Anhörung - FB 68/0202/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Kostenlose Fahrräder und Reparaturen an Schulen
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Anhörung
- Federführend:
- FB 68 - Mobilität und Verkehr
- Verfasst von:
- DEZ III, FB 68/300
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Bürgerforum
|
Anhörung/Empfehlung
|
|
|
30.04.2025
|
Beschlussvorschlag
Das Jugendforum der Stadt Aachen empfiehlt, Schülerinnen und Schülern einmalig eine kostenlose Fahrradreparatur und die Nutzung des Pedelec-Verleihsystems gemäß dem vorgeschlagenen Vorgehen zu ermöglichen. Die Umsetzung könnte in Zusammenarbeit mit der Wabe e.V., örtlichen Fahrradwerkstätten oder im Rahmen von schulischen Werkstätten schrittweise im Rahmen von Mobilitäts-Aktionen erfolgen. Die Verwaltung wird gebeten, eine Kostenschätzung vorzunehmen und die Umsetzung in den zuständigen politischen Gremien zur Beschlussfassung vorzustellen.
Erläuterungen
Im Projekt „Pimp my future“ haben Schülerinnen und Schüler den Wunsch geäußert, dass es zwei Angebote geben soll:
- Kostenlose E-Bikes zur Nutzung
- Kostenlose Reparaturen für eigene Fahrräder
Die Stadtverwaltung freut sich über diese Ideen. Besonders gut finden wir, dass diese Vorschläge den Radverkehr fördern. Das hilft nicht nur eurer Gesundheit, sondern auch dem Klima in der Stadt.
Allerdings gibt es ein paar Schwierigkeiten und Regeln, die beachtet werden müssen. Deshalb kann man die Ideen nicht genau so umsetzen, wie sie vorgeschlagen wurden. Es sind aber andere Lösungen möglich.
Kostenlos nutzbare E-Bikes
Die Schülerinnen und Schüler wünschen sich, dass alle, die weniger als 10 Kilometer von der Schule entfernt wohnen, kostenlos E-Bikes nutzen dürfen.
Als Zugang zum Angebot soll das „Deutschlandticket Schule“ (ehemals School&Fun-Ticket) genutzt werden. Außerdem wird vorgeschlagen, die STAWAG als Sponsor einzubeziehen und die Pedelec-Stationen direkt auf dem Schulhof aufzubauen.
Was die Stadt dazu sagt:
Aus Sicht der Stadtverwaltung kann dieser Vorschlag nur teilweise umgesetzt werden:
-
Altersgrenze: Nicht alle Schülerinnen und Schüler dürfen E-Bikes (genauer: Pedelecs) ausleihen. Das hat mit den Regeln der Versicherung zu tun.
Im städtischen Leihsystem Velocity dürfen Pedelecs erst ab 16 Jahren ausgeliehen werden. Von den insgesamt 15.143 Schülerinnen und Schüler an Aachens weiterführenden Schulen (einschließlich Waldorfschule und privaten Gymnasien) sind etwa 4.826 in Jahrgangsstufe 10 oder in der Oberstufe (Sekundarstufe II). Diese sind vermutlich alt genug. - Kostenfrage: Auch der Aufwand für die kostenlose Nutzung muss bezahlt werden. Das Leihsystem wird gerade neu geplant. Wahrscheinlich gibt es ab Herbst Änderungen. Geplant ist zum Beispiel, dass Menschen mit ÖPNV-Ticket nur 1,50 € pro Fahrt (bis zu 30 Minuten) zahlen müssen statt wie bisher 2,50 €. Wenn das Ausleihen ganz kostenlos wäre, müsste die Stadt diesen Betrag an den Anbieter zahlen.
-
Technische Umsetzung: Das „Deutschlandticket Schule“ kann man nicht einfach für die Buchung nutzen. Die ASEAG hat ihr eticket-System so aufgebaut, dass man nicht erkennen kann, ob jemand ein „Deutschlandticket Schule“ nutzt oder ein anderes.
