Kenntnisnahme - AVV/0177/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstand Regiotram
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- Aachener Verkehrsverbund
- Verfasst von:
- Aachener Verkehrsverbund
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Geplant
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Mobilitätsausschuss
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Kenntnisnahme
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26.06.2025
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Erläuterungen
Vorplanung (anstehende Planungsphase)
Die Ausschreibung der Planungsleistungen der Vorplanung (Leistungsphasen 1 und 2 gemäß HOAI) erfolgt durch die AVV GmbH im Rahmen eines zweistufigen, EU-weiten Vergabeverfahrens (Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb). Dieses wird vergaberechtlich durch die Vergabestelle der Stadt Aachen betreut. Die Veröffentlichung erfolgte im November 2024, im Januar 2025 wurden die eingegangenen Teilnahmeanträge durch ein Gremium von Vertreterinnen und Vertretern von AVV, der StädteRegion Aachen und den Städten Aachen, Alsdorf, Baesweiler und Würselen bewertet. Hiernach wurden vier Bieter zur Angebotsabgabe aufgefordert. Die Verhandlungsgespräche erfolgten im April 2025. Mit der Erteilung des Zuschlags wird im Juni 2025 gerechnet.
Für die Phase der Vorplanung (Leistungsphasen 1 und 2 gemäß HOAI) ist ein Bearbeitungszeitraum von 24 Monaten ab Auftragsvergabe vorgesehen.
Schaffung einer Projekt- und Finanzierungstruktur für die nachfolgenden Planungsphasen
Für die weitere Umsetzung des Projektes (spätestens in Leistungsphasen 3 und 4 gemäß HOAI) ist es notwendig, stringentere Organisationsstrukturen und Personalkapazitäten zu schaffen, deren Aufgabenzweck allein die Umsetzung der Regiotram zum Inhalt hat.
Die Einbindung der beteiligten Kommunen Aachen, Alsdorf, Baesweiler, Würselen und der StädteRegion sowie möglicher weiterer Projektbeteiligter muss hierbei gut durchdacht und zwingend berücksichtigt werden. Um die Optionen zu prüfen, fanden Abstimmungsgespräche unter Einbindung eines Beraters statt. Die Einrichtung einer rechtlich selbstständigen Gesellschaft erscheint am sinnvollsten.
Hierzu wurde in Zusammenarbeit von Städteregion Aachen, Stadt Aachen und AVV GmbH der Entwurf eines Gesellschaftervertrages sowie ein Beschlussvorschlag für die Politik erarbeitet. Die Gesellschaft soll rein kommunal getragen sein. Demnach übernehmen die Stadt Aachen 50 %, die Städteregion Aachen 10% und die Städte Alsdorf, Baesweiler und Würselen je 13,33 % der Geschäftsanteile. Die Komplementärfinanzierung der Investitionen durch die Gesellschafter erfolgt grundsätzlich für das jeweils eigene Gemeindegebiet mit Ausnahme der übergeordneten Investitionen zur Verknüpfung mit der euregiobahn in Alsdorf und für die Einrichtung des Betriebshofes. Die abschließenden Regelungen zur Finanzierung werden in einem noch zu entwickelnden Konsortialvertrag getroffen
Die Beschlussfassung der Gründung soll bei allen beteiligten Kommunen noch vor der Sommerpause erfolgen, sodass die Gesellschaft zum 01.01.2026 gegründet werden kann.
Zur Finanzierung der Planung über die Vorplanung hinaus werden derzeit erste Gespräche mit dem Ministerium für Umwelt Naturschutz und Verkehr des Landes NRW (MUNV) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geführt. Geplant ist, dass zunächst die AVV GmbH einen Antrag auf Förderung stellt, die Vorhabenträgerschaft jedoch anschließend auf die zu schaffende Organisation übergehen kann.
Weiteres
Die Kommunikation mit der Bürgerschaft und den Stakeholdern soll fortgeführt und im Laufe des Planungsprozesses weiter intensiviert werden. Eine Infoveranstaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern ist für Anfang Dezember 2025 vorgesehen, um dann auch im Laufe des Jahres 2025 zu erwartende erste Ergebnisse der Phase der Vorplanung unter Beteiligung des Planers einfließen zu lassen. In der Zwischenzeit wird vor allem über die sozialen Medien sowie die Internetpräsenz des Projektes weiter informiert. Auch im weiteren Verlauf der Planung im Jahr 2026 wird begleitende Öffentlichkeitsarbeit mit weiteren Veranstaltungen (z.B. Planungswerkstätten mit der Bürgerschaft) in Anhängigkeit vom Projektfortschritt geplant.
Für den Regiotram-Ast nach Würselen-Merzbrück wird an Umsetzungsperspektiven gearbeitet. In einer Zusatzuntersuchung wurden alternative Trassenführungen der Regiotram nach Merzbrück untersucht mit dem Ziel, eine bestmögliche und somit wirtschaftlich darstellbare Trasse zu entwickeln. Es ist beabsichtigt, parallel zur Vorplanung der Stammstrecke Aachen – Baesweiler auch in die Vorplanung (Leistungsphasen 1 und 2 gemäß HOAI) für den Ast von Würselen Zentrum zum Forschungsflugplatz Würselen-Merzbrück einzusteigen.
Ebenfalls wird auf Wunsch des Kreises Heinsberg und der Stadt Übach-Palenberg das Potenzial einer Verlängerung der Regiotram über Baesweiler hinaus bis zum Bahnhof Übach-Palenberg untersucht. Mit Ergebnissen der Untersuchung ist im Sommer 2025 zu rechnen.
Die Planungsleistungen für einen Betriebshof für die Regiotram sollen voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 ausgeschrieben werden. Hierbei soll in zwei Stufen zunächst eine grundsätzliche Standortuntersuchung und ein Variantenvergleich durchgeführt werden und anschließend die Ausplanung einer bevorzugten Variante erfolgen.
