Kenntnisnahme - FB 02/0442/WP18

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Beratungsfolge

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Erläuterungen

Sachstandsbericht zum Projekt ‘Smart Shopping Aachen‘ (Digitale Modellregion)

 

In der Sitzung am 19. Oktober 2023 wurde der Ausschuss zuletzt bezugnehmend auf den gemeinsamen Ratsantrag Nr. 318/18 ‘Weiterentwicklung der Plattform ‚smart-shopping‘ von SPD und GRÜNEN über den Sachstand beim Projekt ‚Smart Shopping Aachen‘ informiert.

 

Maßnahmen seit dem Auflaufen der Förderphase:

Das vom MWIDE über die digitale Modellregion geförderte Projekt befindet sich seit Beendigung der Förderung (31.08.2022) in der dreijährigen Zweckbindungsfrist (bis 31.08.2025). Erste Aufgaben wurden bereits im August 2023 an den MAC übertragen, um die geplante Zusammenführung der Plattform mit dem Frontend von ‚Einkaufen in Aachen‘ vorzubereiten. Dazu zählen insbesondere Marketingmaßnahmen, Maßnahmen rund um die redaktionelle Pflege der Plattform, die Durchführung von Netzwerktreffen sowie organisatorische Aufgaben, wie z. B. die Abwicklung rund um die Beteiligungsbeiträge (s.u.). So wurden bspw. Kampagnen im öffentlichen Raum sowie Print- und Onlineanzeigen über verschiedene Medien geschaltet, Social-Media-Werbung umgesetzt und ein Image-Video produziert, das u. a. im Dezember 2024 im Cineplex ausgestrahlt wurde.

 

Auch die Plattform ‚Smart Shopping Aachen‘ selbst wurde in den vergangenen Jahren noch einmal erweitert. Hinzugekommen ist die Übersetzung der Plattform in Englisch, Französisch und Niederländisch (ebenfalls zur Vorbereitung auf eine Zusammenführung mit ‚Einkaufen in Aachen‘ und um für Tourist*innen interessanter zu sein).

In der Zweckbindungsfrist ist die Stadt Aachen weiterhin Betreiberin der Plattform, kümmert sich um die Wartung, das Hosting und die Pflege dieser und unterstützt die Belebung, also notwendige Öffentlichkeits- und Marketingmaßnahmen, finanziell. Zudem wurde das Netzwerk, welches über das Projekt entstanden ist, über regelmäßig stattfindende Stammtische weiter ausgebaut.

Ab dem 01.09.25 kann die Stadt Aachen frei über die Plattform entscheiden. D. h. es steht ihr frei, die Plattform an eine*n andere*n Betreiber*in zu übergeben oder aufgrund mangelnden Interesses einzustellen. Ein langfristiger Betrieb durch die Stadt Aachen war zu keinem Zeitpunkt und ist zukünftig nicht vorgesehen. Vielmehr wurde während der Projektlaufzeit gemeinsam mit dem Projektpartner IMA (Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau) ein Geschäftsmodell für den langfristigen Betrieb erstellt. Aus diesem ging unter anderem hervor, dass der zukünftige Betrieb der Plattform eng mit einer „lokalen Kümmerer“-Rolle verbunden sein muss. Der Märkte- und Aktionskreis City e. V. (kurz: MAC) kann diese Rolle durch seine enge Verbundenheit mit den Aachener Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben sowie sein umfassendes Wissen über das Projekt und das Partnerportal ‚Einkaufen in Aachen‘ gut ausüben. Es wurde vereinbart, dass der MAC die Betreiberrolle ab dem 01.09.2025 übernimmt und für eine Zusammenführung der neuen Werkzeuge mit ‚Einkaufen in Aachen‘ sorgt.

 

 

Kosten und Finanzierung:

Zum Ende der Förderlaufzeit 2022 wurde ein Drei-Säulen-Modell für die Finanzierung angestrebt, das die Beteiligung der Stadt Aachen, des MAC sowie der lokalen Unternehmen selbst vorsah, um der Plattform eine Übergangsphase in den selbstständigen Betrieb, der sich dann primär aus den Beteiligungsbeiträgen finanzieren würde, zu ermöglichen.

  1.       Stadt Aachen

Eine finanzielle Beteiligung der Stadt Aachen wurde dabei vom MAC sowie Vertreter*innen aus Einzelhandel und Gastronomie als wichtig erachtet und eine entsprechende Mittelbereitstellung im AWD beraten.