Im Schuljahr 2024/25 wurden 4.988 „Deutschlandticket Schule“ vergeben – diese bekommen nur Schülerinnen und Schüler, die weiter als 3,5 km oder 5 km von der Schule entfernt wohnen.
Wer näher wohnt, muss das Ticket selbst zahlen.
Was könnte stattdessen gemacht werden?
Die Stadt schlägt vor, das „Deutschlandticket Schule“ nicht als Zugang zum Leihsystem zu nutzen. Stattdessen könnte man bei bestimmten Aktionen Gutscheine an ältere Schülerinnen und Schüler verteilen. Mit diesen könnten sie das Pedelec-Leihsystem kostenlos testen. Die Gutscheine würden über eine App eingelöst.
Ein Beispiel für eine solche Aktion wäre die sogenannte „Schul-Challenge“ (siehe unten). Diese Lösung wäre sogar kostenneutral – also ohne zusätzliche Ausgaben für die Stadt – möglich. Denn bei der Neuvergabe des Verleihsystems sind kostenlose Testfahrten als Kontingente schon eingeplant.
Langfristig könnte auch gemeinsam mit der ASEAG ein sogenanntes „Mobilitätsbudget“ für Schülerinnen und Schüler entwickelt werden, mit dem man sowohl den ÖPNV als auch das Leihsystem nutzen kann. Die Verwaltung könnte außerdem prüfen, ob das Mindestalter von 16 auf 14 Jahre gesenkt werden kann.
Stationen auf dem Schulhof?
Viele Schulen haben schon jetzt Leihstationen in direkter Nähe. Zum Beispiel:
- Couven-Gymnasium
- Kaiser-Karls-Gymnasium
- Rhein-Maas-Gymnasium
- St. Leonhard
- Einhard-Gymnasium
- Montessori-Gesamtschule
- Viktoriaschule
- Vierte Gesamtschule
Diese Stationen sollen auch nach der Neuausschreibung erhalten bleiben. Neue Stationen direkt auf dem Schulhof zu bauen, wäre sehr teuer. Außerdem würden die Pedelecs, die nach der Schule dort stehen bleiben, dem Verleihsystem und somit allen Nutzenden nicht mehr zur Verfügung stehen.
Wichtig ist auch, dass es an den Wohnorten der Schülerinnen und Schüler genug Leihstationen in Laufnähe gibt.
Entfernung zur Schule – die 10-Kilometer-Grenze
Die Verwaltung schlägt vor, nicht nur Schülerinnen und Schüler bis 10 Kilometer Entfernung einzubeziehen. Jeder und jede sollte selbst einschätzen können, welche Strecke mit dem Pedelec machbar ist. Gerade wenn Busse mal ausfallen, ist ein Leih-Pedelec eine gute Alternative. So kommt man trotzdem pünktlich zur Schule.
Sponsoring durch STAWAG?
Die STAWAG unterstützt das Leihsystem schon jetzt. Allerdings entscheidet der neue Anbieter selbst, welche Werbung auf den Rädern erscheint. Die Einnahmen aus Werbung verringern den Zuschuss der Stadt. Sponsoring für das Schulprojekt ist auf diesem Weg deshalb leider nicht möglich. Dennoch haken wir nach, ob die STAWAG Interesse hat sich zu beteiligen.
Kostenlose Reparatur von Fahrrädern
Viele Schülerinnen und Schüler fahren mit dem Fahrrad zur Schule. Wenn das Fahrrad kaputt ist, kann eine Reparatur teuer sein – vor allem für Familien mit wenig Geld. Eine kostenlose Reparatur hilft, damit Fahrräder sicher und verkehrstauglich bleiben. So bleiben Kinder und Jugendliche mobil.
Fahrradfahren hat viele Vorteile: Es ist gut für Gesundheit und Fitness, stärkt das Wohlbefinden, ist umweltfreundlich und macht unabhängiger. Außerdem ist es nachhaltig, wenn man ein altes Fahrrad weiter nutzt, anstatt ein neues zu kaufen.
Was schlägt die Stadt vor?
Die Stadt schlägt einen Versuch vor – probeweise zum Beispiel im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) im September. Dann startet auch wieder die „FahrRad-Schul-Challenge“.
