Kenntnisnahme - E 18/0282/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht über das 1. Quartal 2025 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 18 - Aachener Stadtbetrieb
- Verfasst von:
- DEZ VII, E18/ZD.600
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
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Kenntnisnahme
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03.06.2025
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Erläuterungen
- Einleitung
Nach § 16 der Betriebssatzung des Aachener Stadtbetriebes hat die Betriebsleitung, die Oberbürgermeisterin, die Stadtkämmerin sowie den Betriebsausschuss vierteljährlich über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu unterrichten. Nach § 7 Abs. 3 der Betriebssatzung sind zudem der Stadtkämmerin alle sonstigen finanzwirtschaftlichen Auskünfte zu erteilen.
Die Gegenüberstellung der Plan- und Ist-Werte der kumulierten Erträge, Aufwendungen und Investitionen des ersten Quartals 2025 sowie ein Forecast für das Jahr 2025 erfolgt in einer tabellarischen Aufstellung. Zur näheren Erläuterung der Ist-Werte und Plan-Abweichungen wird in diesem Bericht auf die wesentlichen Positionen eingegangen. In diesem Bericht entspricht der Forecast-Wert in allen Positionen dem Planwert des Wirtschaftsplans.
- Erträge 1. Quartal 2025
- Umsatzerlöse (ohne Betriebskostenzuschuss)
Gemessen an der Planvorgabe konnte im ersten Quartal 2025 der erwartete Umsatzerlös nicht erreicht werden. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres kann eine Mindereinnahme von 335 T€ verzeichnet werden.
Einen großen Anteil an den Umsatzerlösen tragen die Erlöse aus dem Verkauf von Altpapier. Dieser entspricht ca. 55 % der Erlöse aus Drittgeschäften. Die Preise pro Tonne Altpapier sind im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um durchschnittlich 9 € gestiegen. Es ist ein Rückgang der Sammelmenge zu verzeichnen, dies ist vor allem mit der fortschreitenden Digitalisierung zu begründen, sodass schwere grafische Papiere (Zeitschriften, Zeitungen, Kataloge) immer weniger werden. Die Abweichung zum Planwert des ersten Quartals 2025 liegt vor allem darin begründet, dass die Nebenentgelte der Dualen Systeme im ersten Quartal 2025 noch nicht verbucht wurden, weil der Vertrag mit den Dualen Systemen erst im April 2025 abgeschlossen wurde.
Zusätzlich sind die Erlöse der Straßenreinigung für die Winterdienstpauschale (130 T€ in Q1 2024) im ersten Quartal 2025 noch nicht buchhalterisch erfasst.
Eine relevante Position bei den Umsatzerlösen sind die Erlöse der Grünflächenunterhaltung (132 T€), die hauptsächlich aus der Baumpflanzung und -pflege für andere Fachbereiche stammen.
Die fehlende Verbuchung der Mitbenutzungsentgelte und der Straßenreinigung sind im Wesentlichen die Ursache für die Ausschöpfung des Planwertes von lediglich 62 %.
Die Erlöse sind unterjährig kritisch zu beobachten, da insbesondere die Entwicklung auf dem Papiermarkt einen entscheidenden Einfluss auf die Einhaltung der Planvorgabe hat. Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass der Planwert eingehalten werden kann.
- Sonstige betriebliche Erträge
Im ersten Quartal des Jahres wurde die Position der sonstigen betrieblichen Erträge im Vergleich zum Planwert um 141 T€ unterschritten. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist hier eine Mindereinnahme von 267 T€ zu verzeichnen. Dies ist darin begründet, dass im ersten Quartal 2024 die Zahlungen der Stadt für den Inflationsausgleich 2024 verbucht wurde, der für 2025 entfällt.
Die negative Abweichung zum Planwert in 2025 resultiert aus noch fehlenden Fördermitteln für den Bereich Friedhofswesen und Grünflächenunterhaltung. Hier ist davon auszugehen, dass die genannten fehlenden Erträge in den folgenden Monaten verbucht werden und sich die negative Abweichung wieder relativiert. Daher wird sich der Wert für die sonstigen Erträge in den folgenden Quartalen dem Planwert annähern.
- Fazit
Insgesamt wurden die Planvorgaben der Erträge des ersten Quartals um ca. 497 T€ unterschritten. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Planvorgabe der Erträge insgesamt für das Jahr 2025 eingehalten werden kann. Maßgeblichen Einfluss auf die Planerfüllung haben die Erlöse der Dualen Systeme, die unterjährig schwankenden Marktpreise für das Altpapier und die einkalkulierten Fördermittel. Durch das interne Berichtswesen wird daher die Entwicklung der Erträge permanent verfolgt.
