Kenntnisnahme - A 40/0001/WP15

Beschlussvorschlag:

 

Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

Erläuterungen:

 

Seitens der Verwaltung werden seit geraumer Zeit Bestrebungen angestellt, mit anderen weiterführenden Schulen in der Euregio Maas-Rhein ein enges Kooperationsnetzwerk zu errichten (ESC - European-schools-consortium), welches internationale Bildungsabschlüsse und eine intensive Schulung der euregionalen Nachbarsprachen auf einem gleich hohen Niveau in den drei Ländern der Euregio zugänglich macht. Diese internationalen Bildungsabschlüsse werden von der International Baccalaureate Organization (IBO) und dem Cambridge International Examinations (CIE) weltweit auf einem homogenen hohen Niveau angeboten. Anstelle einer privaten internationalen Schule an einem einzigen Standort soll in der Euregio Maas-Rhein ein System öffentlicher Schulen entstehen, die internationale Abschlüsse anbieten, wichtige Querschnittsaufgaben - Lehrerfortbildungen, Schüler- und Lehreraustausch, Beratung von Eltern und Schülern, Prüfungszentrale - miteinander teilen, in einen intensiven Austausch von Schülern und Lehrern treten und ein gemeinsames Qualitätsmanagement betreiben. Dazu müssen die Schulen zwei weltweit arbeitenden Organisationen beitreten, welche sich für die Erhaltung hoher pädagogischer Standards und die internationale Vergleichbarkeit der Qualität von internationalen Schulen einsetzen. Es sind dies der European Council of International Schools (ECIS) und der Council of International Schools (CIS). Nach einer dreijährigen Pilotphase soll sich das Netzwerk auch für weitere Schulen öffnen. ESC macht internationale Schulcurricula und -abschlüsse in der gesamten Euregio zugänglich. Diese Internationalisierung und Euregionalisierung der Schulbildung wird als Qualitätsmerkmal des euregionalen Wirtschaftsraums dessen Attraktivität für internationale Unternehmen stärken. Für jugendliche Absolventen der internationalen Abschlüsse werden sich zahlreiche Berufschancen und Möglichkeiten der akademischen Fortsetzung ihrer Bildungskarrieren sowohl euregional als auch weltweit eröffnen.

 

Dieses Konsortium wird für zwei Zielgruppen ein international anerkanntes International Baccalaureate anbieten, und zwar für

 

a)       belgische, deutsche und niederländische Schüler der jeweiligen Schulen, die durch ein international homologisiertes englischsprachiges Curriculum und eine international gültige Reifeprüfung ihre Zugangschancen zu ausländischen Universitäten verbessern wollen (direkter Zugang ohne Sprachnachweise, perfekte Sprachkenntnisse bereits vor Beginn des Studiums, Bildungsstand auf internationalem Niveau) sowie

 

b)               ausländische Schüler aus Familien, die z.B. durch internationale Unternehmen in die Euregio gekommen sind und einen international anerkannten Abschluss erwerben wollen.

 

Nach dem bisherigen Stand sollen folgende Schulen den Kern des Konsortiums bilden:

 

-        das Gymnasium St. Leonhard, Aachen

-        das Eijkhagen Colleg in Landgraaf

-        das Athénée Comunal Maurice Destenay in Lüttich

-        die Internationale Schule Maastricht.

 

Ein Projekt dieser Dimension, das Modellcharakter für die Europäische Union haben würde, bedarf besonderer finanzieller und organisatorischer Anstrengungen, die von den beteiligten Schulen und Gebietskörperschaften nicht allein getragen werden können. Deshalb wurde dieses Projekt zur Förderung durch Interreg III und die EUREGIONALE 2008 angemeldet.

 

Mit Datum vom 14.01.2004 hat die städt. Schulverwaltung einen Antrag unter Darlegung der bisherigen pädagogischen und organisatorischen Vorarbeiten des Gymnasiums St. Leonhard an das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder gerichtet, ab dem Schuljahr 2005/06 am Gymnasium St. Leonhard die für das Internationale Baccalaureate nötigen Vorbereitungskurse anbieten zu können. Zur Bewältigung der weiteren Vorbereitungen organisatorischer, curricularer und unterrichtlicher Art (verstärkter Englischunterricht und Englischmodule in den Naturwissenschaften in der Sekundarstufe I) wurde das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder darum gebeten, für das Gymnasium St. Leonhard eine zusätzliche Lehrerstelle ab dem 01.08.2004 und eine weitere ab dem 01.08.2005 bereitzustellen.

 

Dem Ministerium gegenüber musste die Stadt die Zusicherung abgeben, für die an St. Leonhard entstehenden notwendigen Sachkosten (IB-Gebühren, Reisekosten für IB-Lehrgänge, Portokosten etc.) aufzukommen, soweit sie nicht durch Interreg-Gelder oder durch Unterstützung seitens der Industrie gedeckt werden können. Es handelt sich hierbei um eine Größenordnung von 10.000 € pro Jahr.

 

Mit Erlass vom 26.07.2004 hat das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder dem Antrag der Stadt entsprochen und die Einrichtung eines Bildungsganges zur Vorbereitung der Prüfung zum Erwerb des International Baccalaureate (IB) am Gymnasium St. Leonhard genehmigt. Zum Anschub des IB-Bildungsganges wird im Schuljahr 2004/05 eine Lehrerstelle zur Verfügung gestellt, ab dem Schuljahr 2005/06 ist für den IB-Bildungsgang die gleiche Unterstützung wie für Bilinguale Züge für Englisch vorgesehen.

 

St. Leonhard ist damit als erste Schule des Konsortiums in der Lage, das Ziel "Einführung des IB" konkret anzustreben. Die Projektpartner in Belgien und den Niederlanden haben rechtliche Schwierigkeiten, das IB als gültiges Abschlussexamen auch Landeskindern anzubieten. Im Konsortium wurde deshalb beschlossen, dass jeder Partner zunächst den Grad der Einführung des IB anstrebt, der ihm in seinem Land möglich ist. Alle Partner hingegen führen auf der Basis eines gemeinsamen Qualitätsmanagements die internationalen Curricula bereits möglichst homogen ein. Dazu gehören auch gemeinsame Lehrerfortbildungen, Lehreraustausch, Schüleraustausch usw. Die internationalen Bildungsinhalte sollen also gemeinsam eingeführt werden, die Abschlüsse jedoch nur dort, wo dies zurzeit rechtlich möglich ist.

 

Zur Beantwortung von Fragen stehen in der Sitzung der Leiter des Gymnasiums St. Leonhard, Herr Dick, sowie der städtische Projektmanager für EU-Projekte, Herr Fiedler, zur Verfügung.

 

Finanzielle Auswirkungen lfd. Haushaltsjahr/Wirtschaftsjahr

 

Finanzielle Auswirkungen lfd. Haushaltsjahr/Wirtschaftsjahr keine.

 

 

Finanzielle Auswirkungen in den Folgejahren/Folgekosten

 

Finanzielle Auswirkungen in den Folgejahren werden auf 10.000 € pro Jahr geschätzt.

 

 

Maßnahmenbezogene Einnahmen

 

Maßnahmenbezogene Einnahmen keine.