Entscheidungsvorlage - FB 68/0194/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Bewegungsaktion "Stadt - Land - zu Fuß - Sachstandsbericht und weitere Beteiligung an der Aktion
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 68 - Mobilität und Verkehr
- Verfasst von:
- DEZ III, FB 68/300
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Geplant
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Mobilitätsausschuss
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Entscheidung
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15.05.2025
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Erläuterungen
Seit dem Jahr 2022 gibt es die deutschlandweite Bewegungsaktion „Stadt – Land – zu Fuß“ (Stadt Land zu Fuß | Wandern, Gehen, Laufen, Spazieren). Ziel der Aktion ist es, Menschen in der eher bewegungsarmen Jahreszeit zu mehr nachhaltiger und aktiver Bewegung zu motivieren. Die Teilnehmenden einer Kommune sammeln im Aktionszeitraum zu Fuß Kilometer und treten in einem interkommunalen Wettbewerb gegeneinander an. Das Konzept ähnelt der etablierten Aktion "Stadtradeln", an der die Stadt Aachen bereits seit 2009 teilnimmt. Durch die einfache Teilnahme über eine App oder die Webseite sind die Einstiegshürden gering. Alle zu Fuß zurückgelegten Kilometer, sei es der Weg zur Arbeit, zur Schule oder ein Spaziergang, werden erfasst.
Vom 1. bis 21. November 2024 nahm die Stadt Aachen erstmals an "Stadt - Land - zu Fuß" teil. Die Teilnahme wurde nach einer Beratung im Mobilitätsausschuss am 11. April 2024 beschlossen.
Ergebnisse der Stadt Aachen
In Aachen registrierten sich 122 Personen für die Aktion "Stadt - Land - zu Fuß", von denen etwa 75 aktiv Kilometer sammelten. Insgesamt wurden 7.067 Kilometer zurückgelegt, was einem Durchschnitt von 94 Kilometern pro Person entspricht. Im Vergleich zu ähnlich großen Städten wie Bonn (200 Aktive, 16.595 km) und Essen (20 Aktive, 1.500 km) belegte Aachen einen mittleren Platz. Insgesamt beteiligten sich 23 Städte und Landkreise an der Aktion.
Die vorderen Plätze der Aktion wurden erneut von kleineren Kommunen belegt, die bereits seit mehreren Jahren an der Veranstaltung teilnehmen und über ein fest etabliertes Netzwerk von an der Aktion teilnehmenden Sportvereinen und Schulen verfügen. Unter den Großstädten konnte Köln mit einer intensiven Einbindung der Grundschulen und ausgelobten Preisgeldern für die aktivsten Schulen besonders erfolgreich abschneiden (791 aktive Teilnehmende).
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
Die Bewerbung der Aktion in Aachen erfolgte intensiv in den ersten Tagen über einen Radio-Spot mit bis zu drei Ausstrahlungen pro Tag. In der zweiten Aktionswoche wurde der Spot ein- bis zweimal täglich gesendet. Durch die Radiospots konnten etwa 60 neue Anmeldungen erzielt werden. Der Spot wurde so produziert, dass er für zukünftige Teilnahmen wiederverwendet werden kann.
Zusätzlich wurde mit Flyern und Plakaten an öffentlichen Orten wie Bibliotheken, Hochschulen und Schwimmbädern geworben. Dabei wurden ausschließlich kostenfreie Werbeflächen genutzt. Über den Newsletter des Stadtsportbundes wurden die Aachener Sportvereine gezielt angesprochen, ebenso wurde im Mitarbeitenden-Portal der Stadt auf die Aktion hingewiesen.
Eine Woche vor dem Start der Aktion wurde eine Pressemitteilung herausgegeben. Diese wurde von der Lokalpresse jedoch nicht aufgenommen, lediglich die Zeitung "Aachen50plus" berichtete über die Aktion.
Potenziale für zukünftige Teilnahmen
Die Teilnahme an "Stadt - Land - zu Fuß" stärkt die öffentliche Wahrnehmung der Belange von Fußgängerinnen und Fußgängern und trägt dazu bei, den Fußverkehr stärker in den Mobilitätsdiskurs einzubinden.
Für eine größere Reichweite in den kommenden Jahren bietet sich insbesondere die gezielte Einbindung von Grundschulen an. Im Jahr 2024 wurden Schulen nicht gesondert angesprochen, da die UN-Initiative "Kindermeilen" unmittelbar vor dem Aktionszeitraum stattfand. In diesem Jahr findet diese Initiative allerdings nicht statt. In anderen Städten, insbesondere in Köln, stellten die Grundschulen jedoch einen erheblichen Anteil der Teilnehmenden.
Auch Sportvereine wurden bislang lediglich über den allgemeinen Newsletter des Stadtsportbundes informiert. Eine gezieltere Ansprache von Leichtathletikvereinen und Laufgruppen könnte weiteres Potenzial erschließen.