 

  1.       Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe

Während der Projektlaufzeit hat eine Recherche im Rahmen der Geschäftsmodellentwicklung ergeben, dass andere lokale Plattformen, wie z. B. ‚Onlinecity Wuppertal‘, ‚Wir sind Bochum‘ oder ‚Online Shopping Hamburg‘ Kosten von 30 Euro/ Monat zzgl. einer Provision erheben. Eine ergänzende Umfrage im April 2022 unter den Aachener Anbietenden ergab damals einen realistischen Preiskorridor zwischen 20 und 50 Euro im Monat. Eine Provisionsbeteiligung war zunächst nicht vorgesehen. Für die Aachener Plattform wurde ein Betrag von 25 Euro/ Monat festgelegt, der die Nutzung aller Werkzeuge auf der Plattform beinhaltet und – während der weiteren finanziellen Unterstützung durch die Stadt Aachen – für die Umsetzung von gemeinsamen Marketingmaßnahmen genutzt werden sollte, um die Plattform bekannter zu machen. Durch die Beteiligung der teilnehmenden Unternehmen wurde angestrebt, dass die Verwaltung die Plattform nach der dreijährigen Zweckbindungsfrist nicht mehr finanziell unterstützen muss.   
Ergänzend ist zu erwähnen, dass beim Einzelhandels- und Gastronomiestammtisch am 04.02.2025 unter den 24 Teilnehmer*innen weitestgehend Einigkeit darüber herrschte, dass ‚Smart Shopping Aachen‘ hilfreiche Funktionen biete, nicht zu teuer sei und weitergeführt werden sollte. Die Teilnehmer*innen wollten im Nachgang noch einmal bei ihren Nachbarn für das Projekt werben.

 

  1.       MAC

Aus der Umfrage ging ebenfalls hervor, dass eine halbjährliche oder jährliche Abrechnung die höchste Akzeptanz hat, gleichzeitig bietet diese Abrechnungsform eine bessere Planbarkeit und ist organisatorisch weniger aufwändig als eine monatliche Abrechnung. Der MAC ist diesen Wünschen nachgekommen und hat Anfang 2024 erstmals Jahresrechnungen über einen Betrag in Höhe von 300 Euro netto (12 x 25 Euro) verschickt. Von den knapp 100 registrierten Unternehmen haben im Jahr 2024 – trotz intensiver Bemühungen und finanzieller Unterstützung der Plattform seitens der Stadt Aachen - lediglich 31 den Beteiligungsbetrag gezahlt. Die Teilnahmebereitschaft lag damit unterhalb der Erwartungen. Allerdings müssen sich kostenpflichtige Angebote oftmals erst bewähren, so dass das Jahr 2024 noch der Etablierung diente. Die Anzahl zahlender Unternehmen hat aber zuletzt weiter abgenommen. Den Rechnungsbetrag für das Jahr 2025 haben nur noch 22 Unternehmen gezahlt. Ob sich der MAC in 2025 selbst finanziell engagiert, ist noch in Prüfung.

 

 

 

 

Fazit:

Die Erwartungen einer regen Nutzung des digitalen Angebotes durch Handel und Gastronomie haben sich leider nicht bestätigt, obwohl dieses gemeinsam mit zahlreichen Branchenvertreter*innen und auf Basis derer Anforderungen und Wünsche entwickelt wurde. Seinerzeit hatte ein Großteil der Händler*innen und Gastronom*innen eine Nutzungsbereitschaft auch gegen Entgelt bekundet. Es ist nicht zu erwarten, dass eine weitere Reduzierung des ohnehin schon geringen Finanzierungsbeitrages von 25,- €/mtl. zu einer höheren Resonanz führt. Verschiedenste Marketingmaßnahmen haben in 2024 ebenfalls leider keine Trendänderung bewirken können. Aktuell stehen noch rd. 24.000,- € aus dem Budget für u.a. Marketingmaßnahmen zur Verfügung, deren Wirkung allerdings nach den bisherigen Erfahrungen in Frage steht. Sofern die Plattform nicht wie angedacht vom MAC weitergeführt wird, muss diese wegen der Zweckbindungsfrist noch bis Ende August 2025 technisch betrieben werden. Danach wäre eine Einstellung möglich.

 

In der Ausschusssitzung wird ein Vertreter des MAC zugegen sein.

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Anlagen

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