- Aufwendungen 1. Quartal 2025
- Materialaufwand
Der Planwert des ersten Quartals für die Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde um 19 % unterschritten.
In dieser Position schlagen vornehmlich die Kosten für Kraftstoffe mit rund 337 T€ für das erste Quartal 2025 zu Buche. Weitere größere Positionen sind die Aufwendungen für Werkstattmaterialien (139 T€), Pflanzenmaterial und Saatgut (108 T€) sowie Bau- und Schüttstoffe (82 T€). Auch im Vergleich zum Vorjahr sind die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe gesunken, was auf weniger Ausgaben für Kraft- und Betriebsstoffe zurückzuführen ist. Zudem sind Gas- und Stromabrechnungen von der Stawag noch nicht alle verbucht, es ist davon auszugehen, dass die Verbuchung in den folgenden Monaten erfolgt.
Mit einer Ausschöpfung von 97 % wurde der Planwert des ersten Quartals für die Aufwendungen der bezogenen Fremdleistungen fast erreicht. Diese beruhen hauptsächlich auf den Gebühren für die thermische Abfallverwertung, welche sich im ersten Quartal auf ca. 2.363 T€ belaufen. Hier sind die Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahreswert geringfügig gestiegen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lagen die Kosten für die thermische Abfallverwertung bei 2.293 T€. Die Differenz resultiert größtenteils aus den gestiegenen Kosten für die Entsorgung von Restabfällen und Sperrgut.
Weitere relevante Positionen sind Reparaturaufträge an Fachwerkstätten (392 T€) und vergebene Fremdleistungen im Bereich Straßenunterhaltung (133 T€) und im Bereich Garten- und Landschaftsbau (378 T€). Bei den Fremdleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau handelt es sich hauptsächlich um Lieferungen von Fallschutzmaterial für Spieleinrichtungen und Baumpflegearbeiten. Insgesamt wurde der Planwert des Quartals für die Fremdleistungen um 135 T€ unterschritten.
Erfahrungsgemäß liegen die Kosten in den folgenden Quartalen höher als im Ersten. Die Ausschöpfung des Planwerts für den Materialaufwand gesamt liegt im ersten Quartal 2025 bei 93 %, was einer Minderausgabe von 363 T€ entspricht. Im Planwert des Quartals ist bereits eine saisonal bedingte Schwankung kalkuliert. Es ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass der Planwert des Jahres nicht überschritten wird.
- Personalaufwand
Die Personalkosten des ersten Quartals 2025 entsprechen nahezu dem Planwert. Im Vergleich zum Quartalswert des Vorjahres ist eine Steigerung des Aufwands von 1.060 T€ gegeben. Diese Steigerung resultiert hauptsächlich aus Stelleneinrichtungen in den Bereichen Abfallwirtschaft und Grün- und Freiflächenpflege.
- Abschreibungen
Der Quartalswert von 1.507 T€ für die handelsrechtlichen Abschreibungen beruht auf einer Hochrechnung, da die Veränderungen des Anlagespiegels abschließend im Jahresabschluss gebucht werden und somit erst zu diesem Zeitpunkt die endgültigen Abschreibungsbeträge feststehen. Im Vergleich zum Vorjahreswert kann eine Steigerung des Aufwands um 50 T€ verzeichnet werden. Dies ist vor allem in den gestiegenen Anschaffungspreisen für Fahrzeuge und Geräte begründet.
- Zinsaufwand
Der Aufwand für Zinsen und Tilgung des Darlehens der Stadt Aachen an den Aachener Stadtbetrieb wird halbjährlich gezahlt. Im ersten Quartal werden daher keine Buchungen erfasst.
- Sonstiger betrieblicher Aufwand
Der Planansatz des sonstigen betrieblichen Aufwands wurde für das erste Quartal 2025 zu 66 % ausgeschöpft. Dies bedeutet eine Unterschreitung des Planansatzes um 570 T€. Die relevanten Positionen des sonstigen betrieblichen Aufwands sind die Miet- und Leasingkosten (190 T€) wobei zusätzlich etwa 260 T€ auf die Grundbesitzabgaben entfallen würden (diese wurden bislang noch nicht verbucht), der Verwaltungskostenbeitrag (294 T€), EDV-Kosten (226 T€) und Instandhaltung der Gebäude (86 T€).
