Kenntnisnahme - FB 68/0172/WP18

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Beratungsfolge

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Erläuterungen

 

Der Schienenverkehr im Rheinland steht in den nächsten Jahren vor erheblichen Herausforderungen. Viele Schienenkorridore kommen an ihre Kapazitätsgrenze und wurden als überlastete Streckenabschnitte eingestuft. Dennoch wurden viele Investitionen in die Schieneninfrastruktur in den letzten Jahren zurückgestellt und auf Bundesebene allgemein in Frage gestellt.

Vor diesem Hintergrund hat die IHK-Initiative Rheinland in Kooperation mit der Stadt Aachen, der StädteRegion Aachen, go.Rheinland und weiteren Partnern das Beratungsunternehmen Railisitics mit der Durchführung einer Studie zur Ermittlung und Validierung des Schienenverkehrsaufkommens im Rheinland beauftragt (s. Anlage 1). Die Stadt Aachen beteiligte sich an der Studie, insbesondere um belastbare Aussagen zur Notwendigkeit eines dritten Gleises am Haltepunkt Eilendorf im Zuge des Brückenneubaus Wolfsbendenstraße und der anstehenden Planungen am Haltepunkt Eilendorf zu erhalten.

Auf Grundlage der Studienergebnisse wurde von der IHK in Abstimmung mit den beteiligten Partnern zusätzlich ein Positionspapier erarbeitet, das die zentralen Erkenntnisse der Studie zusammenfasst und Forderungen sowie Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert (s. Anlage 2).

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass in der aktuellen Bundesverkehrswegeplanung die Prognosen systematisch das tatsächliche Verkehrsaufkommen sowie den Infrastrukturbedarf im Rheinland unterschätzen. Bereits heute verkehrt mehr Güterverkehr auf den Korridoren im Rheinland als in den Prognosen für 2030. Selbst wenn alle im aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgesehenen Maßnahmen realisiert würden, sind die geplanten Investitionen in die Schieneninfrastruktur des Rheinlandes nicht ausreichend, um das zukünftige Wachstum im Schienengüterverkehr zu bewältigen. Laut der Studie liegen allein die Prognosen für das Wachstum der Schienengüterverkehrsströme aus den ZARA-Häfen (Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam) deutlich höher als in der aktuellen Bundesverkehrswegeplanung angenommen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Kapazität der Korridore, u.a. Aachen – Mönchengladbach und Aachen – Köln, und führt zu einem weiter zunehmenden Wettbewerb zwischen dem Personen- und dem Güterverkehr auf der Schiene.

Das Rheinland nimmt eine zentrale Position bei der Abwicklung des für Deutschland relevanten Güterverkehrs der ZARA-Häfen ein und stellt einen entscheidenden Akteur im europäischen Schienenverkehr dar. Ohne eine gezielte und umfassende Erweiterung der Schieneninfrastruktur sind erhebliche Wettbewerbsnachteile für die Region selbst, aber auch alle Quell- und Zielregionen der Verkehre, sowie negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Erreichung der Klimaziele des Bundes zu erwarten.

Um die strategische Position der Region Rheinland zu sichern, sind infrastrukturelle Einzelmaßnahmen in die Schieneninfrastruktur umgehend erforderlich. Für den Knoten Aachen empfiehlt die Studie den sukzessiven Ausbau der Strecke Aachen – Düren. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören:

  •           Dreigleisigkeit Burtscheider Viadukt und Dritte Bahnsteigkante Rothe Erde (Aachen Hbf – Aachen Rothe Erde),
  •           Dreigleisigkeit Rothe Erde bis kurz vor Eilendorf: Diese ist vor Inbetriebnahme so zu verändern, dass das mittlere Gleis wie die beiden anderen flexibel in Richtung und Geschwindigkeit genutzt werden kann, da es bisher nur als 80 km/h Güterverkehr-Puffergleis in Richtung Aachen geplant ist,
  •           Verlängerung der Dreigleisigkeit von kurz vor Eilendorf bis zum Beginn des Eilendorfer Tunnels (3. Gleis am Haltepunkt Eilendorf),
  •           Verbleibendes Bündel von Maßnahmen zur Erhöhung der Streckenkapazität aus der IHK-Studie 2017 und dem Plan zur Erhöhung der Kapazität (PEK) zum Überlasteten Streckenabschnitt (ÜLS) Stolberg – Aachen-West

Als Einzelmaßnahmen für den Korridor Aachen – Mönchengladbach werden folgende Maßnahmen empfohlen:

  •           Zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung Herzogenrath – Heerlen mit Anschluss an das internationale Schienennetz über Aachen,
  •           viergleisiger Ausbau auf der Strecken Aachen – Mönchengladbach im Bereich zwischen Aachen und Herzogenrath.

Alle weiteren Maßnahmen im Rheinland sind dem Anhang 2 zu entnehmen.

Die Ergebnisse der Studie sind in einer Pressekonferenz am 24.03.2025 in Düsseldorf vorgestellt und an die politischen Entscheidungsträger übergeben worden. Darüber hinaus stehen die Ergebnisse auf der Internetseite der IHK-Initiative Rheinland zur Verfügung.

Aufgrund der besonderen Bedeutungen der Ergebnisse für den Haltepunkt Eilendorf sollen die Ergebnisse der Studien und die ersten Überlegungen für die weiteren Planungen am Haltepunkt Eilendorf in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung im Mai 2025 vorgestellt werden.

 

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Anlagen

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