Entscheidungsvorlage - FB 11/0127/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Einrichtung einer Dauerstelle für den StadtarchäologenRatsantrag Nr. 167 / 15 der CDU-Fraktion
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 11 - Fachbereich Personal, Organisation
- Beteiligt:
- Dezernat III; Dezernat V; FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- Frau Willems
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Personal- und Verwaltungsausschuss
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14.02.2007
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Erläuterungen
Erläuterungen:
In seiner Sitzung
am 16. November 2005 hat der Rat der Stadt Aachen beschlossen, befristet für
die Dauer von 2 Jahren eine Stadtarchäologin / einen Stadtarchäologen zu beschäftigen.
Seit dem 6. Juni
2006 ist der Stadtarchäologe für die Stadt Aachen tätig.
Sein
Arbeitsvertrag endet am 5. Juni 2008.
Der Archäologe
nimmt im wesentlichen folgende Tätigkeiten wahr:
- Beratung
von Investoren, Bürgern und anderen Verwaltungsdienststellen
- Beurteilung
von Bauvorhaben
- Koordination
zwischen archäologischem Fachamt (Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege),
Vorhabenträgern und Verwaltung
- Beobachtung
und Kontrolle laufender Baumaßnahmen
- Durchführung
baubegleitender archäologischer Untersuchungen
- Betreuung,
Beratung und Kontrolle archäologischer Fachfirmen bei laufenden Ausgrabungen
- Öffentlichkeitsarbeit
(Führungen, Vorträge, Bürgersprechstunden, Information der Medien etc.)
- Wissenschaftliche
Tätigkeit (Recherche, Fachvorträge, Publikationen, Bearbeitung und Bewertung
von Grabungsbefunden und Funden)
- archäologische
Bestandserhebungen
Die bisherigen Erfahrungen mit der Arbeit
des Stadtarchäologen sind äußerst positiv.
Insbesondere durch die fachkundige
Beurteilung und Begleitung von Baumaßnahmen vor Ort können Verbesserungen und
Beschleunigungen im Ablauf erreicht werden, die sowohl für die Stadt Aachen als
auch für die Investoren von erheblichem Nutzen sind. Gleichzeitig kann durch
die Erfassung und Dokumentation einer möglichst großen Zahl von Fundstellen
zukünftig eine größere Planungssicherheit für Investoren und private Bauherrn
gewährleistet werden.
Durch frühzeitiges Einbringen von
archäologischen Erkenntnissen auch in
städtische Planungen (aktuell beispielsweise die Umgestaltung des
Elisengartens) leistet die Stadtarchäologie einen wichtigen Beitrag dazu, die
historische Stadt in ihrer Eigenart zu erhalten.
Darüber hinaus wird beispielsweise durch
die Präsentation von Funden in sog. Archäologischen Fenstern die Möglichkeit
genutzt, sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den Besuchern der Stadt
bislang verborgene Zeugnisse der Stadtgeschichte zugänglich und damit eine
historisch gewachsene und belegbare Stadtstruktur sichtbar zu machen.
Die Stadtarchäologie hat damit einen
positiven Effekt nicht nur im Hinblick auf das in den letzten Jahren enorm
gestiegene Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der Geschichte ihrer Stadt
sondern auch eine wichtige Funktion bei der Schaffung von touristischen
Attraktionen durch gut aufgearbeitete und präsentierte archäologische Funde.
Weitere Projekte, die die beschriebenen
positiven Effekte fortführen bzw. weiter verstärken sollen sind geplant:
- Fortführung
der archäologischen Bestandserhebung
- Ausstellung
“Das archäologische Jahr in Aachen 2006" (ca. Sommer 2007)
- Großausstellung
“Römische Heilthermen in Deutschland” (2008/2009)
- Betreuung
der archäologischen Grabungen unter dem Aachener Dom (2007 ff)
Mit
Hilfe neuester Vermessungstechnik soll ein virtueller Rundgang unter Oktogon
und
Sechszehneck entstehen
- Gründung
eines Arbeitskreises “Römisches Aachen” mit dem Lehrstuhl Alte Geschichte der
RWTH
- Erneuerung
der Erläuterungstafel am römischen Heiligtum (Varnenum) in Kornelimünster
(Sommer 2007)
- Einrichtung
weiterer archäologischer Fenster (Katschhof, Ritter-Chorus-Straße)
- Errichtung
archäologischer Schau- und Erläuterungstafeln in der Innenstadt mit dem Ziel
eines archäologischen Stadtrundgangs
- Aufbau
einer Publikationsreihe zur Archäologie in Aachen:
Ziel ist es, Grabungen und Funde aus
Aachen monographisch vorzulegen. Startprojekt soll die Untersuchung am
Templergraben sein.
- Durchführung
von Gastvorträgen zu archäologischen Themen, die Bezüge zu Aachen haben
- Wissenschaftliche
Aufarbeitung der Frühphase des römischen Aachen (julisch-claudische Zeit)
- Überlegungen
zum archäologischen Beitrag für ein stadtgeschichtliches Museum in Aachen
Durch die Arbeit des Stadtarchäologen gibt
es einen Mehrwert für die touristische Attraktion der Stadt, Planungsverfahren
können beschleunigt und Konflikte mit Investoren und BürgerInnen minimiert
werden. Gerade zum letzten Punkt ist deutlich spürbar, dass sich die
jahrelangen Konflikte zwischen der Stadt
Aachen und geschichtlich bzw. archäologisch engagierten BürgerInnen bei
den mit Bodeneingriffen verbundenen notwendigen Maßnahmen für die
Stadtentwicklung minimieren.
Die mit der begonnenen archäologischen
Arbeit auf dem Gebiet der Bodendenkmalpflege in Gang gesetzte positive
Entwicklung sollte in jedem Fall über die Befristung hinaus
fortgeführt werden.
Da zum jetzigen Zeitpunkt keine
Möglichkeit gesehen wird, den von der CDU-Fraktion geforderten
Deckungsvorschlag zu erbringen, andererseits aber auch noch kein dringender
Handlungsbedarf zur Umwandlung des erst seit 6 Monaten bestehenden bis Juni
2008 befristeten Arbeitsvertrages in ein Dauerarbeitsverhältnis besteht, sollte
die Entscheidung über die dauerhafte Stelleneinrichtung bis zum Jahresende 2007
zurückgestellt werden.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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1,2 MB
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