Hier geht es darum, die Mobilität an Schulen möglichst umweltfreundlich zu gestalten. Schulen können sich bei diesem Wettbewerb anmelden, der seit 2022 stattfindet.
Einige Schulen sollen dann durch die Verwaltung ausgewählt werden, an denen das Reparaturangebot getestet wird. Dort könnten Fahrräder zuerst kostenlos überprüft und danach – je nach Bedarf – repariert werden.
- Kleine Reparaturen könnten direkt vor Ort gemacht werden.
- Größere Reparaturen würden in einer Werkstatt erledigt.
Dabei muss aber beachtet werden, dass die Reparaturkosten nicht zu hoch sind. Die Umsetzung könnte mit externen Fahrradhändlern, Reparaturwerkstätten oder der Radwerkstatt der Wabe erfolgen. Der Umfang des Reparaturbedarfs ist sehr schwer abzuschätzen. Es soll sich nicht um einen Totalschaden handeln. Die genaue Grenze wird mit den Werkstätten besprochen.
Wie groß ist der Bedarf?
Aufgrund dieser Unsicherheit, wäre ein anderer Ansatz, zuerst den Bedarf für eine Reparatur an den ausgewählten Schulen zu ermitteln. Die Schülerinnen und Schüler an den teilnehmenden Schulen bekommen dann einen Fragebogen. Wer mitmachen möchte, füllt diesen aus und schickt eventuell auch ein Foto vom Fahrrad mit. So kann abgeschätzt werden, wie viel Arbeit und Material benötigt wird.
Im Anschluss kann der Aufwand ermittelt werden, der an der jeweiligen Schule entsteht. Mit der Abschätzung des Aufwands ist dann eine passende Planung möglich hinsichtlich Personal und benötigtem Material. Auch hier wäre die Grenze mit den Reparaturwerkstätten und der Verwaltung festzulegen.
Die in einem ersten Versuch bei einer FahrRad-Schul-Challenge gewonnenen Erfahrungen könnten genutzt werden, um das Projekt ggfs. auf weitere Schulen auszuweiten.
Weitere Idee: Schul-Werkstätten
Es wäre auch möglich, dass eine Schule selbst eine Fahrradwerkstatt einrichtet – zum Beispiel im Rahmen einer AG. Die Stadt könnte die nötigen Werkzeuge und Materialien bezuschussen und eventuell Fachkräfte für Anleitungen bezahlen. Dies hätte den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man das Fahrrad selbst repariert.
Diese Lösung funktioniert aber nur an wenigen Schulen – dort, wo sich Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler besonders engagieren. Wenn sich viele Schulen melden, müsste man vielleicht auslosen, wer zunächst teilnehmen darf.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
|
JA |
NEIN |
|
|
|
x |
|
|
|||||||
Investive Auswirkungen |
Ansatz 20xx |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx |
Ansatz 20xx ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. |
Gesamtbedarf (alt) |
Gesamtbedarf (neu) |
|
Einzahlungen |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
Auszahlungen |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
Ergebnis |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
+ Verbesserung / - Verschlechterung |
0 |
0 |
|
||||
|
Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
|||||
|
|||||||
konsumtive Auswirkungen |
Ansatz 20xx |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx |
Ansatz 20xx ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. |
Folge-kosten (alt) |
Folge-kosten (neu) |
|
Ertrag |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
Personal-/ Sachaufwand |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
Abschreibungen |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
Ergebnis |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
+ Verbesserung / - Verschlechterung |
0 |
0 |
|
||||
|
Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
|||||
Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
Keine
Klimarelevanz:
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
|
x |
|
|
|
Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering |
mittel |
groß |
nicht ermittelbar |
|
|
|
x |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine |
positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
x |
|
|
|
Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering |
|
|
unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
mittel |
|
|
80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
|
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
|
|
unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
|
mittel |
|
|
80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
|
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
|
|
|
vollständig |
|
|
|
überwiegend (50% - 99%) |
|
|
|
teilweise (1% - 49 %) |
|
|
|
nicht |
|
|
|
nicht bekannt |