Insgesamt liegen die Aufwendungen des sonstigen betrieblichen Aufwands zum Ende des ersten Quartals unter dem Planwert. Davon ausgehend, dass die Kosten in den folgenden Quartalen deutlich höher liegen, wird der Planwert bis zum Ende des Jahres vermutlich vollständig ausgeschöpft werden.
- Steueraufwendungen
Diese fallen unterjährig zu verschiedenen Zeitpunkten an. Die bislang verbuchten Steuern belaufen sich auf 38 T€ und beruhen hauptsächlich auf der Kfz-Steuer.
- Fazit
Die Aufwendungen liegen im ersten Quartal 2025 900 T€ unterhalb der Planwerte, welche zu 96 % ausgeschöpft wurden. Im weiteren Verlauf des Jahres ist in einigen Bereichen aufgabenbedingt mit höheren Ausgaben zu rechnen, welche anhand interner monatlicher Berichte permanent verfolgt werden. In den Planwerten des Quartals sind diese saisonalen Schwankungen bereits berücksichtigt worden. Dennoch ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass die Planvorgabe eingehalten wird. Eine belastbare Prognose wird aber erst nach Abschluss des dritten Quartals möglich sein.
- Vermögensplan 1. Quartal 2025
Die Beschaffung von Vermögen unterliegt einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden ausschließlich Anschaffungen getätigt, die zur Aufgabenerfüllung oder als Ersatz für Anlagegüter, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist, notwendig sind. Hierzu muss seitens der fachverantwortlichen Abteilung ein genehmigungsfähiger Investitionsantrag gestellt werden.
Die Position Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen bezeichnet hier tatsächliche Rechnungseingänge im ersten Quartal 2025 für Anlagegüter.
Im Laufe der ersten Quartale erfolgte eine Bündelung und Priorisierung der Investitionsmaßnahmen, welche anschließend formal auf den Weg gebracht wurden. Je nach Investitionsvolumen oder Spezifikation des Wirtschaftsguts kann der Prozess von Ausschreibung, Submission, Vergabe und Lieferung der Leistung mehrere Wochen und Monate bis deutlich über ein Jahr hinaus andauern. Somit ergibt sich eine zeitliche Verschiebung zwischen der Mittelanmeldung und dem tatsächlichen Mittelabruf, die sich aufgrund globaler Lieferschwierigkeiten in diesem Jahr noch verstärkt.
Nach Ende des ersten Quartals beträgt die Investitionsquote 14 % (2.314 T€). Dem gegenüber stehen die Abschreibungen mit 1.507 T€ und die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens mit 95 T€. Somit ergibt sich im Vermögensplan ein vorläufiger negativer Saldo von 711 T€.
- Resümee und Quartalsergebnis
Die Entwicklung der Erlöse und Aufwendungen des Aachener Stadtbetriebes weisen nach Abschluss des ersten Quartals Abweichungen zu einzelnen Planwerten auf. Die Umsatzerlöse des ersten Quartals fallen geringer aus als erwartet, was hauptsächlich an der noch ausstehenden Verbuchung der Mitbenutzungsentgelte der Dualen Systeme liegt. Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen unterhalb des Planwerts, da verschiedene Fördermittel noch nicht verbucht werden konnten. Insgesamt fallen die Erträge im ersten Quartal 497 T€ geringer aus als geplant. Unter Berücksichtigung dessen, dass die Fördermittel und die Erlöse der Dualen Systeme nach Vertragsabschluss im laufenden Jahr rückwirkend verbucht werden können, ist die Einhaltung des Planwerts der Erträge wahrscheinlich. Die Aufwendungen für das erste Quartal liegen bei 19.354 T€, was einer Minderausgabe von 900 T € gegenüber dem Planwert entspricht. Das Ergebnis des ersten Quartals 2025 verzeichnet unter Berücksichtigung des von der Stadt gezahlten Betriebskostenzuschusses von 20.790 T€ ein positives Ergebnis von 2.186 T€. Dies wird sich jedoch im weiteren Verlauf des Jahres in Richtung des Planwertes verändern. Es gilt, die künftige Entwicklung durchgehend zu beobachten und mit den verfügbaren Ressourcen äußerst sparsam zu wirtschaften. Eine belastbare Prognose zum voraussichtlichen Jahresergebnis wird erst nach dem dritten Quartal möglich sein.
Anlagen
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(wie Dokument)
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