Entscheidungsvorlage - E 18/0292/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Ratsantrag der Fraktion DIE Zukunft vom 13.05.2025: Einführung smarter Abfallbehälter zur Steigerung der Sauberkeit und Attraktivität städtischer Gebiete
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- E 18 - Aachener Stadtbetrieb
- Verfasst von:
- DEZ VII, E 18/TD.300
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
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Kenntnisnahme
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16.09.2025
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Beschlussvorschlag
Der Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Ratsantrag 479/18 der Fraktion DIE Zukunft vom 13.05.2025 "Einführung smarter Abfallbehälter zur Steigerung der Sauberkeit und Attraktivität städtischer Gebiete" zur Kenntnis und beschließt, von der Aufstellung digitaler Abfallbehälter abzusehen.
Erläuterungen
Einleitung:
Die Leerung, Wartung, Unterhaltung und gesamte Planung inkl. Beschaffung der Papierkörbe im öffentlichen Raum unterliegt dem Aachener Stadtbetrieb.
Im Bezirk Aachen-Mitte werden die Papierkörbe täglich durch die Teams der Stadtreinigung im Rahmen der Reinigungstouren geleert. In den anderen Bezirken wird die Leerung, Wartung und Unterhaltung der Papierkörbe durch die jeweiligen Bezirkskolonnen vorgenommen.
Für die tägliche Wartung (Reparaturen, Reinigung, Montage, Demontage) aller Papierkörbe in der Innenstadt werden zusätzlich zwei separate Teams eingesetzt.
Allein im Bezirk Aachen-Mitte befinden sich momentan rund 2.300 Papierkörbe, stadtweit sind es rund 3.600 Stück. Die Papierkörbe innerhalb des Bezirks Aachen-Mitte, aber vor allem die im inneren Stadtkern, werden täglich mindestens einmal geleert, um eine Überfüllung zu vermeiden und eine dauerhafte Sauberkeit zu gewährleisten.
Beschreibung der smarten Abfallbehälter und deren Vor- und Nachteile:
Die smarten Abfallbehälter sind meist (solarbetriebene) Presspapierkörbe. Diese verfügen über eine Einrichtung, die den Abfall im Inneren verpresst und so ein größeres Fassungsvolumen aufweist als herkömmliche Papierkörbe. Im Inneren des Gehäuses befindet sich in der Regel ein herkömmlicher 120 Liter Abfallbehälter.
Ist dieser Behälter voll, wird automatisch eine Meldung an ein zugehöriges Computerprogramm oder eine App weitergeleitet.
Diese smarten Papierkörbe gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Ausführungen. Die Aufstellung der relativ großen Behälter ist meist problematisch, da immer die städteplanerische Seite und der Denkmalschutz berücksichtigt werden müssen.
Die in Frage stehenden Abfallbehälter entsprechen zunächst einmal nicht dem Gestaltungshandbuch der Stadt Aachen.
Auch andere Kommunen, die bereits Presspapierkörbe getestet haben, haben Probleme, geeignete Standorte zu finden. Zu bedenken ist auch, dass diese Papierkörbe meist mit einer Stahlplatte im Boden verankert werden müssen.
Da die Papierkörbe ein Verdichtungssystem haben, ergeben sich neue logistische Herausforderungen bzgl. der Leerung. Heute werden alle Papierkörbe in einer feststehenden Tour geleert und ggf. Leerungsintervalle individuell angepasst. Diese Leerungen werden manuell durch die oben erwähnten Teams durchgeführt.
Bei den smarten Behältern wird ein handelsüblicher 120 Liter oder 240 Liter Abfallbehälter im Inneren des Systems zur Sammlung des Abfalls verwendet. Dieser muss aufgrund seiner Handhabung und vor allem wegen des enormen Gewichtes, das um ein Vielfaches höher ist als bei handelsüblichen Papierkörben, mit Hilfe eines Abfallsammelfahrzeuges mit Schüttung geleert werden. Das bedeutet, dass diese Papierkörbe in die Tourenplanung der Abfallwirtschaft zu integrieren wären, da die Stadtreinigung nicht über die entsprechenden Fahrzeuge verfügt. Zur Entleerung der Presspapierkörbe wären die aktuellen Entleerungstouren anzupassen.
