gesamtaufwendungen liegen zum Ende des vierten Quartals 2024 bei 82.651 T€ und überschreiten damit bereits zu diesem Zeitpunkt den Vorjahreswert um 562 T€. Berücksichtigt man die zu erwartenden Aufwendungen wird der Planwert voraussichtlich um 96 % ausgeschöpft, was einer Minderausgabe von 3.238 T€ entspricht.

 

 

 

  1. Vermögensplan 4. Quartal 2024

 

Die Beschaffung von Vermögen unterliegt einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden ausschließlich Anschaffungen getätigt, die zur Aufgabenerfüllung oder als Ersatz für Anlagegüter, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist, notwendig sind. Hierzu muss seitens der fachverantwortlichen Abteilung ein genehmigungsfähiger Investitionsantrag gestellt werden.

 

Die Position Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen bezeichnet hier tatsächliche Rechnungseingänge zum vierten Quartal 2024 für Anlagegüter.

 

Im Laufe der ersten Quartale erfolgte eine Bündelung und Priorisierung der Investitionsmaßnahmen, welche anschließend formal auf den Weg gebracht wurden. Je nach Investitionsvolumen oder Spezifikation des Wirtschaftsguts kann der Prozess von Ausschreibung, Submission, Vergabe und Lieferung der Leistung mehrere Wochen und Monate bis über ein Jahr hinaus andauern. Somit ergibt sich eine zeitliche Verschiebung zwischen der Mittelanmeldung und dem tatsächlichen Mittelabruf.

 

Nach Ende des vierten Quartals beträgt die Investitionsquote 32 % (4.900 T€) und liegt deutlich unter der Quote des Vorjahreszeitraums (75 %). Die Darlehen bei der Stadt Aachen wurden mit 569 T€ getilgt. In der Annahme, dass ein weiteres Gesellschafterdarlehen aufgenommen wird, weicht analog zum Zinsaufwand der kumulierte Quartalswert vom Planwert ab.

Demgegenüber stehen die Abschreibungen mit 6.049 T€ sowie die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens mit 252 T€. Somit ergibt sich im Vermögensplan am Ende des vierten Quartals vorläufig ein positiver Saldo von 780 T€.

 

Die geringe Ausschöpfung des Planwerts für die Investitionen ist vornehmlich in den langen Lieferfristen für Fahrzeuge und Maschinen begründet. So liegen beispielsweise für die Anschaffung eines Abfallsammelfahrzeugs zwischen der Erstellung eines Leistungsverzeichnisses über die Submission, die Auftragserteilung und schließlich die Lieferung etwa 2,5 Jahre. Selbst einfachere Geräte, wie ein Zerhacker auf einem Anhängerfahrgestell, werden erst vier Monaten nach Auftragserteilung geliefert.

 

 

 

  1. Resümee und Ergebnis zum Ende des 4. Quartals

 

Die Erträge des Aachener Stadtbetriebes fallen am Ende des vierten Quartals geringer aus als erwartet, was vornehmlich den fehlenden Fördergeldern zuzuschreiben ist. Durch die Verbuchung noch ausstehender Erträge erfolgt zwar eine Annäherung zum Planansatz, letztlich wird wahrscheinlich eine Ausschöpfung von höchstens 89 % erreicht, was einem Wert von 6.273 T€ entspricht.

Die Aufwendungen zum Ende des Jahres liegen derzeit 7.227 T€ unter dem Wert des Wirtschaftsplans.

Nach Berücksichtigung noch ausstehender Kosten werden sich die Aufwendung auf 86.639 T€ belaufen.

Der gezahlte Betriebskostenzuschuss der Stadt Aachen beläuft sich bis zum Ende des vierten Quartals auf 81.415 T€. Daraus ergibt sich im Forecast für das Jahr 2024 voraussichtlich ein positives Ergebnis von 1.048 T€.

 

 

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Anlagen

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