Kenntnisnahme - FB 02/0048/WP15

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Wirtschaft, Wissenschaft und europäische Angelegenheiten nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Projekt ‚Lernen ohne Grenzen’ zur Kenntnis.

 

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Erläuterungen

Der Sachstandsbericht zum Projekt 'Lernen ohne Grenzen' (im folgenden LoG) stellt drei Schwerpunkte der Projektarbeit vor: Im zweiten Halbjahr 2004, über das hier berichtet wird, konnte das Projekt 'Lernen ohne Grenzen' das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einem sog. Businessplan für die Zeit nach Auslaufen der Bundesförderung, also nach 2006, überzeugen. Das BMBF sicherte dem Projekt deshalb die weitere Finanzierung für zwei Jahre zu. Damit erreichte das Projekt einen wichtigen Meilenstein. Unter den zahlreichen Veranstaltungen des großen Netzwerkprojekts LoG sind vier besonders zu erwähnen, die besondere Außenwirkung hatten.

Das Projekt LoG vernetzt sich mit anderen bedeutenden euregionalen Vorhaben. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit Projekten unter der 'euregionalen Fremdsprachenstrategie'

 

Businessplan des Projekts LoG überzeugt das BMBF

 

Das Bundesministerium macht die finanzielle Förderung der 'Lernenden Regionen' , zu denen auch das Projekt LoG gehört, davon abhängig, dass die Projekte ihren inhaltlichen und organisatorischen Fortbestand nach Auslaufen der Förderung plausibel und glaubhaft in Aussicht stellen. Die interne Arbeit des Projekts LoG hatte deshalb die Erstellung eines sog. Businessplans zum Schwerpunkt. In diesem Plan formulierte das Projekt drei künftige Geschäftsfelder (Außerschulische Lernorte, Bildungsberatung und Passgenaue Qualifizierung) und einen Plan zur organisatorischen Weiterentwicklung des Projekts nach 2006. Die drei Geschäftsfelder sind aus den bereits bekannten thematischen Akzentsetzungen des Projekts abgeleitet. Zahlreiche Veranstaltungen haben in den letzten Jahren bewiesen, dass diese Felder für die Euregio wichtige Bedarfe decken werden. Sie weisen zudem den notwendigen Grad an Innovation auf, den das BMBF von seinen 'Lernenden Regionen' erwartet und den die Euregio als Spitzenregion der Wissenökonomie auch verdient. Nur dort, wo die wirklichen Bedarfe einer Region bedient werden, entsteht der Leistungsaustausch zwischen Einrichtungen der allgemeinen Bildung, der beruflichen Bildung, Unternehmen und nutznießenden Bürgerinnen und Bürgern so, dass eine wirtschaftlich weitgehend unabhängige Fortsetzung eines solchen Netzwerkprojekts voraussehbar wird. Eine optimale Bildungsberatung und passgenaue Qualifizierung sind mehrwertschaffende Faktoren für eine Wirtschaftsregion. Außerschulische Lernorte sind wichtige Elemente der Nachwuchsförderung, vor allem in den naturwissenschaftlichen und Ingenieur-Disziplinen. Durch seine ausdrückliche euregionale Ausrichtung unterstützt LoG seit seinem Beginn die Anliegen der Euregio Maas-Rhein. Es liegt deshalb nahe, das Netzwerkprojekt LoG dauerhaft an die Euregio zu binden, und dieser ein gut entwickeltes bildungspolitisches Instrument zu geben, das sich komplementär zu bereits vorhandenen Projekten (s. Erläuterung zur Fremdsprachenstrategie) verhält und deshalb die Arbeit der Euregio optimal ergänzt.

Diese Strategie fasste LoG in einen Businessplan, welcher das BMBF überzeugte und zu einer Bewilligung der Fördergelder für die Jahre 2004 - 2006 führte (585.000 €).

 

Herausragende Veranstaltungen in der Berichtsphase

 

Am 29. Sept. 2004 besuchte NRW- Ministerin Ute Schäfer eine Präsentation der außerschulischen Lernorte im 'Energeticon' Alsdorf. Sie zeigte sich sowohl von der Entwicklung des ehemaligen Zechengeländes als auch von der Konzeption und der Projektentwicklung der außerschulischen Lernorte im Netzwerkprojekt 'Lernen ohne Grenzen' beeindruckt und unterstrich die Wichtigkeit der Nachwuchsförderung in naturwissenschaftlichen Fächern.

 

Wenige Tage später, nämlich am 8. Oktober, fand am gleichen Ort eine große Fachtagung zum gleichen Thema statt, die vor zahlenstarkem Fachpublikum eine beeindruckende Bestandsaufnahme darstellte. Diese Tagung war auch eine gute Gelegenheit, die exzellente Zusammenarbeit des Netzwerksprojekt LoG mit der Euregionale 2008 erneut unter Beweis zu stellen. Beide Organisationen engagieren sich partnerschaftlich in dem Arbeitskreis Außerschulischer Lernorte und führten die zahlreichen Lehrerinnen und Lehrer, die an dieser Veranstaltung teilnahmen, in drei Workshops (Industrie/Geschichte, Energie/Umwelt, Naturwissenschaft/Technologie) an die zahlreichen Schnittstellen zwischen Schule und den Lernorten, welche die Euregio außerhalb von Schulen zahlreich zu bieten hat.