Da die Aktion noch wenig bekannt ist, wäre es sinnvoll, den Aktionszeitraum bereits im Sommer bei relevanten Zielgruppen wie Sportvereinen und Schulen anzukündigen. Zudem könnten Betriebe im Rahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements als neue Zielgruppe einbezogen werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Öffentlichkeitswirksamkeit wäre eine stärkere Unterstützung durch die Stadtverwaltung. Die Oberbürgermeisterin bewirbt bereits die Aktion "Stadtradeln" und nimmt die Ehrung der Gewinnerinnen und Gewinner vor. Eine ähnliche Unterstützung für "Stadt - Land - zu Fuß" könnte die Aufmerksamkeit und Beteiligung erhöhen.
Zudem sollte der Aktionszeitraum durch begleitende Veranstaltungen wie organisierte Spaziergänge und Wandergruppen ergänzt werden. In diesem Jahr stehen hierfür keine gesonderten Mittel zur Verfügung. In Zukunft könnte eine gezielte Förderung solcher Veranstaltungen nicht nur die Aktion selbst stärken, sondern auch das allgemeine Bewusstsein für Fußverkehrsfreundlichkeit in Aachen weiter schärfen.
Empfehlung der Verwaltung
Die Auswertung der ersten Teilnahme Aachens an der Bewegungsaktion "Stadt - Land - zu Fuß" zeigte, dass mit einer stärkeren Einbindung von Schulen, Vereinen und Betrieben sowie einer intensiveren Öffentlichkeitsarbeit weiteres Potenzial für eine Steigerung der Teilnahmezahlen besteht.
Die Verwaltung empfiehlt daher eine erneute Teilnahme der Stadt Aachen an der Bewegungsaktion "Stadt - Land - zu Fuß" im Jahr 2025 mit den oben genannten Verbesserungsmaßnahmen, um den Fußverkehr und die Bedürfnisse der zu Fuß Gehenden in der öffentlichen Wahrnehmung weiter zu stärken.
Kosten und Finanzierung
Teilnehmende Kommunen zahlen einen jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 1.600 € an die Dachorganisation. Der Veranstalter bindet die Kommune in den Teilnehmerkreis ein, stellt verschiedene Info- und Werbematerialien im corporate design der Aktion in Form von Plakaten, Infopostkarten, Pressemitteilungen, der projektspezifischen App und Social Media-Inhalten zur Verfügung. Er betreut die teilnehmenden Bürger*innen via Telefon- und E-Mail zu allen Themen rund um die Veranstaltung, so dass der personelle Aufwand der teilnehmenden Stadtverwaltung sich auf ein Minimum reduziert.
Finanzielle Mittel stehen im PSP-Element 4-120201-976-2 – „Aktionsplan Verkehrssicherheit“ zur Verfügung.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
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JA |
NEIN |
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X |
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Investive Auswirkungen |
Ansatz 2025 |
Fortgeschriebener Ansatz 2025 |
Ansatz 2026 ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 2026 ff. |
Gesamtbedarf (alt) |
Gesamtbedarf (neu) |
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Einzahlungen |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
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Auszahlungen |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
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Ergebnis |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
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+ Verbesserung / - Verschlechterung |
0 |
0 |
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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
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PSP-Element 4-120201-976-2 "Aktionsplan Verkehrssicherheit" |
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konsumtive Auswirkungen |
Ansatz 2025 |
Fortgeschriebener Ansatz 2025 |
Ansatz 2026 ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 2026 ff. |
Folge-kosten (alt) |
Folge-kosten (neu) |
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Ertrag |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
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Personal-/ Sachaufwand |
30.000 |
30.000 |
90.000 |
90.000 |
0 |
0 |
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Abschreibungen |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
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Ergebnis |
30.000 |
30.000 |
90.000 |
90.000 |
0 |
0 |
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+ Verbesserung / - Verschlechterung |
0 |
0 |
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Deckung ist gegeben |
Deckung ist gegeben |
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Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
Keine
Klimarelevanz:
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
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X |
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Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering |
mittel |
groß |
nicht ermittelbar |
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|
X |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine |
positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
|
X |
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Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering |
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unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
mittel |
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80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
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mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
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unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
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mittel |
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80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
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mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
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vollständig |
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überwiegend (50% - 99%) |
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teilweise (1% - 49 %) |
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nicht |
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X |
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nicht bekannt |
Durch die Maßnahme werden die Belange nachhaltiger Mobilität, insbesondere des Fußverkehrs, gestärkt. Die Maßnahme unterstreicht die Wichtigkeit des zu Fuß Gehens sowohl bei Bürger*innen, Politik als auch Verwaltung.
Der Effekt kann im Moment nicht genauer quantifiziert werden.
