Kenntnisnahme - FB 52/0543/WP18

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Beratungsfolge

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Erläuterungen

In der Stadt Aachen gibt es eine Vielzahl von öffentlichen Spielflächen, die Sport für Kinder und Jugendliche ermöglichen. Rund 30 Anlagen bieten ausschließlich ein Sportangebot (Bolzplätze und Skateanlagen). Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Plätzen, die ein kombiniertes Angebot anbieten. Hierbei handelt es sich um Spiel-/Bolzplätze, bei denen beispielsweise Bolzplätze, Basketballplätze, Skateanlagen oder Fitnessgeräte integriert sind.

 

Die Stadt Aachen beschäftigt sich intensiv mit der Erweiterung und der Modernisierung bzw. Aufwertung öffentlich zugänglicher Sportanlagen. Im Rahmen der neuen kommunalen Sportentwicklungsplanung (Abschlussbericht einsehbar unter www.aachen.de/sportentwicklung) wurde sowohl der Bedarf ermittelt als auch dazugehörige Handlungsmaßnahmen erarbeitet. Dazu gehören unter anderem die Verbesserung der Qualität von Freizeitsportflächen, wie beispielsweise Basketball- und Bolzplätzen, und die Ergänzung der Freizeitsportmöglichkeiten. Dabei befinden sich mehrere Themen in Planung (z.B. eine Boulderwand) oder sind bereits umgesetzt (z.B. mobile Pumptracks und 7 neue Calisthenics-Anlagen).

 

Die meisten der bestehenden öffentlichen Sportanlagen sind nicht beleuchtet. Ausnahmen sind jedoch der Basketball- und Bolzplatz Moltkebahnhof und der Bolzplatz Talstraße. Weitere Anlagen werden indirekt durch die Straßenbeleuchtung ausgeleuchtet. Hier sind beispielsweise die Calisthenicsanlagen Kennedypark und Parkstraße sowie der Bolzplatz Robert-Koch-Straße zu nennen.

 

Der Wunsch der Antragsteller nach mehr und attraktiveren öffentlichen Sportmöglichkeiten, die auch abends nutzbar sind, ist nachvollziehbar. Gesetzliche Vorgaben stellen Herausforderungen für die Möglichkeiten der Errichtung neuer Anlagen mit Sportangebot und deren Beleuchtung dar. Zudem ist aus Umweltbelangen eine Beleuchtung von Spiel- und Sportflächen abzuwägen.

 

Für öffentliche Anlagen, die Lärmimmissionen auslösen, wie Bolzplätze, Basketballfelder und Skateanlagen gelten die Bestimmungen der Freizeitlärmrichtlinie. Im Gegensatz zu Lärmimmissionen, welche von spielenden Kindern auf Spielplätzen verursacht werden und hingenommen werden müssen, liegen bei der Beurteilung laut Freizeitlärmrichtlinie festgesetzte Werte für Lärm vor. Diese variieren für Werktage und Wochenenden sowie für die unterschiedlichen Tageszeiten. Der geringste Wert wird für die Nachtzeit zwischen 22.00 – 06.00 Uhr angesetzt. Beleuchtung birgt die Gefahr einer Lärmüberschreitung gerade in den sensiblen Abendstunden. Um entsprechende neue öffentliche Anlagen oder bestehende zu beleuchten, müssen die Werte eingehalten werden und festgelegte Abstände zur Wohnbebauung gegeben sein. Viele bestehende Anlagen halten diese Abstände so gerade ein, sodass aus der Perspektive des Lärmschutzes eine Beleuchtung bis maximal 22 Uhr grundsätzlich möglich ist. Einschränkend ist hier hinzuzufügen, dass attraktive Sportanlagen häufig auch anderweitig als Aufenthaltsort genutzt werden und es unter anderem durch laute Musik zu Lärmimmissionen kommt, die über den eigentlichen Sportbetrieb hinausgehen. Erfahrungsgemäß kommt es dann gehäuft zu Beschwerden von Anwohnern, die die Stadtverwaltung zum Handeln und einer möglichen Nutzungseinschränkung zwingen. Hier tragen die die Nutzer eine entsprechende Mitverantwortung. 

