Kenntnisnahme - FB 68/0252/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstandsbericht über die geplanten Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Bahnverbindung zwischen Stolberg und Eupen, Antrag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/ Walheim vom 30.06.2025
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 68 - Mobilität und Verkehr
- Verfasst von:
- DEZ III, FB 68/300
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
|---|---|---|---|---|
|
●
Erledigt
|
|
Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim
|
Kenntnisnahme
|
|
|
|
27.08.2025
| |||
|
●
Erledigt
|
|
Mobilitätsausschuss
|
Kenntnisnahme
|
|
|
|
04.09.2025
|
Erläuterungen
Anlass
Mit dem in Anlage 1 beigefügten Antrag beantragt die Fraktion der SPD in der Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim einen Sachstandsbericht zu den „geplanten Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Bahnverbindung zwischen Stolberg und Eupen“. Hintergrund des Antrags sind mehrere Berichte über eine Reaktivierung der Bahnverbindung in der örtlichen und belgischen Presse.
In der Bezirksvertretung Kornelimünster-Walheim wurde zuletzt im Juni 2021 durch Vertreter des Eisenbahninfrastrukturunternehmens EVS EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH zum damaligen Sachstand berichtet.
Die Verwaltung hat den für den Schienenpersonennahverkehr zuständigen Aufgabenträger go.Rheinland um Stellungnahme zum vorliegenden Antrag als Grundlage für einen Sachstandsbericht gebeten.
Stellungnahme go.Rheinland vom 29.07.2025
Die Reaktivierung der grenzüberschreitenden Bahnstrecke zwischen Stolberg und Eupen wird von go.Rheinland ausdrücklich unterstützt und aktiv verfolgt. Im Zielnetz 2040 des Landes Nordrhein-Westfalen ist für den betreffenden Streckenabschnitt ein regulärer Schienenpersonennahverkehr vorgesehen.
Auf deutscher Seite arbeitet die EVS EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH derzeit an der Reaktivierung der Strecke bis Stolberg-Breinig. Die Umsetzung des Projekts wurde durch die Hochwasserkatastrophe im Jahr 2021 deutlich verzögert, insbesondere im Bereich Stolberg-Altstadt. Der Wiederaufbau schreitet jedoch kontinuierlich voran. Im Juli 2025 konnte bereits eine Sonderfahrt bis Breinig durchgeführt werden. Aktuell erfolgen Maßnahmen zur technischen Sicherung der Bahnübergänge. Die Finanzierung erfolgt über Fluthilfen der Bezirksregierung Köln sowie ergänzend über go.Rheinland mit Landesmitteln. Im Rahmen der geplanten Elektrifizierung des Streckennetzes der EVS ist auch für den Abschnitt bis Breinig perspektivisch eine Elektrifizierung vorgesehen.
Darüber hinaus verfolgt go.Rheinland das Ziel, die Bahnverbindung bis Eupen zu reaktivieren und dadurch eine grenzüberschreitende SPNV-Verbindung zu schaffen. Das Vorhaben befindet sich aktuell in einem frühen Stadium der Vorbereitung. Als nächster Schritt ist die Erstellung einer Machbarkeitsstudie vorgesehen, in der die technischen und finanziellen Voraussetzungen einer Reaktivierung untersucht werden.
Für das Gesamtprojekt liegt derzeit noch keine gesicherte Finanzierung vor. Nach Aussage des Bundesverkehrsministeriums können deutsche Fördermittel nicht für Maßnahmen auf ausländischem Hoheitsgebiet verwendet werden. Daher muss insbesondere die Finanzierung des belgischen Streckenabschnitts gesichert werden. Die Strecke ist aktuell weder im Infrastrukturplan des belgischen Netzbetreibers Infrabel noch in der Netzplanung der SNCB für den Zeitraum 2026 bis 2029 enthalten. Eine Berücksichtigung im darauffolgenden Planungszeitraum wird jedoch als möglich angesehen. Auch eine Förderung durch EU-Mittel wird geprüft; konkrete Zusagen liegen hierzu derzeit nicht vor.
In späteren Projektphasen sind weitere betriebliche Fragestellungen zu klären, insbesondere im Hinblick auf die unterschiedlichen Stromsysteme in Deutschland und Belgien und deren Auswirkungen auf die Fahrzeugtechnik.
Das Projekt wird inzwischen auf höherer politischer Ebene diskutiert. Abstimmungen zwischen dem Bundesverkehrsministerium und dem belgischen Minister für Mobilität sind derzeit im Gange. go.Rheinland wird das Vorhaben weiterhin aktiv begleiten und sich gemeinsam mit allen relevanten Partnern dafür einsetzen, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Reaktivierung der Bahnverbindung bis Eupen zu schaffen.
Stellungnahme der Verwaltung
Grundlage für eine Reaktivierung der Bahnverbindung über Breinig hinaus ist u.a. auch eine Reaktivierung des Falkenbachviaduktes. Hierzu steht die Verwaltung seit einigen Jahren in Verhandlungen mit der EVS, da geplant ist, neben der Bahnstrecke auch eine Rad- und Fußwegeverbindung von Breinig kommend über das Viadukt bis zur Vennbahn zu realisieren. Eine entsprechende Vereinbarung wird derzeit abgestimmt und soll anschließend in den Sitzungen der Bezirksvertretung und im Mobilitätsausschuss beraten werden.
Die von go.Rheinland darüber hinaus skizzierte Perspektive einer zukünftigen Reaktivierung der Bahnstrecke bis zur Bundesgrenze und weiter nach Eupen stellt aus Sicht der Verwaltung ein langfristiges Planungsvorhaben dar, das mit zunehmender Konkretisierung intensiver mit den relevanten Fachdienststellen der Stadtverwaltung abgestimmt werden muss. Zudem sind eine enge Einbindung und regelmäßige Information der politischen Gremien der Stadt Aachen sowie der Öffentlichkeit allgemein vorzusehen. Hierzu wird sich die Stadtverwaltung in Gesprächen mit den Vorhabenträgern einsetzen.
Anlagen
| Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
|---|---|---|---|---|---|
|
1
|
(wie Dokument)
|
177 kB
|
