Kenntnisnahme - FB 51/0207/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Die Landesregierung NRW hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Sprachstand der Kinder verpflichtend zwei Jahre vor der Einschulung zu erfassen. Damit sollte die Bedeutung von Bildung und Sprache, Sprache und Schulerfolg  hervorgehoben werden.

Ziel der Spracherhebung ist es, den Sprachstand der Kinder zwei Jahre vor der Einschulung festzustellen, und durch Angebote die Schlüsselkompetenz Sprache  zu stärken und die Sprachentwicklung der Kinder im Kindergarten kontinuierlich  zu fördern.

Es ist jedoch nicht das Ziel, den notwendigen  logopädischen Bedarf  bei  Kindern durch eine gezielte Sprachförderung im Kindergarten zu ersetzten. Dies ist  nicht   Aufgabe des  Kindergartens.

Die flächendeckende Sprachstandserhebung soll eine verbesserte  Chancengleichheit für alle Kinder gewährleisten .

 


Gezielte Sprachförderung ist schon immer ein wesentlicher Bestandteil der Bildungskonzepte im Kindergarten  und in der Bildungsvereinbarung verankert.

Frau Prof. Dr. Fried  sagt bei Ihren Begründungen zur Sprachstandserhebung: „ Erhebungen haben gezeigt, dass ca. 10 bis 15  Prozent der Kinder eines Altersjahrganges Sprachentwicklungsauffälligkeiten  aufweisen und bei Kindern mit Sozialisationsrisiken, wie zum Beispiel Kinder mit Migrantenhintergrund, ist dieser Prozentsatz doppelt so hoch.“

Bereits in den  letzten drei Jahren  konnten Kindergärten, die eine  gezielte Sprachförderung für Kinder  als notwendig ansahen, Mittel beim Land dafür beantragen.

Die Stadt hat dies auch für das Kindergartenjahr 2007/2008 beantragt und  für  71 Gruppen  Fördermittel von 145 195,00 Euro erhalten.

 

Die Sprachstandserhebung  für alle Kinder ist nicht ohne Kritik verlaufen.

 

Wesentliche Kritikpunkte waren:

-es wurde nicht auf die Vorerfahrung der Erzieherinnen zurückgegriffen

-nicht alle Kinder bräuchten zur Stufe 1 eingeladen werden, wenn die Erziehrinnen ganz sicher sind, dass sie über eine altersgemäße Sprachentwicklung  verfügen

Dadurch könnte ein großer Zeitaufwand eingespart werden.

-der große Unterschied zu den ermittelten Zahlen in  Stufe I , die  in dann in  Stufe 2 getestet wurden und die geringe Anzahl der Kinder, die dann sprachauffällig waren

Es wurde befürchtet, dass durch das  Messergebnis nur die Kinder in die Sprachförderung kommen , die insgesamt ein schwaches Ergebnis aufweisen.  Die Kinder  mit geringeren Sprachauffälligkeiten werden nicht als sprachförderwürdig angesehen.

Frau Prof. Dr. Fried hat zu diesen und anderen Kritikpunkten  Stellung in einem Interview einer Fachzeitschrift genommen. Der Artikel liegt bei.

Insgesamt war häufig bemängelt worden, dass der Zeitfaktor und die Informationen durch das Ministerium sehr eng beieinander lagen.

 

Das Ministerium hatte angekündigt, die Vorschläge zur Verbesserung  für weitere Verfahren mit auf zunehmen und abzuwägen.

 

 

Wie ist die Sprachstandsfeststellung in der Stadt Aachen verlaufen und wie wird mit dem Ergebnis umgegangen.

 

Merkmal

Anzahl

Kinder des Schulamtsbezirks, die teilnehmen mussten

2.200

davon Kinder, die an der 1. Stufe teilgenommen haben

1.880

darunter Kinder, die zur 2. Stufe eingeladen wurden

880

Kinder, die keinen Kindergarten besuchten und nicht an Stufe 1 teilgenommen haben

320

Kinder, die zur Stufe 2 eingeladen wurden

1.200

 

 

Kinder, die zur Stufe 2 eingeladen wurden

1.200

davon Kinder ohne zusätzlichen Förderbedarf

800

davon Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf

370

noch offene Entscheidungen - nicht erreichbar

30

 

 

Gesamtergebnis für Kinder mit besonderem Sprachförderbedarf

Kinder mit zusätzlichem Sprachförderbedarf

370

davon Kindergartenkinder

365

Kinder, die keinen Kindergarten zum jetzigen Zeitpunkt besuchen

5

 

Stand der Zahlen: 16.10.2007

 

 

Wie wird die Sprachförderung  umgesetzt:

 

Der § 36 des Schulgesetzes  sagt, dass  die Kinder, die eine Tageseinrichtung  für Kinder besuchen,  in der Tageseinrichtung gefördert werden sollen.