 

Bereits zum zweiten Mal beteiligte sich LoG am AZ-Forum "Bildung". Während im Mai 2004 das Thema Fremdsprachenerwerb in der Euregio im Ballsaal des Alten Kurhauses behandelt wurde, lud am 30. November die Grünenthal GmbH in ihr neues Bildungszentrum ein, um vier Experten über die Chancen und Barrieren der verschiedenen Ausbildungssysteme in der Euregio diskutieren zu lassen. Die Veranstaltung fand vor zahlreichen Besuchern statt und wurde in der AZ ausführlich behandelt.

 

Auf ihrer Reise nach Brüssel machten die Mitglieder des NRW-Beirates für den Europäischen Sozialfonds am 1. Dezember im Technologiezentrum am Europaplatz einen Zwischenstopp, um sich in einer 90-minütigen Präsentation die Ergebnisse und Zukunftsaussichten des Projekts LoG vorstellen zu lassen. Dieser Besuch stellte einen wichtigen Test für die LoG-Aktivitäten dar, verfügen doch die Mitglieder des ESF-Beirates über den großen fachlichen und kritischen Überblick über die Lernenden Regionen in NRW. Die Damen und Herren zollten dem Projekt LoG großes Lob. Dr. Axel Bürger vom NRW-Arbeitsministerium betonte, dass aus Sicht des MWA das Projekt LoG - auch im Vergleich zu anderen Lernenden Regionen - sehr professionell und gut umgesetzt würde.

 

Die Veranstaltungen in den einzelnen thematischen Feldern des Projekts LoG, welche im Berichtszeitraum stattfanden, waren zu zahlreich, um an dieser Stelle ausführlich dargestellt zu werden. Sie reichten vom Euregionalen Apfeltag in Alden Biesen für mehr als hundert Grundschüler aus drei Ländern über die Abschlussveranstaltung des Lehrgangs 'Gebäudeenergieberater' am Solarinistitut der FH Aachen in Jülich bis zu Workshops für Unternehmen zur Einführung der Internet-Plattform 'Passgenaue Qualifizierung' des VUV Aachen und stellten die wachsende Vernetzung aller Akteure der Bildung in der Euregio unter Beweis.

 

Fremdsprachenstrategie der Euregio und Lernen ohne Grenzen

 

Bei der Einführung des Bundesprogramms Lernende Regionen hatte das BMBF den Projektentwicklern Vorgaben gemacht, die insbesondere auf die Einführung innovativer Methoden mit hohem Potenzial der Übertragbarkeit auf andere Regionen abzielten. Dabei wollte das BMBF vermeiden, dass bereits bestehende Initiativen und Strategien erneut in den Genuss von Fördermitteln kommen. Die Euregio Maas-Rhein hat den Erwerb der Nachbarsprachen und die Steigerung der euregionalen Kompetenz zu einem ihrer wesentlichen Ziele für die Förderphase 2000 - 2006 gemacht, eine euregionale Fremdsprachenstrategie entwickelt und mehrere spezifische Projekte begleitet. Dazu zählen das große angelegte Sprachenprojekt "caro-lingua", das euregionale Kompetenzprojekt der beruflichen Bildung "pro-qua" und auch zwei Projekte, welche die Stadt Aachen selbst zur Beantragung gebracht: den euregionalen Bildungsserver EUBIS (von niederländischen und belgischen Provinzen leider als nicht förderwürdig eingestuft) sowie das Europäische Schulenkonsortium ESC (in der Beantragung). Die Vermittlung der Nachbarsprachen war also bereits zum Zeitpunkt der Projektgestaltung von Lernen ohne Grenzen ein erklärtes strategisches Ziel der Euregio, welches mit Instrumenten - und folglich europäischen Fördermitteln - ausgestattet werden sollte. Die Aufnahme dieses - unbestreitbar wichtigen - Themas in den Themenkatalog des Projekts LoG wäre an den Vorgaben des BMBF vorbeigegangen. Indes hat sich gezeigt, dass LoG mit den thematischen Feldern euregionale Bildungsberatung, außerschulische Lernorte und passgenaue Qualifizierung für diese Region Neuland betreten hat und zukunftssichernde Bedarfsdeckung betreibt. Dies bedeutet aber nicht, dass LoG das in gleichem Maße zukunftssichernde Thema Nachbarsprachenerwerb ausblendet. Vielmehr ist festzustellen: Es besteht ein regelmäßiger enger Kontakt mit der Regio Aachen e.V., mit Gremien der Euregio, mit der Talenacademie Nederland (als Projektträger für Fremdsprachenprojekte) und mit der Euregionale 2008, um die Schnittstellen zwischen den bildungspolitisch wichtigen Themen in der Euregio gut funktionieren zu lassen. Zahlreiche Leistungsträger der Fremdprachenvermittlung (Volkshochschulen, allgemeinbildende Schulen, Berufsbildungskollegs) sind aktiv in LoG tätig und bringen ihre spezifischen Kompetenzen in das Projekt ein. Die strategische Entwicklung der wichtigen bildungspolitischen Frage des Nachbarspracherwerbs sollte aber weiterhin in Verantwortung der Euregio und ihrer regionalen Repräsentanzen verbleiben und von dort aus gesteuert werden. LoG ergänzt und bereichert die bildungspolitischen Initiativen in der Euregio mit drei wichtigen Themenfeldern und vernetzt sich in wechselseitiger Ergänzung mit ihnen.

 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen lfd. Haushaltsjahr/Wirtschaftsjahr:

keine

Finanzielle Auswirkungen in den Folgejahren/Folgekosten:

keine

Maßnahmenbezogene Einnahmen:

keine

 

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Anlagen

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