Alternativ gibt es Systeme, die nicht mit Abfallbehältern, sondern mit Säcken ausgestattet sind. Hierbei kann der Abfall ebenfalls verpresst werden. Diese Säcke könnten wie gehabt, manuell von den Mitarbeitern der Stadtreinigung entnommen und zur Entsorgung bereitgestellt werden. Aber auch hier ist das Gewicht des Sackes bei der Verladung auf die Fahrzeuge zu bedenken.
Auch technische Probleme bei der korrekten Füllstandsmeldung sowie der zeitnahen Datenübermittlung können immer wieder auftreten.
Durch die Aufstellung großvolumiger Presspapierkörbe würden zudem vorhandene Papierkörbe im unmittelbaren Umfeld zurückgebaut. Dies spart einerseits Kosten für Material und Entleerungsaufwand, gleichfalls wird der räumliche Abstand zu den einzelnen Papierkörben zwangsläufig vergrößert. Eine mögliche Zunahme der Verunreinigung kann dadurch nicht ausgeschlossen werden.
Kosten:
Zu den Kosten der smarten Abfallbehälter können leider keine genauen Angaben gemacht werden. Am Markt gibt es verschiedene Anbieter solcher Papierkörbe mit den unterschiedlichsten Ausstattungsvarianten, die Auswirkungen auf die Preisgestaltung haben. Nach überschlägigen Recherchen muss mit Kosten von mindestens 4.000 Euro je Behälter gerechnet werden. Zu den reinen Beschaffungskosten kommen Kosten für die Wartung, Instandhaltung und Leerung, die, wie oben erläutert, mit Hilfe eines Abfallsammelfahrzeugs erfolgen muss.
Die Anschaffungskosten der momentan genutzten Papierkörbe liegen bei 120 bzw. 220 Euro je Behälter.
Die Stadtreinigung nutzt zurzeit primär 42 Liter Behälter, die aber in den kommenden Monaten / Jahren sukzessive mit baulich gleichen, aber größeren Modellen (70 Liter) ersetzt werden sollen. Vor allem im Bereich der Innenstadt werden auch immer wieder Behälter mit einem Volumen von 100 Litern eingesetzt.
Zusätzliche Kosten, die durch eine neue Tourenplanung und den Einsatz von Abfallsammelfahrzeugen entstehen, können momentan nicht beziffert werden.
Die Kosten sind daher im Vergleich zum Nutzen unverhältnismäßig hoch. Weiterhin kann bei diesen zusätzlichen Kosten eine Erhöhung der Straßenreinigungsgebühren zudem nicht ausgeschlossen werden.
Fazit:
Der Aachener Stadtbetrieb rät aufgrund der oben genannten Aspekte von einer Beschaffung und Aufstellung der smarten Abfallbehälter (Presspapierkörbe) ab.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
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JA |
NEIN |
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x |
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Investive Auswirkungen |
Ansatz 20xx |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx |
Ansatz 20xx ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. |
Gesamtbedarf (alt) |
Gesamtbedarf (neu) |
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Einzahlungen |
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Auszahlungen |
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Ergebnis |
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+ Verbesserung / - Verschlechterung |
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0 |
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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
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konsumtive Auswirkungen |
Ansatz 20xx |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx |
Ansatz 20xx ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. |
Folge-kosten (alt) |
Folge-kosten (neu) |
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Ertrag |
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0 |
0 |
0 |
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Personal-/ Sachaufwand |
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0 |
0 |
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Abschreibungen |
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0 |
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Ergebnis |
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0 |
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0 |
0 |
0 |
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+ Verbesserung / - Verschlechterung |
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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
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Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
Keine
Klimarelevanz:
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
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positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
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x |
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Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
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gering |
mittel |
groß |
nicht ermittelbar |
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x |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
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keine |
positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
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x |
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Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
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gering |
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unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
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mittel |
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80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
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groß |
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mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
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unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
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mittel |
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80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
|
groß |
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mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
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vollständig |
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überwiegend (50% - 99%) |
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teilweise (1% - 49 %) |
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nicht |
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nicht bekannt |
Anlagen
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1
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(wie Dokument)
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594,5 kB
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