Ab 4  Kindern  soll eine  Gruppe gebildet werden, in der kontinuierliche Sprachförderung erfolgt. Sind es weniger als 4 Kinder in einem Kindergarten, dann  werden die Kinder durch den individuellen Lernansatz im täglichen Alltag des Kindergartens  in ihrem Sprachvermögen gefördert.

Jedes Kind, das einer Sprachförderung bedarf, erhält eine Bezuschussung von 340 Euro pro Kindergartenjahr. Dieses Geld kann ausgegeben werden für Fortbildungen des Personals, für Materialien, für Honorarkräfte.

Hier ist eine wesentliche Änderung eingetreten. Während  es davor nur eine Gruppenbezuschussung gab, erhält jetzt jedes Kind Fördermittel. 

Die Fördermittel beschränkten sich vorher auf nur ein Jahr, beziehungsweise ein halbes Jahr vor  Schulbeginn. Jetzt umfasst es zwei Kindergartenjahre .

Die Fördermittel für 2007/2008 belaufen sich auf .145195,00 € Die Fördermittel für das Kindergartenjahr nach Delfin 4 belaufen sich für das Kindergartenjahr 2007/2008 auf 124100 €

Damit ist für Aachen keine Kürzung eingetreten.

Die  Träger  haben mit der neuen Verwendung  mehr  Freiheit die Mittel sinnvoll einzusetzen.

 

Wie wird die Sprachförderung  durchgeführt:

 

Die Städt. Tageseinrichtungen werden sowohl für die allgemeine Sprachförderung als auch für die

Kinder mit Sprachauffälligkeiten  das  Sprachprogramm Konlab von Prof. Zevi Penner  als Methodisch/didaktisches Mittel nutzen .

Dieses Sprachprogramm ist bereits in einer früheren Sitzung dem Kinder und Jugendausschuss vorgestellt worden.


Das Sprachprogramm hilft bei der Erlernung :

des Lautlichen Wissen ,  der Wortbildung

des Sprachverstehens und der Grammatik

der Etablierung und Verwendung grammatikalischer Regeln

der Erweiterung des Wortschatz

 

Damit gegenseitiges Lernen und Kommunikation möglich ist, wird die Sprachförderung in kleinen Gruppen durchgeführt. In diesen Gruppen sind sowohl  sprachauffällige als auch sprachfähige Kinder zusammen . Die  sprachauffälligen Kinder werden das Programm auf jeden Fall zweimal durchlaufen . Damit soll durch die Wiederholung auch eine gewisse Verfestigung stattfinden. 

 

Als Entlastung für die Erzieherinnen werden Honorarkräfte - wie bisher auch - eingestellt, die Sprachförderung wird aber von den geschulten Erzieherinnen durchgeführt. Erzieherinnen, die das Zertifikat bereits haben, werden ein Netzwerk bilden mit den Erzieherinnen, die noch nicht über das Zertifikat verfügen.

Die Fortbildung und Zertifizierung der Erzieherinnen wird weiter durchgeführt. Somit wird sichergestellt, dass eine Kontinuität möglich ist, auch wenn Erzieherinnen die Einrichtung wechseln.

Die Beschaffung des Materials wird fortgesetzt.

Es wird weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt geben. Eine gute Elternarbeit ist in diesem Bereich ebenfalls nötig und findet statt.

 

Die freien Träger verwenden unterschiedliche Materialien und Sprachprogramme . Das Ministerium hat den Trägern die Durchführung  der Sprachförderung  überlassen.

 

Über das Ergebnis der Sprachstandserhebung in den einzelnen Sozialräumen gibt die beiliegende Tabelle Auskunft.

 

Auf die einzelnen Sozialräume entfallen:

 

Sozialraum 1                                     Innenstadt                                22 Kinder

Sozialraum 2 (13 + 14)                       Ostviertel                                133 Kinder        

Sozialraum 3                             Forst                                         48 Kinder

Sozialraum 4                             Südviertel                                  16 Kinder

Sozialraum 5                             Westviertel                                40 Kinder

Sozialraum 6                             Pontviertel                                 10 Kinder

Sozialraum 7                             Brand                                        19 Kinder

Sozialraum 8                             Eilendorf                                   13 Kinder

Sozialraum 9                             Haaren                                      30 Kinder

Sozialraum 10                           Kornelimünster/Walheim         9 Kinder

Sozialraum 11                           Laurensberg                              20 Kinder

Sozialraum 12                           Richterich                                 5 Kinder

 

Fünf Kinder besuchen noch keinen Kindergarten und werden ein Familienzentrum ihres Sozialraumes zur Sprachförderung aufsuchen.

 

 

 

 

Rombey

 

 

 

 

 

 

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Auswirkungen

 

 

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Anlagen

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