Entscheidungsvorlage - FB 61/1052/WP18-1

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Bezirksvertretung Aachen Haaren empfiehlt dem Planungsausschuss, den Ausführungsbeschluss für die Umgestaltung des Brückenbauwerks am Kaninsberg entsprechend einer der Varianten zu fassen.

 

Der Planungsausschuss beschließt die Ausführungsplanung zur Umgestaltung des Brückenbauwerkes am Kaninsberg.

 

 

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Erläuterungen

Ausgangslage

Der Bezirksvertretung Aachen-Haren wurde mit der Vorlage-Nr. FB61/1052/WP18 am 29.01.2025 die Ausführungsplanung zur Umgestaltung des Brückenbauwerks am Kaninsberg zur Empfehlung an den Planungsausschuss vorgestellt. Am 13.02.2025 erfolgte eine Beratung im Planungs­ausschuss. Eine Beschlussfassung wurde jedoch auf die Sitzung Planungsausschusses am 20.03.25 vertagt und die Vorlage zunächst an die Bezirksvertretung Aachen-Haaren zurückverwiesen. Demnach soll dort vorab eine Entscheidung über die Realisierung eines Schriftzuges im Rahmen der Brückenumgestaltung empfehlend getroffen werden.

 

Bisher sahen Entwurfsplanung und Ausführungsplanung einen Schriftzug auf beiden Seiten der Autobahn­brücke vor. Konkret wurde hierfür durch das Künstlerduo Jungblut & Herrmann der Slogan „Alles fließt“ entwickelt, der die künstlerische Visualisierung des Haarbaches unterstreichen soll. Gleichzeitig wird eben dieser Slogan im Kontext der angespannten verkehrlichen Situation im Bezirk durch die Politik kritisch gesehen. Die Befürchtung steht im Raum, dass die Menschen dieses Statement als blanken Hohn auffassen könnten. Der Vorschlag der Verwaltung zum Ausführungsbeschluss, den Schriftzug erst nach der besonderen Situation der Sperrung der Brücke der A 544 zu realisieren, fand keine Zustimmung in der Beratung der Bezirksvertretung Aachen-Haaren am 29.01.2025. Die Verwaltung war beauftragt worden, möglichst bis zur Sitzung des Planungsausschusses am 13.02.2025 alternative Schriftzüge vorzuschlagen,

 

Im Nachgang der politischen Beratung sind weitere Abstimmungen zwischen der Fachverwaltung und dem Künstlerduo erfolgt. Hierbei wurden Herrn Jungblut und Herrn Herrmann die Sorgen und Befürchtungen der Politik noch einmal dargelegt und darum gebeten, zu überlegen, ob alternative Slogans denkbar wären. Nach intensiver Beratung sind aus Sicht der Künstler als Entwurfsverfasser im Ergebnis die drei Varianten denkbar:

 

  • Variante A: Realisierung des (bisherigen) Slogans „Alles fließt“
  • Variante B: Änderung des Slogans in „Panta Rhei“
  • Variante C: Realisierung der Lichtinstallation ohne Schriftzug

 

Nähere Erläuterung der Varianten

 

Variante A: Der (bisherige) Slogan „Alles fließt“ wird realisiert wie in der Vorlage zum Ausführungsbeschluss enthalten (Vorlage-Nr. FB61/1052/WP18).

 

Variante B: Der Slogan wird in „Panta Rhei“ abgeändert.

 

Diese Rückmeldung der Künstler darf nicht als Sturheit verstanden werden, sondern als Überzeugung für die Qualität des Konzeptes. Aus ihrer Sicht würde eine Veränderung des Schriftzuges mit einem anderen Slogan zu einer Beliebigkeit des Kunstprojektes führen und würde von den Entwurfsverfassern nicht akzeptiert. In die Gesamtkomposition des Konzeptes und seiner entsprechenden Ausgestaltung ist viel Zeitaufwand der Künstler geflossen. Eine nun nachgelagerte thematische Entkopplung einzelner Bestandteile schwächt aus Sicht der Urheber das gesamte Projekt. Gleichzeitig nehmen Herr Herrmann und Herr Jungblut die übermittelten Bedenken der Politik sehr wohl ernst. Daher war es ihnen ein besonderes Anliegen, mit dem folgenden Statement noch einmal ihre Haltung zu den Varianten A und B zu formulieren:


“Panta Rhei – Alles fließt"

Wer an der Unterführung Kaninsberg oder sonstwo in und um Aachen-Haaren herum im Stau steht und die Worte “Panta Rhei” bzw “Alles fließt“ liest, könnte das als Ironie empfinden. Schließlich bewegt sich hier gerade wenig... Doch dieser Satz ist kein Hohn, sondern eine Einladung, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.

