Kenntnisnahme - FB 51/0207/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Kindergartensituation in Aachen; hier: Sprachförderung
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Verfasst von:
- A 51.50.1
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Gestoppt
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Kinder- und Jugendausschuss
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Kenntnisnahme
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30.10.2007
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Gestoppt
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Schulausschuss
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Kenntnisnahme
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30.10.2007
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Die Landesregierung NRW hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Sprachstand der Kinder verpflichtend zwei Jahre vor der Einschulung zu erfassen. Damit sollte die Bedeutung von Bildung und Sprache, Sprache und Schulerfolg hervorgehoben werden.
Ziel der Spracherhebung ist es, den Sprachstand der Kinder zwei Jahre vor der Einschulung festzustellen, und durch Angebote die Schlüsselkompetenz Sprache zu stärken und die Sprachentwicklung der Kinder im Kindergarten kontinuierlich zu fördern.
Es ist jedoch nicht das Ziel, den notwendigen logopädischen Bedarf bei Kindern durch eine gezielte Sprachförderung im Kindergarten zu ersetzten. Dies ist nicht Aufgabe des Kindergartens.
Die flächendeckende Sprachstandserhebung soll eine verbesserte Chancengleichheit für alle Kinder gewährleisten .
Gezielte Sprachförderung ist schon immer ein wesentlicher Bestandteil der Bildungskonzepte im Kindergarten und in der Bildungsvereinbarung verankert.
Frau Prof. Dr. Fried sagt bei Ihren Begründungen zur Sprachstandserhebung: „ Erhebungen haben gezeigt, dass ca. 10 bis 15 Prozent der Kinder eines Altersjahrganges Sprachentwicklungsauffälligkeiten aufweisen und bei Kindern mit Sozialisationsrisiken, wie zum Beispiel Kinder mit Migrantenhintergrund, ist dieser Prozentsatz doppelt so hoch.“
Bereits in den letzten drei Jahren konnten Kindergärten, die eine gezielte Sprachförderung für Kinder als notwendig ansahen, Mittel beim Land dafür beantragen.
Die Stadt hat dies auch für das Kindergartenjahr 2007/2008 beantragt und für 71 Gruppen Fördermittel von 145 195,00 Euro erhalten.
Die Sprachstandserhebung für alle Kinder ist nicht ohne Kritik verlaufen.
Wesentliche Kritikpunkte waren:
-es wurde nicht auf die Vorerfahrung der Erzieherinnen zurückgegriffen
-nicht alle Kinder bräuchten zur Stufe 1 eingeladen werden, wenn die Erziehrinnen ganz sicher sind, dass sie über eine altersgemäße Sprachentwicklung verfügen
Dadurch könnte ein großer Zeitaufwand eingespart werden.
-der große Unterschied zu den ermittelten Zahlen in Stufe I , die in dann in Stufe 2 getestet wurden und die geringe Anzahl der Kinder, die dann sprachauffällig waren
Es wurde befürchtet, dass durch das Messergebnis nur die Kinder in die Sprachförderung kommen , die insgesamt ein schwaches Ergebnis aufweisen. Die Kinder mit geringeren Sprachauffälligkeiten werden nicht als sprachförderwürdig angesehen.
Frau Prof. Dr. Fried hat zu diesen und anderen Kritikpunkten Stellung in einem Interview einer Fachzeitschrift genommen. Der Artikel liegt bei.
Insgesamt war häufig bemängelt worden, dass der Zeitfaktor und die Informationen durch das Ministerium sehr eng beieinander lagen.
Das Ministerium hatte angekündigt, die Vorschläge zur Verbesserung für weitere Verfahren mit auf zunehmen und abzuwägen.
Wie ist die Sprachstandsfeststellung in der Stadt Aachen verlaufen und wie wird mit dem Ergebnis umgegangen.
Merkmal |
Anzahl |
Kinder des Schulamtsbezirks, die teilnehmen mussten |
2.200 |
davon Kinder, die an der 1. Stufe teilgenommen haben |
1.880 |
darunter Kinder, die zur 2. Stufe eingeladen wurden |
880 |
Kinder, die keinen Kindergarten besuchten und nicht an Stufe 1 teilgenommen haben |
320 |
Kinder, die zur Stufe 2 eingeladen wurden |
1.200 |
|
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Kinder, die zur Stufe 2 eingeladen wurden |
1.200 |
davon Kinder ohne zusätzlichen Förderbedarf |
800 |
davon Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf |
370 |
noch offene Entscheidungen - nicht erreichbar |
30 |
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Gesamtergebnis für Kinder mit besonderem Sprachförderbedarf |
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Kinder mit zusätzlichem Sprachförderbedarf |
370 |
davon Kindergartenkinder |
365 |
Kinder, die keinen Kindergarten zum jetzigen Zeitpunkt besuchen |
5 |
Stand der Zahlen: 16.10.2007
Wie wird die
Sprachförderung umgesetzt:
Der § 36 des Schulgesetzes sagt, dass die Kinder, die eine Tageseinrichtung für Kinder besuchen, in der Tageseinrichtung gefördert werden sollen.
