Entscheidungsvorlage - FB 56/0169/WP18

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Antrag auf Unterstützung der Integrativen Jugendcamps zur Kenntnis und beschließt, die darin aufgeführten Projekte für das Jahr 2022 mit einer Gesamtsumme in Höhe von 24.000,00 Euro aus den Liquiditätserlösen der Rummeny Stiftung zu fördern.

 


 

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Der Aachener Förderverein „Integration durch Sport“ beantragt die finanzielle Unterstützung von drei „Integrativen Jugendcamps“ in Höhe von insgesamt 24.000,00 € für das Jahr 2022.

 

Entstehung des Projektes

Der Aachener Förderverein Integration durch Sport hat im Jahr 2006 das Projekt „Segelflug-Jugendcamp“ ins Leben gerufen, welches seit dieser Zeit erfolgreich durchgeführt und dabei stetig bedarfsgerecht ausgeweitet und professionalisiert wurde. In den Jahren 2011 bzw. 2021 wurden erstmals zwei weitere Jugendcamps initiiert und mit großem Erfolg durchgeführt.

Die Finanzierung der Projekte erfolgte durch den Landschaftsverband Rheinland, die StädteRegion Aachen sowie aus verschiedenen Fördertöpfen der Stadt Aachen, unter anderem aus „Projekte zur Integration“. Der Landschaftsverband Rheinland hat dem Verein nunmehr mitgeteilt, dass die Förderung im Jahr 2022 reduziert wird. Die Finanzierungslücke kann durch Eigenmittel des Vereins nicht aufgefangen werden.

Zur Sicherung des erfolgreichen Angebotes empfiehlt die Verwaltung daher, das Projekt in der beantragten Höhe zu fördern, damit die aufgebauten und erprobten Angebots- und Kooperationsstrukturen aufrechterhalten werden und weiterhin vielen Jugendlichen zugutekommen können.

 

 

Kurze Beschreibung der „Integrativen Jugendcamps“


1. Segelflug-Jugendcamp

Beim ersten Jugendcamp handelt es sich um ein integratives Segelflug-Jugendcamp, das bereits seit 2006 durchgeführt wird.

Das Projekt richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund und Fluchterfahrung. Mehr als 100 Jugendliche aus der StädteRegion Aachen nehmen jedes Jahr an dem Projekt teil. Es wird am Flugplatz Aachen-Merzbrück durchgeführt.

Die Teilnehmer*innen nehmen am Flugbetrieb teil und haben die Möglichkeit, einmal in einem Segelflugzeug mitzufliegen. Das Segelfliegen ist als Teamsportart der Schwerpunkt des Camps, weil es Berührungsängste und Barrieren bei den Jugendlichen nachhaltig überwindet. Neben dem Fliegen stehen gemeinsames Zelten mit Lagerfeuer, Kochen, Basteln, Trommeln und Tanzen auf dem täglichen Programm, sodass die Jugendlichen in vielen verschiedenen Bereichen intensive gemeinschaftliche Erfahrungen machen können. Auch Sportangebote anderer Sportvereine werden in das Programm integriert, damit die Jugendlichen Neues ausprobieren und entdecken und so möglicherweise in ihren eigenen Alltag übertragen können, u.a. Volleyball, Fußball, Trampolin oder Rhönrad.

Die teilnehmenden Jugendlichen stammen überwiegend aus sozial benachteiligten Familien oder wohnen in sozialen Brennpunkten der beteiligten Kommunen.

Bei dem Projekt werden verschiedene Integrationsansätze verfolgt:

- Durch die sehr heterogene Gruppenzusammensetzung können bestehende Berührungsängste unter den Jugendlichen rasch überwunden werden. Es hat sich gezeigt, dass gemeinsame Aktivitäten und persönliche Kontakte Vorbehalte und Unsicherheiten im Umgang miteinander nachhaltig verringern.

- Zum anderen werden Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund aus der gesamten StädteRegion und darüber hinaus aus der Euregio zusammengebracht. Das gemeinsame Erlebnis Segelfliegen" lässt die Teilnehmer*innen schnell zu einer homogenen Gruppe zusammenwachsen.

- Zudem sind Jugendliche aller Schulformen an dieser Veranstaltung beteiligt, ausrder-, Haupt-, Real-, Gesamtschulen sowie aus Gymnasien und von Berufsschulen. Soziale Unterschiede sind beim Camp nicht mehr erkennbar, weil die Teilnahme für alle kostenlos ist.

 

2. Integratives Segel-Jugendcamp

Das zweite Jugendcamp wird seit 2011 angeboten. Es handelt sich um ein integratives Segel-Jugendcamp, an dem bis zu 100 Jugendliche teilnehmen.

Die teilnehmenden Jugendlichen stammen ebenfalls überwiegend aus sozial benachteiligten Familien oder wohnen in sozialen Brennpunkten der beteiligten Kommunen.

