Kenntnisnahme - FB 36/0174/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Forstwirtschaftsplan 2008 für den Forstbetriebsbezirk Aachen/Brander Wald
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Verfasst von:
- FB 36/82
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Brand
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Kenntnisnahme
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19.12.2007
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Im Einrichtungszeitraum 2003–2013 sind im fünften Jahr die Maßnahmen für die Bewirtschaftung des Forstbetriebsbezirks Aachen/Brander Wald zu planen.
a ) Holzeinschlag
*) Alh =
andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit ( Esche, Bergahorn, Kirsche )
Aln
= andere Laubbäume mit niedriger Umtriebszeit ( Roteiche, Birke, Roterle,
Eberesche, Robinie, Rosskastanie )
Im Hiebssatz eines Forstbetriebes findet die Planung der
Holznutzung ihren zahlenmäßigen Ausdruck.
Der Hiebssatz wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die
Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleibt. Aus dieser Planung geht
hervor, dass im Aachener Wald jährlich 988 fm dauerhaft genutzt werden können
(Zeile 1). Der abgeglichene Hiebssatz summiert die im Laufe der Jahre
eingetretenen Abweichungen zum Ursprungsplan auf und stellt dar, was im
Folgejahr genutzt werden müsste, um den Betrieb wieder auf das ursprüngliche
Planungsniveau zurück zu führen (Zeile 2). Dies ist aufgrund von
Marktgegebenheiten, waldbaulichen Notwendigkeiten und nicht beeinflussbaren
Faktoren (Insekten, Sturm u.a.) nicht immer realisierbar.
Aus der Übersicht wird deutlich, dass insbesondere die Baumart Fichte bereits heute mit mehr als einem Jahreseinschlag übernutzt ist und im Forstwirtschaftsjahr 2008 nicht genutzt werden dürfte. Hintergrund dieser Übernutzung sind Käferkalamitäten aus dem Jahr 2006 und die Sturmkalamität vom 19.01.2007 (rund 435 fm). Die anderen Baumarten unterliegen den üblichen Abweichungen, die überwiegend durch Schwankungen am Holzmarkt bedingt sind.
Das Forstamt sieht zwei Möglichkeiten, die stark übernutzte Fichte auf das ursprüngliche Planungsniveau zurück zu führen:
Strategie 1: Die übernutzte Holzmasse der Baumart Fichte wird auf die verbleibenden sechs Planungsjahre der Forsteinrichtung verteilt und der mögliche Einschlag von 461 Fm entsprechend um ein Sechstel der übernutzten Masse reduziert.
Strategie 2: Die übernutzte Holzmasse wird durch einen stark reduzierten Einschlag im kommenden Forstwirtschaftsjahr 2008 zu einem bedeutenden Teil ausgeglichen. Es werden nur die notwendigsten Pflegehiebe in jungen Fichten- und v.a. Douglasienbeständen vorgenommen, die in erster Linie der langfristigen Stabilisierung der Bestände gegen Sturm dienen.
Das Gemeindeforstamt spricht sich für die zweite Strategie aus. Zahlreiche Fichtenbestände sind durch die Käfer- und Sturmereignisse an den Rändern aufgerissen und gegen weitere Windwürfe labil. Es ist mit Nachwürfen im kommenden Winter zu rechnen.
Zudem sind die Randbereiche der Windwurfflächen „ausgefranst“; dort stehen vielfach Einzelbäume oder Baumgruppen, die durch den Sturm Kyrill plötzlich freigestellt wurden. Erfahrungsgemäß sind diese Einzelbäume gegen Schädlingsbefall sehr anfällig und werden in den kommenden Jahren außerplanmäßig genutzt. Das Forstamt möchte aus diesem Grund zunächst die weitere Entwicklung der Sturm- und Käferkalamität im Jahr 2008 abwarten und außer den o.g. Pflegehieben ausschließlich Kalamitätshölzer einschlagen. Sollte sich die außerplanmäßige Nutzung im Rahmen halten und sich der Holzpreis auf dem Niveau vor dem Sturmereignis stabilisieren, wird über einen Strategiewechsel (Strategie 1) im Jahr 2009 nachgedacht.
b ) Kulturen,
Wege, Erholung
Kulturbegründung
Im Rahmen einer naturgemäßen Waldwirtschaft tritt die natürliche Verjüngung von Beständen in den Vordergrund. Diese Vorgabe wird soweit möglich umgesetzt. Durch den Sturm Kyrill entstanden zahlreiche Freiflächen. Dort, wo Verjüngungsansätze aus Pionier- und Endbaumarten vorhanden sind, werden diese übernommen. Flächen ohne Verjüngungspotential werden noch in diesem Jahr wieder aufgeforstet. Insgesamt handelt es sich im Brander Wald um rund 4000 Buchen, die durch Unternehmer gepflanzt werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 4000 Euro.
Kultursicherung und Jungwuchspflege
Diese Arbeiten fallen überwiegend in den Sommermonaten (zweites und drittes Quartal) an. In der Kulturpflege werden bei Bedarf junge Bestände gegen starke Konkurrenzvegetation wie Brombeere, Gras, Adlerfarn frei geschnitten. Insbesondere auf Freiflächen und in sehr lichten Beständen besteht die Gefahr, dass sich diese Konkurrenz gegenüber den gepflanzten Bäumen durchsetzt und den Erfolg der Pflanzung gefährdet. Diese Arbeiten werden mit eigenem Personal durchgeführt.
Jungwuchspflege
Im Rahmen der Jungwuchspflege werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Dicht aufwachsende Naturverjüngungen werden bereits in der Jugend vereinzelt und es werden bis zum Stangenholzalter die angestrebten Baumarten nach Zusammensetzung und Qualität ausgewählt. Im Brander Wald werden diese Maßnahmen auf ca. 3,8 ha durchgeführt. Für diese qualitativ hochwertige Arbeiten werden bevorzugt eigene Forstwirte eingesetzt.