Ab 4 Kindern soll eine Gruppe gebildet werden, in der kontinuierliche Sprachförderung erfolgt. Sind es weniger als 4 Kinder in einem Kindergarten, dann werden die Kinder durch den individuellen Lernansatz im täglichen Alltag des Kindergartens in ihrem Sprachvermögen gefördert.
Jedes Kind, das einer Sprachförderung bedarf, erhält eine Bezuschussung von 340 Euro pro Kindergartenjahr. Dieses Geld kann ausgegeben werden für Fortbildungen des Personals, für Materialien, für Honorarkräfte.
Hier ist eine wesentliche Änderung eingetreten. Während es davor nur eine Gruppenbezuschussung gab, erhält jetzt jedes Kind Fördermittel.
Die Fördermittel beschränkten sich vorher auf nur ein Jahr, beziehungsweise ein halbes Jahr vor Schulbeginn. Jetzt umfasst es zwei Kindergartenjahre .
Die Fördermittel für 2007/2008 belaufen sich auf .145195,00 € Die Fördermittel für das Kindergartenjahr nach Delfin 4 belaufen sich für das Kindergartenjahr 2007/2008 auf 124100 €
Damit ist für Aachen keine Kürzung eingetreten.
Die Träger haben mit der neuen Verwendung mehr Freiheit die Mittel sinnvoll einzusetzen.
Wie wird die
Sprachförderung durchgeführt:
Die Städt. Tageseinrichtungen werden sowohl für die allgemeine Sprachförderung als auch für die
Kinder mit Sprachauffälligkeiten das Sprachprogramm Konlab von Prof. Zevi Penner als Methodisch/didaktisches Mittel nutzen .
Dieses Sprachprogramm ist bereits in einer früheren Sitzung dem Kinder und Jugendausschuss vorgestellt worden.
Das Sprachprogramm hilft bei der Erlernung :
des Lautlichen Wissen , der Wortbildung
des Sprachverstehens und der Grammatik
der Etablierung und Verwendung grammatikalischer Regeln
der Erweiterung des Wortschatz
Damit gegenseitiges Lernen und Kommunikation möglich ist, wird die Sprachförderung in kleinen Gruppen durchgeführt. In diesen Gruppen sind sowohl sprachauffällige als auch sprachfähige Kinder zusammen . Die sprachauffälligen Kinder werden das Programm auf jeden Fall zweimal durchlaufen . Damit soll durch die Wiederholung auch eine gewisse Verfestigung stattfinden.
Als Entlastung für die Erzieherinnen werden Honorarkräfte - wie bisher auch - eingestellt, die Sprachförderung wird aber von den geschulten Erzieherinnen durchgeführt. Erzieherinnen, die das Zertifikat bereits haben, werden ein Netzwerk bilden mit den Erzieherinnen, die noch nicht über das Zertifikat verfügen.
Die Fortbildung und Zertifizierung der Erzieherinnen wird weiter durchgeführt. Somit wird sichergestellt, dass eine Kontinuität möglich ist, auch wenn Erzieherinnen die Einrichtung wechseln.
Die Beschaffung des Materials wird fortgesetzt.
Es wird weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt geben. Eine gute Elternarbeit ist in diesem Bereich ebenfalls nötig und findet statt.
Die freien Träger verwenden unterschiedliche Materialien und Sprachprogramme . Das Ministerium hat den Trägern die Durchführung der Sprachförderung überlassen.
Über das Ergebnis der Sprachstandserhebung in den einzelnen Sozialräumen gibt die beiliegende Tabelle Auskunft.
Auf die einzelnen Sozialräume entfallen:
Sozialraum 1 Innenstadt 22 Kinder
Sozialraum 2 (13 + 14) Ostviertel 133 Kinder
Sozialraum 3 Forst 48 Kinder
Sozialraum 4 Südviertel 16 Kinder
Sozialraum 5 Westviertel 40 Kinder
Sozialraum 6 Pontviertel 10 Kinder
Sozialraum 7 Brand 19 Kinder
Sozialraum 8 Eilendorf 13 Kinder
Sozialraum 9 Haaren 30 Kinder
Sozialraum 10 Kornelimünster/Walheim 9 Kinder
Sozialraum 11 Laurensberg 20 Kinder
Sozialraum 12 Richterich 5 Kinder
Fünf Kinder besuchen noch keinen Kindergarten und werden ein Familienzentrum ihres Sozialraumes zur Sprachförderung aufsuchen.
Rombey
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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236,5 kB
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2
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(wie Dokument)
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670,2 kB
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