Kenntnisnahme - FB 02/0430/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Ergebnispräsentation des zweiten Smart City Ideenwettbewerbs
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Wissenschaft und Digitalisierung
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Kenntnisnahme
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10.04.2025
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Erläuterungen
Wie aktiviert man die schlauen Köpfe Aachens, um smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft umzusetzen? Wie kann die Kreativität der zivilen Stadtgesellschaft - also aller Bürger*innen, Unternehmer*innen und Wissenschaftler*innen - genutzt werden, um bahnbrechende digitale Lösungen für unser Aachen der Zukunft zu generieren? Wie schafft man ein motivierendes und kollaboratives Umfeld, in dem sich innovative Ansätze entfalten und entwickeln lassen?
Zum zweiten Mal stellte sich der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa (FB 02) der Stadt Aachen genau diese Fragen. Die Ergebnisse des ersten Smart City Ideenwettbewerbs im Jahr 2023 waren nicht nur vielversprechend, sondern haben überzeugt. Drei von vier ausgezeichneten Projektgruppen sind inzwischen als junge Unternehmen in Aachen und darüber hinaus tätig. Teilweise haben sich Kooperationen mit der Stadt Aachen ergeben. Ein Beispiel hierfür ist die 4traffic GmbH, die Umwelt- und Mobilitätsdaten im Stadtgebiet erhebt und mit der Stadt auf das Ziel „Smart City“ hinarbeitet. Ein weiteres Beispiel ist creoby UG. Das junge Team konnte ebenfalls die ersten Projekte im Bereich PV-Anlagenbau und Energiegenossenschaften umsetzen und ist weiterhin im engen Austausch mit dem FB 02, um gemeinsam einen Schritt in Richtung Klimaneutralität zu gehen.
Von der Idee zur Umsetzung, inklusive Unternehmensgründung in Aachen – ein sehr guter Start. Vor diesem Hintergrund initiierte der FB 02 erneut federführend einen stadtweiten Smart City Ideenwettbewerb.
Dies geschah in enger Kooperation mit dem Think Tank Smart City, einem gewachsenen Zusammenschluss aus Mitgliedern des digitalHUB Aachen e.V., namentlich den städtischen Fachbereichen Klima und Umwelt (FB 36), Mobilität und Verkehr (FB 68) sowie Geoinformation und Bodenordnung (FB62) sowie der Innoloft GmbH, der STAWAG, der regioIT GmbH, der Regionetz GmbH, der NetAachen GmbH und dem KI Center der RWTH Aachen.
Vom 15.10.2024 an waren engagierte Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, kleine Initiativen und Vereine genauso wie Hochschulen, Start-ups oder Unternehmen aufgerufen, ihre visionären Projektideen einzureichen. Ob es um den Einsatz intelligenter Technologien für Klima‐ und Ressourcenschutz ging, die Wiederbelebung des lokalen Einzelhandels, innovative Geschäftsmodelle, die Förderung der digitalen Teilhabe älterer Menschen oder die Revolutionierung von Energieversorgung und Mobilität: alle Ideen waren willkommen, solange sie die Idee der Smart City widerspiegeln, neue Wege aufzeigen und damit einen nachhaltigen Mehrwert für Mensch und/oder Umwelt schaffen.
Mit einem inspirierenden Finale fand am Abend des 14.02.2025 der Smart City Ideenwettbewerb seinen krönenden Abschluss im digitalHUB Aachen. Neun innovative Projekte wurden von einer hochkarätigen Fachjury, bestehend aus Vertreter*innen des Think Tank, bewertet. Am Ende wurden vier Teams ausgezeichnet und erhalten nun Preisgelder für die Umsetzung ihrer Idee.
Den 1. Platz und ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro erhielt das Team von mySquare. Die drei Aachener Studierenden kreieren eine Plattform zur Echtzeit-Anzeige freier Lernplätze und wollen dazu Wärmebild-Kameras sowie ihre eigene Software nutzen. Die Software soll erkennen, welche Lernplätze frei sind und diese Information über eine App Studierenden zugänglich machen. Damit hätte die teils mühsame Suche nach einem freien Lernplatz für zahlreiche Aachener Studierende ein Ende.
Mit dem 2. Platz und einem Preisgeld von 7.500 Euro wurde das Team Chatpoints ausgezeichnet, welches geokodierte QR-Codes im Stadtraum platzieren wird. Wenn die Codes mit dem Handy gescannt werden, gelangen die Nutzer*innen direkt zu einem KI-Chatbot, der mit Informationen zur Umgebung trainiert ist. Ein QR-Code am Dom könnte beispielsweise eine Reihe von Fragen zur Geschichte des Doms beantworten oder auch ein nettes Café in der Nähe benennen sowie den Weg dorthin beschreiben.
Den 3. Platz und 5.000 Euro erhielten xiliox und ihr Projekt eines Software-Assistenzsystems für smarte Stromnetze. Da der Strombedarf weiter steigt und die Netze nur bedingt für diesen Bedarf ausgelegt sind, hilft die Software den Netzbetreiber*innen die richtige Menge Strom am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen und somit das Netz entsprechend zu entlasten sowie die Strombereitstellung und Stromeinspeisung effizienter zu gestalten.
Der vom KI Center der RWTH verliehene und mit 2.000 Euro dotierte Sonderpreis ging an das Team von NextCharge. Ihre KI-unterstützte Software hilft bei der Planung von Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität. Durch die Identifizierung von strategisch optimalen Standorten für neue Ladestationen, die die Zugänglichkeit, die Benutzerfreundlichkeit und die Umweltverträglichkeit berücksichtigen, soll Aachens Transformation zu einer Smart City vorangetrieben werden.
Die vier prämierten Teams starten nun in die Umsetzungsphase, in der sie ihre Ideen weiterentwickeln – unterstützt durch Mentor*innen aus dem Netzwerk des Think Tank Smart City sowie mit Zugang zu Ressourcen wie Coworking-Spaces und technologischer Infrastruktur. Am Ende des Entwicklungsprozesses werden erste Pilotierungen in Aachen nutzbar und erlebbar sein. Die Ergebnisse werden die Teams im September 2025 im Rahmen einer Veranstaltung im OecherLab der Öffentlichkeit vorstellen.
Einmal mehr wurde in der diesjährigen Ausgabe des Wettbewerbs deutlich, wie vielfältig und dynamisch der Innovationsgeist der Aachener Studierendenschaft, der Unternehmen und der weiteren Zivilgesellschaft ist. Hinter allen Gewinnerteams steht der Wille, das Preisgeld als wichtigen Anstoß für nachhaltige und größere Entwicklungen der eigenen Geschäftsideen zu nutzen. Als Initiatorin des Wettbewerbs bedankt sich die städtische Wirtschaftsförderung bei allen Teilnehmenden sowie den Partner*innen und Unterstützer*innen für ihr Engagement und freut sich darauf, die prämierten Projekte auf ihrem Weg zur Marktreife zu begleiten sowie den Austausch zwischen Gründer*innen und der Stadtverwaltung nachhaltig zu fördern.
Der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa (FB 02) der Stadt Aachen wird dem Ausschuss mündlich über die Ergebnisse und Potenziale des Ideenwettbewerbs berichten. Zusätzlich werden die Gewinner*innen des 1. Platzes des Wettbewerbs in einem Impulsvortrag ihre smarte Innovation vorstellen.