 

Der sinngemäße Ausspruch stammt von dem griechischen Philosophen Heraklit, der vor über 2.500 Jahren erkannte: Alles ist in Bewegung, nichts bleibt für immer gleich. Sein berühmter Gedanke beschreibt das ständige Werden und Vergehen – so wie ein Fluss, dessen Wasser immer weiterströmt: Auch wenn es manchmal scheint, als stünden wir fest, verändert sich doch unaufhörlich etwas um uns herum.
 

Das gilt selbstverständlich nicht nur für den Verkehr, sondern auch für die Entwicklung von Orten und Städten. In Aachen-Haaren zum Beispiel wurde der Haarbach, der dem Stadtteil seinen Namen gab, im Laufe der Zeit überbaut und verschwand größtenteils aus dem Stadtbild. Doch gibt es Bestrebungen, ihn zumindest teilweise zu renaturieren – ein Zeichen dafür, dass Dinge nicht für immer bleiben müssen, wie sie sind oder erscheinen, und dass Bewegung oft neue Möglichkeiten schafft.
 

Als Künstler*innen, die die Installation am Kaninsberg konzipiert haben, finden wir es schade, dass der Satz momentan in der Diskussion nur als Kommentar zum Verkehr gesehen wird. „Alles fließt“ bedeutet für uns deutlich mehr – es ist ein Gedanke, der Mut machen kann. Gerade in Zeiten großer Veränderungen und eines politischen Wandels, der vielen Menschen Angst macht, wünschen wir uns, dass das positive Potenzial dieser Denkweise gesehen wird. Veränderung ist nicht nur Verlust oder Unsicherheit – sie ist auch eine Chance auf Neues, auf Wandel zum Besseren.
 

Jedoch gerade auch im Straßenverkehr kann diese Philosophie eine beruhigende Botschaft sein: Jeder Stau löst sich irgendwann auf, jede Wartezeit geht vorbei. Anstatt sich zu ärgern oder gestresst zu sein, kann man diese Momente vielleicht als kleine Auszeit betrachten – zum Durchatmen, zum Nachdenken oder einfach, um einen Moment der Ruhe zu finden. „Panta rhei – Alles fließt“ erinnert uns daran, dass nichts ewig stockt – weder der Verkehr noch die Herausforderungen des Alltags. Und vielleicht hilft dieser Gedanke, das Warten ein

kleines bisschen gelassener zu nehmen.“

 

Variante C: Die Lichtinstallation wird ohne Schriftzug realisiert.


Sollten weder Variante A noch Variante B für die Politik infrage kommen, wäre das Künstlerduo mit einem Entfall des Schriftzuges einverstanden. Mit dieser Variante würde allerdings ein wesentlicher Baustein des erarbeiteten Gesamtkonzeptes entfallen.

Der Schriftzug war im ersten Konzeptbeitrag im Rahmen des durchgeführten Ideenwettbewerbes noch nicht vorgesehen, sondern ist in der weiteren Projektausarbeitung entwickelt worden. Eine Realisierung des Vorhabens ohne Schriftzug wäre letztlich aber eine denkbare Variante für die Künstler.

 

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

 

 

JA

NEIN

 

 

X

 

 

 

 

5-090101-300-00200-300-1

Investive Auswirkungen

Ansatz

2025

Fortgeschriebener Ansatz 2025

Ansatz 2026 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2026 ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

230.000,00

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben*

Deckung ist gegeben

4-090101-305-1

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2025

Fortgeschriebener Ansatz 2025

Ansatz 2026 ff.

Fortgeschriebener Ansatz 2026 ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

56.000,00

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben*

Deckung ist gegeben

* Entscheidungen zur Umsetzung von Maßnahmen mit Kosten und Finanzierung bleiben dem Ausführungs­beschluss vorbehalten.

 

Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):

Die Mittel wurden in das Haushaltsjahr 2025 übertragen (Übertragung erfolgte am 16.01.2025).

 

Im Rahmen der 5. Förderstufe des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Aachen-Haaren wurden für den Ortseingang Kaninsberg sowie den Durchgang am Kirchweg Anfang November 2024 der positive Bewilligungs­bescheid für die Förderung beider Vorhaben entgegengenommen. Der Fördersatz beträgt 80 %, der Eigenanteil liegt entsprechend für die Stadt Aachen bei 20 %.

 


Klimarelevanz:

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

x

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

x

 

 

 

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

 

 

 

x

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

gering

x 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

x

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

Erläuterungen zur Klimarelevanz

Die geplante Maßnahme zur Umgestaltung des Brückenbauwerkes am Kaninsberg in Aachen-Haaren ist mit Bezug auf die Klimarelevanz als geringfügig negativ zu betrachten.

Aufgrund der Bautätigkeiten und dem Einbau neuer Materialien entstehen sicherlich unvermeidbare

CO2- Emissionen. Gleichzeitig soll der Umbau zu einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Haarbach als Naturraum beitragen.

Ebenso ist ein positiver Beitrag zur Reduzierung zukünftiger CO2- Emissionen durch die neue Beleuchtung unter Verwendung neuester Technologien zu erwarten.
 

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