Zusammen nehmen sie am Segelbetrieb des Aachener Bootclubs sowie am Ruder-, Kanu- und Surf-Betrieb der RWTH Aachen teil und haben die Möglichkeit, gemeinsam den Umgang mit verschiedenen Booten und Wassersportarten kennen zu lernen. Ein gemeinsamer Segelausflug über den Rursee ist der Schwerpunkt des Camps, weil dieser Berührungsängste und Barrieren bei den Jugendlichen nachhaltig überwindet. Das Camp beinhaltet, wie auch das Segelflug-Camp, darüber hinaus eine Vielzahl an weiteren Freizeitaktivitäten, wie Zelten, gemeinsames Kochen usw.

 

3. Zirkus-Jugendcamp

Das dritte Jugendcamp ist ein integratives Zirkus-Jugendcamp, das erstmals 2021 zu Beginn der Herbstferien durchgeführt wurde, da es wegen der Corona-Pandemie seit Ostern 2020 mehrfach verschoben werden musste. Insgesamt nahmen 50 Jugendliche teil. Künftig wird die Teilnahme von bis zu 100 Jugendlichen angestrebt.

Die jugendlichen Teilnehmenden konnten in den durchgeführten Jugendcamps „Segelfliegen“ und „Segeln“ bereits ihre Talente zeigen. Daraus entstand die Idee, ein Zirkuscamp zu veranstalten, um den Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, einstudierte Akrobatik-, Clown-, Jonglage- und Feuertricks vor Publikum in der Manege eines echten Zirkuszeltes zu zeigen.

Unter Anleitung professioneller Zirkuskünstler*innen haben die teilnehmenden Jugendlichen in mehrtägigen Workshops die Tricks erlernt und in einer Zirkus-Show aufgeführt.

 

Insgesamt ist festzustellen, dass bei allen Camps durch die gemeinsamen Aktivitäten sehr schnell interkulturelle Freundschaften entstehen, die über das Camp hinaus selbst grenzüberschreitend anhalten. Die durchweg positiven Erfahrungen tragen die Teilnehmer*innen alle nachhaltig zurück in ihre Einrichtungen, in ihre Schulen, Vereine und in ihre Familien.

Aus ehemaligen Teilnehmer*innen werden außerdemufig künftige Betreuer*innen, die sozialpädagogisch oder sportfachlich geschult werden. Die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement wird dadurch bei jungen Menschen gefördert.

 

Notwendigkeit der Förderung

Aus integrationsfachlicher Sicht werden die „Integrativen Jugendcamps“ vom Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration nach den bisherigen Erfahrungen und Einblicken durch die verschiedenen Projektförderungen der letzten Jahre, u.a. über die „Projekte zur Integration“ und das Landesförderprogramm „KOMM-AN“, als sehr positiv und nachhaltig bewertet.

Sport leistet als niedrigschwelliges und zunächst nonverbales, körperliches Ausdrucksmittel einen sehr wichtigen Beitrag für gelingende Integrationsprozesse. Sport verbindet Menschen über Sprachen und Herkunft hinweg und fördert so Gemeinschaft, Teamgeist und darüber hinaus Sprache, Sozialverhalten und vieles mehr.

Durch die mehrtägigen Camps erhalten die teilnehmenden Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Talente und Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen weiter zu entwickeln. Durch die Entwicklung vom Teilnehmenden zum Anleitenden bei zahlreichen Jugendlichen zeigt sich, dass diese intensiven Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein die Jugendlichen auch nachhaltig in ihrem Alltag prägen und ihnen wichtige Kompetenzen für ihren zukünftigen Lebensweg vermitteln.

 

Die Anmeldezahlen der Camps zeigen, dass der Bedarf für diese Programme auch nach vielen Jahren nach wie vor hoch ist und diese daher eine gesicherte Planungsperspektive brauchen.

 

Um eine solide Grundlage für die Durchführung des aus Sicht der Verwaltung wichtigen niedrigschwelligen Programms zu legen und eine Planung für die Projektbeteiligten für das Jahr 2022 zu ermöglichen, schlägt die Verwaltung vor, die oben beschriebenen drei „Integrativen Jugendcamps“ in diesem Jahr nach den vom Verein vorgelegten Finanzierungsplänen aus den Liquiditätserlösen der Rummeny Stiftung zu finanzieren.

Dies würde eine Förderung von 8.000,00 Euro pro Camp (Gesamtsumme: 24.000,00 Euro) bedeuten.

 


 

Reduzieren

Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

x

 

 

 

Finanzielle Bezuschussung aus den Liquidationserlösen der Rummeny-Stiftung in Höhe von

24.000 €, PSP-Element 4-0580101-940-5, Sachkonto 53180000.

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folge-kosten (alt)

Folge-kosten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

0

0

0

0

0

Abschreibungen

0

0

0

0

0

0

Ergebnis

0

0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

 

 

 

 


Klimarelevanz

Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die

Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)

Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

 

 

 

 

Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:

gering

mittel

groß

nicht ermittelbar

 

 

 

x

 

Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung

 

Die Maßnahme hat folgende Relevanz:

keine

positiv

negativ

nicht eindeutig

x

 

 

 

 

Größenordnung der Effekte

Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.

 

Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr  (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):

 

gering

 

 

unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels)

mittel

 

 

80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels)

groß

 

 

mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels)

 

Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:

 

 

 

vollständig

 

 

 

überwiegend (50% - 99%)

 

 

 

teilweise (1% - 49 %)

 

 

 

nicht

 

 

 

nicht bekannt

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...