 

Zudem werden durch künstliche Lichtquellen zusätzliche Lichtimmissionen verursacht. Lichtverschmutzung beeinträchtigt sowohl die Fauna als auch die Flora negativ. Vor allem Insekten sind davon betroffen.

 

Um den Wünschen und Belangen gerecht zu werden, wird die Verwaltung über die bereits laufenden Arbeitsprozesse hinaus folgende konkrete Maßnahmen prüfen und weiterführen:

 

  •           Überprüfung von Beleuchtungsmöglichkeiten bei bestehenden öffentlichen Sportanlagen, insbesondere im Hinblick auf Lärmimmissionen und Nutzungszeiten.
  •           Nutzung von Synergieeffekten beim Bau neuer Anlagen: direkte Beleuchtung, nach Abwägung der o.g. Faktoren, Straßenbeleuchtung als indirekte Lichtquelle nutzen, wegebegleitende Angebote an öffentlichen Wegen
  •           Möglichkeit der Nutzung von Solarleuchten mit Regulierung der Leuchtzeiten

Über ein erstes Zwischenergebnis der Prüfungen, insbesondere an welchen Standorten eine Ausweitung der Beleuchtung möglich ist und gegebenenfalls umgesetzt wird, erfolgt eine Berichterstattung Ende dieses Jahres.

 

Für die späten Abendstunden ab 22 Uhr und sonntags bietet das Projekt "Tag-Nacht-Aktiv" Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich sportlich zu engagieren und in einer sicheren Umgebung ihre Freizeit aktiv zu gestalten. Das Projekt steht für Bewegung, Gemeinschaft und Prävention. Ob beim Basketball oder Fußball – in ganz Aachen öffnen Hallen ihre Türen, um bis tief in die Nacht hinein Raum für sportliche Begegnungen zu schaffen.

 

Verteilt auf acht Standtorte in Aachen gibt es elf Gelegenheiten sich sportlich auszupowern. Jeden Freitagabend treffen sich Sportbegeisterte in verschiedenen Stadtteilen wie Verlautenheide, Haaren, Walheim, Brand, im Geschwister-Scholl-Gymnasium und Rothe Erde, um von 22:00 bis 01:00 Uhr gemeinsam zu spielen. Besonders in Walheim und Rothe Erde wird das Projekt vom Aachener Förderverein "Integration durch Sport" unterstützt, der sich für Chancengleichheit und interkulturellen Austausch einsetzt.

Wer sich sonntags sportlich betätigen möchte, findet im Driescher Hof eine offene Halle von 15:00 bis 18:00 Uhr, während im Geschwister-Scholl-Gymnasium sogar bis in die Abendstunden 17:00 bis 20:00 Uhr Basketball und Fußball gespielt wird. Auch samstags bietet sich im Preuswald oder in der Halle des Geschwister-Scholl-Gymnasiums die Möglichkeit, sich bis nach Mitternacht 22:00 bis 01:00 Uhr sportlich zu messen.

 

Das erfolgreiche Projekt richtet sich seit dem Jahr 1998 an alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Spaß an Bewegung haben – unabhängig von Vorkenntnissen oder sportlichen Fähigkeiten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, und erfahrene Übungsleiter sorgen für eine faire und respektvolle Atmosphäre. Getragen wird die Initiative von der Sportjugend im Stadtsportbund Aachen e.V., in Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen, der Polizei und weiteren Partnern als Teil der Gewaltprävention.

 

Mit "Tag-Nacht-Aktiv" schaffen wir einen Raum, in dem Sport verbindet, Begegnungen entstehen und junge Menschen gemeinsam über sich hinauswachsen können.

 

 

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Anlagen

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