Entscheidungsvorlage - FB 11/0127/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Auf Vorschlag des Oberbürgermeisters beschließt der Personal- und Verwaltungsausschuss die Entscheidung über die Einrichtung einer Dauerstelle für den Stadtarchäologen bis Jahresende 2007 zurückzustellen.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

In seiner Sitzung am 16. November 2005 hat der Rat der Stadt Aachen beschlossen, befristet für die Dauer von 2 Jahren eine Stadtarchäologin / einen Stadtarchäologen zu beschäftigen.

 

Seit dem 6. Juni 2006 ist der Stadtarchäologe für die Stadt Aachen tätig.

Sein Arbeitsvertrag endet am 5. Juni 2008.

 

Der Archäologe nimmt im wesentlichen folgende Tätigkeiten wahr:

-            Beratung von Investoren, Bürgern und anderen Verwaltungsdienststellen

-            Beurteilung von Bauvorhaben

-            Koordination zwischen archäologischem Fachamt (Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege), Vorhabenträgern und Verwaltung

-            Beobachtung und Kontrolle laufender Baumaßnahmen

-            Durchführung baubegleitender archäologischer Untersuchungen

-            Betreuung, Beratung und Kontrolle archäologischer Fachfirmen bei laufenden Ausgrabungen

-            Öffentlichkeitsarbeit (Führungen, Vorträge, Bürgersprechstunden, Information der Medien etc.)

-            Wissenschaftliche Tätigkeit (Recherche, Fachvorträge, Publikationen, Bearbeitung und Bewertung von Grabungsbefunden und Funden)

-            archäologische Bestandserhebungen

 

Die bisherigen Erfahrungen mit der Arbeit des Stadtarchäologen sind äußerst positiv.

Insbesondere durch die fachkundige Beurteilung und Begleitung von Baumaßnahmen vor Ort können Verbesserungen und Beschleunigungen im Ablauf erreicht werden, die sowohl für die Stadt Aachen als auch für die Investoren von erheblichem Nutzen sind. Gleichzeitig kann durch die Erfassung und Dokumentation einer möglichst großen Zahl von Fundstellen zukünftig eine größere Planungssicherheit für Investoren und private Bauherrn gewährleistet werden.

Durch frühzeitiges Einbringen von archäologischen Erkenntnissen auch in  städtische Planungen (aktuell beispielsweise die Umgestaltung des Elisengartens) leistet die Stadtarchäologie einen wichtigen Beitrag dazu, die historische Stadt in ihrer Eigenart zu erhalten.

Darüber hinaus wird beispielsweise durch die Präsentation von Funden in sog. Archäologischen Fenstern die Möglichkeit genutzt, sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den Besuchern der Stadt bislang verborgene Zeugnisse der Stadtgeschichte zugänglich und damit eine historisch gewachsene und belegbare Stadtstruktur sichtbar zu machen.

Die Stadtarchäologie hat damit einen positiven Effekt nicht nur im Hinblick auf das in den letzten Jahren enorm gestiegene Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der Geschichte ihrer Stadt sondern auch eine wichtige Funktion bei der Schaffung von touristischen Attraktionen durch gut aufgearbeitete und präsentierte archäologische Funde.


Weitere Projekte, die die beschriebenen positiven Effekte fortführen bzw. weiter verstärken sollen sind geplant:

-            Fortführung der archäologischen Bestandserhebung

-            Ausstellung “Das archäologische Jahr in Aachen 2006" (ca. Sommer 2007)

-            Großausstellung “Römische Heilthermen in Deutschland” (2008/2009)

-            Betreuung der archäologischen Grabungen unter dem Aachener Dom (2007 ff)

            Mit Hilfe neuester Vermessungstechnik soll ein virtueller Rundgang unter Oktogon

           und Sechszehneck entstehen

-            Gründung eines Arbeitskreises “Römisches Aachen” mit dem Lehrstuhl Alte Geschichte der RWTH

-            Erneuerung der Erläuterungstafel am römischen Heiligtum (Varnenum) in Kornelimünster (Sommer 2007)

-            Einrichtung weiterer archäologischer Fenster (Katschhof, Ritter-Chorus-Straße)

-            Errichtung archäologischer Schau- und Erläuterungstafeln in der Innenstadt mit dem Ziel eines archäologischen Stadtrundgangs

-           Aufbau einer Publikationsreihe zur Archäologie in Aachen:

Ziel ist es, Grabungen und Funde aus Aachen monographisch vorzulegen. Startprojekt soll die Untersuchung am Templergraben sein.

-            Durchführung von Gastvorträgen zu archäologischen Themen, die Bezüge zu Aachen haben

-            Wissenschaftliche Aufarbeitung der Frühphase des römischen Aachen (julisch-claudische Zeit)

-            Überlegungen zum archäologischen Beitrag für ein stadtgeschichtliches Museum in Aachen

 

Durch die Arbeit des Stadtarchäologen gibt es einen Mehrwert für die touristische Attraktion der Stadt, Planungsverfahren können beschleunigt und Konflikte mit Investoren und BürgerInnen minimiert werden. Gerade zum letzten Punkt ist deutlich spürbar, dass sich die jahrelangen Konflikte zwischen der Stadt  Aachen und geschichtlich bzw. archäologisch engagierten BürgerInnen bei den mit Bodeneingriffen verbundenen notwendigen Maßnahmen für die Stadtentwicklung minimieren.

 

Die mit der begonnenen archäologischen Arbeit auf dem Gebiet der Bodendenkmalpflege in Gang gesetzte positive Entwicklung sollte in jedem Fall über die Befristung hinaus

fortgeführt werden.

 

Da zum jetzigen Zeitpunkt keine Möglichkeit gesehen wird, den von der CDU-Fraktion geforderten Deckungsvorschlag zu erbringen, andererseits aber auch noch kein dringender Handlungsbedarf zur Umwandlung des erst seit 6 Monaten bestehenden bis Juni 2008 befristeten Arbeitsvertrages in ein Dauerarbeitsverhältnis besteht, sollte die Entscheidung über die dauerhafte Stelleneinrichtung bis zum Jahresende 2007 zurückgestellt werden.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen ergeben sich jährlich in Höhe von ca. 66.600.- €. 

(Personalkosten pro Jahr + Kosten Arbeitsplatz + Gemeinkostenzuschlag)

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Anlagen

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